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Geheimnisse im Nebel

von

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Kapitel 1 – Lichter

In einem Dorf, welches sich in der Nähe eines großen dichten Waldes befand und der Weg zur nächsten Stadt ziemlich weit war lag nun schon zum dritten mal die Woche ein scheinbar immer dichter werdender Nebel.

„Ich hasse es“, sagte ein zierliches Mädchen, welches auf ihrem Fensterbrett saß und versuchte mit ihren blauen Augen den Wald hinter der noch schemenhaft erkennbaren Wassermühle auszumachen, genervt. Während sie so raus sah bearbeitete sie mit ihren recht langen dünnen Fingern ein Amulett bei dem sie an der Seite einen kleinen Mechanismus vermutete mit dem sie es öffnen konnte. Nachdem es ihr allerdings nicht gelang es zu öffnen warf sie es gelangweilt in die nächste Ecke ihres kleinen langweiligen Zimmers, welches nur mit sehr alten Holzmöbeln zugestellt war. Durch die Anzahl der Jahre die das Holz schon auf dem Buckel hatte war es sehr dunkel und sorgte dadurch auch dafür das ihr gesamtes Zimmer sehr bedrückend war, da konnte selbst die warme gelbe Tapete nichts gegen ausrichten. Trotzdem gefiel ihr das Zimmer, weil die Möbel aus den Bäumen des Waldes gemacht worden sind und schon seit Generationen der Familie gehörten. Das sah man ihnen natürlich auch an, wenn man nämlich genau hinsah konnte man hier und dort kleine Löcher finden die Holzwürmer dort hin und wieder rein gefressen hatten. Am schlimmsten hatte es die Kommode erwischt, sie hatte die meisten kleinen Löcher, auch wenn man auch diese nicht wirklich sehen konnte da sie sich größtenteils auf der Rückseite des Möbelstücks befanden.

Ansonsten hatte sie nur noch ein Bett, einen recht großen Kleiderschrank, wie sie fand und einen kleinen Tisch in ihrem Zimmer zu stehen. Der Tisch stand direkt unter dem Fenster, weshalb sie sich auch mit einem ihrer Füße auf diesem abstütze wobei sie ein paar ihrer Aufzeichnungen leicht zerknickte, aber das war ihr egal. Sie schaute nun wieder zum Fenster hinaus und betrachtete sehnsüchtig die vom Nebel umschlungenen Baumspitzen hinter ein paar kleinen Häuserdächern. Wie gerne wäre sie jetzt im Wald dachte sie, bei ihrem kleinen Hasen von der Lichtung, der sie erstaunlicher Weise sehr nahe heran ließ und es ihr sogar gestattete seine neugeborenen Jungen zu betrachten. Sie war tief in Gedanken versunken als plötzlich ein lautes „Myrelle!“ aus der unteren Etage gerufen wurde. Sie erschreckte sich so sehr, dass sie beinahe aus dem Fenster gefallen wäre. Zum Glück konnte sie sich noch mit ihrer Hand an dem fast schwarzen, hölzernen Fensterbrett abstützen. Etwas schockiert richtete sie sich wieder auf und atmete einmal kurz durch bevor sie rief: „Was ist denn Mama?“ Statt einer Antwort hörte sie Schritte die erst die Treppe hochstiegen und sich dann ihrer Zimmertür näherten. Gespannt sah sie, immer noch auf dem Fensterbrett sitzend, ihre geschlossene Tür an und wartete bis ihre Mutter sie von außen öffnete und den Raum betrat.

Die etwas mollige Frau mit hellbraunen leicht welligen Haaren zog eine Augenbraue hoch und fragt etwas erbost „Sitz du schon wieder auf dem Fensterbrett? Wie oft hab ich dir eigentlich schon gesagt das du das nicht tun sollst, da es sehr gefährlich ist“ Myrelle sah sie nur etwas gelangweilt an und strich sich ihre langen kastanienbraunen Haaren aus dem Gesicht, die ihr dorthin gerutscht waren als sie beinahe vor Schreck aus dem Fenster gestürzt wäre. „Ja, Mama. Ich weiß. Aber so kann man den Wald viel besser sehen“ entgegnete sie und bequemte sich von ihrem Lieblingsplatz, wobei sie ihren Zetteln auf dem Tisch noch mehr Eselsohren zusetze. Als sie endlich auch von Tisch heruntergestiegen war band sie sich ihre Haare, die ihr immerhin bis zum Po reichten zu einem Pferdeschwanz zusammen der ihr glatt über die Schultern fiel. Danach richtete sie sich wieder auf und sah ihre Mutter an „aber du bist doch sicher nicht hier hoch gekommen um mich erneut zu ermahnen, oder? Was wolltest du?“ sie stand nun direkt gegenüber ihrer Mutter setzte sich dann aber auf ihr Bett und stützte sich mit ihren Händen ab, da sie sich etwas nach hinten lehnte. Ihre Mutter hatte sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen und wollte gerade antworten, als von unten eine tiefe brummende Stimme zu vernehmen war „Sylvette, geht sie nun einkaufen? Wir müssen los“ rief diese und kurze Zeit später waren auf der Treppe wieder Schritte zu hören, diesmal etwas lautere als bei ihrer Mutter zuvor. Ihr Vater kam die Treppe hinauf und stand nun in der recht kleinen Zimmertür Myrelles, die durch sein Körpervolumen noch an Größe verlor. Sylvette sah zu ihrem Mann und schüttelte den Kopf. „Ich hab sie noch nicht gefragt.“ Dann drehte sie sich wieder ihrer Tochter zu, die mittlerweile wider von ihrem Bett aufgestanden war und sich ihre Jacke gegriffen hatte, die über ihrem Stuhl gehangen hatte. „Ja, ich gehe“ sagte sie dann zu ihrem Vater. „Was soll ich denn einkaufen?“ Sie sah ihre Eltern an und wartete auf eine Antwort.

Ihr Vater war von der prompten zusage seiner Tochter so erstaunt das er erstmal Hilfe zu seiner Frau sah. Seine Blicke fragten sie ob sie wisse was mit ihrem Kind los sei. Er war es nicht gewohnt, dass sie so bereitwillig einkaufen ging. Sylvette aber wisch seinem Blick aus und schaute aus dem Fenster. Sie war strickt dagegen gewesen Myrelle bei diesem Nebel einkaufen zu schicken, da sie geahnt hatte das ihre Tochter jegliche nur erdenkbare Möglichkeit nutzen würde um das Haus zu verlassen und zum Wald zu gehen. Sie hatte ihrer Tochter schon so oft gesagt wie gefährlich es dort sein könnte, aber sie nahm es nie ernst, aber bei diesem Nebel bestand sogar doppelte Gefahr.

Myrelles Vater der vergeblich auf einen Hinweis seiner Frau gewartet hatte, wand sich nun wieder seiner Tochter zu, die ihn wohl schon die ganze Zeit fragend fixiert hatte. In ihren Augen konnte er einen Eifer erkennen, den er sonst nicht von ihr kannte. „Wir benötigen noch etwas Mehl und Zucker und auch etwas Butter wäre nicht schlecht“ Er überlegte ob ihm noch etwas einfiel. „Und vielleicht noch ein Brot und ein paar Schrippen für morgen früh. Kannst du dir alles merken?“ Myrelle nickte. „Gut, dann gebe ich dir jetzt das Geld. Aber vergiss es mir ja nicht diese Dinge zu kaufen“ er sah seine Tochter streng an. Er kannte sie in dieser Hinsicht zu gut. Nicht das sie nicht das machte das er von ihr verlangte, aber sie vergaß immer mitten in der Arbeit den Rest ebenfalls noch zu erledigen.

Myrelle nickte abermals. „Ja Papa, ich vergesse es schon nicht. Ganz sicher nicht.“ Ein Müdes lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Sie war es leid das ihr Vater ihr nie etwas zutraute immerhin war sie ja keine 5 mehr. „wolltet ihr nicht los?“ fragte sie ihn dann.

Ihr Vater schaute auf seine Uhr und seine Augen weiteten sich erst und dann wurde er hektisch. „Ja, wir müssen los“ sagte er dann an Sylvette gewand, die nicht halb so hektisch wurde und nur nickte und dann die Treppe hinunter ging. Ihr Mann wand sich, bevor er ihr folgte, noch mal seiner Tochter zu. „Und das du es mir ja nicht vergisst.“ Dann ging auch er die Treppe hinunter. Myrelle folgte ihnen und verabschiedete sie noch, wobei sie dabei noch mehrere Male versprechen musste es wirklich nicht zu vergessen. Als ihre Eltern dann endlich gegangen waren ging sie die hölzerne Treppe wieder hinauf und warf sich auf ihr Bett, welches erbärmlich dabei knarrte. Sie freute sich, da sie mit dem Auftrag diese Dinge zu besorgen doch noch das Haus verlassen durfte. Sie überlegte ob sie zuerst die dinge besorgen und dann in den Wald gehen sollte oder umgekehrt, aber da sie ihrem Vater ja versprochen hatte wirklich einkaufen zu gehen entschied sie sich für erstere Variante, da sie ja wusste wie schnell sie die Zeit vergaß wenn sie an ihrem Lieblingsort war.

Nachdem sie noch einige Zeit weitere Überlegungen getroffen hatte stand sie wieder auf und ging nun erneut die Treppe hinunter. Diese knarrte an einer Stelle, auf die sie nun durch Zufall getreten war immer besonders schrecklich. Myrelle hatte sich schon damals als kleines Kind gefragt wieso, aber hatte nie eine Antwort bekommen. In diesem Moment allerdings war ihr diese Begebenheit auch egal. Sie wollte nur eins möglichst schnell ihren Anorak anziehen und das Haus verlassen. Sie musste zugeben das sie in diesem roten Anorak, den ihr ihre, schon etwas betagte, Oma vorkurzen vermacht hatte, durchaus albern aussah, aber das war ihr egal. Ihr war es eh lieb nicht gut auszusehen, weil ihr dann die Blicke der Dorfjungen erspart blieben, die sie auch schon des Öfteren mit ihren teils leicht vulgären Sprüchen belästigt hatten. Vor allem der blonde Junge der neben dem kleinen Laden von Frau Meier wohnte nervte sie besonders. Immer wenn er sie sah pfiff er ihr hinter her oder machte andere anzügliche Bemerkungen, die sie mehr als unpassend und peinlich empfand. Aber die Tatsache das er das tat war ihrer Meinung nach noch nicht das schlimmste, viel mehr die Tatsache das die Erwachsenen dieses Verhalten auch noch süß fanden und sich über diese „Junge Liebe“ freuten, machte ihr zu schaffen. Deswegen hoffte sie jedes Mal wenn sie zu dem Laden ging das er sich nicht dort in der Nähe befand. Sie bereute es jetzt plötzlich ihren Eltern zugesagt zu haben Einkaufen zu gehen, aber was sollte sie machen. Sie hätte sonst ja nicht raus gedurft. Sie schien diesmal Glück zu haben. Er befand sich nicht vor seiner Wohnungstür wo er öfters rumlungerte und auch aus seinem Fenster schaute er nicht. Sie atmete einmal erleichtert aus und betrat dann den Laden. Frau Meier stand wie immer hinter dem Tresen und bediente die Kundschaft, die sich meist aus ein und derselben Person zusammensetzte. Der alte Mann schien irgendwie immer hier zu sein. Jedes Mal wenn sie den Laden betrat, stand er an der Theke und unterhielt sich mit der etwas korpulenten Ladenbesitzerin. Die Frau mittleren Alters schätzte seine Anwesenheit sehr, weshalb sie auch so sehr in das Gespräch mit Kurt vertieft war das sie Myrelle zuerst gar nicht bemerkte. Als sie sie dann doch entdeckte war für einen Bruchteil von Sekunden das blanke entsetzen auf ihrem Gesicht zu erkennen das sie allerdings schleunigst in eine freudig überraschte Miene änderte. „Myrelle mein Kind was führt dich zu mir?“ fragte sie dann bemüht freundlich.

Myrelle, die durchaus den entsetzten Blick der Ladenbesitzerin gesehen hatte dachte sich nicht viel dabei außer das sich Frau Meier vielleicht erwischt fühlte und antwortete: „Mein Vater schickt mich so kurz vor dem Wochenende noch bestimmte dinge zu kaufen.“ Sie zählte Frau Meier die Dinge auf die ihr Vater ihr genannt hatte, welche sie auch sofort gereicht bekam. Der alte Kurt schaute Myrelle die ganze Zeit über skeptisch an, als Myrelle jedoch flüchtig zu ihm sah tat er beschäftigt. Nachdem Frau Meier ihr alle dinge gereicht hatte bezahlte sie und verließ den kleinen etwas staubig wirkenden laden wieder, wobei sie sich beim hinausgehen fragte was denn heute mit den Leuten los war.

Sie beiden älteren Menschen in dem Laden jedoch begannen, nachdem Myrelle den Laden verlassen hatte plötzlich rege zu diskutieren. „wie unverantwortlich“ das war wohl das einzige was Frau Meier noch wirklich klar und deutlich hervorbrachte, wobei ihr der alte Kurt bei dieser Aussage nur heftig kopfnickend zustimmte.

Myrelle jedoch hörte dies nicht, sie vernahm nur leises Gebrabbel aus dem Inneren des Ladens ansetzten, aber sie interessierte sich nicht weiter dafür. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem was sie hier draußen sah. Der Nebel der sich über das Dorf gelegt hatte schien dichter geworden zu sein. So kam es ihr jedenfalls vor. Sie fragte sich ob sie vorhin, als sie den laden betreten hatte, das Haus vor der nächsten Kurve noch sehen konnte, aber sie wusste es nicht mehr. Aus diesem Grund überlegte sie auch doch wieder nach hause zu gehen und ihr vorhaben ihren Lieblingsort, wo der kleine Hase auf sie wartete, auf später zu vertagen. „nein!“, dachte sie sich „jetzt bist du extra deswegen schon hinaus einkaufen gegangen. Nun gehst du da auch hin. Was ändert so ein wenig Nebel schon an dem Wald? Nichts“ Nachdem sie das für sich selbst entschieden hatte ging sie anstatt den Weg den sie gekommen war zurück zu gehen die Straße entlang die zum Ortsausgang führte. Auf dem weg dorthin fiel ihr auf das die Straßen heute wirklich leer waren. Bis auf ein paar Erwachsene und den Jungs war keiner draußen. Sie fragte sich wo die kleinen Zwillinge waren die normalerweise selbst beim Regen in dem Garten der Eltern spielte und wo die tratschenden Mädchen waren, die die Jungs bei ihren dummen Machenschaften anfeuerten. Die Jungs schienen darüber allerdings genauso verwundert zu sein wie Myrelle, denn sie saßen nur stumm auf der Bordsteinkante und starrten Löcher in die Luft, anstatt wie sonst sich mit ihren neusten Errungenschaften aus der Stadt zu profilieren. Als Myrelle allerdings an ihnen vorbei ging, darum bemüht möglichst unauffällig zu sein, kam Leben in den müden Haufen. Der blonde Junge, der, den sie von ihnen am meisten hasste, sprang sofort auf und stellte sich ihr in den Weg. „Na Süße! Wohin gehst du denn so allein bei diesem Nebel?“ fragte er auf diese bemüht coole Art, die ihn noch lächerlicher wirken ließ, als er in ihren Augen eh schon war. Er schien diesen Prollton, den er im Fernsehen von den typisierten Frauenhelden gesehen hatte, nach zu machen. Sie sah ihn nur angewidert an und war auch nicht gewillt ihm zu antworten als einer der anderen Jungen plötzlich sagte: „Die geht doch sicher wieder in den Wald zu ihrem Viehzeug! Da fühlt sie sich doch am wohlsten“ den letzten Satz betonte er besonders affig, da es ihm Freude bereitete zum Ausdruck zu bringen wie besonders eigenartig er ihr verhalten fand, denn die meisten anderen der Jungen waren auf sie, im Gegensatz zu dem blonden Jungen, dessen Name Myrelle immer wieder zu vergessen flegte, nicht wirklich gut zu sprechen. Sie hielten sie für eigenartig und komisch, wenn auch hübsch. Der Blonde allerdings schaute auf diese Äußerung seines Kumpels Myrelle nur besorgt an. „Stimmt das?“ wollte er sich erkundigen. Myrelle, die mit dem nun besorgten Blick nicht viel anfangen konnte rang sich doch zu einer Antwort durch. „Und wenn schon. Das geht dich nichts an“ sagte sie nüchtern und drehte sich zum Gehen. Er griff sie jedoch am Arm, so dass sie nicht weiter konnte. Myrelle fuhr erschrocken zusammen. Warum tat er das? Was wollte er damit bezwecken? „Lass mich los.“ Sagte sie ruhig aber bestimmt. Sie wand sich nicht zu ihm um. „Nur wenn du versprichst nicht in den Wald zugehen“ antwortete er nun wieder in seinem bemüht coolen Ton, auch wenn er ihm nicht ganz gelingen wollte, da die Sorge doch mit schwang. „Lass mich los“ sagte sie nun noch mal, diesmal allerdings leicht zischend und mit mehr Nachdruck.“ Sie bekam allerdings nur ein promptes Nein zu hören. Daraufhin drehte sie sich nun doch wieder zu ihm um. „Ich sagte: Lass mich los“ Nun klang sie wütend und sie war es auch. Was bildete sich dieser Fatzke ein? Sie konnte ja wohl noch selbst entscheiden wo sie hinging und wo nicht. Als er sie dann immer noch nicht losließ verpasste sie ihm, mit der noch freien hand eine Ohrfeige mitten ins Gesicht. Diese verfehlte ihre Wirkung nicht und er ließ sie schlagartig los, worauf sie sich umdrehte und in Richtung Wald rannte. Sie war wütend, sehr wütend und nachdenklich.

Er jedoch blieb erstmal regungslos stehen und führte dann seine Hand zur geschlagenen Wange. „Aua“ sagte kaum hörbar. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wollte sie doch nur daran hindern in den Wald zu gehen, weil das für sie sicher besser war, denn er wusste aus eigener Erfahrung, dass dieser bei Nebel und anderen Naturveränderungen durchaus nicht mehr so ungefährlich war, wie er es sonst vielleicht war. Er stand noch eine Weile starr da, bis einer seiner Kumpels aufstand und zu ihm ging. Zuvor konnte sich nämlich keiner der Jungs entscheiden was sie tun sollten, ob sie darüber lachen oder ihren Kumpel trösten sollten. „Hey, die ist nun mal dumm, da kann man nichts machen“ sagte dieser und legte dem Blonden einen Arm um die Schulter. „setzt dich erstmal“ Für einen kurzen Moment machte er tatsächlich Anstalten dieser Aufforderung zu folgen dann jedoch strich er den arm seines Kumpels von seiner Schulter. „Nein lass mal, es ist okay. Ist mir egal, wenn sie der Meinung ist dort hingehen zu müssen soll sie es tun.“ Er sah seinen Kumpel mit einer Miene an, die es unmöglich machte zu erkennen was er dachte oder fühlte. Nachdem sein Kumpel eine gewisse Zeit versucht hat zu verstehen was er dachte winkte er ab. „Okay, dann nicht. Was machen wir dann?“ Den letzten Satz richtete er schon wieder an alle, wodurch ein Raunen durch die Bande ging. Sie waren sich alle nicht einig und waren auch relativ Ideenlos, was konnte man bei solch einem Wetter, das sich zudem auch noch weiterhin zu verschlechtern schien, schon draußen machen, vor allem, weil die Mädchen ja nicht da waren. Da keiner eine Idee hatte blieben sie dann doch dort und überlegten was sie tun konnten, was so genommen auch eine Beschäftigung war. Der Blonde hatte sich nach einer gewissen Zeit dann auch zu ihnen gesetzt, sagte aber im Verhältnis zu sonst sehr wenig. Er schein in Gedanken zu sein, auch wenn er sich bemühte sich das nicht anmerken zu lassen.

Myrelle hatte in der zwischen Zeit den Wald eiligen Schrittes fast erreicht. Nur wenige Meter trennten sie noch, von dem heute sehr dunkel wirkenden, Ort. Sie wickelte sich die Tüte, die sie von Frau Meier bekommen hatte noch mal um die Hand, um sie ja nicht zu verlieren, denn dann, so wusste sie, würde sie von ihrem Vater richtig großen Ärger bekommen. Nun betrat sie den Wald endlich und ging zielstrebig hinein. Hier fühlte sie sich irgendwie wohler als in dem Dorf bei den Menschen, denn die Tiere und Bäume konnten sie nicht mit dummen Sprüchen nerven. Außerdem war es hier ruhig und auch im Sommer angenehm kühl. Nachdem sie einige Zeit gelaufen war hatte sie ihr Ziel erreicht. Die kleine Lichtung, auf der der kleine Hase seinen Bau errichtet hatte. Schnell eilte sie hin und hockte sich davor „Hallo?“ sagte sie freundlich und wartet das eines der Hasenjungen heraus kam, doch dies geschah nicht. Nichts rührte sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass es heute hier wesentlich ruhiger war als sonst. Sie sah sich um und versuchte die Tiere zu entdecken, die sonst immer da waren. Aber da war nichts, nicht ein Vogel auf dem Baum und auch kein Reh, das sich versteckte um nicht gesehen zu werden. Während sie sich so umsah bemerkte sie auch, dass sie keinen Vogel zwitschern hörte und vor allem, das der Nebel scheinbar dichter geworden war. Langsam schlich ein Gefühl in ihr hoch, da sie so noch nicht kannte. Vielleicht in schwächerer Form vor Arbeiten oder größeren Tests in der Schule, aber so noch nie. Sie wollte nun nur noch so schnell wie möglich den Wald verlassen und nach Hause. Es schien auch schon dunkel geworden zu sein, so kam es ihr jedenfalls vor. Aber da sie durch den Nebel nicht mehr viel sehen konnte wusste sie nicht in welche Richtung sie gehen sollte und versuchte sich erstmal zu orientieren. Als sie dann endlich glaubte den Weg zu finden tauchten plötzlich überall auf der Lichtung Glühwürmchen auf. Sie sah sich verwundert um. „Wow!“ sagte sie dann fasziniert. Der Anblick hatte etwas wundervoll geheimnisvolles, und sie hatte in ihrem leben noch keine Glühwürmchen gesehen. Es schienen immer mehr zu werden und sie erleuchteten bald fast die gesamte Lichtung. Sie war wie hypnotisiert von diesem Anblick bis sie in ihrem kopf eine fremdartige Stimme hörte. „Rann weg!“ rief diese und Myrelle schreckte hoch. Sie sah, dass die Glühwürmchen sich scheinbar auf einem Punkt zu sammeln schienen und irgendetwas machten. Hätte sie diese Stimme nicht gehört, wäre sie wahrscheinlich hingegangen um nachzusehen. Aber diese Stimme beunruhigte sie, auch wenn sie der Meinung war sich diese vielleicht nur eingebildet zu haben rannte sie nun los. Sie traute sich gar nicht sich umzudrehen, da sie das Gefühl hatte verfolgt zu werden. Sie glaubte in regelmäßigen abständen das Knarren von Schritten hinter sich zu hören, weshalb sie schneller rannte. Durch den Nebel konnte sie allerdings nicht viel sehen und so übersah sie ein Loch im Boden, in das sie sogleich stürzte. Sie wollte aufstehen und rausklettern, aber ein stechender Schmerz ging durch ihr Bein, durch den sie sich sofort wieder auf den Boden fallen lassen musste. Sie hoffte das sie bald wieder aufstehen konnte, als sie wieder Schritte hörte. Sie hatte gehofft sich diese die ganze zeit nur eingebildet zu haben, aber nun hörte sie sie wieder und sie scheinen näher zu kommen. Angespannt hielt sie die Luft an, in der Hoffnung das sie so nicht gefunden wurde. Doch die Schritte kamen weiterhin auf sie zu, das hörte sie. Verzweifelt versuchte sie sich daran zu erinnern, ob sie auf der Lichtung wo die Glühwürmchen gewesen waren jemanden oder etwas gesehen hatte, aber ihr fiel nichts ein was ihr weiterhelfen konnte. Nun waren die Schritte schon so nahe das es ihr erschien als wären sie bereits neben ihr. Sie kniff die Augen zu, um das was da kam wenigstens nicht sehen zu müssen.
 

(so, das war das erste Kapitel, ich hoffe das es wenigstens einigermaßen zu ertragen war. XD Das nächste wird auch noch nicht wesentlich spannender, dafür das dritte dann aber.^^)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Heruvim
2008-07-15T16:35:59+00:00 15.07.2008 18:35
Nachdem ich dir die ens geschrieben habe, habe ich auch einen kurzen blick auf deine ffs geworffen....
du hast sehr viele ideen, wenn du zu einer eigenen serie und dazu auch noch zum thema fantasy schreibst...
gute story, uebrigens ;)

ich haette verstaendniss, wenn du ablehnen wuerdest...
Von:  Amazone_Naveala
2007-11-04T15:37:51+00:00 04.11.2007 16:37
Also für den Anfang fand ich das gar nicht schlecht...
Es waren auch so gut wie gar keine Fehler drin, Hut ab!^^


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