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Was hast du mir angetan?

Fortsetzung von Kleiner Schatz
von

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Zwei Wochen später

Hi!

Hier kommt nun also das erste Kapitel der ersehnten Fortsetzung von 'Kleiner Schatz'. Ich hoffe, ich werde regelmäßig neue Kapitel hochladen können, jedoch bin ich erfahrungsgemäß sehr Schreibfaul und fange eher drei neue Ffs an, bevor ich eine längere abschließe. ^^'

Ich werde mich bei 'Was hast du mir angetan?' jedoch bemühen regelmäßig zu schreiben und euch nicht zur Weißglut zu bringen.
 


 

Zwei Wochen später
 

Die Sonne schien. Vögel zwitscherten. Kleine Kinder liefen über die Straße, während sie nach ihren Müttern schrieen, dass diese sich doch mit dem Geld für ein Eis beeilen sollten. Das sommerliche Wetter war äußerst angenehm und die Stadt erschallte in einer ruhigen Geräuschkulisse. Genüsslich rekelte sich dabei ein schwarzhaariger Chinese auf seiner Liege. Eine Sonnenbrille vor den Augen und ein Buch neben sich auf einem kleinen Tischchen lauschte er den Klängen des frühen Nachmittages. Heute war einer der wenigen Tage an denen er nicht von seinen üblichen Beschwerden geplagt wurde und dies genoss er in vollen Zügen. Vielleicht hätte er einkaufen gehen sollen? Ein neues Hemd wäre sicherlich nicht schlecht gewesen. Doch er hatte Angst allein in das Zentrum zufahren und durch die Fußgängerzone zu pilgern. Ständig hatte er das Gefühl beobachtet zu werden, wenn er das Haus verließ. Er glaubte sogar manchmal, dass die Leute in der Straßenbahn oder in den Cafés schlecht über ihn redeten. Als ob sie es wüssten und sich darüber lustig machten. Aber lustig war das alles sicher nicht. Fast jeden Tag begann er damit, sich zu übergeben. Ständig wurde er von Übelkeit geplagt und wenn dies nicht der Fall war, so schlief er manchmal einfach bis zum Mittag durch. Er hatte sich das alles viel einfacher vorgestellt. Manchmal wollte er einfach aufgeben. Irgend etwas unternehmen, damit das endlich ein Ende hatte und er wieder in Frieden leben konnte. Doch jedes Mal wenn er diese Kinder, die nach ihren Müttern schrieen, auf der Straße sah oder sie nur hörte, so flog ein Lächeln über seine Lippen und er freute sich auf den Tag an, dem sein Kind ihn endlich rufen und nach einem Eis verlangen würde. Fast automatisch gilt seine Hand dabei unter seine T-Shirt. In sachten Bewegungen streichelten seine Fingerspitzen dabei über die warme Haut seines Unterleibes. Man sah es ihm noch nicht an. Jedoch hatte er vor knapp zwei Wochen selbst gesehen, was dort in ihm heran wuchs. Es sah aus wie ein kleines Würmchen oder eine Erdnuss. Mit einem Mensch hatte es jedenfalls nicht sehr viel Ähnlichkeit. Aber er wusste es, ebenso wie sein Verlobter, es war ihr Kind. Dieses kleine Ding, dass eigentlich nur aus ein paar Zellenbestand und noch keine erkennbare Form angenommen hatte. Und doch... Gelegentlich sprach er mit dem Kleinen, in der festen Überzeugung, dass es ihn hören konnte.
 

In zwei Tagen würden sie nach China fliegen. Alle drei. Dann würden sie endlich wissen, ob es dem Kind wirklich gut ging. Allerdings war es nicht dies, was ihn seit ein paar Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie sollte es weitergehen? Auch wenn ihre Karriere schon ein paar Jahre zurück lag, so waren sie noch immer weltberühmt. Auch heute bekamen sie noch gelegentlich Angebote für Filme oder Werbung. Oder es flatterten ihnen Einladungen zu größeren Events ins Haus. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Reporter ihr kleines Geheimnis heraus fanden. Selbst wenn seine Schwangerschaft unbemerkt bleiben sollte, dass Baby konnten sie nicht verstecken. Es würden Fragen auftauchen und bald würde die ganze Welt auf sie und ihren Sprössling blicken. Ob sie es vielleicht freiwillig bekannt geben sollten? Das würde ihnen eine Menge Stress ersparen, aber auch dort würden dann unangenehme Fragen auftauchen und die Reporter würden sie wahrscheinlich in der ersten Zeit Tag und Nacht verfolgen. Das alles musste wohl durchdacht werden. Seufzend drehte er sich herum. Und er würde wohl wieder derjenige sein, der sich die meisten Gedanken dazu machte. Den ganzen Nachmittag dachte er noch darüber nach, wie er der Öffentlich entgehen konnte, doch es wollte ihm einfach nichts einfallen.
 

Verschlafen öffnete der Chinese die Augen. Sein Nacken war steif. Es war so warm. Die Sonne blendete ihn. Verwirrt sah er sich um. Wieso war es so leise? Eben hatten einige Jungen in der Nachbarschaft doch noch Fußball auf der Straße gespielt. Er sah auf seine Armbanduhr. Halb sechs. Das konnte doch nicht wahr sein. Er war schon wieder eingeschlafen. Ohne es zu merken. Seufzend massierte er sich die schmerzenden Halswirbel. Hoffentlich hatte er nicht auch noch einen Sonnebrand. Ein prüfender Blick wanderte über seinen Körper und speziell über den Bauch, den er auch der Sonne ausgesetzt hatte, bevor er eingeschlafen war. Warum hatte Kai ihn nicht geweckt? Es war doch schon fast Zeit zum Abendessen. In diesem Moment hörte er wie in der Wohnung eine Tür zu schlug. Er setzte sich ein wenig auf und schon schlangen sich zwei Arme um seine Schultern und ein Kuss wurde auf seiner Schläfe platziert.

„Tut mir leid, dass ich so spät bin. Wie geht es dir heute?“

„Besser als die letzten Tage. Bist du eben erst nach Hause gekommen?“

„Ja, heute war wieder etwas mehr zu tun. Krankenblätter überarbeiten, die Medikamentendosis für die Patienten ausrechnen. Zum Glück kam nicht auch noch ein Notfall dazwischen.“

Ruhig saßen sie noch ein wenig in der Abendsonne. Es war noch immer sehr warm. Der Abend war perfekt um noch einwenig spazieren zu gehen.

„Kai? Schau mal. Habe ich einen Sonnenbrand?“

Mit einem medizinischen Kennerblick musterte der Russe die Haut seines Verlobten an Armen, dem Gesicht und auch am Bauch, als dieser sein T-Shirt hoch schob.

„Deine Haut ist sehr warm, aber noch nicht rot. Am besten du gehst rein und trinkst erst mal etwas.“

„Da ist noch etwas... Ich habe gelesen, dass Sonnenlicht gut für ungeborene Babys ist und da habe ich mich in die Sonne gelegt und bin dabei eingeschlafen. Glaubst du, dass war zuviel? Ich meine, ich will unserm Kleinen doch nicht wehtun und... Was ist wenn es ihm zu heiß geworden ist? Wenn... wenn er...“

Tröstend wurde der Schwarzhaarige in den Arm genommen und mit einem Kuss zum Schweigen gebracht.

„Mach dir keine Sorgen. Unser Kleines ist gut geschützt. Dein Körper hat die Hitze aufgenommen, bevor sie es erreichen konnte. Aber wir sollten trotzdem rein gehen.“

Ray nickte und folgte ihm dann in die Wohnung. In den letzten Tagen hatte er mehr mit sich selbst zu tun gehabt und nicht mehr auf den Haushalt geachtet, daher war es nicht verwunderlich, dass ihn der Schlag traf, als sie das Wohnzimmer betraten. Überall lagen Zeitschriften und Bücher verstreut. Süßigkeiten aller Formen und Geschmacksrichtungen, sowie leergegessene Teller und Schalen sammelten sich zwischen dem Papier.
 

„Wie sieht es denn hier aus?“

„Das brauchst du mich nicht zu fragen. Du hast das verursacht. Ich habe nur manchmal etwas weggeräumt, damit hier nicht alles im Chaos versinkt“

Genervt seufzend schlug sich der Schwarzhaarige die Hände vor das Gesicht. War er wirklich so nachlässig geworden? Wenn ihm doch nur nicht immer so schlecht wäre. Es war zum Haare ausreißen. Wenn er sich bückte wurde ihm übel und wenn er sich nicht bückte, um aufzuräumen, glich die Wohnung nach ein paar Tagen einer Müllhalde. So konnte das doch nicht weiter gehen.

„Ich würde sagen, du ziehst dir jetzt etwas hübsches an und dann gehen wir essen.“

„Muss ich wirklich? Ich habe keine Lust mich jetzt noch umzuziehen.“

Der Russe verdrehte die Augen und zog ihn ins Schlafzimmer. Er würde dafür Sorgen, dass der Andere wieder das Haus verließ und wenn er diesen Sturkopf an seinen ellenlangen Haare nach draußen ziehen musste. Ohne großartig darüber nachzudenken nahm er das Hemd und die Hose aus dem Schrank, die ihm am besten gefielen und warf sie dem Neko-Jin zu.

„Du hast 20 Minuten, wenn du dann nicht umgezogen bist nehme ich dich in den Klamotten mit, die du gerade anhast.“

Damit ging er hinaus und machte somit deutlich, dass er nicht bereit war zu diskutieren oder nachzugeben. Sie hatten noch einiges zu besprechen. Zum Beispiel wie es nun mit ihnen weitergehen sollte und das würde er gerne bei einem entspannten Abendessen tun. Vielleicht bei dem Italiener um die Ecke. Oder in diesem großen, aber dennoch ruhigen und stilvollen chinesischem Restaurant ein paar Straßen weiter. In welchem sein Verlobter außerdem seit ein paar Jahren als Kellner arbeitete. Seine Arbeit würde er wohl aufgeben müssen, obwohl sie ihm genauso viel Spaß bereitete wie dem Graublauhaarigen sein eigener Beruf. Dieser blickte sich währenddessen etwas im Wohnzimmer um. Der kleine Couchtisch war von Zeitschriften gerade zu überladen. Es war schon erstaunlich wie viele Magazine über die Schwangerschaft ein einzelner Mensch in zwei Wochen ansammeln konnte. Und dieser Mensch ließ gerade wieder sein Stimmchen verlauten.

„Ich glaube nicht, dass wir heute Abend schick essen gehen werden.“

„Wieso sollten wir das nicht tun?“

„Weil mir die Hose nicht mehr passt.“

Er atmete tief ein und stand auf. Allmählich begann sein kleines Kätzchen sich zu einer wahren Zerreisprobe für seine Nerven zu entwickeln und dies teilte er dem Chinesen auch mit, während er zurück zum Schlafzimmer ging.

„Ray, jetzt hör auf dir irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen. Das wird langsam lächerlich.“

Als er das Zimmer wieder betrat, blickten ihm zwei leicht wütende Bernsteine entgegen.

„Wenn du dir so sicher bist, dass ich lüge, dann versuch doch selbst dein Glück.“

Der Schwarzhaarige stemmte die Hände in die Hüften und blickte zickig zur Seite. Die Hose hatte er zwar hoch gezogen, jedoch bekam er sie, laut seiner eigenen Aussage, nicht mehr zu. Unbeeindruckt davon stellte sich der Ältere vor ihn und versuchte nun seinerseits zunächst den Knopf zu schließen. Doch seine anfänglich sanften Versuche waren von wenig Erfolg gekrönt. Das konnte doch nicht war sein. Wahrscheinlich war er nur zu bedächtig gewesen. Er zog etwas stärker an den beiden Ecken, doch wieder schaffte er es nicht, sie soweit zusammen zu führen um den Knopf zu schließen. Noch einmal ruckte er an dem widerspenstigen Stückstoff, was den Chinesen ins Taumeln brachte.

„Sei gefälligst nicht so grob!“

„Also schön, dann zieh die Hose eben wieder aus. Ich suche dir etwas anderes heraus.“

„Wieso fummelst du überhaupt in meinem Schrank herum?!“

„Es ist genauso mein Schrank wie deiner.“

Ray seufzte und zog sich die Hose wieder aus. Er warf sie auf das Bett und stellte sich nachdenklich vor den Schrank. Die meisten seiner guten Hosen waren sehr eng geschnitten, vermutlich passten sie ihm auch nicht mehr. Was also tun?

„Setz dich ins Wohnzimmer. Ich finde schon irgendetwas.“
 

Kai zappte gelangweilt durch die Kanäle. Nichts gutes im Fernsehen. Aber er wollte schließlich auch nicht fernsehen. Es war schon eine halbe Stunde her, seit Ray ihn aus dem Schlafzimmer geschickt hatte. Was er wohl anziehen würde?

„Ich bin soweit.“

Gespannt sah der Russe sich um. Und er musste feststellen, dass ihm sehr gefiel, was er sah. Sein Verlobter trug ein schwarzes chinesisches Hemd, welches nur vier Knöpfe auf der Brust hatte, jedoch fast bis zum Boden reichte. Darunter hatte er etwas an, dass der Graublauhaarige nicht beschreiben konnte. Es war einfarbig. Bernsteinfarben. Passte also perfekt zu den außergewöhnlichen Augen. Es sah aus wie ein Nachthemd und irgendwie doch nicht. Dieses Hemd oder dieser Pulli reichte bis zu den Knöcheln. Schmiegte sich aber hervorragend an den Körper. Dazu trug er schwarze Halbschuhe, wie er sie fast immer trug. Ein schwarzer Gürtel, mit einer silbernen Schnalle, die ausgezeichnet mit den silbernen Säumen und Knöpfen des Hemdes harmonierte, und die mit einem silbernen Stäbchen hochgesteckten Haare, rundeten das Bild ab.

„Du siehst großartig aus.“

„Findest du? Ich sehe aus, wie aus Herr der Ringe entlaufen.“

„Gerade das finde ich so großartig.“

Lächelnd stand der Russe auf und strich über einen der silbernen Stoffknopfe. Er war fasziniert von dieser Kleidung. Ein flüchtiger Kuss berührte die Lippen des Kleineren.

„Und der Ring passt ausgezeichnet dazu. Wann hast du es gekauft?“

„Naja, es hängt seit zwei Jahren im Schrank. Mariah hat es mir damals zu Weihnachten geschenkt, aber ich mochte es nie tragen.“

„Wieso nicht? Es steht dir so ausgezeichnet.“

Der Chinese errötete und fummelte verlegen an dem silbernen Saum herum. So etwas hatte er lange nicht gehört. Andererseits hatte er sich auch schon lange nicht mehr für seinen Freund hübsch gemacht. Dieser legte die Arme um seine Taille, während ein sanftes Flüstern an sein Ohr drang.

„Wir sollten lieber gehen, sonst wird es dunkel. Möchtest du in das Restaurant, in dem du arbeitest, oder lieber in die Pizzeria?“

„Ähm... Ich würde gerne in die Pizzeria gehen, aber nach dem ich vor drei Tagen Nudeln mit Käsesoße gegessen habe, habe ich den Rest des Tages über der Toilette verbracht und ich möchte es nicht darauf anlegen, dies heute Nacht wieder zu tun.“

„Dann zieh dir deine Jacke an, ich fahre das Auto aus der Garage.“
 

Knapp eine halbe Stunde später saßen die beiden an einem Tisch für vier Personen mit einer hervorragenden Aussicht auf die Stadt. Es war sehr ruhig in dem Restaurant. Nur leise drangen die Stimmen der anderen Gäste an ihre Ohren. Wobei dies wohl vor allem an der blumenbewachsenen Wand lag, die sie an zwei Seiten umgab. Mit leicht verzweifelter Miene musterte Ray die Karte. Was sollte er nur bestellen? Am liebsten hätte er alles. Kai, der diese Gedanken förmlich hören konnte, schielte über den Rand seiner Speisekarte hinweg und beobachtete ihn einen Augenblick.

„Bestell einfach irgendetwas. Du tust ja gerade so, als ob wir nie wieder herkommen würden.“

„Das macht es mir auch nicht leichter.“

Der Russe wank einen der Kellner herbei. Diese Unentschlossenheit des Anderen machte ihn ganz verrückt, also beschloss er dem ganzen ein Ende zu setzen.

„Ein Mal die Peking-Ente für zwei Personen und einen Rotwein für mich.“

Der Kellner nickte und wandte sich dann an den Schwarzhaarigen.

„Und für dich einen China Blue, nicht wahr?“

„Nein. Eigentlich möchte ich ein Wasser.“

»Was?! Das ist doch dein Lieblingscocktail. Oh mein Gott... Bist du schwanger?«

»Wie kommst du denn jetzt darauf?«

»Wieso sollte ich nicht darauf kommen? Erst verlobst du dich mit deinem Freund, obwohl du immer herum erzählt hast, dass du nicht heiraten wolltest, du lehnst einen Cocktail ab, den du noch nie ausgeschlagen hast und dann dieses Outfit. Das schreit gerade zu: ‚schwanger’«

Der Graublauhaarige, lauschte diesem Gespräch mit gemischten Gefühlen. Er sprach nur wenige Worte Chinesisch, somit verstand er von dem Gespräch nichts. Jedoch konnte er an der Mimik des Neko-Jins sehen, dass dieser sich in die Enge getrieben fühlte. Dieser Kellner schien ihm unangenehme Fragen zu stellen und nun wank der Kerl auch noch ein paar andere Kellner an ihren Tisch, bevor er begann diesen etwas zu berichten.

»Leute, ihr werdet es nicht glauben. Ray ist schwanger.«

»Bin ich nicht! Und nun bring unsere Bestellung in die Küche, oder wir werden wieder gehen!«

Pikiert blickte eine seiner Kolleginnen auf ihn hinab. Sie war schon immer sehr arrogant gewesen und nie richtig mit ihm und den meisten Anderen warm geworden. Es ging sogar das Gerücht umher, dass sie wohl zum Monatsende gekündigt worden war. Aber dies waren nur Spekulationen.

»Das ist kein Grund hier so rum zu schreien, Kon. Du brauchst dir gar nicht immer so wichtig vorzukommen, nur weil du mal berühmt gewesen bist.«

Aus. Ende. Das war’s. Der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Der Chinese legte den Kopf in die Hände. Die Tränen flossen ihm nur so in Strömen über die Wangen. Von einem Moment auf den anderen. Was wollten die überhaupt alle von ihm?

„Lasst mich doch einfach in Ruhe...!“

„Das reicht! Wir gehen.“

Der Russe stand auf und schob die verwirrte Meute zur Seite. Tröstend legte er einen Arm um seinen Verlobten und strich ihm die Tränen von den Wangen. Gerade wollten sie gehen, als der Geschäftsführer an ihren Tisch kam. Einen Moment musterte er die Situation und scheuchte dann die Kellner weg.

»Was glaubt ihr eigentlich, was ihr hier macht?! Geht sofort zurück an eure Arbeit und hört auf unsere Gäste zu belästigen! Und du Xao, bringst sofort die Bestellung in die Küche!«

Aufgeschreckt lief die Gruppe auseinander. Während sich Rays Chef an das Paar wandte.

„Es tut mir wirklich aufrichtig leid. Das Essen geht selbstverständlich aufs Haus.“

„Danke, Lian-san.“

“Ist schon in Ordnung. Komm Morgen einfach in mein Büro und wir sprechen in Ruhe darüber. “
 

Die ganze Zeit hatten sie sich angeschwiegen. Ein unangenehmes Schweigen. Aber dennoch ein notwendiges. Auch als das Essen kam, sagten sie zunächst kein Wort. Bis Kai auffiel ‚wie’ der Andere aß. Etwas irritiert hob er eine Augenbraue.

„Schling doch nicht so. Ich werde dir schon nichts weg essen.“

Ein wohliges Stöhnen vollster Zufriedenheit war von dem Neko-Jin zu hören. Noch einmal leckte er sich über die Lippen und schob sich ein weiteres Stück des köstlichen Entenfleisches, mit dieser knusprigen goldgelb gebratenen Haut in den Mund, bevor er etwas erwiderte.

„Aber es schmeckt doch so gut und ich fühle mich, als ob ich seit Tagen nichts gegessen hätte.“

Der Graublauhaarige legte sein Besteck an den Tellerrand. Er räusperte sich, stützte sich auf die Ellenbogen auf die zuvor ineinander gefalteten Hände und lehnte sich leicht nach vorne. Ein Flüsterton unterstrich, wie ernst er es meinte.

„Wäre es dir dann eventuell möglich nicht so herum zu stöhnen, während du isst. Die anderen Gäste könnten vielleicht denken, dass wir uns hier ganz anderen Dingen widmen.“

„Oh... Ich... Werde versuchen mich zurückzuhalten.“

„Gut. Können wir dann über ein paar wichtige Angelegenheiten sprechen?“

„Was für Angelegenheiten?“

„Zum Beispiel unsere Jobs. Ich denke, es wäre besser, wenn du deine Arbeit hier aufgibst. Mir ist aufgefallen, dass du dich in der Öffentlichkeit nicht mehr wohlfühlst und ich will auch nicht, dass die Leute hier dich ständig bedrängen. Du hast schon genug um die Ohren. Außerdem leidet die Sauberkeit unserer Wohnung sehr unter der momentanen Situation. Aber das ist es nicht, worüber ich eigentlich mit dir sprechen wollte.“

„Und was ist es dann?“

„Ich wollte dir mitteilen, dass ich mich dazu entschlossen habe mich auf das Fachgebiet Gynäkologie zu spezialisieren. Zwar werde ich dann zunächst etwas weniger Geld verdienen, aber ich hätte dann mehr Zeit für dich und ich finde längerfristig gesehen, ist es das Beste.“

„Und wie stellst du dir das alles vor? Erst soll ich meine Arbeit aufgeben und nun willst du auch noch eine Ausbildung machen bei der du noch weniger verdienst als jetzt. Wir kommen doch so schon kaum über die Runden.“

Er nahm die Hand seines Verlobten, seiner schwarzhaarigen Schönheit, und lächelte ihn an.

„Dafür werde ich aber sehr viel mehr verdienen, wenn ich das Aufbaustudium abgeschlossen habe. Das heißt, in zwei Jahren werden wir uns fast alles kaufen können, was wir wollen.“

„Und bis dahin? Ich habe Angst, dass wir unserem Kind nichts bieten können.“

„Keine Sorge. Ich habe mir schon alles überlegt. Das erste Jahr schläft das Kleine sowieso bei uns und danach bin ich schon fast mit dem Studium fertig.“

„Und wovon sollen wir das Kinderbett kaufen? Oder den Wickeltisch?“

„Wir können bei unseren Freunden herum Fragen, die können uns bestimmt aushelfen.“

„Seit wann bittest du die Anderen um etwas?“

„Seit du mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt hast.“

„Ach! Jetzt bin ich wieder schuld!“

„Nein. Natürlich nicht. Ich meinte das im positiven Sinne.“

„Das will ich auch nur für dich gehofft haben, sonst verhänge ich wieder ein Sexverbot.“

„Ähm... ja. Das ist das Nächste worüber ich mir der sprechen will. Ich glaube, es wäre besser, wenn wir in nächster Zeit keinen Sex mehr haben.“

„Wie definierst du ‚in nächster Zeit’?“

„Die nächsten neun Monate.“

„Wie bitte?!“

Kai schmunzelte ob der geschockten Reaktion seines Gegenübers. Dieses Gespräch begann sehr interessante Formen anzunehmen. Es war makaber, aber trotz der Tatsache, dass er den Anderen liebte, war er immer noch ein Sadist.

„Soso, wie mir scheint würdest du ein Sexverbot selbst nicht durchhalten.“

„Was erwartest? Wir haben seit Wochen nicht mehr miteinander geschlafen...“

„Zerbrich dir nicht den Kopf, wir finden schon eine Lösung dafür.“

„Ich hoffe, wir finden für alles eine Lösung. Wenn irgend etwas schief gehen sollte bekomme ich wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch.“

„Mal den Teufel bitte nicht an die Wand. Wir lassen dich übermorgen erst einmal untersuchen und dann sehen wir weiter.“

„Ja, du hast wohl recht.“
 


 

So, ich hoffe, das Ende kam nicht zu plötzlich. Wenn ich hier jedoch nicht schlussgemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich wieder bei 6.000 Wörtern gelandet, und das erschien mir für das erste Kapitel zu viel.
 

MfG

Yami



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-04-14T17:49:17+00:00 14.04.2008 19:49
woaaaaaaaaaaaaah und schon war die fortsetzung auch da XDD
nyaaaaaaaaaah^^
voll süß^^
also alles allgemein^^
ich finds einfach klasse^^
ich mag das cover sehr^^
und gefavot hab ich das jetzt auch!
*grin*
ich freu mich schon aufs nä#chste kapitel!

cu darky
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2007-10-22T20:13:17+00:00 22.10.2007 22:13
Echt geile FF idee und du kannst echt super klasse schreiben *knuddel* achja die beiden sind aber auch so was von süß *smilie* die beiden passen auch so was von zusammen und jetzt bekommt Ray ein Baby vonKai ach wie SWWET *smilie*
Freu mich schon drauf wenn es weiter geht könntest du mir vileicht wenn es immer weiter geht eine En schicken???*lieb frag*
das währe echt super lieb wenn du das machen könntest!!
Von: abgemeldet
2007-10-21T11:28:42+00:00 21.10.2007 13:28
hey hey danke fürs bescheid sagen
das kapitel war einfach super ich finde es gut das du eine fortzetzung geschrieben hast du hast wirklich einen tollen schreibstill
mach bitte schnell wieter
ich will wissen wie es weiter geht
mach weiter so

by Vampi
Von: abgemeldet
2007-10-21T09:09:05+00:00 21.10.2007 11:09
Toll, dass du weiter schreibst! ^____^
War ein tolles Kapitel... Rei tut mir ein wenig leid.
Aber warum Sexverbot?? O.o
Und warum hast du das Chapter nicht in der anderen FF mit hoch geladen?
Von: abgemeldet
2007-10-21T09:08:55+00:00 21.10.2007 11:08
Toll, dass du weiter schreibst! ^____^
War ein tolles Kapitel... Rei tut mir ein wenig leid.
Aber warum Sexverbot?? O.o
Und warum hast du das Chapter nicht in der anderen FF mit hoch geladen?
Von: abgemeldet
2007-10-20T23:02:41+00:00 21.10.2007 01:02
Ja es geht weiter*////* boah is das geil, musste es gleich lesen als ichs gesehen hab.
Dein Schreibstil ist fantastisch, unglaublich gut zu lesen.^^ bin voll ends begeistert.
Ich hätte Ray gern mal im Herr der Ringe Aufzug gesehen*grins* stand ihm bestimmt voll guuuuut*.*
Kann mir ziemlich gut vorstellen das die Wohnung aussah wie Sau......aber kann mans ihm verübeln.
Des im Restaurant war ja voll fies*grummel*Ray einfach so zum Weinen zu bringen. Bei einer Schwagerschaft sollte man die Stimmungsschwankungen nicht unterschätzen.
Eine Freundin von mir switcht auch dauert hin und her....-.- das is einfach gräslich der arme Ray*knuddel*
Aber Kai muss ich sagen is ein echter Schatz^^ er würde einfach alles für seinen Schatz tun.
Die Sache mit der Hose*lach* gott muss das ausgesehen haben als Kai versucht hat die zuzubekommen*sich kuggel*
Ich denk aber das das Thema noSex noch ziemliche Probleme mit sich bringen dürfte.....des halten die Beiden ja nie aus....Ojemine...
Man darf als gespannt sein. Ich kann das nächste Kap kaum noch erwarten+.+ könntest du mir bescheid sagen, wenn du weiter bist?
mfg Ne-chan^^


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