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Schuld und Unschuld

Das Schicksal findet seinen Weg
von

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28. Kapitel

28. Kapitel:
 

Ein lautes surrendes Klingeln, ließ Aoi aus einem wohltuenden Schlaf schrecken. Verdattert blinzelte er in das viel zu grelle Sonnenlicht, als das Klingeln auch schon ein weiteres Mal durch die Wohnung hallte. Gähnend streckte sich der Schwarzhaarige auf dem Sofa, und bemerkte erst jetzt, dass etwas Schweres auf seiner Brust lag. Schnell rieb er sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte an sich herunter.

Er staunte nicht schlecht als er Yukis Schopf erspähte, dennoch verformten sich seine Lippen zu einem warmen Lächeln, als er mit seiner hand auch schon zärtlich durch die brünetten Haarsträhnen fuhr.

Er musste kurz überlegen, warum er und Yuki sich auf dem Sofa befanden, und miteinander kuschelten. Und da fiel es ihm wieder ein. Aoi hatte gestern mit Yuki bekannte Gitarrenstücke nachgespielt. Bis spät in die Nacht! Sie mussten wohl einfach eingeschlafen sein.

Ein nervtötendes schrilles Klingeln, ließ ihn wieder aus seine Gedanken schrecken.

Endlich konnte er dieses störende Geräusch einordnen.

Die Türklingel!

Vorsichtig und darauf bedacht den Kleineren nicht aufzuwecken, schob er ihn sanft zur Seite, damit Aoi aufstehen konnte.

Als Aois Füße den Boden erreichten, stand er geschmeidig auf, und wandte sich Yuki wieder zu. Er biss sich leicht auf die Unterlippe, als er dessen sanftes, entspanntes und leicht lächelndes Gesicht sah. Behutsam strich er über Yukis weiche und vom Schlaf leicht gerötete Wange, ehe sein Lächeln nur noch breiter wurde, als er spürte wie sein Herz freudig zu hüpfen begann. Yuki machte so einen fröhlichen und zufriednen Eindruck. Anscheint tat es ihm gut, dass er in Aois Nähe war. Und allein diese Erkenntnis ließ sein Herz vor Glück noch viel höher schlagen.

Als dann die Türklingel ein weiteres Mal und dabei viel länger und ungeduldiger gedrückt wurde, schreckte Aoi ein weiteres Mal dadurch auf.

Er verdrehte die Augen und fluchte leise, ehe er Yuki mit der Decke, die von dem Soda gefallen war, wieder zudeckte, und dann zur Wohnungstür eilte.

„Wa-… Rei?!“,

begann Aoi schlecht gelaunt, doch als er den Schwarzhaarigen vor sich erkannt stutze er und sah seinen Gegenüber verwirrt an.

„Oh… gomen ich wollte dich nicht wecken… aber ich muss gleich zur Arbeit… deswegen…!“,

versuchte Rei freundlich lächelnd zu erklären, und kratzte sich verlegen den Hinterkopf.

Doch in Aoi machten sich die Erinnerungen, von ihrem letzten Zusammentreffen breit. Er war mit einer dicken Lippe und einem blauen Veilchen davon gekommen.

Schnell trat Aoi einen Schritt zurück und umklammerte den Türknauf fester.

Natürlich entging des Rei nicht und er nahm einen leicht gequälten Gesichtsausdruck an.

„Eto… ich bin hier weil ich mich entschuldigen wollte…!“,

sprach Rei nun leise weiter und sah Aoi unsicher in die Augen, dem diese gerade herausfallen wollten. Aoi war völlig konfus.

„na du weißt schon… wegen der Sache in der Cafeteria… ich hab überreagiert… und es tut mir leid… daher entschuldige ich mich!“,

sagte Rei nun mit fester und ernster Stimme, und verbeugte sich respektvoll vor dem schwarzhaarigen Gitarristen.

Der war nun sichtlich sprachlos.

„Nicht doch!“,

winkte dieser schnell ab, packte Rei vorsichtig an den Oberarmen, um ihn wieder hochzuziehen.

„D-du brauchst dich doch nicht verbeugen… so schlimm war es ja nicht… ist ja schon verheilt!“,

sprudelte es aus Aoi heraus, der seine Verlegenheit, als auch seine Rührseligkeit über diese Entschuldigung zu überspielen.

Rei atmete erleichtert auf.

„ Kami sei dank… ich hab schon seit Tagen ein schlechtes Gewissen…!“,

lachte Rei nun heiter, und sah dann erschrocken auf seine Armbanduhr.

„Oh Mist… ich komm zu spät zur Arbeit… also man sieht sich!“,

rief der Dunkelhaarige noch, ehe er auch schon die Treppen hinunter eilte.

Es vergingen einige Augenblicke in denen Aoi immer noch perplex in den Flur starrte.

Er wunderte sich sehr darüber das Rei Yuki nicht sehen wollte, schließlich waren sie doch, bis Rei ihn geschlagen hatte, beste Freunde gewesen.

Machte Rei sich gar keine Sorgen um den zierlichen Brünetten?

Leise seufzend, schloss er die Wohnungstür und zuckte erschrocken zusammen, als er sich umdrehte.

Mitten im Flur stand Yuki und sah ihn mit vor Wut funkelnden Augen an.

Aoi musste schlucken. Yukis Blick bereitete ihm einen kalten Schauer über den Rücken.

„A-alles okay?“,

hauchte Aoi mit belegter Stimme. Dessen Schock über Yukis hasserfüllten Blick saß noch tief in seinen Knochen.

Yuki schüttelte langsam den Kopf.

„Wieso hast du das gemacht?“,

zischte der Brünette nun und ballte seine zitternden Hände zu Fäusten.

Aoi war sichtlich mit der Situation überfordert. Schließlich hatte er Yuki SO noch nie erlebt.

Wieso war er denn jetzt so wütend auf ihn?

„Was gemacht?“,

fragte Aoi in einem ruhigen Ton und ging langsam auf Yuki zu.

Er streckte ihm seine Hand entgegen, um ihn beruhigend über die Schulter zu streicheln, doch Yuki schlug Aois Hand grob von sich.

„Fass mich nicht an!“,

knurrte er und wich ein paar Schritte zurück.

„Wie konntest du nur…. Wie konntest du ihm verzeihen? Er hat dich geschlagen… dich verletzt… es ist dein gutes Recht ihn zu hassen…!“,

schrie Yuki nun mit bebender Stimme, und Aoi zog erschrocken die Luft ein als er sah, wie sich Tränen in Yukis Augen bildeten.

Doch noch ehe Aoi irgendetwas sagen konnte, machte Yuki kehrt und rannte ins Schlafzimmer. Geräuschvoll wurde die Tür zugeschlagen und das Kicken des Türschlosses hallte in der stillen Wohnung wider.

Schluchzend ließ sich Yuki auf das große Bett fallen.

Wie konnte Aoi nur?

Wie konnte er nur?

Warum war er so stark?

Und er selbst so schwach!

Er hasste sich dafür!

Er hasste sich dafür so schwach zu sein!

Wie schaffte Aoi es nur einem Menschen zu verzeihen, der ihn verletzt und weh getan hatte!

Schließlich hasste er IHN doch auch! Er hasste IHN mit aller Kraft! Er hasste IHN aus ganzem Herzen! Er hasste seinen eigenen Vater für das was er ihm angetan hatte. All die Schläge, all die Schmerzen, all die Erniedrigungen…

Yukis Schluchzen wurde immer lauter und er krallte sich halt suchend am Laken fest, als Bilder der Erinnerungen ihn wieder zu beherrschen schienen.

Er konnte sie wieder spüren…

SEINE Tritte, SEINE Fäuste, SEINEN Gürtel…

Sein Körper verkrampfte sich vor Schmerz und er keuchte quälend auf.

Ein besorgte und durch die Tür gedämpfte Stimme schaffte es, ihn wieder aus dem bad der Erinnerungen herauszuziehen.

„Yuki? Ist alles in Ordnung?“,

hörte der Brünette Aoi hilflos durch die Tür flüstern, doch er reagiert nicht darauf, sondern vergrub sich unter seiner Decke, dabei still weinend.
 

Aoi der nun etwas erleichtert darüber war, das Yukis Schluchzen langsam verebbte, seufzte schwer und lehnte seine Stirn gegen das kalte Holz der Tür.

Der Schwarzhaarige versuchte immer noch nachzuvollziehen, was in Yuki diesen Hass und Schmerz ausgelöst haben könnte, doch in diesem Moment fühlte er einen tiefen Stich in seinem Herzen. Denn ihm wurde bewusst, dass er nichts über Yuki wusste, obwohl er jetzt bei ihm wohnte, und deshalb schon Muskelkater hatte, da der Schwarzhaarige jetzt immer jede Nacht auf der Couch schlief.

Diese Erkenntnis tat ihm weh, und brannte sich immer tiefer in sein Herz. Wieder verließ ein schweres Seufzen seine Lippen.

Niedergeschlagen lehnt er sich nun mit dem Rücken an die Tür und rutschte kraftlos an dieser herunter.

Doch noch viel schmerzhafter war die Erkenntnis, das Yuki ihm anscheinend nicht an seiner Vergangenheit teil haben lassen wollte. Er verschloss sich ihm.

Warum?

Was hatte er falsch gemacht?

Mit trägen Bewegungen schlag er seine Arme um die Beine und lehnte seinen Kopf auf seine Knie.
 

Rei hatte den Wohnblock natürlich nicht verlassen. Kaum als er gehört hatte, das Aoi die Tür wieder schloss, war er wieder die Treppen empor geeilt und lauschte an der Tür, um zu überprüfen ob sein Plan auch aufgehen würde.

Und natürlich wurden seine Erwartungen nicht enttäuscht. Er hörte wie Yuki wütend etwas schrie. Dann laute Schritte und ein lauter Knall.

Zwar tat es ihm im Herzen weh, dass er seinem Yuki mit seinem Besuch gerade sehr weh getan hatte.

Doch wie sagte er immer: ‚Der Zweck heiligte die Mittel’.

Und dieser Schachzug ging auch nur auf seine Kosten, weil er Yukis Hass auf dessen Vater und Aois Gutmütigkeit gegeneinander gekonnt ausgespielt hatte.

„Verpiss dich! Ab hier übernehme ich!“,

knurrte plötzlich eine wütende Stimme.

Doch anstatt verängstigt zusammenzuzucken, und schnell das Weite zu suchen, wandte er sich mit einem fröhlichen Lächeln zu Uruha.

Er wusste selbst nicht, warum plötzlich ihn diese Freude und Herzflattern durchflutete, dennoch versuchte er darüber auch so gut es ging nicht nachzudenken, es einfach zu verdrängen.

„Auch einen schönen guten Morgen… ich hoffe du hast gut geschlafen…!“,

summte der Schwarzhaarige freudig und strahlte noch mehr.

Uruha rollte mit den Augen.

„Schluss mit dem Small-Talk… hat der Plan geklappt?“,

brummte Uruha, und lehnte sich leicht gegen die Wand.

„Uh~ da ist aber wieder jemand schlecht drauf… du brauchst wohl eine kleine ‚Aufmunterung’!“,

raunte Rei und schmiegte sich katzenhaft an den Brünetten.

Doch dieser schnaubte nur abfällig und stieß ihn grob von sich.

„So gut warst du nun auch wieder nicht… und jetzt hau endlich ab… wenn wie gesehen werden, war alles für’n Arsch!“,

schimpfte der Brünette und schubste Rei Richtung Treppe.

Dieser war immer noch leicht geschockt.

Was war das?

Er war nicht gut gewesen?

„Das sagt gerade der, von dessen Stöhnen ich beinahe taub geworden bin!“,

maulte der Schwarzhaarige zurück und dachte noch nicht im Traum daran, jetzt schon zu gehen.

Doch Uruha lachte nur verächtlich.

„Da musst du mich wohl mit jemandem verwechseln… und jetzt zum letzten Mal… HAU AB!“,

zischte Uruha nun mit gefährlich bebender Stimme und betätigte die Klingel zu Aois Wohnung.

Rei schäumte vor Wut. Erst wies er ihn andauernd ab, und jetzt wollte er nicht zugeben, dass es ihm gefallen hatte, als er ihm im Club einen geblasen hatte.

Und wieder war da dieser Schmerz in seinem Herzen, den er nicht einordnen konnte. Doch als er hörte wie Aoi klingelte, knurre er zornig, und rannte dann schnell die Treppen runter. Denn da musste er leider dem Brünetten Recht geben, wenn Aoi sie jetzt zusammen sehen würde, könnten sie ihren Plan sofort vergessen.
 

//Na endlich!//,

ging es den Brünetten erleichtert durch den Kopf als Rei endlich gegangen war.

Doch dieses Gefühl der Erleichterung war nicht von langer Dauer.

Als er sah, wie ihn Aoi mit verweinten und geröteten Augen die Tür aufmachte, setzte sein Herz für einen Schlag aus.

Dieser verdammte Rei!

Dieser verdammte Plan!

Und er machte da auch noch mit!?

Dabei ließ er es zu, dass man Aoi weh tat!

Wollte er nicht gerade das verhindern?!

Ohne ein Wort zu verschwenden, nahm er Aoi in seine Arme und hielt den leicht zitternden Leib des Schwarzhaarigen fest an sich gedrückt. So fest er konnte.
 

Er würde ihn nie loslassen.
 

Nie!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Seme-Aoi-chan
2008-04-15T18:00:07+00:00 15.04.2008 20:00
Sie ist toll, einfach genial! Schön geschrieben, und die Personen sind auch klasse dargestellt! Wirklich genial!!!!
Aoi und Yuki tun mir wahnsinnig leid!
Aber Ruki gefällt mir am besten, ich mag durchgeknallte leute!
Von:  -shiyuu
2008-04-14T16:36:29+00:00 14.04.2008 18:36
hach man... ~.~
das is so doof von uru, dass er sienen schatz so hinter licht führt~
*sfz*
nya, ich hoffe ja sehr, dass sich das bald mal ändert...
kann ja mal gar nicht gut gehen wenn er und rei was aushecken..
oder?
*anschau*

Von:  Snaked_Lows
2008-04-14T14:26:57+00:00 14.04.2008 16:26
Rei soll seine Griffel von Uru lassen >______________________<
Ich hab auch gedacht, dass es sich ehrlich entschuldigt O.o
War wohl nichts >__________<
Das Kapitel war trotzdem klasse!!!!!!!!!!!
Von:  cookie-monster-kyo
2008-04-14T12:04:56+00:00 14.04.2008 14:04
trauriges kapi ._.
hab echt gedacht rei entschuldigt sich ehrlich *baka desu*
wer kommt den jetzt nun mit wem zusammen?! *verwirrt*
aoi x uru oder aoi x yuki? *verwirrt*
kannst aber super die spannung erhalten^^
*sich schon aufs nächste kapi freu+
Von: abgemeldet
2008-04-14T10:43:06+00:00 14.04.2008 12:43
eieiei~ iwie war das chap. so traurig..
aber der schluss~ aoi X uru <3
yuki tut mir trotzdem leid.. aber warum kann er das nicht einfach aoi erzählen?!
und jaaa~ iwie siehts ganz danach aus, dass sich rei jetzt langsam auch in uru verguckt..
kopliziert, kompliziert x)
schreib schnell weiter =D
*knuddL*
Von: abgemeldet
2008-04-13T20:43:45+00:00 13.04.2008 22:43
der vater...oô
okay...diese version hatte ich auch schon durchgespielt, aber wirklich mit gerechnet hatte ich nun doch nich... hmm...
egal xDD
ich bin überhaupt recht überrascht von dem kapitel ^-^ passt perfekt in die momentane situ, aber trotzdem xDD
das mit reis entschuldigung zum beispiel...da dachte ich am anfang, dass er jetzt yuki sehen will..und dann das...
oder auch, dass uru schon daneben steht Oo
*dachte der tauch wann anders auf xD*
aber das ende war wirklich schön >_______<
hauptsache uru bleibt beim plan und der geht am ende wirklich auf xDDDD
ich hab zwar keine ahnung, wie der plan nun konkret aussieht, aber ich bin einfach mal dafür, dass er aufgeht...
obwohl..*gg*
son schöner fetter streit wäre doch auch mal wieder was feines *kuller* ooooooooooooder......*überleg*
aaaaach, ich überlass dir das einfach weiter XDDDD du kannst das sowieso besser *lol*
und du weißt auch sicherlich, wies weitergehen soll ^-^

von daher....ich freu mich schon aufs nächste kapitel
*_______*~
Von: abgemeldet
2008-04-13T19:41:02+00:00 13.04.2008 21:41
ich hatte doch tatsächlich gedacht das rei sich erhlich entschuldigt hat...mann bin ich ein trottel XD
und das kam in diesem kappi schon wieder so nach aoi x yuki rüber ><
außer beim ende ^_^
das fand ich i-wie richtig schö~n
aber will uru denn noch bei dem achso tollen plan mitmachen?
das klang ja fast so als ob er aufhören will...
bin schon gespannt wie es weitergeht
du hast echt ein talent die spannung aufrecht zu erhalten ^^

lg holyangel


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