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Wenn Wächter lieben lernen...

Tala/Bryan, Kai/Ty, Ray/Max
von

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Versammlung

Die Legende zeigte sich in der Form, wo er erwachen sollte. Er sollte erwachen, wenn auch sein größter Feind erwachte. Der Schöne zuckte. Seine starren Glieder begannen sich nach Jahrtausendlangen Pause zu regen und plötzlich öffneten sich auch seine Augen. Er erhob sich so schnell wie es ihm seine müden Glieder erlaubten und blickte sich verstört um. Er stöhnte auf, als heißer Schmerz durch sein Kopf jagte und umklammerte ihn mit seinen Händen, als könnte er sie damit lindern. >Wo…wo bin ich?< Er merkte schnell, dass er keine Stimme besaß, er brachte weder ein Wort noch ein Laut von sich. Er konnte sie als Nachwirkung des Zaubers einstufen und wusste, dass dies bald enden würde. Aber es brauchte Zeit, damit seine Stimme und all seine Kraft wieder verfügbar waren.
 

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Der schwarzhaarige Sadist hatte von seinem Opfer schon lange abgelassen und hatte seine Wunden geheilt. Dieser schlief nach dieser Erschöpfung eines langen Schlafes und es würde länger dauern, als der Schlafende glauben mag, denn der schwarzhaarige Schönling belegte ihn mit einem Fluch, bei dem er ein paar Jahrhunderte zum ab schlafen hatte. >Wie Dornröschen>, grinste er, aber Dornröschen musste nur 100 Jahre schlafen. Er fand das äußerst wenig, denn er hatte jetzt schon so lange seine Zeit mit schlafen zugetan und jetzt hatte er diesen einen Jungen in seinen Bann gezogen und dieser musste jetzt statt seiner weiterschlafen. >Tut mir ja Leid, aber es ging nicht anders<, seufzte er und musste zugeben, dass dieser Junge ihm nicht sonderlich leid tat. Immerhin musste er nur schlafen… Für alles musste man Opfer bringen, das wusste er. Für das Gute, sowie für das Böse. Er spürte, wie ein Siegel sich auflöste. Ein Siegel eines Zaubers, eines Bannes, welches nicht aufbrechen durfte. In seinen Ohren hörte er das zweite Siegel zerbersten. Wie es zu Boden schellte und langsam etwas freigab. Nur noch ein Siegel musste sich lösen und er wäre frei. Der Schwarzhaarige wäre Frei und könnte machen, was er wollte und niemand würde ihn jetzt noch aufhalten können. Seine Augen weiteten sich, das war seine Chance hier rauszukommen…aber…sie weiteten sich vor Schock! Auch der dritte Siegel hatte sich nun gelöst, wie er benommen spüren konnte. Alles drei waren sie vernichtet und er war nun endlich, nach ewig langer Zeit frei! Doch…ein zittern packte seinen Körper, zwang ihn ihm sich zu unterwerfen, zwang ihn ohne Rücksicht auf seinen Stolz auf die Knie. „Er ist wach“, stöhnte er heißer hervor, als gäbe es kein schlimmeres Unheil.
 

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„Hast du eigentlich vor, noch lange bei mir zu bleiben?!“, der Rothaarige setzte sich am anderen Ende der Couch nieder. „Du bist nicht sehr nett zu Gästen“, stellte Bryan aufmerksam fest. „Ich habe dich auch gar nicht eingeladen“, schmunzelte Tala. Der Blasslilahaarige packte den Jüngeren am Arm und zog ihn zu sich, in seine Arme. Dieser war erstmal total perplex und war versucht sich zu fangen. „Was…was soll der scheiß?!“, kreischte der Hausherr dann auch zugleich los und wurde purpurrot, als ihm die Situation bewusst wurde. „Lass mich los! Was fällt dir ein?!“ Doch der vierte Wächter ignorierte das gekonnt und nahm sich die Freiheit, sich auch noch auf ihn drauf zu setzen. Talas Gesicht wurde noch röter, als es überhaupt noch möglich war. >Uwaaaah!!< „Was ist? Hn? Ist es so schlimm, wenn ich hier bin?“, der Ältere fragte zwar, ließ die Höflichkeit aber aus, den anderen antworten zu lassen. Forsch drückte er seine Lippen auf die des anderen Wächters zu einem Kuss. Tala wehrte sich, versuchte ihn wegzustoßen, was nicht gelang. Stadessen spürte er eine fremde Zunge seinen Mund durchforschen. >Was zum…?!< Die andere Zunge stupste ihn an, forderte auf mitzuspielen und Tala konnte sich nur noch fallen lassen. Er schloss ergeben seine Augen und spielte auf Wunsch mit. Der Jüngere konnte nicht leugnen, dass Bryan ein durchaus guter Küsser war. Der Ältere grinste in den Kuss hinein und riss das Oberteil seines Kollegen auf. >Oh Gott!!<, dachte sich der dritte Wächter nur, als er feuchte Lippen an seinem Hals spürte. „Ni…nicht! Hör au…f!!“, der Jüngere war versucht ihn abzuhalten. „Warum sollte ich?“, war die schelmische Gegenfrage, denn der Blasslilahaarige hatte Gefallen daran gefunden und dachte nicht im Traum daran ausgerechnet jetzt aufzuhören. „Weil…weil ich…aaah!!“, Bryan hatte in diese verführerische Haut sanft hineingebissen, die sich ihm so darbot. Talas Stimme war einfach wunderschön, wie dieser feststellen musste und doch…er fand diesen Gedanken sogar selber übertrieben. Was machte er hier? Was zum Teufel ritt ihn gerade?! „Weil was?“ „Weil…ich am Hals…empfindlich bin…“ >Ah ja<, grinste Bryan in sich hinein. „Dann eben so“, meinte er und legte sich zwischen die Beine des Jüngeren. >Aber…he!< Der Ältere drückte gegen seine Körpermitte. „Ah!“, stöhnte der Jüngere ungewollt auf und verursachte sehr wohl eine gewisse Erregung bei dem anderen. >Hör auf! Wieso tust du so etwas?!<, aber er konnte kein Wort rausbekommen. „Noch Jungfrau?“, hörte er den Älteren hören und der Jüngere wurde unaufhörlich röter, als ohnehin schon, sofern das überhaupt noch möglich war. „Ist das ein ja?“, raunte der vierte Wächter spielerisch in sein Ohr und konnte sich ein freches grinsen wahrlich nicht verkneifen. „Lass mich…in Ruhe, Bryan! Wieso…machst du…das überhaupt?“ Bryan grinste in seine Überlegung und er musste amüsiert feststellen, dass er keine Ahnung hatte. „Weiß nicht?“, grinste der Blasslilahaarige nun und sprach weiter „Weil es mir Spaß macht?“
 

>KLATSCH!!!!!<
 

Der Rothaarige hatte ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. „Wie…kannst du…es wagen?!“ Tala war außer sich. Was nahm sich der andere denn auch heraus? Das war eine Frechheit, eine Beleidigung pur. Abgesehen davon hatte dieser auch noch gewagt, sich an einen Kollegen zu vergreifen. >Weil es ihm Spaß macht?!! Dieses Arschloch!!< Der Wächter der dritten Grenze war verletzt, innerlich tief verletzt, einer Schnittwunde gleich, doch seinem Stolz zuliebe wollte er es sich um nichts auf der Welt eingestehen. Nicht wegen Bryan, schon gar nicht wegen seiner komischen Späße. Es tat dem Jüngeren irgendwo weh, dass er nicht mehr wert war, als ein Spaß. >Autsch!< Doch er wollte sich nicht benutzen lassen. „Was soll das?“, fragte der Ältere unbekümmert, gar sanft, als wäre er die reine Unschuld selber. >Eine Unschuld wie ein schwarzes Herz<

„Das fragst du noch?! Verschwinde! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen!!“ Doch scheinbar wollte der vierte Wächter es ihm nicht so einfach machen. „Und du willst was dagegen tun?“, fragte er spitzbübisch und blickte ihn schelmisch an. Fast schon so, als wollte er den anderen auslachen und ja, so kam sich der Jüngere auch vor. Verarscht. Wie ein Witz. „Warum tust uns nicht allen ein gefallen und gehst einfach?! Bevor ich dich hier noch raus prügle“, giftete der Rothaarige und stach sein Gegenüber mit den blicken förmlich nieder.
 

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Tyson war noch tief im Traum versunken, als plötzlich starker Wind, wohlgemerkt in seinem schlafgemach ihn aus seinem Schlaf und zugleich aus seinem Bett beförderte. Der Wind hatte zu seinem Leidwesen dafür gesorgt, das er aus seinem warmen, kuscheligen Bett flog. Murrend stand er auf und schaute sich um. Er war einfach zu verschlafen, um seine Kampfstellung einzunehmen, aber keine Kreatur konnte in sein Reich eintreten, das war gesetzlich unmöglich. Möglicherweise war es einer seiner Kollegen, der anscheinend nichts von der netten Tour hielt, schließlich zeigte sich der Eindringling auch nicht. Der Blauhaarige kratzte sich seinen Kopf und war in keinster Weise beunruhigt. Egal wer das war, er war keine Gefahr, was bedeutete, das es nicht sein Problem war, allerdings war der Gedanke, das sich ein Fremder hier unerlaubten Zutritt verschafft hatte doch störend. „Ich geb dir 5 Sekunden dich zu zeigen, oder ich hetz dir Dragon auf den Hals und dann ist es mir auch egal, wenn du der Kaiser höchstpersönlich wärst“, sagte er missmutig und seine Ansprache, die eigentlich eine Drohung war fruchtete. Der Eindringling zeigte sich. Tyson staunte nicht schlecht, als ein junger Mann, der sichtlich Älter war, als der erste Wächter selber, ihn frech angrinste. „Es tut mir leid, falls ich dich aus deinem Schlaf gerissen haben sollte“, sagte er erstmal und der Blauhaarige unterbrach ihn sogleich. „Was soll das heißen, falls?! Natürlich hast du!“, meinte er grummelnd und wahrlich, sollte es jemand nicht wissen, so wusste er es bis spätestens jetzt, das man den ersten Wächter lieber nicht aus dem Schlaf reißen sollte. Seine Stimmung war da wirklich auf dem Tiefpunkt. „Mein Name ist Garland und ich bin einer der Boten unseres Kaisers“, er lächelte und fuhr fort. „Ich habe eine Nachricht für dich. Unser Kaiser lässt sagen ‚Der erste Wächter ist heute seiner Pflicht entlassen und möge sich heute Abend im Kaiserpalast einfinden. Zusammen mit den restlichen Wächtern werde ich mit euch etwas besprechen‘“

Tyson schluckte hart und war sogleich hellwach. Er müsste heute Abend seinem Kaiser und allen seinen Kollegen gegenüberstehen? Der Blauhaarige war nervös, das gab er zu. „Ah“, meinte er bloß höchst intelligent und schaute den Größeren an. „Wir sehen uns“, damit war der Bote auf einen Schlag verschwunden, würde er ja noch den restlichen Wächtern Bescheid sagen müssen. >Der war ja seltsam<, dachte sich Tyson noch, ehe er sich wieder schlafen legte.
 

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Er war erschöpft und fast am Ende seiner einzelnen Kräfte, als er in der Wüste zusammen brach und schwer atmend versuchte, seine Lungen mit Luft zu versorgen. Der Silberhaarige war gerade mal aus seiner Kristallpyramide raus und suchte nun sein einstiges Schloss auf. Doch seine Versuche blieben erfolglos. Er wusste sich nicht anders zu helfen, als er in seinem schwachen Zustand losging. In dieser Pyramide konnte er nicht bleiben. Er mochte diesen Ort nicht. Doch er hatte keiner seiner Kräfte zurück und konnte nur umherirren. Er wusste auch nicht, ob sein Schloss nicht schon längst zu Staub zerfallen war, solange, wie er nun geschlafen hatte. Sein Zeitgefühl war zwar nicht mehr so gut, wie einst, doch ein bisschen war sie doch zurückgekehrt, um zu wissen, dass er wirklich zu lange weg war. Länger als er eigentlich wollte. Sein Hals brannte, war unangenehm trocken und verlangte nach Feuchtigkeit. Sein Speichel reichte nicht aus, dies zu besänftigen, doch er wollte hier nicht sterben, nicht jetzt, nicht wo er doch wieder leben durfte. Aber eine Träne entrann ihm. Leben konnte man das nicht nennen. Er wäre nicht aufgewacht, wäre da nicht etwas, was im Dunkeln lauern würde. Schwach und zittrig gelang es ihm aufzustehen, konnte sich gerade mal so noch auf den Beinen halten, obwohl sie zusammenbrechen wollten. Sein Blick richtete sich gen den Himmel. Warum war er so gestraft?! Was hatte er einst wohl verbrochen, so zu enden? Er konnte nicht sterben, weil er unsterblich war, sein Schicksal war verdammt. Verdammt dazu immer dann zu erwachen, wenn er kämpfen musste. Er fragte sich wirklich, warum man ihm das angetan hatte und tief in seinem Herzen hoffte er auf ein Ende, obwohl sein Verstand ihm immer wieder zeigte, das dies unmöglich war. Sein Blick wanderte durch die Gegend und weit weg sah er etwas. Etwas Bekanntes. Sohi lächelte.
 

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Kai war innerlich unter Druck. Er hatte Meldung davon erhalten, das sich die drei Siegel gelöst haben soll. Das war eine Katastrophe seines gleichen. Er wollte eigentlich nicht noch mal so ein Chaos haben, dabei hatte sich die Sachen damals gerade erst gelegt. Er seufzte gequält auf und schaute abermals zu seinen Beratern, die selber total unnütz waren und selber nicht wussten, was sie tun sollten. Er hatte für heute alle Wächter zusammengerufen. Es betraf ausschließlich das Himmelsreich. Der Kaiser wusste jetzt schon, seine Wächter würden ihn in der Luft zerreißen, bei dieser Besprechung. Wenn alle Wächter auf einen Haufen waren und das mehrere Stunden lang, weil sie Probleme zu lösen hatten, welches alle beteiligten betraf, so konnte das nur Katastrophal enden. Jeder hatte eine eigene Meinung, jeder würde dauernd wiedersprechen. Fast wie Politik. Kai erschauerte bei diesem Vergleich. Der Rotäugige wusste nicht einmal wie weit die Probleme zurück zu führen waren. Laut uralten Aufzeichnungen liefen jetzt scheinbar ein Irrer und eine Legende herum. Der Graublauhaarige musste die Legende nun finden. Er musste ihn erst einmal in Sicherheit bringen. >Gott, du musst mich hassen…<, anders konnte er es sich nicht denken.

„Kaiser! Hört Ihr uns zu?!“, die tiefe Stimme eines seiner Berater schlug wie Donnergrollen ein. Verärgert schenkte er seinem Kaiser einen vielsagenden Blick. Seiner Meinung nach, war Kai ungeeignet für diesen Posten. Er war viel zu jung, viel zu gleichgültig, was sein Reich betraf. Scheinbar war für den Alten alles vergessen, was Kai gutes tat. Für ihn war dieser Kaiser bloß ein Witz und der Rotäugige wusste das. Allerdings konnte er ihn noch nicht umbesetzen. Ein Grund würde sich leicht finden…Der Alte war kein sonderlich guter Berater gewesen. Doch Kai hatte in diesem Moment besseres zu tun, als sich um eine Lappalie, wie dieses hier zu kümmern. Er seufzte bitter auf und schenkte seinem Berater einen Todesblick dergleichen. Dieser schluckte hart auf und war gewillt stumm und ehrfürchtig auf den Boden zu schauen. >Und nicht einmal Mumm hat er<, kam es da dem Graublauhaarigen in den Sinn. „Es reicht!!“, sprach er wie ein wütender Phönix und richtete sich von seinem Thron auf. „Was ihr redet ist vollkommener Schwachsinn!! Lasst mich allein!!“, in Kai brannten gerade alle Sicherungen durch. Er wollte nun die Einsamkeit, es konnte sowieso niemand etwas tun, bevor die Besprechung zu keiner Lösung gekommen war. Die Verantwortung für dieses Reich trugen nun mal alle Wächter zusammen. Seine Berater allerdings blickten ihn erschrocken an. So einen Ausbruch von Gefühlen hatten sie bei ihrem Kaiser nun wirklich nicht erwartet. Als Kai bemerkte, das sie sich trotz dieser Ansprache nicht regen wollten, konnte er nicht mehr anders. Er schrie. „SOFORT!!!“ Seine Untertanen packten eiligst alle Unterlagen ein und wichen aus dem Raum wie verängstigte Mäuse. Was irgendwie auch wieder hin traf. Wieder musste der Kaiser seufzen und setzte sich wieder in seinen prunkvollen Thron. Er ließ seine Gedanken schweifen, um zu Ruhe zu kommen. Kai rutschte dabei tiefer hinein und ihm fielen fast die Augen zu. Er war sehr müde, das konnte er wohl kaum verleugnen. Vielleicht war es besser, wenn er sich vor der Besprechung schlafen legte? Doch er schüttelte seinen Gedanken ab. Das konnte er irgendwie vergessen. Kai konnte sich nicht vorstellen, jetzt noch schlafen zu können. Er dachte nach und war tief in seine Gedanken versunken. Er dachte an seinen Vater. Vielleicht hatte dieser ja recht...vielleicht sollte er sich wirklich einmal eine Braut suchen, aber irgendwie nervte ein Gedanke, das er noch mehr Verpflichtungen haben würde. Kai war sich bewusst, das er ja nicht gleich ein Bündnis mit ihr eingehen musste, aber wenn er sich mal mit einer traf, würde sie ihn bestimmt regelmäßig sehen wollen und wenn er dann wieder von seinem Interesse losließ, würde sie ihm vorwerfen, ihr das Herz gebrochen zu haben. Der Rotäugige verzog seine Miene. Wo war bitteschön das Gute, an einer Beziehung?! Er wusste auf diese Frage jedenfalls keine Antwort. Abermals musste er seufzen. Vielleicht…vielleicht war so eine Beziehung doch nicht schlecht, er konnte es ja nicht wissen. Schließlich hatte er nie Zeit gehabt eine zu führen. >Ich bin der Letzte, der Beziehungen verteufeln sollte<, dachte er deprimiert. Seine Gedanken waren wirr und er konnte keine einzige ordnen. Er wusste gar nicht, an was er zuerst denken sollte. Schon wieder stand alles in dieser Welt Kopf. Kai dachte an eine bestimmte Farbe um sich zu beruhigen. Blau. Diese Farbe beruhigte doch meistens alles und jeden, auch wenn es unterbewusst passierte. Doch…hatte dieser eine Junge nicht auch blaue Haare gehabt? Dieser Junge, welches er in der Menschenwelt traf und es war auch dieser besagte Junge, an den er nicht mehr denken wollte. Kai konnte aber nicht anders. Er war wunderschön gewesen und seine großen, leuchtenden Augen würde er wahrscheinlich auch niemals vergessen können. Der allmächtige Kaiser konnte sich einreden was er wollte, doch dieser Mensch hatte ihn in sein Bann gezogen und wollte scheinbar auch nicht davon ablassen. >Vergiss ihn, Kai. Du wirst ihn nie wieder sehen<, gnadenlos war sein Verstand und bitter war nun der Kaiser selbst. >Aber träumen darf ich doch von ihm?<, er lächelte und belächelte sich selber. Wie schmalzig sich das anhörte. Er seufzte. Was war bloß mit ihm los? Er wusste es nicht, aber…es fühlte sich ja auch nicht wirklich schlecht an. Er lächelte matt. >Ja, ich muss ihn vergessen…<, dieser Gedanke war jedoch schwer für ihn. Es war, als hätte dieser Mensch sich in seinem Gedächtnis eingebrannt und würde sich nun weigern in Vergessenheit zu geraten. Diese Schönheit von ihm hatte den Kaiser total gefangen genommen. Er seufzte abermals auf, war jedoch keineswegs bedrückt. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los ihn schon vor langer, langer Zeit einmal gesehen zu haben.
 

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Garland war schon fast fertig mit seinen Nachrichten, müsste er doch nur noch einem Wächter Bescheid sagen. Den vierten Wächter konnte er komischerweise nicht finden, was ihn selber ziemlich verwunderte. Bryan war kein geselliger Genosse, das wussten alle und er hatte den Ruf steht’s allein sein zu wollen. Wo konnte man das besser als in seinem eigenen Haus? Doch als Garland so stürmisch wie immer auftrat war von dem Lilahaarigen keine Spur. Normalerweise hätte Bryan die Nachricht entgegen genommen und ihn dann im hohen Bogen rausgeschmissen. Doch ihn störte das nicht. So ersparte er sich wenigstens Schmerz. Allerdings war da noch Tala. Dieser neigte zwar nicht zu gewalttätigen ihm gegenüber, aber einmal hatte er ihn doch ziemlich zusammengestaucht, als Garland dabei einmal sein halbes Wohnzimmer auseinandernahm. Eigentlich könnte er diese Auftritte ja lassen, aber leider war der Bote unverbesserlich und konnte einfach nicht anders. Er mochte eben gute Shows. Selbst wenn er das selber erledigen musste.

Wie immer platzte er ins Wohnzimmer herein und blickte zunächst vollkommen verwirrt. Tala war halb nackt, hielt seine Klamotten noch irgendwie an seinem Leibe und war purpurrot vor Wut. Bryan über ihm und mit auf der leichten Schwellung an seiner Wange, sofern er das sehen konnte. Beide hielten inne und drehten ihre Köpfe wie unheimliche Dämonen zu ihm. >Alarmstufe Rot!!!!!!!!!!!!!!!!!!!< Garland schluckte schwer.

Tala zog seine Augenbrauen zusammen. „WAS WILLST DU, GARLAND???“, zweifellos...der Rothaarige war bei keiner angenehmen Laune.

„I…ich, äh…“, er stotterte, brachte kein Wort raus, so hatte er den dritten Wächter noch niemals in der langen Zeit gesehen. „JA?!“, Tala war rasend und dann kam auch noch dieser Spinner von Garland. Er hasste dieses Stottern und so wahr er ein Wächter war, würde er die Antwort noch aus diesem Boten heraus prügeln.

„Ihr…ihr sollt, äh, heute Abend zum Kaiserpalast…äh, äh, der, der Kaiser hat etwas dringendes mit d…den Wächtern zu, äh, bereden“, er schluckte seinen Kloß im Hals herunter. Was war das bloß für ne jämmerliche Vorstellung? Er heulte innerlich.

„Okay“, sagte Bryan beinahe freundlich und Garland war wohl in einer verkehrten Welt gelandet. Dieser Typ von Bryan war NIEMALS nett. >Panik…hier stimmt was nicht!<

„A…also werde ich jetzt gehen“, er zwang sich ein Lächeln ab. Garland wollte sich gerade wieder auflösen als eine Stimme ihn daran hinderte. „Garland?“, er hielt sofort inne. „Ja, Wächter der vierten Grenze?“, er war absichtlich so höflich, damit er möglichst bald weg konnte. „Ich hasse dich“, sagte der Lilahaarige mit einem freundlichen Lächeln, wie man es wohl noch nie von ihm gesehen hatte. „Ich weiß“, antwortete der Bote wehleidig und verschwand. Beide wussten das dies nur Spaß war. >hm, aber ob er es auch wirklich weiß?<, Bryan hatte tatsächlich einen komischen Humor. Dann blickte er wieder zu Tala und lächelte pervers. „Bah, du kotzt mich so an!“, schrie der jüngere Wächter und stand mit aller Kraft auf, so das er den Anderen zu Boden schmiss, ihn noch mal mit einem Todesblick bedachte und dann aus der Tür ins Bad verschwand.
 

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Der Schwarzhaarige trat nur ganz langsam aus seinem dunklen Gefängnis. Die Sonne prallte auf sein Haupt, welches er steht’s unten hielt und sorgte für die Wärme, die er so vermisst hatte. Seine Augen waren empfindlich gegenüber Licht, jetzt…nach all den Jahrhunderten sogar noch mehr. Er griff in seine Tasche und holte eine Sonnenbrille hervor. Er konnte sich noch erinnern wie er dazu kam, doch leider nur Brockenhaft.

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Er sah einen anderen Jungen, welches die Silhouette aber nicht freigab. Aber seine Form von seinem Körper war eher schmächtig, dennoch war er stark, das wusste der Schwarzhaarige. „O Ni – Chan!“, rief er mit seiner bezaubernden Stimme und er sah dann sich selbst umdrehen. Er war noch sehr jung damals. Wie ein 14 – Jähriger der Menschenzeit. Der andere Junge fiel ihn um den Hals und er fing ihn lachend auf.
 

„Aua!“, mit verweinten Augen sah der mysteriöse Junge den Älteren an. Dieser seufzte aber lautstark auf. „Ich hab dir genau gesagt du sollst nicht auf den Felsen klettern!“, schimpfte sein jüngeres Ich. „Aber…“, der jüngere setzte an doch barsch unterbrach ihn der Andere. „Kein Aber! Ich hab dir gesagt das, dass gefährlich ist! Wieso hörst du nicht auf mich? Du bist noch sehr klein und deine Magie ist noch nicht ausreichend um dich zu retten! In übrigen hast du noch nicht mal einen gescheiten Zauber gelernt! Hätte ich dich nicht gefangen…was glaubst du eigentlich?!!“, schimpfte der Schwarzhaarige weiter und der Kleine ist bei jedem Wort immer mehr zusammengezuckt. „Es tut mir leid…“, entschuldigte sich der Junge kleinlaut. „Hör auf mich! Ich mach mir ansonsten schreckliche sorgen um dich!“
 

„O Ni – Chan! Steh auf! Der Kaiser will dich heute doch sehen!!“, der Kleine seufzte auf als der Andere schreiend aus seinem Bett auf hüpfte. „Wieso hast du mich nicht geweckt?!“, seine Stimme war vorwurfsvoll, wie es sich für ihn gehörte.

„Hab ich doch!“

„Und warum bin ich zu spät?“

„Aber du bist wach…oder?“, er schaute ihn spitzbübisch an und grinste frech.
 

„Hier nimm das“, der Kleine reichte ihm eine Brille. Er war überrascht, nahm es jedoch an. „Ich habe gemerkt das deine Augen gegenüber Sonne nicht so recht wollen, deshalb habe ich aus dem härtesten Material das ich gefunden habe eine Brille daraus gemacht“, lachte er selig. „Natürlich mit Magie!“, wahrlich…er war schon viel besser geworden und hatte gelernt mit seinen Fähigkeiten umzugehen.
 

„Ich nenne dich Bruder, weil du mir so viel bedeutest!“, der schwarzhaarige umarmte den Kleineren heftig. „Ich…ich liebe dich so sehr Shi!“ Dicke Tränen rollten der blasen Haut entlang.

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>Doch man hat dich mir weggenommen!<

Ihm kamen die Tränen, wie immer wenn er an ihn dachte. Man hatte ihm seinen Liebsten genommen, seine Fähigkeit Schmerz zu empfinden, was alle haben und seine wertvolle, über alles geliebten Erinnerungen. >Nun ist mir nichts geblieben…< Aber er schwor sich ewige Rache! Seine Tränen liefen ihm bitter über die Wange.
 

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Sohi war nun endlich in seinen Schloss und er ruhte sich auf seinen Thron aus. Seine Kraft war sofern zurückgekehrt, das er sogar kleine Diener erschaffen konnte, die sich um sein Wohlergehen sorgte. Er lächelte. >Bald muss ich die Wächter suchen<, er seufzte. Ihm war noch ein langer Weg beschert worden.
 

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Langsam sank die Sonne und nahm ihre Strahlen mit, tauchte den Himmel für eine Weile in einen wunderschönen Rot. Alle Wächter machten daran sich vorzubereiten. Holten ihre schönsten Gewänder hervor, denn es war etwas Besonderes wenn alle Wächter sich sahen. Bei Festen konnte vielleicht der eine oder die andere nicht kommen, aber so sahen sie sich nun wirklich alle und sich schön zu machen zeugte Respekt vor dem Kaiser und vor seinen Kollegen. Außerdem würden sie den neuen ersten Wächter sehen. Darauf freuten sich diejenigen schon, die ihn noch nie zu Gesicht bekommen haben. Das sie ihn nie ersucht haben lag an ihrer Arbeit, aber jetzt konnten sie ihn ja endlich kennen lernen. Tala und Bryan waren schon vor den langen Treppen angekommen, obwohl sie zusammen kamen redeten sie kein Wort miteinander, was wohl eher die Schuld des Rothaarigen war. Dieser war immer noch ziemlich wütend und machte keine Anstalten in nächster Zeit mit dem Anderen auch nur ein Wort wechseln zu wollen. Der Rothaarige hatte wie immer etwas Weißes an, doch es war stattlicher und reine Seide bedeckte seine Haut. Bryan war in Schwarz Gekleidet mit silberner Verzierung um sein Samt. Tala drehte sich von dem Anderen weg und blickte sich bockig um, überall waren seine blicke nur nicht bei seinem Kollegen. Da entdeckte er Tyson grad durchs Tor kommen und sich neugierig umschauend. Der erste Wächter wirkte verwirrt und verloren. Doch als er den Blick gerade aus richtete entdeckte er nun auch den Älteren und lief mit Freude den Abstand, welches die beiden noch trennten. „Tala! Schön dich zu sehen! Mein Gott, ich hätte mich fast verlaufen!“, ihm war es anzusehen das er froh war endlich jemanden zu treffen, der ihn aus seiner Misere raushalf. Tyson war niemand mit viel Orientierung, deshalb hätte er sich tatsächlich fast verlaufen, so glaubte jedenfalls Tala.

„Wie kann man sich den verlaufen, du musst nur gerade aus gehen. So ist der Weg!“, Bryan schaute den Blauhaarigen durchdringend an, seine Stimme, ebenso seine Miene waren wieder eiskalt und dieser wurde leicht rot wegen seiner Verlegenheit.

„Ich bin schon seit einer Stunde hier, aber der Garten seiner Majestät ist wirklich groß…“, Tyson war nun röter geworden. Er hatte sich hier eine Stunde verlaufen gehabt und Tala grinste ihn aufgrund des Missgeschickes nur breit an. „Jetzt bist du ja Gott sei Dank in meiner Obhut!“, meinte Tala und lächelte. „Oh ja…und dann führst du den Jungen auch noch in den Abgrund, in der du eins Haustest…“, gab Bryan und sah desinteressiert wie immer drein. Tala bedachte ihn mit einem weiteren Todesblick. >Huch<, wunderte sich indes Tyson, aber zuckte ziemlich schnell mit den Schultern. Das ging ihn nichts an. Da muss er sich raushalten…oder? Tyson konnte sich nicht entscheiden. Er rang mit sich selber. Der blauhaarige zog den Älteren Rothaarigen auf die Seite, während dieser höchst verwundert war.

„Du Tala…“, begann der Jüngere und rückte näher an sein Ohr damit der vierte Bewahrer sie auch wirklich nicht hören konnte. „Ja was denn?“, er hatte irgendwie ein komisches Gefühl, so wie Tyson herum tat. „Sag…habt‘s ihr euch gestritten?“ Der Rothaarige schaute ihn nur konfus an, aber antwortete schließlich aus halb geöffneten Augen. „Man kann sich nicht streiten, wenn man sich nie vertragen hat“

„Was?! Das glaub ich dir nicht! Du kannst es mir ruhig sagen! So wie ihr euch früher verhalten habt‘s…hab ich eigentlich gedacht ihr seid etwas enger…“, der Kleinere wurde rot. So hatte er es eigentlich nicht gemeint, aber er kam nicht umhin daran zu denken. Fast automatisch musste er an die Begegnung in der Menschenwelt mit diesem Jungen denken und wurde Tomatenrot. „Ich hatte das Gefühl das ihr euch doch irgendwie sehr gut versteht. Nur das ihr das nicht so zeigen wollt“, so Tyson. Doch der Ältere schaute ihn finster an und seine linkes Auge begann zu zucken und der Blauhaarige dropte. „WIR VERSTEHEN UNS NICHT!! ICH HASSE IHN!!“ Der erste Wächter hielt sich die Ohren zu. „Ist ja gut! Du hättest einfach sagen können, das ich mich irre“, taumelnd schritt er zurück zu Bryan. Irgendwie war es in letzter Zeit bei ihm sicherer, als bei dem Rothaarigen. Gemeinsam traten sie die Treppen hinauf und sahen vor dem Tor noch andere warten. Ray und Max lächelten ihn an. „Tyson!“, begrüßte Ray ihn fröhlich und umarmte ihn, Max tat es ihm gleich. „Wir haben auf dich gewartet!“, grinste die Blonde Schildkröte. „Das alle Wächter gleichzeitig hinein müssen und ihr deshalb auf die Fehlenden wartet hat damit ja nichts zu tun, ne?“, gab Bryan wieder mal großklotzig dazu, was keinen mehr wunderte. Das musste ja kommen. Jedoch blickten sie wie die hilflosen Kätzchen herum. Man konnte tun was man wollte, doch der vierte Wächter hatte unter den Wächtern nun mal das sagen. Keiner wollte etwas sagen, keiner wollte ihm wiedersprechen, aber auch nicht recht geben. „Du hälst dich wohl für besonders toll, wie ich das sehe? Natürlich hat es was damit zu tun das hier alle warten, oder bist du blöde? Aber du hast schon recht, immerhin warten alle, bist du denn nicht zufrieden?“, damit hatte Tala alles gebrochen, was es zu brechen gab. Der Blasslilahaarige funkelte ihn zunächst an, grinste dann aber arrogant. „Bist du heute wieder mal besonders frech, ja? Soll ich dich dann wieder bestrafen? Mit dem Stöhnen bist du ja nicht gerade zimperlich, was?“ Der vierte Wächter wurde verlegen und sein Gesicht nahm dieselbe Farbe gleich seiner Haare an. >Das wirst du mir noch büßen, Bryan, verlass dich darauf!< Alle beteiligten schauten erschrocken und wurden auch so gleich ziemlich rot, was ihre Verlegenheit nur bestätigte. „A…also jetzt mal ganz langsam mit euch! Hier müssen keine privaten Angelegenheiten raus!“, hatte Kenny gesprochen. Tyson hatte doch glatt die Anderen vergessen, weshalb er kurz erschrocken war. Er blickte zu den Braunhaarigen, dessen Augen nicht nur von der großen Brille verdeckt waren, dieser erwiderte den Blick. Der erste Wächter lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich bin Tyson, der Wächter der ersten Grenze und Herrscher über Wind und Stürme“

Kenny lächelte ebenfalls und klatschte in seine Hand zum schütteln. „Freut mich. Ich bin Kenny, Wächter der siebten Grenze und Herrscher des Wissens“

„Oha, oha!! Du bist ja niedlich!“, grinste ein Mädchen neben Kenny. „Ich bin Julia, Wächterin der achten Grenze und das hier ist mein Bruder, Wächter der sechsten Grenze“, sie grinste. „Ich bin Raul“, lächelte der andere Junge. „Und ich bin Salima! Wächterin der zehnten Grenze“, sie hatte ein schönes lachen, musste der erste Wächter zugeben. >Das ist also die angeblich stärkste?<, wo er doch wusste, das Bryan viel stärker war als sie und auch Tala müsste sie vielleicht schon besiegen können. Doch er wusste es nicht. Er konnte das noch nicht einschätzen. „Es fehlt nur noch einer…“, seufzte der neunte Wächter. „Ein ewiges Murmeltier“, lachte der Blonde seinen Kollegen und heimlichen Schwarm an. Dieser konnte nur nicken. „Er hat sicher wieder verschlafen!“, meinte Julia eher streng. „Man müsste ihm Zucht und Ordnung bei bringen“, grinste daraufhin Raul. „Oh, dürfen wir das machen?!“, lachten die zwei Geschwister gleichzeitig.

Mystel indes rannte so schnell er konnte die Treppen zum Kaiserpalast hinauf. >Oh nein, oh nein! Ich hab schon wieder total verpennt<, heulte er in Gedanken. „Bestimmt sind schon alle da!“, meinte Brooklyn, der neben ihm lief. „Ja ja, ich beeil mich doch schon!“, der kleine Blonde war schon ganz außer Atem. „Ausgerechnet jetzt“ „Ist ja gut, Brooklyn“ Der orangehaarige war kein Schutzgeist im eigentlichen Sinne. Nein, das war er ganz und gar nicht! Doch der Ältere hatte sich dafür entschieden nur ihn, nur Mystel auf ewig beschützen zu wollen und niemanden sonst. Deshalb wurde er sein Schutzgeist, auch wenn er keiner war. Doch der Kaiser hatte ihm die nötige Kraft gegeben ihn zu beschützen und ihn auf ewig mit Mystel zu verbinden. Er musste seinen Körper nicht aufgeben, er durfte ihn behalten, aber er war zur Hälfte ein Geistwesen, auch wenn man das nicht sah. Brooklyn hatte die Kraft, wie sie nur ganz wenige haben, auch im Geistreich tätig zu sein.

Schwungvoll betrat er nun die letzte Treppe und rief freudig „Mystel der zweite Wächter ist eingetroffen. Ich, der Herrscher der Finsternis!“, wobei die Finsternis eher von Brooklyn kam. Der Platinblonde fiel dem nächst besten in die Arme und riss diesen mit zu Boden. Er holte tief Luft und war ganz geschafft. „Mystel, du bist total schwer!“, röchelte Tyson unter ihm. Der Kleinere schaute den ersten Wächter an. „Oh, hallo Tyson!“, begrüßte ihn der zweite Wächter und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, wobei Brooklyn schnell mal die Miene verzog. Doch der Kleine lachte bloß als er seinen Freund so sah und erhob sich von Tyson. „Wollen wir nun?“, grinste Mystel voller Tatendrang. „Du hast ja gut reden, wir haben die ganze Zeit auf dich gewartet!“, meinte Kenny sachlich und rückte seine große Brille zurecht. Er lachte, während Brooklyn die anderen begrüßte. Mehr als ein Kopfnicken oder ein Handzeichen konnte man von dem orangehaarigen nicht erwarten. Er berührte niemanden und war auch nicht zugetan, wenn man Mystel berührte. Brooklyn redete nur manchmal, man wusste allerdings nie wann. Er war unberechenbar und das wussten sie. „Na, da wir vereint sind, kann es ja wohl losgehen“, lächelte der fünfte Wächter eines Engels gleich und stieß das große Tor mit nur einer Hand auf. Manche mögen sich immer wieder wundern, wie stark er doch eigentlich war. Schließlich wog dieses Tor bestimmt ein paar Tonnen. Es war groß, es war massiv, es konnte sicherlich nicht wenig wiegen.
 

Kai saß auf seinen Thron und hörte schon lange den Krach vor seinem Tor, er konnte nur lachen. Seine Wächter waren einfach immerzu fröhlich, das musste man ihnen lassen. Er hörte ebenfalls wie sie eintraten. Er erhob sich königlich wie immer und schritt zu dem großen Versammlungstisch im Saal. Dort nahm er an seinem üblichen Sessel Platz und stützte sich auf den Tisch ab. Sein Haupt war gesenkt, als er die Wächter reinkommen hörte. „Unser Kaiser, wir begrüßen Euch und teilen nun mit, das wir vollzählig sind!“ Er schloss seine Augen und seufzte. „Das erfreut mich sehr, meine Wächter.“ Er machte eine kurze Pause. Keines der Wächter setzte sich hin, sie waren in einer Reihe gegliedert und hörten zu. „Ich habe euch rufen lassen, weil es um eine sehr ernste Angelegenheit geht. Wächter? Ich habe eine Mission für euch“ Kai öffnete seine Rubinroten Augen, doch war sein Blick noch stur auf den Tisch gerichtet. „Aber zuerst“, er hob seinen Kopf und schaute sie an. „Ich heiße euch alle Willkommen, meine Wächter“, er lächelte und stockte sogleich als er Tyson sah. Dieser war sehr verlegen, war es doch das erste Mal das er seinen Kaiser zu Gesicht bekam und scheinbar hatte er noch kein einziges Mal zu ihm aufgeblickt. Kai raubte es den Atmen, er konnte nichts mehr sagen, nur schwer schlucken. >Er…<

Julia bemerkte seine Situation, wusste aber nicht warum. Sie trat vor. „Majestät, geht es Euch gut?“, fragte sie besorgt, doch Kai nickte nur. „Ah, ach ja! Eure Majestät wird sich freuen, der neue Wächter ist hier“, setzte sie weiter an, doch ihre sorge konnte sie nicht wirklich verbergen. >Was mag mit ihm los sein?< Sie packte Tyson an der Hand und zog ihn aus der Reihe raus. Dieser war leicht rot geworden und hatte sich etwas gegen Julias Griff gewehrt. Doch sie hatte ihn trotzdem rausziehen können. Nun stand er da. Die Hände ineinander verschlungen, leicht rot, verlegen, auf den Boden blickend. >Was wird er sich den von mir denken?! Mensch Tyson! Schau auf!<, der erste Wächter versuchte es vergebens. >Das ist mir alles so peinlich!!< Er war kein Mensch, der es gern hatte, gemustert zu werden. >Hilfe!<

Kai erhob sich von seinem Sessel und trat vor dem ersten Wächter. Sein Herz pochte wie verrückt, trotzdem schaffte er es ihm die Hand zu reichen. „Keine Angst. Du bist herzlich willkommen!“, sprach er und seine Stimme verriet kein bisschen wie er sich fühlte. Tyson schaute auf die Hand und lächelte. >Eine junge Hand…<, stellte er fest. Er dachte eigentlich das der Kaiser ein weiser, alter Mann wäre, aber da hatte er sich scheinbar geirrt. Er nahm die Hand an und schaute auf. „Ich bin ebenfalls erfreut…“, letzten Endes konnte er nicht mit solcher Begeisterung sprechen, wie er es wollte. Sein Kaiser war sehr jung…das stand nun fest, er weitete seine Augen und ihm wurde so schwindlig das er dachte gleich Ohnmächtig zu werden.
 

Es tut mir leid das ihr so lange warten musstet >.<

Aber leider bin ich oft krank geworden TT.TT

Ich weiß, das ist keine Ausrede, aber ich hoffe ihr verzeiht mir trotzdem *mich verbeug*

Vielen Dank für Eure Kommis =^^=

Über Kommis zu diesem Kapitel so wie weiteres würde ich mich sehr freuen =^^=

*kiss* Eure -_Sin_-



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-09-04T08:05:26+00:00 04.09.2008 10:05
dieses Kap gefällt mir besonders gut ^-^ so richtig dramatisch, das mag ich besonders gern!

Von:  kuro_Yuri
2008-07-06T15:51:26+00:00 06.07.2008 17:51
das kapitel ist wieder richtig toll*beide daumen hoch*
besonders genial finde ich immer die gespräche mit tala und bryan,wie sie sich immer gegenseitig provsieren xD und dann immer voll auf der palme sind^^ aber was sich neckt das liebt sich ja bekanntlich.das trifft ja bei den beiden ja so ziemlich zu xD
und jetzt weiß tyson in wem er sich da verschaut hat*lach*darauf wäre es ja wahrscheinlich nie drauf gekommen.
ich bin total gespannt was tala für ein verbindung zu der "legende" hat!
also schön weiter schreiben^^
Von:  teardrop
2008-07-04T10:47:54+00:00 04.07.2008 12:47
tolle ff^^
gefällt mir ^.^
mach schnell weiter^^
Von:  Kanato-Sakamaki
2008-07-01T17:58:41+00:00 01.07.2008 19:58
hi^^
hab vorhin in deine ff rein geschaut...
ich find se richtig klasse-^-^-
*daumen hoch*
freu mich schon aufs nächste kapitel~
Von: abgemeldet
2008-07-01T13:00:15+00:00 01.07.2008 15:00
Super.Und die Reaktion von Tyson is nur verständlich.
Aber was is nun wohl mit kai los^^
Mach weiter so.
Und sag mir, wenn es weitergeht.
thx
JLP


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