und wenn
Und wenn der Wind
sich in den Blättern
der Pappeln vor dem Haus
verirrt,
so höre ich
das Wasser eines Baches,
der sich seinen Weg durch die Täler bahnt.
Und wenn der Mond
sein weißes Licht
durch das Glas meines Fensters
schickt,
so betrachte ich
das Silber,
das tief in der Erde schläft.
Und wenn im Herbst
Regen und Sturm
das Land in das dichtes Grau
tauchen,
so steigt mir der Duft des ersten Schnees,
der den Boden
und die Bäume
zudeckt,
in die Nase.
Und wenn ich allein
im Wald
die Augen schließe,
so atme ich
tief
und spüre das Leben.
etwas
etwas
Regen fällt
fast laut
weil selbst die Stille schweigt
graue Wolken
glänzender Pflasterstein
Silhouette der Bäume
im Zwielicht
du sitzt
auf der Bank
wartest
Kälte kommt
von außen und innen
wo ist es?
dein Glück
gestern
war es noch da
flimmerte,
redete über,
sah hübsch aus,
war teuer,
war doch leer
du wartest
auf die Wärme
auf etwas
was ausfüllt
zu spät?
vielleicht
auch nicht
manchmal
Und manchmal, da
fühle ich mich einsam ohne grund.
Ich frage
ist denn niemand da
wie ich?
Und gleichzeitig fühle ich mich bedrängt
von meinen Freunden.
Es ist nicht ihre Schuld,
dass ich noch immer rastlos
auf der Suche bin.
Und dann starre ich wieder den Regen an
und hasse mich für mein Selbstmitleid.
weil es mir nicht schlecht geht.
Weil ich Freunde habe,
weil ich nicht einsam bin,
weil es mir gut gehen sollte.
Und doch
an manchen Tagen
brüllt mein Herz
vor Sehnsucht
nach etwas Unbekannten.
auch irgendwie liebe
Die Pappeln vor dem Haus,
sie biegen sich im Wind,
als ob sie hilflos sind.
So sieht’s auch in mir aus.
Der Himmel ist heut grau.
Die Wolken hängen schwer.
Ich such es gar nicht mehr,
das sanfte Himmelblau.
Doch in den stillen Stunden
da seh ich dein Gesicht.
Zu suchen brauch ich nicht,
denn du bist längst gefunden.
Doch finde ich kein Glück,
die Hand, sie greift ins Leere,
als ob da niemand wäre.
Wie finde ich von dir zurück?
leben
Leben
Was ist das?
Mit den Füßen durch nasses Gras laufen.
Laut Musik hören und falsch mitsingen.
Die Sonne auf der Haut.
Deine Hand in meiner.
Lachen.
In einem Buch zuerst das Ende lesen.
Einen Film fünfmal sehen.
Traurig sein.
Erfolg haben.
Misserfolge ertragen.
Nicht aufgeben.
Aufgeben.
Eine kaputte Bank unter grünen Bäumen.
Regen im Sommer und Schnee im Winter.
Ein Kuss.
Die Rosen, die im Garten wachsen.
Hassen und Lieben.
Nicht allein sein.
Allein sein.
Streit.
Obstsalat und Schokolade.
Deine Nähe.
Sehnsucht.
Zweifeln.
Aus dem Fenster dem Regen zuschauen.
Kitschige Gedichte schreiben.
Erwachsen werden.
Alt werden.
Versuchen man selbst zu sein.
Herausfinden wer man ist.
Feiern.
Der Sand unter meinen Füßen.
Das Meer.
Leben
eben.
Gewitter
Gewitter
Nach heißer Sonne
Nun Gewitterstimmung.
Wolken verdecken den Himmel.
Der Wind bringt die Luft von etwas Neuem.
Was dann passiert?
Erst entlädt sich alles.
Blitze wie Emotionen.
Erinnerungen hallen im Donner nach.
Der Regen wäscht die Vergangenheit fort.
Am Ende
Nichts.
Nichts, das übrig bleibt.
Aber viel, so viel, das folgt.
Dem Regen folgt vielleicht die Sonne.
Oder der Mond.
Oder noch mehr Regen.
Bis zum nächsten Gewitter.
Frühling
Frühling
Himmel im zarten Blau des Morgens,
weiße Wolken ziehen leise, langsam,
Sonne taucht die Erde in Licht des Erwachens,
das zwischen Ästen auf feuchtes Moos fällt.
Erster Vogel singt einsam seine erste Melodie.
Nackte Füße im grünen Gras, nass vom Tau,
Gesicht im Sonnenlicht,
Luft schmeckt angenehm süß, wie Erinnerungen an den Sommer.
Zartes Grün an jungen Zweigen,
streicht durchs Haar.
Gefühl des Lebens, aber auch des Vergessens.
Hinter Bäumen stehen Häuser.
Liegen hundert Kilometer weit und hundert Meter nah.
Welt ist verschwunden und doch da.
Herz schlägt wild.
Die Eisfrau
Die Eisfrau
Tanzend in den Menschenmassen
Wirbelt sie im Kreis herum.
Die Glut in ihr glimmt warm,
nicht gerade leidenschaftlich,
doch stetig.
Von Zeit zu Zeit wird die Glut
zu leisen Flammen.
Nicht gerade leidenschaftlich,
aber sich verzerrend vor Sehnsucht.
Doch ihre Haut ist Eis,
kalt und glatt.
Streckt sie ihre Hände aus,
um die anderen zu berühren,
so gleitet sie ab
und die Menschen schrecken zurück vor ihrer Kälte.
Und so tanzt sie allein.