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accept the dare

DM/HG (ich update wieder :D)
von

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chapitre 1o - acquaintance

Renonciation: Joanne K. Rowling (Für was genau steht eigentlich das "K" !?)
 

Attention: Jetzt gehts rund muhaha %D Okay nein sorry ._. Viel passiert auch hier wieder nicht..
 

Musique: Also ich steh zwar nicht auf HipHop aber "Aufstehn" von Seeed macht bei mir sooo gute Laune xD <3 anhören!
 

Autre: Heyho, tut mir leid das ich ewig nixmehr geschrieben hab. Ich war in den Ferien auf einem Gruppenleiter Grundkurs :D Das war cool. Ich hab viel über Kinder, Gruppendynamik, etc gelernt <3<3 und viele neue Leute kennengelernt! (sorry das war vollkommen out of topic xDD)

Dann muss ich leider für die Schule momentan richtig viel machen. 8 Seiten in Politik über irgendwelche Organe und Begriffe sind noch das wenigste.. *attention whore*

Uuund die woche kommt meine italienische Austauschpartnerin <3 Party :D
 

Herm und Draychü kommen sich in diesem Kapitel ausnahmsweise mal geistig etwas näher. Ich hoffe man merkt, dass sie sich mehr füreinander interessieren auch wenn sie nicht sooooviel reden, wie immer. Allgemein haben die beiden eine schwierige Beziehung. Aber sie beleidigen sich nichtmehr und schreien auch nicht mehr rum (: vorerst <3
 

Manchmal drückt sich Draco übrigens etwas kompliziert aus (Er verwendet manchmal "Hatte" statt "Habe" und sowas) aber ich führe das auf sein gutes Elternhaus zurück (und nicht auf meinen mangelhaften Schreibstil :'D). Reiche Bonzenwaisen dürfen auch mal Plusquamperfekt an der Stelle von Perfekt verwenden >:D Hermine dürfte das nicht!!!!1 (obwohl doch, weil sie so gebildet ist.)

Egal, was ich sagen will: entschuldigt wenn die beiden manchmal etwas hochgestochen klingen xD
 

Achja, ich spare mir die Orts und Datumsbezeichnungen, weil Hermine und Draco dass ja selbst nicht so genau wissen. Wenn ihr sie trotzdem wollt (zum besseren Verständnis?), schreibt mir das bitte xD'
 

Am Ende sind alle vorkommenden Zaubersprüche nochmal erklärt! (keine. irgendwann spar ichs mir... im nächsten kapitel bau ich was ein!!!! ich schwöre!!! xD)
 

+++
 

Chapitre 1o - Acquaintance
 

+++
 

Sie hatten nachts immer wieder nur kurz Rast gemacht und waren dann weiter gezogen bis es letztlich begonnen hatte zu dämmern.

Nach einer Weile hatte Malfoy angehalten und sich und das Mädchen an einem breiten Baum, mitten im Wald abgesetzt. Hermine war das recht, denn sie war wirklich enorm erschöpft. Nie hätte sie gedacht dass herum getragen werden so anstrengend sein könnte. Es war ihr fast, als wäre sie den Weg selbst gelaufen, dabei hatte sie sogar die Hälfte der Zeit verschlafen.

Daher war ihr auch jetzt nicht mehr sonderlich zu schlafen zumute, gerade wo die ersten, scheuen Strahlen der aufgehenden Sonne so eindrucksvoll am Horizont auftauchten und die Wolken in ein rotgoldnes Farbenspiel verwickelten. Sie liebte den Morgen, den Tag, das Licht und die Sonne und sie genoss es, wie sich eine gewisse Erleichterung und ein Gefühl von Sicherheit in ihr ausbreitete, während sie sich entspannt zurücklehnte. Obwohl der Wald immer noch sehr dicht war, fanden die Strahlen ihren Weg durch die Baumkronen und es wurde schnell immer heller, sodass sie ihre Umgebung immer klarer wahrnehmen konnte. Auch etwas wärmer wurde es, im Vergleich zur bitteren Kälte der Nacht war es richtig angenehm. Alles wirkte so viel harmloser bei Tage, fast schon entspannend.
 

"Schlaf jetzt.", unterbrach Draco die Idylle und Hermine sah ihn erschrocken an.

"Bitte?!", fragte sie, überrascht darüber, dass er überhaupt ernsthaft mit ihr sprach.

"Du sollst schlafen.", wiederholte er ruhig und sah sie aus ausdruckslosen Augen an.

"Ich bin aber nicht müde.", protestierte sie. "Du schläfst doch auch nicht!"

"Ich schlafe nicht mehr", sagte er tonlos und sein Blick wirkte fordernd, als wolle er ihre Reaktion testen. "Hatte ich doch schon mal gesagt."
 

Hermine hingegen starrte unruhig in sein bleiches Gesicht, die braunen Augen voll unausgesprochener Fragen. Beinah hätte sie sie alle gestellt, aber sie wusste wie unklug das gewesen wäre und die Vernunft siegte über das Gefühl der Neugier. Denn sie wusste auch, dass Draco die Fragen kannte und jene hasste. Er wollte sie nicht hören, denn Fragen weckten ihre Antworten und diese waren wohl im Tiefschlaf und sollten lieber nicht gestört werden.

Eine verschwiegene Wahrheit war manchmal erträglicher als eine ausgesprochene Wahrheit, einfach weil sie sehr viel abstrakter war. Wenn man etwas nicht verarbeiten konnte so sollte man es am besten verdrängen und hoffen, dass man nicht damit konfrontiert werden würde. Solange bis es alles aus einem herausplatzte, herausquoll wie Lava aus einem Vulkan. Dann war man nicht mehr zu retten.

Draco würde früher oder später auch daran brechen und Hermine wollte das nicht beschleunigen, auch wenn es scheinbar unumgänglich war. Denn ein weiterer Fakt der Wahrheit war, dass sie sich aus den tiefsten, dunkelsten Wegen der Vergessen- und Verschwiegenheit den Weg ans Tageslicht suchen konnte und würde, wenn man ihr nur die Zeit dafür gab.
 

Das Mädchen schreckte innerlich auf, als ein Vogel kreischend über den jetzt in einer angenehmen Mischung aus rosa und blau gefärbten Himmel flog. Sofort bemerkte sie dass Draco sie immer noch anstarrte, wartete, wie sie reagieren würde. Sie öffnete kurz ihren Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch gleich wieder, weil sie nichts zu sagen wusste. Das Schweigen hielt sich noch einige Sekunden länger.

Hermine überlegte schwer. Suchte nach Worten, die bedenkenlos waren, die Kraft signalisierten und Angst und Unruhe ausschlossen. Nach genau dem, was man brauchte wenn man auf der Flucht war vor etwas grauenhaftem, sowie vor Wahrheit und vor Verzweiflung.
 

"Dann können wir ja weitergehen, ich schlafe nämlich auch nicht.", gab sie schließlich scheinbar entschlossen von sich. Draco nickte leicht, hatte verstanden was sie dachte, und wandt endlich seinen so bohrend auf Hermine lastenden Blick ab. "Lass mich noch etwas ausruhen.", brummte er leise, lehnte sich zurück und senkte die Augenlider.

Hermine nickte schwach, auch wenn er das schon nicht mehr sehen konnte.
 

*
 

Ein lauter Schlag ließ Draco in jener Nacht aus dem Schlaf schrecken, ein Knall, der wie der vernichtende Schuss eines Jagdgewehrs klang und sämtliche Wände der alten Villa zu erschüttern schien. Sofort war Draco aufgeschreckt, saß hellwach, den Schock in seinen verwirrt glänzenden Augen, aufrecht in seinem großen Bett und wagte es für einige, sehr lange Sekunden kaum zu atmen.

Es dauerte etwas, bis er sich wieder gefasst hatte, realisiert hatte was passiert war und es wagte sich langsam zu bewegen. Er sah sich um aber in seinem Zimmer war alles ruhig.

Zögerlich und ängstlich, aber dennoch entschlossen, befreite er sich aus unzähligen weichen Kissen und Decken und rutschte unbeholfen zur Bettkante. Schließlich setzte er seine Füße vorsichtig, einen nach dem andern auf den unangenehm kalten Marmorboden und stand auf um eilig aber leise zur Tür zu schleichen, durch deren geöffneten Spalt eindeutig das grünliche, matte Licht des Flures hinein schien.
 

Er zitterte stark und seine Füße fühlten sich viel zu wackelig an als dass er darauf hätte lange stehen können. Allmählich versuchte er Mut zu fassen, dachte an seine Mutter, die sich im Haus befand, seinen Vater, den er seit Tagen kaum noch gesehen hatte.

Draco flehte inständig dass den beiden nichts passiert war, dass es ihnen gut ging, dass sie wohlauf waren. Doch was hatte der Knall zu bedeuten!? Ein Fluch? Ein Schuss? Der Junge wusste es nicht.
 

Er brauchte nicht lange ehe er die große Tür erreicht hatte und dennoch schien es ihm ewig gewesen zu sein. Nicht ohne zu zögern legte er seine schmalen, langen Finger um die antike Klinke und war im Begriff jene langsam herunterzudrücken.

Noch bevor er aber die Türe öffnen konnte wurde sie hart aufgerissen, traf ihn unsanft an Kopf und Hüfte sodass er ein paar Schritte zurücktaumelte und sich, geblendet vom einfallenden Licht und erschrocken über den plötzlichen Schmerz, schützend den Kopf hielt. Entsetzt geweitet suchten seine Augen in dem störenden Licht nach der Person, die die Tür aufgerissen hatte.

Er fürchtete sich vor der Wahrheit. Wer konnte es sein? Ein Eindringling? Ein Verbrecher, Todesser, Mörder? Jemand vom Orden, ein Auror? Draco wusste es einfach nicht und in dem Licht hatte er auch keine Chance etwas zu erkennen. Oder sich zu schützen.

Er war wie ausgeliefert.
 

Furchtbare Angst sammelte sich für einige Momente zäh in all seinen Knochen, ehe er die erleichternde Stimme hörte.

"Draco!", sagte seine Mutter, viel zu schnell, zu steif und zu angespannt als dass es den blonden Jungen hätte beruhigen können. Was auch immer passiert war, es musste seine Mutter sehr mitnehmen und die Neugier flammte in ihm auf wie ein Feuer in das man Benzin goss.
 

"Keine Fragen! Zieh dich an und komm mit, schnell!", selten war sie nicht so kurz angebunden und doch merkte er dass etwas anders war als sonst. Er wusste zwar nicht was genau es war, aber die Ahnung dass es schlimm sein musste wenn es solch eine Wirkung auf die sonst so gefasste Frau hatte kam ihm recht schnell.

Daher kam er ihren Anweisungen auf widerstandslos nach, zog sich statt der Schlafkleidung einen Umhang an und fuhr sich nur nebenbei kurz mit etwas Gel durch die Haare, wie er es sich angewöhnt hatte. Seine Eitelkeit war ihm nunmal in die Wiege gelegt worden.
 

"Wo ist Vater?", fragte er leise, als er aus seinem Zimmer auf den Gang heraustrat und dort auf seine bereits im Mantel wartende Mutter traf. "Unten.", antwortete sie schroff und der Junge seufzte erleichtert über die Tatsache, dass ihm zumindest nichts fehlte wenn er bei ihnen war.
 

"Was ist passiert?", entwich ihm erneut eine scheue Frage.

"Keine Fragen, dass hatte ich dir doch gesagt.", erwiderte seine Mutter und einen kurzen Moment lang striff ihr sonst so beherrschter Blick die Augen ihres Sohnes mit sichtlicher Verzweiflung und Verwirrung in ihren kalten Augen. Es war wie das kurze Aufflackern einer erlöschenden Glut aber Draco erkannte es und es erschreckte ihn zu bemerken, wie seine sonst so gefasste, starke Mutter Angst erlitt. Es war ein vollkommen ungewohnter Charakterzug und irgendwie spürte Draco, dass etwas anders werden würde, sich verändern würde. Und er spürte, dass es nichts positives war.
 

Gerne hätte er weitere Fragen gestellt, aber er wusste das dafür wohl keine Zeit war, denn seine Mutter lief bereits die steilen aber eleganten Wendeltreppen hinunter und er hatte Mühe damit ihr zu folgen und mit ihr Schritt zu halten.

Von unten hörte er die aufgeregte Stimme seines Vaters, wie er diskutierte, schrie, seine Maske verlor.
 

Es war wie ein Albtraum der plötzlich real wurde.
 

*
 

Er schreckte hoch, keuchte verschreckt und sah mit entsetztem Gesicht in ein mindestens ebenso erregtes, das sich nur wenige Zentimeter entfernt von seinem befand. Es dauerte nicht ganz eine Sekunde ehe er erkannte wo er war und wen er vor sich hatte. Schwer atmend und zitternd schloss er seine Augen, befahl sich selbst zur Ruhe zu kommen und schämte sich entsetzlich für seinen Ausrutscher und seine Schwäche.

Hermine ihrerseits hatte zuvor mit Vergnügen festgestellt, dass Malfoy doch eingeschlafen war und dann aber leicht entsetzt realisiert, dass sein Schlaf wohl wenig angenehm war. Er hatte sich herumgewelzt, um sich geschlagen und schließlich einen leisen Schrei von sich gegeben, ehe er hoch fuhr.

Sie in ihrer Sorge hatte ihn gerade wecken wollen, war so nah, dass er in einer ruckartigen Bewegung fast seinen Kopf gegen den ihren geschlagen hätte.
 

Einige Momente herrschte Stille zwischen den beiden, jeder versuchte für sich seine Gedanken und Gefühle einzuordnen und auch der Wald war wenige Momente wie ausgestorben. Dann fasste Hermine sich ein Herz und brach abermals das von ihr so verhasste, unangenehme Schweigen.
 

"Du hast geträumt", es war eine Feststellung und gleichzeitig eine Art Beruhigungsversuch.
 

Draco, dessen Atem mittlerweile wieder flach ging, öffnete seine Augen wieder und sah sie an. Sein Blick sprach Bände. Wie Makaber von ihr, ihm zu sagen dass er geträumt hatte. Natürlich wusste er das, er war immerhin nicht total bescheuert. Und trotzdem war sein Traum so furchtbar real gewesen, war mehr Erinnerung als Traum, war der Grund dafür, weswegen er eigentlich vermeiden musste seinem Unterbewusstsein die Kontrolle zu überlassen. Er unterbrach den Blickkontakt, sah abwesend zu Boden, wieder in Gedanken.
 

Hermine fühlte einen Stich in ihrem Herzen als Draco Schwäche zeigte. Obwohl sie sich innerlich versuchte dazu zu zwingen ihn nicht zu Fragen kam sie nicht umhin. Die Sehnsucht in ihr endlich etwas zu erfahren, endlich etwas ausrichten zu können, war zu groß. Ihr Helferinstinkt den ihre Freunde so schätzten, auch wenn er sie oft nervte, war zu stark ausgeprägt als dass sie ihn hätte verdrängen können. Nicht jetzt, wenn Draco so geknickt vor ihr saß. Nicht, wenn er aus seinen Träumen aufschreckte als hätte er den Teufel persönlich gesehen.

Er war so zerbrechlich wie eine Puppe aus Porzellan, die auf die Gleise des Schicksals gefallen war und über die jeden Moment ein Zug der Erinnerung zu donnern drohte. Zerbrechen war der falsche Ausdruck. Zerbersten würde es ihn.
 

"Was hast du gesehen?", fragte sie leise und zwang sich dabei ruhig und beherrscht zu klingen. Sie wollte nicht zeigen, dass und wie sehr sie sich sorgte. Dass es kein einfacher Albtraum war, darüber war sie sich im klaren. Es musste schlimmer sein wenn es einen Draco Malfoy dermaßen aus der Bahn warf.

Draco verzog die Augenbrauen zu einem schmerzhaften Ausdruck. Unweigerlich erinnerte er Hermine an ein geschundenes, geschlagenes Tier.

Er wirkte nicht als wollte er ihr antworten und Hermine war etwas hilflos, weil sie nicht wusste was sie nun entgegnen sollte.
 

"Malfoy..?", flüsterte sie aber er reagierte nicht, als wäre er taub geworden. Sie rückte ein Stück näher, als sie es ohnehin schon war. "Hey..", murmelte sie, biss sich auf die Unterlippe. Ihre erhobene Hand hing einen Moment lang etwas unbeholfen in der Luft, wollte etwas tun aber zögerte, bis sie sich endlich einen Ruck gab und sanft seine Schulter berührte.

Als würde diese Berührung ihn aus seinen Gedanken wecken drehte er ruckartig seinen Kopf zu ihr und sah sie einerseits verwirrt, andererseits kalt an.

Vor Schreck zog Hermine ihre Hand zurück, ließ sich aber - so hoffte sie es - nichts anmerken.
 

"Was du gesehen hast..?", wiederholte sie ihre bereits gestellte Frage. Malfoy schüttelte den Kopf. "Zu viel..", entgegnete er. "Erzähls mir.", forderte das Mädchen mit leiser aber durchaus fester Stimme. Sie hatte Mut gefasst, als Malfoy sie nach ihrer Berührung weder beleidigt hatte noch angewidert zurückgeschreckt war, wie sie es erwartet hätte. Im Gegenteil, er schwieg darüber, was eigentlich sehr untypisch war.

Er sah sie wieder an. Was er dachte konnte sie deutlich in seinem Blick erkennen. Ein Wunder wie dieser Eisklotz es schaffen konnte so viele Emotionen in seinen Blick zu legen, beziehungsweise manchmal auch einfach alle restlos daraus zu verbannen.

Doch jetzt schrie sein Blick ihr förmlich die Antwort entgegen. Nein, schrie er, nein, lass es ruhen.
 

Aber sie wollte und konnte nicht. Ihre Neugier, ihr Beschützerinstinkt, ihr Mitgefühl quälte sie. "Du kannst das nicht ewig mit dir herumschleppen..", murmelte sie trocken, weil sie wusste dass es wahr war. Und sie wusste, dass er es wusste. "Es ist hart, aber härter ist es, wenn du es ignorierst.", sprach sie und sie schien ihn zu erreichen. Er holte Luft als setze er an zu sprechen, seufzte dann aber nur nachgiebig.

Sie rückte noch näher und lehnte sich an ihn. Dann sah sie ihn erwartungsvoll an.

Er starrte zur Seite, schien sie nicht wahrzunehmen.
 

Fast dachte sie, sie hätte es nicht geschafft aber dann setzte er an zu sprechen und Sekunde für Sekunde beschlich sie mehr Trauer und Angst.
 

*
 

"Dann bin ich aufgewacht.", endete er gedankenverloren und als sie ihn immer noch anstarrte als hätte er etwas im Gesicht fügte er schnaubend ein "Was!?" hinzu.

"Das ist doch nicht das Ende?" sagte sie vorwurfsvoll aber sie konnte sich ohnehin denken, dass es für sie vorerst das Ende sein musste. Gier, das wusste sie, war jetzt nicht angebracht. Auch wenn sie dazu neigte alles zu hinterfragen.

Draco entgegnete nichts auf ihre unterschwellige Aufforderung weiter zureden und stand stattdessen etwas wackelig und mithilfe eines Baumes an den er sich zögerlich stützte auf. Beiläufig klopfte er sich Erde und Dreck von seinem Umhang, drehte sich um und schnappte Hermines Hände um auch sie auf die Beine zu ziehen.

Dann drückte er ihr den Beutel mit ihren nötigsten Gegenständen in die Hand und kniete sich verkehrt herum vor sie, so dass es für sie leichter war auf seinen Rücken zu steigen.
 

Hermine seufzte als sie sich vorsichtig an den mageren Jungen drückte, der sich ohne Probleme erhob und zuerst wackelig dann aber immer sicherer den Weg durch die Bäume suchte.

Wieder hatte sich das gewohnte Schweigen eingestellt und hielt sich auch eine Weile. Hermine hatte irgendwann ihren Kopf an Dracos Nacken gelegt und die Augen halb geschlossen.

Das sanfte, gleichmäßige wackeln, die Strahlen der Sonne, die zwar nur sehr vereinzelt auftraten aber angenehm warm waren, blendeten sie gelegentlich und lösten eine Art tiefe Ruhe und Entspannung in ihr aus.

In diesem Moment hätte sie schwören können, dass alles gut werden würde.
 

Sogar ihre Eltern hatte sie für einige Momente hinter sich gelassen. Wie befreiend die Sonne doch sein konnte, sogar im Verbotenen Wald, indem man von ihr fast nichts sah.
 

"Wir laufen nicht mehr weit.", brummte Draco und riss Hermine aus ihren Gedanken. Fragend hob sie ihren Kopf. "Wieso das?"

"Wir sind bald am Waldrand, nicht gemerkt?" Hermine sah sich überrascht um. Tatsächlich war es viel heller als am morgen, weil die Bäume nicht mehr so dicht standen. Der Boden war nicht mehr sumpfig sondern fast schon richtig fest und vereinzelt wuchsen wieder Gräser.

"Stimmt", gab sie zu.
 

"Wir rasten dann bis es Nacht wird und versuchen herauszufinden wo wir sind."

Hermine nickte. Am liebsten hätte sie das alles schon hinter sich, sie hatte keine Lust auf alle Strapazen die sie erwarteten und vorallem fürchtete sie sich davor.

Aber was hätte sie tun sollen, es blieb ihr nichts anderes als sich zu fügen und was kommen musste auf sich zukommen zu lassen.

Seufzend legte sie ihren Kopf wieder ab.
 

*
 

Eine der großen Flügeltüren war aus den Angeln gerissen worden, lag mitten im überdimensionalen Flur auf dem Boden. Rundherum waren Vasen und Bilderrähmen auf den Boden gefallen, gesplittert und zerbrochen. Dieses Chaos in diesem sonst so luxuriösen Vorraum wirkte sehr suspekt, es passte nicht. Lucius Malfoy, der sich in der Mitte des Raumes befand schritt in großen Schritten auf und ab, seine feinen Haare wirkten ungepflegter und matter als sonst und flogen bei jeder seiner Bewegungen erneut etwas in die Luft, so hektisch war er. Dabei schrie er einen Hauself an, der sich so klein machte wie er nur konnte, fast schon den Boden küsste. Aber das war dem Herrn des Hauses egal.

"... es soweit kommen konnte! Unfähig! Ihr solltet des Todes sein, verdammte unwürdige Kreaturen!"
 

Als der Mann seinen Sohn und seine Frau erblickte, die am Ende der Wendeltreppe halt gemacht hatten, schritt er bedächtig auf sie zu und blieb knapp vor den beiden stehen. "Draco Lucius!", donnerte er und der Angesprochene zuckte unter jenen Worten leicht zusammen. "Vater..?", entgegnete er scheu und versuchte vergebens standhaft zu wirken.

Wütendes Knurren war die Antwort, dann ein erneuter Schlag, diesmal allerdings nicht so laut.

Draco hielt sich die gerötete Wange, während die Hand seines Vaters immer noch in der Luft hing, ehe jener sie schnaubend zurücknahm. Seine Mutter starrte demütig zur Seite und versuchte damit vergebens ihre tränenunterlaufenen Augen zu verstecken.

Der Junge war deutlich verwirrt. Es war nichts neues, dass sein Vater ihn gelegentlich schlug. Wahrscheinlich war es diesmal nur aus Frust, oder Draco hatte etwas falsches getan, erinnern konnte er sich allerdings nicht. Aber nie hatte er seine Eltern so fassungslos erlebt.

Seine Mutter hatte nie geweint, seit er sich erinnern konnte. Sein Vater war nie so wütend gewesen dass er herumgeschrien hatte. Seine Wut war meistens in Form von Gehässigkeiten und List deutlich geworden, aber in jener Nacht war alles anders.
 

"Vater?!", murmelte Draco erneut, zu perplex und zu stur als dass er sich jetzt hätte fügen können. Er zog nicht den Kopf ein wegen einer Ohrfeige, im Gegenteil. "Wie oft habe ich dir gesagt du darfst keine Schwäche zeigen?", wetterte Lucius und fuhr in seiner Bewegung herum.

"Sei stark, Draco. Stark und mutig und eisern, du bist ein Malfoy." zischte er in einer Mischung aus Vorwurf und verstecktem Ratschlag. Sein Sohn sah in nur fragend an.
 

"Narcissa.", schnarrte seine kalte Stimme anschließend durch den Raum, hallte ein paar mal wider, und die Angesprochene schniefte kaum hörbar, bevor sie eleganten Schrittes auf ihn zuging. "Lucius.", hauchte sie sanft, hatte sie versucht das Zittern in ihrer Stimme zu verstecken so war es ihr nicht gelungen. Draco fuhr sich noch immer über die brennende Wange während er versuchte zu hören was seine Eltern sprachen, aber diese hatten wohl beschlossen dass es nichts für ihren Sohn war und sprachen so leise, dass er sie trotz Anstrengung nicht verstehen konnte.

Anschließend, das Gespräch war nach nur etwa zwei Minuten vorbei gewesen, kam seine Mutter auf ihn zu, schnappte seine Hand und zog ihn mit sich, durch die offene Pforte in der vor einiger Zeit noch ein großer Türflügel gehangen hatte.

Dessen Aufschlag auf den Boden hatte wohl, so erkannte Draco richtig, den lauten Schlag verursacht durch den er geweckt worden war.
 

"Wohin.. - ?" Draco hielt erschrocken inne als er den Blick seiner Mutter sah. Sie war tief verstört, daran bestand kein Zweifel. Nie hatte er sie so gesehen und er hatte Angst davor. Hinter sich hörte er seinen Vater, der ebenfalls durch die Pforte trat und schnell hinterher eilte, nachdem er einem der Hauselfen noch etwas zugeschrien hatte.

Gemeinsam in einheitlichem Schweigen liefen sie den Kies weg entlang, der durch den Garten bis ans Ende des großen Grundstücks führte. Das schwarze, schmiede eiserne Tor war bereits geöffnet.

Dracos Mutter konnte ihre Tränen immer weniger zurückhalten. Immer mehr brach die Angst in ihr durch, schüttelte sie. Was immer kommen würde musste furchtbar sein, dachte Draco, und er hasste es dass er nicht wusste was es war.

Sein Vater spielte unterdessen nervös mit seinem Mantel, fuhr mehrfach über seinen Zauberstab, den er im Ärmel hielt und seufzte gelegentlich leise wenn er das Schluchzen seiner Frau vernahm.
 

Scheinbar schneller als sonst waren sie am Tor angekommen, zumindest gaukelte die Angst ihnen das vor. Ein Fingerschnippen vom Hausherrn und das Tor schloss sich, dann lief die verstörte Familie weiter die Straße entlang, schweigend.
 

Immer weiter in Richtung Wald.
 

*
 

Die beiden Jugendlichen waren am Waldrand angekommen, es konnten kaum hundert Meter sein die sie noch von jenem trennten. Zwar dämmerte es schon, aber es war immer noch zu gefährlich weiter zugehen. Der einst glitschige, moorartige Boden war immer fester und vermooster geworden und wich jetzt schon in eigene Bahnen, glich kleineren Trampelpfaden die unweit wohl in kleinere Wege mündeten. Aber Wege bedeuteten unweigerlich Zivilisation und jene stellte für die beiden leider eine Bedrohung da, wie Hermine seufzend erkannte. Dass sie sich am Tage hatten fortbewegen können hatten sie einzig und allein dem Wald zu verdanken, vor dem sie sich wohl zu recht fürchtete.

Merlinseidank hatten sie nur einen kleinen Teil durchquert und waren gar nicht erst bis ins tiefe innere, dass kaum, oder teils absolut nicht begehbar war, vorgedrungen.

Ob je ein Zauberer dort gewesen war wusste das Mädchen nicht, dass es aber lebensgefährlich sein konnte, nicht zuletzt wegen den Sümpfen oder Kreaturen die in jenen hausten, zweifelte sie kein bisschen an.

Daher war sie Snape sehr dankbar, als er ihnen eine Route beschrieben hatte die nur einen kleinen Sektor des Waldes, eine Art schmalen Abschnitt bezeichnete durch den man innerhalb ein oder zwei Tagen gegangen sein konnte.

Das hatte ihr eindeutig gereicht.
 

"Wir bleiben hier bis der Mond aufgegangen ist.", schnarrte Draco plötzlich in altbekannter Manier und setzte das Mädchen recht grob auf dem vermoosten, leicht felsigen Boden ab, ehe er sich selbst neben sie fallen ließ. Seufzend sah er sie an.

Etwas unbeholfen starrte sie zurück, rieb sich nebenbei über die schmerzende Hüfte, die aber dank Madame Pomfreys Heilsalbe fast kaum noch entzündet war.

"Schmerzen?", fragte Draco und das Wort klang ungewohnt abfällig aus seinem Mund. Sie schüttelte den Kopf. "Nein", murmelte sie leise.
 

Schweigen. "Wo kommen wir jetzt hin?", Hermine sah Draco fragend an. "Irgendwo in der Gegend bei Glenlivet..", er zuckte beiläufig mit den Schultern. "Könnten ja mal Whiskey trinken gehen.", das erste mal, dass ihm eine Art Lächeln über das übermüdete Gesicht huschte, aber Hermine war nicht wirklich zum Lachen zumute und sie ignorierte es müde. "Was machen wir dann?", fragte sie und überging damit seine Anspielung bewusst, obwohl sie sie verstanden hatte.
 

"Ignatius Prewett.", sagte der Junge tonlos. Er schien wenig begeistert.
 

Hermine hob stirnrunzelt ihren Kopf und sah Draco fragend an. "Prewett..", sie wusste nicht woher oder weshalb, aber der Name kam ihr sehr bekannt vor. Nachdem sie nach kurzem nachdenken nicht darauf kam beschloss sie das auf später zu verlegen und löcherte Draco, der mittlerweile leicht genervt aussah, weiter mit ihren zahlreichen Fragen.
 

"Wie lange bleiben wir dort?"

"Weiß ich nicht..", seufzte Draco und verdrehte die Augen. "Wirst du dann schon sehen."

Hermine biss sich auf die Unterlippe, sie war wieder ihrer Neugier erlegen und hatte zuviel gefragt. Andererseits wusste sie, dass sie ohne jene Neugier niemals so weit gekommen wäre wie sie es war. Es konnte ein Segen sein und manchmal, selten aber durchaus, auch ein Fluch.
 

Entgegen ihrer stillen Hoffnung das Draco ihr an diesem Abend noch etwas über jene Nacht erzählen würde von der er bereits berichtet hatte, blieb der Junge gewohnt still und sie sprachen fast gar nichts, während jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.

Draco versuchte erinnerungen zu verdrängen, während Hermine versuchte herauszufinden wieso der Name "Prewett" ihr so bekannt vorkam und wo sie ihn schonmal gehört oder gelesen haben könnte.

Sie warteten schweigend, bis endlich der Mond weit über ihnen aufgegangen war und sie den Wald vorerst und - so hoffte Hermine - für eine längere Zeit hitner sich lassen konnten.
 

+++
 

Danke an Dana, eine Freundin von mir die ge-aushilfs-betat hat!

Knackt mir die hundert ;) Ich liebe euch <3 xD
 

Ced :-*
 

PS: Glenlivet ist ein Ort in Schottland, es gibt auch eine Whiskeybrennerei namens Glenlivet, die dort im Hochmoor von Minmore ihren Sitz hat. Deshalb macht Draco den Glenlivet - Whiskeywitz xD Hermine weiß es, aber sie geht nicht drauf ein weil sie dafür grad keinen Sinn hat, - verständlicherweise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von: abgemeldet
2008-07-03T10:33:20+00:00 03.07.2008 12:33
hey :)
ich kann i-wie kein kommentar für die komplkette FF machen ... also mach ich es mit dieser ;) hahahaah
ich find deine FF einfach super spannend und einfach toll!! vorallem weil sich hermine und draco nicht gleich nach den ersten 3 seiten wie die besten freunde verstehen und so ... das würde draco so oder so nicht .. abe sie kommen sich trotzdem mit den gefühlen ohne es zu wissen ein bischen näher und das find ich toll zu lesen ;) ( also ähm ich denke das es so ist hehe ) ich bin totaler draco&hermine fan!! ;) würd mich freunen wenn du schnell weiter schreiben könntest !!
Liebe Grüsse
likethat
P.S: wäre schön wenn du mir per ENS bescheit geben könntest wenn es weitergeht :)
Von: abgemeldet
2008-06-26T08:32:42+00:00 26.06.2008 10:32
Deine Geschichte ist so super!!!
Ich bin total begeistert!!
Bitte, bitte mach weiter!!!!!!
Würd mich riesig freuen!!

gglg Steffi
Von: abgemeldet
2008-05-11T14:15:48+00:00 11.05.2008 16:15
uhh.wann gehts denn endlich weiiter? >.<
^^
Von:  -Anika-
2008-05-07T16:51:26+00:00 07.05.2008 18:51
ich hab in kürzester zeit, deine ff zu ende gelesen und ich muss sagen - ich liebe sie- xD

du hast nen richtig schönen schreibstil, deine ellenlangen dialoge gefallen mir auch, und es stört überhaupt nicht, das herm und draco sich nicht allzu oft unterhalten! *lol*

ich hoffe du schreibst bald weiter und ich komme auch auf deine ens liste! :)

liebe grüße Anika
Von: abgemeldet
2008-04-14T20:14:36+00:00 14.04.2008 22:14
man könnte fast meinen ich wäre süchtig xDD
bitte schreib gaaaaanz schnell weiter <333
Von: abgemeldet
2008-04-13T17:28:46+00:00 13.04.2008 19:28
Hey, tolle Story.
Gefällt mir gut ^-^
Könntest du mich bitte auf deine ENS-Liste setzen???

Cucu Lyn
Von:  HexenLady
2008-04-11T20:06:03+00:00 11.04.2008 22:06
hiiiiiiii
alsooo
ich bin eine neue leserin die gerne auf deine ens liste möchste ^^ denn sonst verpeile ich es wenn du ein neues kapi hochlädst :(
ich bin leider keine kommi schreiberin ich bin darin zimlich schkecht zudem schreibe ich nur welche wenn sie ffs mir wirklich gefallen also nehme es bitte als kompliment an ^^
alsoo
bis zum nächsten Kapi ^^
byebye
hexy
Von: abgemeldet
2008-04-10T16:59:50+00:00 10.04.2008 18:59
Das Kapitel ist mal wieder toll <33
Ich LIEBE die Stelle mit dem Whiskey
xD

Und auch wenn Draco und Hermine nicht viel miteinander reden,spürt man schon die Verbinung zwischen den beiden.
Ich finde es genial wie du Gefühle rüberbringst.

Besonders gut fande ich auch als Draco von seinen Erinnerungen.
Das war echt mutig von ihm~

Man kann deinen Schreibstil einfch immer nur loben und ich freue mich schon aufs neue Kapietl*__*~
*knuffs*

Von: abgemeldet
2008-04-10T12:17:23+00:00 10.04.2008 14:17
*schmacht* Ich LIEBE deine bilderreiche Sprache!!!
Besonders gut hat mir die Ausführung mit der Puppe und
dem Zug gefallen:

"Er war so zerbrechlich wie eine Puppe aus Porzellan,
die auf die Gleise des Schicksals gefallen war und
über die jeden Moment ein Zug der Erinnerung zu donnern
drohte."

Das is der beste Vergleich, der mir seit langem untergekommen
ist. Hut ab!!! - Aber ich glaub du weißt wie genial diese
Konstruktion ist.... TOP! MEHR DAVON!!!

Ein bisschen gestutzt hab ich bei der Szene im Hause Malfoy.
Den Umgang der Malfoys untereinander - besonders zwischen
den Eltern - hätt ich seit Band 4 - spätestens Band 7 - ganz
anders eingeschätzt. Hat diese Szene schon vorher festgestanden
oder hast du diesen Aspekt für diese Story abgeändert? - Oder
hast du die Beziehung einfach ganz anders gedeutet als ich?
- Is aber natürlich auch eine Ausnahmesituation; sie fliehen ja.
Verändert natürlich auch nochmal alles.

Wird immer besser. Immer weiter so!

^.~
Von: abgemeldet
2008-04-06T11:45:00+00:00 06.04.2008 13:45
meiin gott....einfach geniiiial (:
Da kann man nicht genung von kriegen^^
Schreib bitte ganz,ganz schnell weiter <33
Ich les mir schon die andern Kapis doppelt und dreifach durch weil ichs nich erwarten kann xD
Gaaanz Liebe grüüße
Honiie*


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