chapitre 12 - resumption
Renonciation: J. K. Rowling :D (Ich werd es nicht leid, nie!!!)
Attention: Eh... also Betachan sagt, es wäre gar nicht so schlimm :D Aber ich finde es immernoch.. mäßig q.q Weil ich es zu oft gelesen habe, wahrscheinlich. Freu mich auf Kommentare eurerseits :D
Musique: Ich bin The Killers süchtig geworden <3 Manchmal hör ich auch The Kooks oder Anberlin.
Autre: .... *reinschleich*... ES TUT MIR LEID. ;0;
Ich hatte immer irgendwas was mich vom Schreiben abgehalten hat, und wenn nichts da war dann stand ich mir selbst im weg. .__.
Ich will mich nochmal besonders bedanken bei allen die mir ENS geschrieben haben und mir gesagt haben dass sie sich wünschen es geht bald weiter usw <3
Das hat mich wirklich davon abgehalten doch vorerst abzubrechen!
Ich liebe euch xD Viel Spaß beim Lesen!
Btw.. Ist euch aufgefallen das atd jetzt ein Jahr alt ist? ;D
Zaubersprüche gibt’s am Ende. Ja, es gibt welche ;)
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Chapitre 12 - Desperation
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Im Nachhinein hätte keiner der beiden genau sagen können, wie lange sie nebeneinander verharrt hatten, wie lange er gesprochen und sie schweigend zugehört hatte.
Etliche Male war Hermine sich sicher gewesen, Draco würde verstummen. Hatte gedacht, er würde seine Beherrschung verlieren, die Qual nicht ertragen, die sie durch seine bröckelnde Maske sehen konnte wie Mondlicht, das durch im Wind tanzende Blätter einer Baumkrone funkelte.
Wie oft wurde seine Stimme brüchiger, klang belegt, drohte abzubrechen. Aber er hatte weiter gesprochen, tapfer gegen seine Emotionen angekämpft, bis er letztlich nicht mehr konnte und in ein Schweigen verfiel.
Er hörte auf, ohne wirklich zum Ende gekommen zu sein. Unruhig strich er sich die schweißnassen Haare mit dem Arm, der nicht gebrochen war, aus der Stirn und fixierte Hermine, die wie verloren neben ihm kauerte. Seine Augen drückten seine Gefühle aus, sie wirkten glasiger als sonst, tiefgrau, gequält.
Er öffnete seine Lippen um irgendwas hinzuzufügen, schloss sie aber sofort wieder. Er wusste nichts zu sagen.
Als er sie direkt ansah, richtete sie ihren Blick starr zu Boden, auf die dunkelbraunen Dielenbretter vor sich. Sie wagte es nicht in diese Augen zu sehen, die schmerzerfüllten Spiegel zu seiner kranken, fast gebrochenen Seele.
Es war gut, dass er geendet hatte, denn es war fast mehr gewesen, als sie für den Moment hätte ertragen können.
Immer klarer zeichneten sich die Ereignisse seiner Vergangenheit vor ihrem inneren Auge ab, immer deutlicher wurde alles Geschehene. Die Puzzleteile fügten sich zusammen, die Konturen wurden klarer. Als würde sie sich etwas annähern, das im dichten Nebel lag.
Wie in einem schlechten Film oder einem grausigen Albtraum, nur dass es real war. Und dieses Wissen machte es noch furchtbarer für sie.
Jetzt begann auch sie, wie Malfoy in seiner Erzählung, sich immer schrecklichere Szenarien auszumalen.
Konnte nicht mehr gegen die Vorahnung ankämpfen, die sie beschlich, auch wenn sie nicht endgültig wusste, was geschehen war. Wie sehr sie sich wünschte, die Zeit zurückzudrehen und alles aufzuhalten.
Als sie wieder zu ihm blickte und merkte, dass er seinen Blick von ihr abgewandt hatte, musterte sie ihn. Oft verstand sie nicht, was in ihm vorging. Früher war es ihr egal gewesen, damals hatte sie ihn nicht wirklich gekannt, wollte ihn einfach nicht kennen lernen. Doch jetzt war er, wenn auch unfreiwillig und auf ungewöhnliche Art und Weise, Teil ihres Lebens geworden und, wie sie feststellen musste, ein sehr wichtiger. Es war ihr wichtig geworden, was er dachte und fühlte.
Draco hatte einen Punkt weit vor sich auf dem Boden fixiert und starrte ihn nachdenklich mit halb geschlossenen Augen an. Eine Welle von Gefühlen war beim Erzählen über ihn gekommen und jetzt war er damit beschäftigt, seine wirren Gedanken einzuordnen.
Es war ihm nicht leicht gefallen sich dem Mädchen zu öffnen, allgemein war es ihm nie leicht gefallen sich überhaupt jemandem zu öffnen. Das war einfach nicht seine Art.
Allerdings hatte es auch nie etwas gegeben, das ihn dermaßen belastet hatte, dass er nicht selbst damit klar kam. Deshalb war es quasi Neuland für ihn. Und deshalb musste er versuchen, die aufgekeimte Scham zu verdrängen um die Erleichterung, die mit jedem gesprochenen Wort größer wurde, zu genießen.
Schutz suchend zog Hermine ihre Beine an ihren Körper, legte den schwer gewordenen Kopf darauf ab. Zu reden gab es nichts mehr, also hatte sie beschlossen, es sei das Beste, jetzt zu schlafen. Auch wenn sie ein Bett vermisste, wollte sie jetzt nicht aufstehen, nicht den Moment zerstören. Es dauerte eine Weile, doch dann hatte die Müdigkeit es geschafft, sie zu überwältigen und Hermine war eingeschlafen.
*
Es war immer noch dunkel als sie erwachte und sie war sich ziemlich sicher, dass sie nur wenige Stunden geschlafen haben konnte. Ihr Kopf, den sie auf die Knie gestützt hatte, lag mittlerweile gut gebettet auf Dracos Knien. Anscheinend war sie im Schlaf zur Seite umgekippt.
Etwas erschrocken über diese unerwartete Nähe hob sie ihren Kopf, jedoch darauf bedacht, ihn nicht zu wecken.
Als sie kurz darauf ihren Blick durch den Raum schweifen ließ blieben ihre Augen am Fenster hängen, durch das die Nacht hinein schien.
Eine klare Nacht, es war wohl sehr früh am Morgen, ein paar Stunden noch bis zur Dämmerung. Von draußen hörte man leise eine Nachtigall, ansonsten herrschte absolute Stille. Es war fast idyllisch hier in dem altmodischen Zimmer auf den alten Dielenbrettern zu sitzen und in den noch älteren Nachthimmel zu starren. Es erinnerte sie an mindestens fünf Romane, die sie gelesen hatte.
Doch keiner war so furchtbar wie die Situation, in der sie sich befanden.
Sie fuhr sich beiläufig durch die lockigen Haare. Dann wandte sie sanft ihren Blick.
Ein heftiges Zucken durchfuhr ihre Glieder, als sie merkte, dass Malfoy bereits wach war. Oder noch. Sein Blick traf ihren, vollkommen unerwartet, sie war sehr erschrocken.
Er lächelte leicht bei ihrer heftigen Reaktion, verharrte sonst aber ruhig.
Seine Beine waren ähnlich angewinkelt wie ihre es gewesen waren, seinen Kopf hatte er leicht nach vorne gelehnt. Seine graublauen Augen wirkten zwar traurig aber dennoch lebendiger als zuvor. Als sei eine schwere Last von ihm gefallen.
"Du bist wach...", stellte sie verwundert fest, nur um irgendetwas zu sagen und er nickte, noch vom Schlaf benebelt, woraufhin er sich langsam streckte und dann aufrichtete.
"Wir müssen gehen."
Sie nickte ebenfalls mit leicht verklärten Augen und begann langsam, ihre Beine und Arme zu bewegen. Die Nacht war, entgegen ihrer Erwartungen, doch nicht so unangenehm geworden – auch wenn sie die meisten Zeit halb sitzend, halb liegend auf dem Holzboden verbracht hatte.
Ehe sie selbst aufgestanden war, war Draco bereits auf den Beinen und zog sie mühelos an den Händen, bis sie zu einer aufrechte Position gefunden hatte. Dann umfasste er ihren zierlichen Körper und hob sie vorsichtig auf die Arme, stets darauf bedacht seinen gebrochenen Arm nicht zu sehr zu belasten.
"Suchen wir den alten Mann und verschwinden von hier...", sagte er, während er durch den Türrahmen trat.
Hermine hatte nichts dagegen einzuwenden. Auch kein Komma wenn sie die Nacht – oder den Tag – außerhalb des Waldes und innerhalb eines Hauses als willkommene Abwechslung sehr genossen hatte.
Als sie die Treppen hinunter gelaufen waren trafen sie auf den alten Mann, der in der Küche bei Kerzenlicht an einem Tisch saß und in einem alten Buch las. Als er die Schritte hörte, blickte er auf.
"Ich nehme an, ihr wollt aufbrechen?"
Die beiden Jugendlichen nickten zur Antwort.
Er zog, während er aufstand, eine Augenbraue hoch, schenkte Draco abermals einen skeptischen Blick und bemerkte die Schiene an seinem Arm. Er schien sofort zu verstehen und ohne eine weitere Frage zu stellen griff er nach seinem Zauberstab und murmelte einen Hermine unbekannten Heilzauber. An Dracos verwirrtem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass der Arm wohl geheilt war. Außerdem war die Schiene von Zauberhand verschwunden.
"Der war vor kurzem schon mal gebrochen", stellte der Alte murmelnd fest.
Dann lief er ohne weitere Kommentare aus dem Zimmer, deutete den beiden lediglich durch eine unwirsche Geste an, zu warten, was sie ohne Einwand zu erheben taten.
Minuten später kam er wieder.
"Das hier ist sehr wichtig für euch. Vielleicht habt ihr gelernt was ein Geheimnis-Detektor ist, aber so einen Guten wie den hier findet ihr nirgends sonst."
Er öffnete die mit dunkelrotem Samt überzogene Schatulle, mit der er den beiden vor der Nase herumgewedelt hatte. Der Stolz in seiner Stimme und das begeisterte Glänzen in seinen Augen waren dabei nicht zu übersehen.
Zum Vorschein kam eine Art goldenes Armband.
"Haben Geheimnis-Detektoren nicht die Form einer... na ja, Antenne?", fragte Hermine erstaunt.
"Das hier ist ja auch nicht irgendeiner, den ihr in Hogsmeade kaufen könntet, Dummerchen", fauchte er sie gekränkt an.
"Das ist echte Koboldarbeit, schon einige Jahrhunderte alt. Der Träger spürt, wenn das Armband aktiviert ist, sofort, wenn etwas in seiner Umgebung nicht stimmt. Wenn zum Beispiel jemand eine falsche Identität vorgibt oder Lügen erzählt."
Die beiden nickten gespannt.
"Also, dem Todesser -", er warf Draco dabei einen abschätzenden Blick zu, "gebe ich es nicht. Aber dir, Mädchen."
Er drückte ihr das Armband samt Schatulle in die Hand.
"Ich hoffe, auch als Muggelgeborene weißt du Koboldarbeiten zu schätzen!", fügte er spitz hinzu. Hermine jedoch nickte nur eifrig und wandte sich der im flackernden Licht samtig schimmernden Schatulle zu.
"Los zieh es an...", raunte Draco mit skeptischem Blick auf Ignatius Prewett, der so aussah, als wollte er sich nicht recht von dem Prachtstück trennen.
Vorsichtig öffnete Hermine das Kästchen und nahm das Armband an sich. Als sie es angelegt hatte, fühlte sie, wie das kalte Metall auf magische Weise sofort ihre Körpertemperatur annahm. Es war leicht wie eine Feder, sie spürte kaum, dass es überhaupt da war.
"Feinste Koboldarbeit...", murmelte sie zustimmend und drehte ihr Handgelenk bewundernd im schwachen Kerzenlicht, so dass das Armband prachtvoll funkelte.
"Der Zauber zum Aktivieren heißt Intermonstro, zum deaktivieren benutzt du den Finite oder Finite Incantatem."
"Hast du meinen Zauberstab?"
Draco nickte und drückte Hermine den Zauberstab in die Hand. Glücklich nahm sie ihn entgegen.
"Intermonstro!"
*
Sie hatten sich schnell von dem wenig sympathischen Mann verabschiedet und das Haus endgültig verlassen. Vorher jedoch bat Draco ausdrücklich darum, dass Hermine vorsorglich einen Heiltrank zu sich nahm, der zur besseren und dadurch auch schnelleren Heilung ihrer Wunde beitragen sollte.
Inzwischen waren sie fast außer Sichtweite des Dorfes und langsam brach der Tag über ihnen an. Das beinahe dröhnende Zirpen der Grillen hatte nachgelassen, dafür hörte man nun undenkbar viele Vögel in den Bäumen, die herumflatterten und munter pfiffen. Ohne es bewusst wahrzunehmen, entspannte sich Hermine.
"Und?", fragte Draco neugierig und deutete auf ihr Handgelenk. Sie zuckte mit den Schultern, zog ihren Zauberstab und aktivierte das Armband.
"Lüg mal!", forderte sie mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
Draco dachte kurz nach.
"Ich liebe Pansy Parkinson.", murmelte er leise und Hermine unterdrückte wenig erfolgreich ein Lachen, wodurch eine Art ersticktes Grunzen hörbar wurde.
"Hör auf zu lachen und sag mir lieber, ob du etwas gemerkt hast!", spottete Draco und verdrehte die Augen, konnte das amüsierte Grinsen allerdings auch nicht recht von seinem Gesicht bannen.
"Ja ja, also... es war wie eine Art Brennen in meinem Arm... schlecht zu beschreiben. Es tat nicht weh oder so... aber es war da! Klingt verrückt, oder?!", murmelte sie und fürchtete, dass er ihr nicht glauben würde.
"Also wie beim dunklen Mal", bemerkte Draco, und begriff erst kurz danach was er da gesagt hatte. Für ihn war es vielleicht Alltag geworden, aber Hermine schien sich davor immer noch zu fürchten.
Das Mädchen schwieg darauf, leicht irritiert.
Dass Malfoy das Mal hatte war ihr nicht fremd. Aber wie sie damit umgehen sollte wusste sie nicht, gerade weil sie wusste, dass er nicht mehr viel vom Lord hielt. Und dass das gravierende Gründe haben musste, wenn sie an die verbissene Unterwürfigkeit seiner Eltern dachte, die ihm anerzogen wurde.
Beide hingen ihren Gedanken nach, bis die Sonne steil von oben auf sie herabschien, was jedoch keinen Effekt auf das Wetter hatte. Obwohl der Himmel klar war, war es eisig kalt. Man spürte den Winter.
"Jetzt ist Mittag...", bemerkte Draco überflüssigerweise und Hermine verkniff sich einen spitzen Kommentar über seine überaus beeindruckende Intelligenz. "Also zu gefährlich...?", fragte sie stattdessen.
"Ja ... am besten wir bleiben erst einmal irgendwo hier zwischen ein paar Bäumen oder so."
*
"Lucius...", krächzte die Stimme gehässig. "Und Frau und Sohn hast du auch dabei... wie... höchst erfreulich!", ein Gurgeln, wohl eine Art Kichern, entwich der Kehle des bleichen Mannes. Die schwarzen Schatten im Hintergrund stimmten wie Irre in das Gelächter ein. Doch es klang nicht fröhlich oder erheitert, in Dracos Ohren klangen sie wie eine Meute grunzender Dämonen, die seinen Tod kaum erwarten konnten.
Dann trat der dunkle Lord vor, zog mit erstaunlicher Geschwindigkeit seinen Zauberstab, mit dem er unzähligen Seelen schon das Leben gestohlen hatte.
"Steh auf", jeder Hauch gespielter Freundlichkeit war aus der Stimme gewichen. Sie klang nur noch trocken und kalt, irgendwie leblos, tot. Und gleichzeitig schrill, als würde jemand mit seinen Fingernägeln auf Schieferstein kratzen. Es schauderte Draco. All die Todesser, die hier waren, wollten einfach nur ihm nahe sein. Der personifizierten Macht, dem personifizierten Bösen. Würden dafür nicht nur andere sondern auch sich selbst hingeben.
Wenn er nicht existieren würde, wären sie vielleicht alle vollkommen andere Menschen, wäre Draco selbst wohl auch ein vollkommen anderer Mensch geworden. Doch sie alle zehrte es nach Macht, jeder von ihnen wollte ebenso mächtig werden wie ihr Lord und jeder von ihnen tötete dafür ohne Gnade.
"Steh auf, Verräter!" Die Forderung wurde ein schriller, fast wütender Aufschrei.
Die Todesser, die einen immer enger werdenden Kreis um sie herum gebildet hatten, tuschelten und grölten hörbar, als Lucius Malfoy sich schwerfällig vom matschigen Boden erhob.
Eine Bewegung des Zauberstabs und Lucius brach stöhnend zusammen.
"Was ist? Steh auf!" Die Masse grölte noch lauter und Voldemort grinste gehässig. Er schien zufrieden, aber er schien gerade erst mit seinem Vorhaben angefangen zu haben.
"Was... was verlangst du?", wieder richtete sich der blonde Mann auf, bewahrte eisern den letzten Rest Würde.
"Was ich verlange?", fragte der Lord säuselnd und äffte Lucius auf geradezu lächerliche Weise nach. "Dachtest du, mit einer Entschuldigung wäre es getan?", donnerte er daraufhin und die Todesser hielten zum ersten Mal erschrocken inne.
Keiner von ihnen wagte es auch nur einen kleinen Mucks zu machen, denn jeder von ihnen fühlte, wie wütend ihr Lord war.
"Nun, Lucius, was denkst du denn, was ich mit Verrätern mache?", es war wieder die vergleichsweise hohe, säuselnde Stimme, mit der Voldemort sprach.
Es schauderte Draco, die Show des dunklen Lords war durchaus überzeugend. Er schien nicht nur verrückt zu sein, er schien gnadenlos.
Wellen der Angst überkamen den Jungen wieder und wieder, bei jedem Wort, das die bleiche Gestalt von sich gab.
Und er war sich sicher, dass er nicht der Einzige war, auch wenn er die Gesichter der Todesser durch ihre Masken nicht genau erkennen konnte. Eine angespannte Atmosphäre war aufgekommen, gedrückt von der allgegenwärtigen Angst, unerwartet in Ungnade zu fallen und den schnellen Tod zu finden.
Lucius Malfoy schwieg betroffen. Natürlich wusste er, was man mit Verrätern tat. Er selbst hatte einst einen Verräter gefoltert und anschließend getötet, hatte seinem Lord wieder und wieder die Treue bewiesen und sich selbst die nötige Ehre verschafft, die zu seiner Position geführt hatte.
Doch jetzt war alles anders, er stand auf der anderen Seite und zum ersten Mal musste er erkennen, dass er nicht alles richtig gemacht hatte.
Draco wagte es kaum, seinen Kopf zu heben, doch er wollte wissen, was in seinem Vater vorging, was ihn erwartete. Wobei irgendwo in seinem Hinterkopf die Wahrheit unangenehm glühte.
Er konnte sich nur eine Bestrafung vorstellen, die der Lord für einen Verrat angemessen hielt.
Den Tod.
Der Junge wusste nicht, was sein Vater getan hatte oder wie und wann er die Pläne Voldemorts hintergangen haben könnte. Er kannte die Geschichte nicht und er bezweifelte, sie je kennen zu lernen , wenn nicht einer der Anwesenden sie vor seinem Tod noch einmal vor ihm ausbreiten würde. Vor seinem wahrscheinlich recht baldigen Tod.
Doch er konnte sich nicht recht mit dem Gedanken anfreunden, jetzt zu sterben. Das hätte wahrscheinlich niemand gekonnt, aber Draco war solche düsteren Momente eigentlich gewöhnt gewesen - waren sie nicht von je her Bestand seines Lebens gewesen?
Er hatte oft über den Tod nachgedacht und über die Sinnlosigkeit des Lebens, dass für ihn darin bestand, zu lernen und den übertriebenen Ansprüchen seiner Eltern gerecht zu werden.
Trotzdem fühlte er Widerspruch gegen das, was gerade geschah oder zweifelsfrei geschehen würde, fühlte Kampfgeist aufkommen wie eine letzte Hoffnung, ein letzter Schrei nach Leben. Er konnte sich nicht einfach niederstrecken lassen, konnte nicht schweigend dasitzen, während ein Verbotener Fluch auf ihn zuflog und ihn wahrscheinlich schneller tötete, als er "Merlin" sagen konnte.
Nein, er konnte sich nicht mit der Situation abfinden. Er fühlte eine schreckliche Angst in sich, die er nicht mehr verdrängen konnte. Sein Körper bebte und er versuchte, sich noch weiter in das nasse Gras zu drücken, damit keiner die Gefühlsregung bemerkte.
Ein verstohlener Blick in das Gesicht seiner Mutter sagte ihm, dass der Tod für sie nicht so grausam und unakzeptabel war wie für ihn. Dass sie sich fast mit der Tatsache abgefunden hatte, dass Voldemort sie vor den anwesenden ehemaligen Freunden der Familie – Freunde nur, solange man als angesagter Todesser galt – hinstrecken wollte. Und das beunruhigte Draco ungemein.
Nervös knetete er seine vor Erregung heißen Hände, versuchte das Dröhnen in seinem Kopf, das durch die unendlich vielen Gedanken kam, die durcheinander wirbelten, auszublenden und sich auf das Geschehen unmittelbar vor sich zu konzentrieren, wo Voldemort langsam seinen Zauberstab erhob und Lucius ein diabolisches, Unheil verheißendes Grinsen zuwarf.
*
Zwei Tage waren sie unterwegs gewesen, immer in Richtung Norden. Bereits am zweiten Tag war es Hermine gelungen, wieder selbstständig zu laufen und sie dankte Ignatius Prewett im Stillen für seine Fürsorge. Die Salbe hatte wahre Wunder bewirkt und es grämte sie, ihn nicht nach ihrem Namen gefragt zu haben. (Auch wenn sie bezweifelte, dass er es ihr verraten hätte.)
Wenn es vorher kalt gewesen war, so war die Temperatur jetzt beinah an der Schmerzensgrenze angelangt. Je weiter nördlich sie kamen, desto dicker war die Eisschicht auf den Straßen und Wegen und desto frostiger wurde es unter den Mänteln und in den Schuhen. Zwar hatten sie es geschafft, ihre Schuhe wasserabweisend zu machen und ihre Mäntel magisch zu verstärken, aber Hermine musste Dumbledores weisen Worten zustimmen, gegen die Natur war selbst die Magie machtlos.
So stapften sie rastlos durch den tiefen Schnee, der im Dunkeln geheimnisvoll leuchtete, auf der Suche nach einem halbwegs trockenem Ort an dem sie die Nacht verbringen konnten, ohne zu erfrieren. Doch wo sie gerade waren, waren weder Häuser noch Hütten.
"Keine Chance...", murmelte Draco vor sich hin und blieb abrupt stehen. Zwei Meter weiter tat das Mädchen es ihm gleich und drehte sich verwundert nach ihm um.
"Was meinst du?"
"Siehst du die Wolken da vorne?", mit seinem Kinn deutete er schwach nach rechts. Hermine folgte seinem Blick und schauderte. Eine dicke Wolkenfront hatte sich aufgetürmt, die sich mit zahlreichen Blitzen vom dunklen Nachthimmel abhob.
"Schneesturm", sagte Draco trocken und Hermine konnte nur zustimmen. Schon aus dieser Entfernung konnte man das Ausmaß des Unheils abschätzen.
"Und jetzt...?", fragte Hermine missmutig. Draco schüttelte den Kopf.
"Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es vielleicht da hinten bei den Felsformatierungen eine Höhle zu finden. Wenn nich...", er zuckte mit den Schultern, dann, als sein Blick auf Hermine fiel, grinste er schief.
"Guck nicht so verzweifelt."
"Ich guck nicht verzweifelt...", protestierte Hermine wenig überzeugend und lief zügig weiter, ohne auf den Jungen zu warten.
"Machen wir lieber schnell!"
Draco schmunzelte in sich hinein und holte sie schnell auf.
Der Schnee knirschte unter den Füßen der Beiden und der Donner wurde Minute für Minute lauter. Auch der Wind wurde stärker und schlug den Beiden ins Gesicht, dass es so stark brannte, dass es kaum auszuhalten war.
"Komm, ist nicht mehr weit...", murmelte Draco, als er merkte wie Hermine langsamer wurde. Sie sah ihn missmutig an.
"Ich tu mein Bestes."
"Mach, sonst trag ich dich wieder." Er grinste.
"Das Armband sagt, du lügst...", grummelte Hermine.
"Stimmt nicht! Es ist nicht einmal aktiviert." Draco trat näher an sie heran.
"Hey!", quietschte Hermine erschrocken und wich ihm aus, als er nach ihr griff. Sein Gesicht nahm einen amüsierten Ausdruck an.
"Beeil dich oder ich versuchs noch mal!", drohte er.
"Ersteres....", murmelte Hermine und war froh, dass ihr Gesicht ohnehin knallrot war. Ohne die Kälte hätte er vielleicht gesehen, wie peinlich ihr das Ganze gewesen war.
Weil sie abhängig von ihm gewesen war, es immer noch war, oder weil sie ihm einfach so lange so nah war. Sie hatte es gar nicht bemerkt. Erst, als sie seinen Duft wieder wahrgenommen hatte und gemerkt hatte, wie vertraut er ihr war und wie glücklich er sie machte, war ihr auf einen Schlag wieder klar geworden, welche Nähe entstanden war, wie angenehm sie doch war. Wie gut er roch. Beinah wie eine Droge.
Sie seufzte leise.
Es war zu viel Zeit, die sie nur zu Zweit verbrachten. Es machte sie verrückt, ließ sie komische Dinge denken, halluzinieren. Sie sehnte sich nach ihren Eltern und Freunden, vor allem nachts, wenn sie niemanden hatte, der sie ablenkte.
Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es Draco ähnlich ging. Nur viel schlimmer.
"Da sind wir!", keuchte Draco, stoppte inmitten der zahlreichen Felsenhügel die in einigen Kilometer Entfernung an eine weite Hügellandschaft anschlossen, und hielt sich die vor Kälte schmerzende Lunge. Vorsichtig tastete er einen im Verhältnis kleineren Felsen ab. "Ich glaube, dahinter befindet sich eine Höhle."
Hermine sah ihn skeptisch an.
"Guck nicht so, hilf mir lieber...", murmelte Draco und drückte sich gegen den Felsen, der jedoch auch ohne Hermines Hilfe schnell zur Seite kippte und tatsächlich einen kleinen Eingang freigab.
"Woher wusstest du...-?" fragte Hermine verwirrt. Die Felsbrockenlandschaft, die sich vor ihnen befand bestand fast nur aus Felsformationen, die alle beinah genauso aussahen wie dieser Fels, den Draco gerade zur Seite gestemmt hatte. Wenn er geraten hatte, war es unglaublicher Zufall gewesen.
"Dumbledore hat mir Bilder gezeigt" erklärte Draco.
"Bilder?"
"Aus seiner Erinnerung. Es ist, als war ich schon mal hier, ich kenne den Weg."
"Ach so...", murmelte Hermine nachdenklich. Draco schien noch viel genauer zu wissen, wo es hin ging, als sie es anfangs vermutet hatte. Er war tatsächlich gut vorbereitet.
"Du gehst zuerst!", sagte sie schnell, als er sie wartend ansah.
"Angst?", der Junge grinste, als er sich bückte und vorsichtig in der Höhle verschwand. "Lumos..", murmelte er gedämpft.
"Alles klar da drin?" fragte Hermine kurze Zeit später schüchtern.
"Ja, komm endlich rein", kam es leise und dumpf zurück und sie folgte seufzend seiner Aufforderung, auch wenn es ihr nicht sonderlich behagte.
Zuerst kam sie in einen engen Gang, den sie entlang kroch. Die spitzen Felswände rissen an ihrem Umhang und schnitten ihr in die Hände, doch der Gang war Merlin sei dank nicht lang. Bereits nach wenigen Metern kam sie in eine größere Höhle, in der sie sich fast aufrichten konnte, stehen war jedoch nicht möglich. Nicht weit von sich sah sie ein gedämpftes Licht, das von Dracos Zauberstab ausging. Sie kroch zu ihm.
"Hübsch hier, oder?", raunte er.
"Hm..", murmelte sie missmutig. Die Höhle behagte ihr nicht. Sie konnte nicht alles erkennen, da der größte Teil in tiefster Dunkelheit lag. Als sie bei Malfoy angekommen war konnte sie sogar den Eingang durch den sie gekrochen war nur noch schemenhaft ausmachen.
"Siehst du das da hinten?"
"Erm... nein, ich sehe gar nichts...", murmelte Hermine verwirrt.
"Da ist ein Durchgang", erklärte der Junge. "Dumbledore hat gesagt, dass irgendwo in den Felsen ein Portschlüssel liegt. Er hat ihn von einem Hauselfen verstecken lassen, irgendwo unterirdisch."
"Und wie sieht der Portschlüssel aus?"
"Er sagte, wir werden ihn sicher erkennen."
"Na toll", grummelte Hermine wenig begeistert.
"Los...", raunte Malfoy und entfernte sich von ihr. "Je eher wir hier raus sind, desto besser."
"Stimmt..." Schnell kroch sie hinter ihm her, trieb sich selbst an, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
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Zaubersprucherklärung <3
Intermonstro ~ (Hab ich mir glaub ich ausgedacht.. ist wieder ne weile her xDD vll klingts komisch, ich kann kein Wort Latein,...) Zum aktivieren eines Gegenstands
Finite / Finite Incantatem ~ Beendet einen bzw alle verwendeten Zauber
Lumos ~ kommt glaub ich auch vor, um Licht aus dem Zauberstab zu zaubern :D (vll auch erst im nächsten Kapitel *hust* *keine übersicht*)
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Endlich Wuha *_* Ich hoffe es hat gefallen und ihr lasst mir ein Feedback da (hier oder in meinem Gästebuch, wenns euch öffentlich zu peinlich ist geht auch ne ENS xD)
Vll Interessant, aktuell:
151 Kommentare
135 Favos
Merci Beaucoup *wein* ;_;
Ced
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