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Finding Home

~ Sequel zu CotM ~
von

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"Ihm war alles egal, solange er sicher sein konnte, die Zukunft zu bekommen, die er haben wollte"

Finding Home (Teil 27)
 

Titel: Finding Home

Teil: 27/27

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Dafür, dass es der letzte Teil ist, ist er auch extra lang ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@F4-Phantom: Also für diese Fanfic trifft das eindeutig zu, Brad ist wirklich auch nur ein Mensch und ich hoffe, das wird auch die Entscheidung verständlich machen, die er in diesem Kapitel trifft ^^ Und ja, das ist heute wirklich der letzte Teil, aber CD ist dafür noch nicht ganz vorbei *zwinka*
 

@Lacu: Ganz genau, das Mädel war Maria *mich weglach* Sie als Blag zu bezeichnen ist aber weniger nett ^^ Schließlich hat sie Brad ja einen recht großen Gefallen getan, ne? ^^
 

@Kralle: Warum tut ihr eigentlich alle so überrascht? In meinem Header stand von Anfang an, dass diese Geschichte 27 Teile haben wird. ^^° Stimmt, mit der Vision hast du wirklich nicht doll falsch gelegen. Denn Maria war diejenige, die dafür gesorgt hat, dass Brad überhaupt die Vision haben konnte ^^
 

@Jemma: Und da hier alle anscheinend Anders so ins Herz geschlossen habt *grins* hat er sozusagen wenigstens einen Trostpreis bekommen… ^^
 

Teil 27 „Ihm war alles egal, solange er sicher sein konnte, die Zukunft zu bekommen, die er haben wollte“
 

Herr Schneider schien nachzudenken, während dessen Finger durch seine Haare kämmten und er hatte nicht vor, ihn dabei zu stören. Schließlich war er selbst damit beschäftigt, Ordnung in seinen Kopf zu bringen und allein die Anwesenheit des Älteren half ihm schon dabei. Er wünschte nur, er könnte die Bilder vergessen, denn so viel Mühe er sich auch gab, es fiel ihm schwer, sie zu verdrängen.

Der Ältere hielt auf einmal inne und als er den Blick hob, begegnete er eisblauen Augen, deren Ausdruck ihm verriet, dass Herr Schneider zu einem Entschluss gekommen war. Nein, mehr als das, denn es gab für Herrn Schneider anscheinend keine Frage über ihr weiteres Vorgehen mehr.

Es war ein beruhigendes Gefühl, jemandem vertrauen zu können und es siegte über die Bilder. Sein entspanntes Lächeln drückte genau das aus und der Ältere erwiderte es, bevor er geküsst wurde. Nur eine kleine Versicherung ihrer gegenseitigen Anwesenheit, ohne jedes Drängen dahinter.

„Erzählen Sie mir, was diese Zeremonie zu bedeuten hat?“, fragte er schließlich.

„Du willst es immer noch wissen?“ Die Arme um ihn herum zogen ihn noch ein Stück näher an Herrn Schneider heran.

Er nickte. „Ich will es verstehen. Und Ihre E-Mail klang so, als könnten Sie mir etwas dazu erzählen.“

Herr Schneider stieß einen Laut aus, der halb wie ein Schnauben und halb wie ein bitteres Auflachen klang. „Ja… nur wenige von uns sind eingeweiht und auch nicht in die Details. Du hattest Glück, dass du dich ausgerechnet an Herrn Jansen gewandt hast. Denn du kannst davon ausgehen, dass in jedem Land, in dem wir aktiv sind, jeweils nur das am höchsten in der Hierarchie stehende Talent Bescheid weiß. Damit wir ihren Leuten die nötige Unterstützung verschaffen können und ihnen bei ihrer Suche nicht im Weg stehen.“

„Die Ältesten haben also ihre eigenen Leute, die darauf angesetzt wurden.“ Es war keine Frage. „Und Aya ist die Person, die sie gesucht haben?“

„Sie erfüllt anscheinend ihre Anforderungen. Nicht, dass ich die kennen würde, abgesehen davon, dass sie im Koma liegt.“

„Aber so viele kann es davon doch nicht geben. Warum haben sie Aya nicht früher entdeckt?“

Ein schmales Lächeln zog an den Mundwinkeln des Älteren. „Zum einen ist sie weiblich und zum anderen Japanerin. Ich nehme an, das spielt stark mit hinein.“

Er verstand nicht wirklich und sein verwirrter Blick brachte ihm ein kurzes Lachen ein.

„Nachdem ich die Zeremonie gesehen habe, ist mir klar, was sie mit Aya vorhaben. Ich würde ja sagen, dass ich es für unmöglich halte, aber dein Talent hat uns das Gegenteil bewiesen.“ Die Belustigung verschwand im nächsten Moment wie ausgelöscht. „Die Ältesten wollen ihren alten Lehrer wiedererwecken. Oder irgendetwas in der Art auf jeden Fall.“ Herr Schneider verfiel in nachdenkliches Schweigen, bevor dieser weitersprach. „Du erinnerst dich aus dem Geschichtsunterricht, wann Rosenkreuz gegründet wurde?“

Ja, natürlich erinnerte er sich daran. Eszett bestand schon viel länger aber die Schule wurde erst in den 1930er Jahren gegründet.

Sein Nicken wurde abgewartet, dann fuhr der Ältere fort. „Dieser Mann war das erste Talent in den Reihen von Eszett und er nutzte diesen Vorteil, um bis nach oben zu kommen. Er war auch der erste Direktor von Rosenkreuz, die Ältesten müssen unter ihm gelernt haben. Inzwischen müsste er längst tot sein, aber er scheint seinen Schülern Informationen hinterlassen zu haben, wie sie ihn zurückholen können.“ Eine Emotion zuckte über Herrn Schneiders Gesicht, zu schnell, als dass er sie hätte identifizieren können. „Du musst berücksichtigen, welche Zeit ihn geprägt hat, dann verstehst du sicherlich, warum die Suche nach dem passenden… Opfer… vor allem im europäischen Raum erfolgte. Aber langsam geht den Ältesten die Zeit aus, sie werden schließlich nicht jünger. Und wie man sieht, greifen sie nach jedem Strohhalm, der sich ihnen bietet. Der in diesem Fall Aya ist. Und wenn dieser Mann erst einmal wieder die Zügel in der Hand hat, wird Rosenkreuz so wie früher werden.“

Ein Schauer durchlief ihn und Übelkeit regte sich erneut in seinem Magen. An dieser Stelle musste er nicht nachfragen, wie das aussehen würde. Das wusste er bereits. Aber es gab eine andere Frage, die ihn interessierte. „Was versprechen sie sich davon? Schließlich stehen sie an der Spitze von Eszett. Warum sollten sie ihre Macht teilen wollen?“

Eine Hand schlich sich zurück in seine Haare. „Das ist wirklich einfach zu beantworten. Wie gesagt, sind sie _alt_. Und sie haben zwar das nötige Wissen, um den Mann zurückzuholen, aber sicher hat er ihnen nicht verraten, welche Vorbereitungen er selbst dafür getroffen hat. Er musste ihnen ja einen Anreiz bieten.“

„Sie wollen sein Geheimnis. Wenn sich der Vorgang beliebig oft wiederholen lässt, könnten sie praktisch unsterblich werden.“ Er hörte den Unglauben in seiner Stimme, konnte aber nichts dagegen tun.

„Du musst zugeben, der Plan des Mannes ist gut. Aber ich bezweifle, dass die Ältesten seinen Trick nachmachen können, sonst wäre so etwas schon vorher passiert. Nein, es muss mit seinem Talent zusammenhängen.“

Bitterkeit erfüllte ihn auf einmal. „Und wir müssen ihre Verrücktheit ausbaden…“

Wieder verstärkte sich die Umarmung für einen Moment. „Nein, dein Talent hat uns gezeigt, dass Weiß sich um die Sache kümmern wird. Wir müssen nur stillhalten.“

„Mein Talent hat uns erst in diese Lage gebracht.“

„Die Ältesten haben bisher zwar suchen lassen, aber nicht allzu viel Personal in diese Mission gesteckt. Aber sie hätten ihre Bemühungen bald verstärkt und früher oder später wäre eine geeignete Person gefunden worden. Wahrscheinlich jemand, der nicht vier Killer im Hintergrund hat.“

Die Erklärung war nicht nur zu seiner Beruhigung gedacht, sondern passte zu dem, was er bisher gehört hatte. Weswegen er sich wirklich besser zu fühlen begann. Bis ihm ein ganz anderes Problem einfiel. „Was ist mit dem Triumvirat, deinem Vater? Werden sie nicht bei dieser Zeremonie dabei sein?“

Er selbst hatte einmal zwischen seiner eigenen Zukunft und seiner Familie wählen müssen und wollte nicht, dass es jemandem genauso ging. Schon gar nicht Herrn Schneider.

Der blieb vollkommen ruhig. „Hast du sie dort gesehen?“

„Nein“, gab er zu.

Ein Lächeln war die Reaktion auf diese Antwort. „Die Ältesten werden keine anderen Talente dabeihaben wollen. Vielleicht befürchten sie ja, dass die dann auch an das Geheimnis der Unsterblichkeit herankommen wollen. Für die normalen Eszett-Mitglieder ist das alles sowieso kaum etwas anderes als Magie.“

„Aber ein Talent könnte zu viele Informationen sammeln“, schloss er die Überlegung ab. Es klang logisch und seine Vision hatte wirklich keinen Hinweis darauf enthalten, dass das Triumvirat an der Zeremonie teilnehmen würde. Er führte den Gedanken fort. „Das würde heißen, dass sie nach dem Tod der Ältesten Eszett übernehmen können.“

Herrn Schneiders Lächeln verriet ihm, dass der Ältere schon vorher zu dieser Schlussfolgerung gekommen war. „Sie befinden sich in der perfekten Position dafür und auch ohne Vorwarnung werden sie nicht den Kopf verlieren. Das beste an der Sache ist, dass die anderen Mitglieder von Eszett daran gewöhnt sind, dass an der Spitze Talente stehen und sie werden froh sein, wenn die Organisation ohne größere Konflikte weitergeführt wird.“ Herr Schneider lachte auf. „Wenn ich dieses Ergebnis absichtlich hätte erreichen wollen, hätte ich es kaum besser planen können.“

Er konnte sich dem Lachen nicht anschließen, vielmehr beschäftigte ihn, was jetzt alles schiefgehen konnte.

Der Direktor fing seine Stimmung auf und zog ihn in einen weiteren Kuss, der dieses Mal nicht nur länger andauerte, sondern auch das Kribbeln von konzentrierter Energie mit sich brachte. Bis eben war die noch im Raum verteilt gewesen und er nahm an, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handelte, doch jetzt wickelte sie sich wie ein Tuch um sie beide.

Mit einem leisen Seufzen, das im Mund des Älteren unterging, folgte er dem hartnäckigen Drängen der Energie und entspannte sich wieder.

>Es wird nichts schiefgehen<, sprach Herr Schneider in seinen Kopf hinein, während dieser vorsichtig ihre Positionen änderte, so dass er am Ende lang ausgestreckt auf der Couch lag, mit dem Älteren über sich. >Da durch das Eingreifen von Weiß nicht das Leben von Herrn Franken bedroht ist, wäre es ein großer Zufall, wenn dieser auch eine Vision haben sollte.<

Der Kuss wurde für diese Erklärung nicht unterbrochen und er bewunderte Herrn Schneider dafür, so viel Konzentration aufbringen zu können. Ihm selbst fiel es immer schwerer, auf die Worte zu hören, obwohl seine Sorge nur zum Teil beschwichtigt worden war.

Herr Schneider stützte sich ein bisschen auf, aber ihre Lippen berührten sich weiterhin und er konnte den heißen Atem des Anderen spüren. Ein nachdenklicher Unterton hatte sich in die mentale Stimme geschlichen, als sie wieder aufklang. >Ich glaube, er würde auch nicht handeln, selbst wenn er davon wüsste. Das Triumvirat hätte mir nicht so lange freie Hand gelassen, wenn sie nicht inzwischen davon überzeugt wären, dass mein Weg der bessere ist.<

>Heißt das, Sie werden es ihnen sagen?<

Der Ältere lehnte sich in einen neuen Kuss. >Nein, das wäre ein unnötiges Risiko. Je mehr Leute Bescheid wissen, desto eher kann es passieren, dass etwas zu den Ältesten vordringt.<

Er schlang beide Arme um den Hals des Direktors und zog ihn so fest an sich, dass sie den Kuss unterbrechen mussten, weil sie sich sonst die Zähne ausgeschlagen hätten.

>Sie werden vielleicht sauer sein, wenn sie im Nachhinein herausfinden, was Sie ihnen verschwiegen haben.<

Ein stummes Lachen lief durch den Körper des Älteren, er konnte es spüren, wenn auch nicht ganz verstehen.

>Brad, du solltest dir nicht Kopf über so etwas zerbrechen. Wie sollten sie auch nur ahnen, wie die Wahrheit aussieht? Und zufällig kann kein Telepath zu mir durchdringen. Selbst wenn jemand aktiv nach dieser Information suchen sollte, würde er an meinen Schilden scheitern.<

>Aber-<

Herr Schneider schnitt ihm das Wort ab, noch ehe er seinen Widerspruch ausformulieren konnte. >Ich weiß, dass deine Schilde nicht so gut sind und ebenso, dass es sehr wohl einen Grund gibt, bei dir nachzuforschen.< Dem schloss sich eine kaum merkliche Pause an. >Aber ich habe bereits darüber nachgedacht und eine simple Lösung gefunden. Wenn du einverstanden bist…<

Ihm war alles egal, solange er sicher sein konnte, die Zukunft zu bekommen, die er haben wollte. Und nicht anders antwortete er dem Älteren auch.

Der hatte es geschafft, sich ein wenig aus seiner engen Umarmung zu lösen, musterte ihn aus eisblauen Augen. >Ich kann deine Erinnerung verändern. Es wäre dumm, die Vision einfach zu löschen, denn selbst einem ungeübten Telepathen könnte so ein Loch auffallen. Aber ich kann die Bilder so weit dämpfen, dass sie nur noch eine ferne Erinnerung bilden. Die Teile, die direkt mit der Zeremonie zusammenhängen, würde ich völlig zerstören, doch den Rest kann ich mit alten Träumen verknüpfen.<

Nun entrang sich ihm doch ein Lachen, auch wenn es sich anfühlte, als würde er daran ersticken. Es war eine passende Lösung, denn diese Zukunft war ein einziger Albtraum. Und Herr Schneider würde sogar Anknüpfungspunkte finden, mit Träumen, die er nach seiner Ankunft auf Rosenkreuz wirklich gehabt hatte.

Herr Schneider verfolgte seine Überlegungen und nickte langsam, bevor ihn ein Kuss von den neuerwachten Bildern abzulenken begann. Er gab dem nur zu gerne nach, Herr Schneider hatte es schon immer geschafft, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Und es war ihm vollkommen egal, dass der Vorschlag des Direktors bedeutete, dass auch er selbst nichts mehr von seiner Vision wissen würde. Er brauchte sie nicht. Nicht mehr…

Ein Lächeln begann sich auf seinem Gesicht auszubreiten, als Herr Schneider sein Hemd aufknöpfte.
 

Epilog
 

„Dich gibt es also doch noch. Ich versuche jetzt schon seit einer halben Ewigkeit, dir über den Weg zu laufen.“

Überrascht drehte er sich um, als die bekannte Stimme hinter ihm aufklang und als nächstes lächelte er Anders an. „Ich war beschäftigt gewesen.“ Herr Schneider hatte darauf bestanden, dass er sich ordentlich auf seine zukünftige Arbeit als Instruktor vorbereitete und er hatte keine Einwände dagegen erhoben. In der Folge hatte er während der letzten Wochen quasi im Quartier des Älteren gelebt – und jede Minute davon genossen. Ein Teil dieser Gedanken floss in sein Lächeln ein und schien Anders zu verwirren, der das aber geschickt überspielte.

Eine Augenbraue rutschte in die Höhe. „So beschäftigt, dass du nicht einmal zum Essen gekommen bist?“

„Ich habe mit Herrn Schneider gegessen.“

„Oh“, kam eine erste Reaktion von Anders, dann aber blitzte Verstehen in den grauen Augen auf. „Ohhh…“ Diese Äußerung enthielt bedeutend mehr Untertöne, was durch Anders’ Grinsen nur noch verstärkt wurde. „Also du kannst gerne auch in mein Quartier zum Essen kommen.“

Er schüttelte amüsiert den Kopf, da er die Anführungszeichen deutlich heraushören konnte. „Ich verstehe einfach nicht, warum ihr immer solchen Gefallen an Anspielungen findet…“ Sein Lächeln vertiefte sich für einen Moment. „Aber wie hast du es eigentlich nach Rosenkreuz geschafft?“

Anders lehnte sich näher, stützte sich mit beiden Händen auf seiner linken Schulter ab, die Finger verschränkt. „Oh, das war relativ einfach. Ich habe mit Herrn Jansen gesprochen und der meinte, wenn er für dich die Erlaubnis bekommen hat, dann würde er es für mich erst recht schaffen.“

Dieses Mal wer er es, der eine Augenbraue hochzog. „Hattest du auch eine nützliche Vision?“ Er konnte sich recht gut vorstellen, dass es in seinem Fall keinen Grund mehr gegeben hatte, ihn länger auf seine Loyalität hin zu prüfen und das war das einzige Hindernis gewesen. Aber Anders hatte selbst zugegeben, dass man als Teamleader nicht so schnell versetzt wurde.

Anders grinste schon wieder, auch wenn er es gerade nicht sehen konnte, spürte er die Bewegung von dessen Lippen. „Ich bin degradiert worden. Immerhin habe ich nicht kommen sehen, dass Takatori kurz davor stand aufzufliegen und dann war ich auch noch so ungeschickt, mir des Öfteren Verletzungen zuzuziehen.“ Der Ältere schien kein Problem damit zu haben, sich selbst herunterzuziehen. „Herr Jansen hat einen besseren Anführer für Zwielicht gefunden und der Leiter des japanischen Büros hatte nur zu gerne die Abschiebung einer Niete wie mir unterzeichnet, vor allem, da ich auch noch freiwillig gehen wollte.“

Er musste bei dieser Beschreibung ein Lachen zurückhalten. „Ich bin überrascht, dass Herr Schneider so eine Niete in die ehrwürdigen Hallen von Rosenkreuz lässt.“

„Ich habe versprochen, mich zu bessern“, meinte Anders unbeeindruckt.

„Und seit wann bist du hier?“

„Knapp zwei Wochen. Ich war vorher noch für eine Weile beurlaubt gewesen, habe das Chaos um das Ableben der Ältesten aber trotzdem knapp verpasst. Worüber ich natürlich nicht besonders traurig war.“

Hm… Herr Schneider hatte ihm davon erzählt. Aber das Triumvirat hatte die Arbeit der Ältesten so reibungslos wie überhaupt möglich übernommen und auf Rosenkreuz hatte sich der Zwischenfall sowieso nicht ausgewirkt.

„Du hattest schon immer mehr Glück als Verstand“, meinte er schließlich trocken. Und bevor Anders etwas darauf erwidern konnte, wurden sie beide von der Jungenstimme abgelenkt, die laut seinen Namen rief.

„Crawford!“ Es folgten hastige Schritte und dann warf sich ihm der Wirbelwind auch schon buchstäblich in die Arme.

Anders war von ihm zurückgetreten, so dass er André problemlos auffangen konnte und beobachtete das Schauspiel mit offensichtlicher Belustigung.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass du hier bist“, plapperte der Junge fröhlich los und hätte sicher noch mehr gesagt, wenn ihn nicht sein strafender Blick aufgehalten hätte. Anscheinend fiel André gleichzeitig auch auf, welche Uniform er anhatte und Röte hielt in dessen Wangen Einzug. „Du bist jetzt Instruktor?“ Gefolgt von einer anderen Erkenntnis. „Du bleibst hier!“ Anscheinend vertrieb das alle Verlegenheit, denn er wurde prompt wieder umarmt.

Anders konnte ein Lachen nicht mehr zurückhalten und wurde daraufhin von blauen Augen gemustert, in denen kein Funken des Wiedererkennens stand. „Er weiß nicht mehr, wer ich bin… Anscheinend habe ich gar keinen Eindruck bei ihm hinterlassen.“

„Was hast du denn erwartet?“ Nicht weniger trocken als zuvor. Dann aber wandte er sich wieder André zu. „Du weißt, dass du mich nicht mehr einfach duzen darfst, hm?“

Der Junge rümpfte die Nase, nickte aber. „Und wenn keiner uns hören kann?“, wurde er dann hoffnungsvoll gefragt.

„Wir werden sehen. Doch jetzt ab mit dir ins Klassenzimmer, der Unterricht fängt gleich an.“

André wagte nicht, auf eine Zusicherung zu bestehen, riss sich aber trotzdem nur ungern von ihm los.

„Du hast einen Fan“, beobachtete Anders den Rückzug des Jungen.

Das entlockte ihm ein Schnauben. „Ich glaube, Herr Schneider ordnet dich in die gleiche Kategorie ein.“ Er ließ Anders nicht die Chance, seine Fassung wiederzufinden, sondern sprach ohne Pause weiter. „Und solltest du nicht auch auf dem Weg zum Unterricht sein?“

Der Ältere wollte sichtlich etwas dazu sagen, musste ihm aber zustimmen und verschwand dann überraschend schnell. Was ganz vielleicht mit der Ankunft einer anderen Person zu tun hatte.

„Nervös vor deiner ersten Stunde?“ Eisblaue Augen musterten ihn mit stillem Amüsement.

„Wie könnte ich, nachdem ich so viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt habe?“ Er erwiderte erst das Lächeln, dann den Kuss des Älteren.

„Das wollte ich hören“, murmelte der Direktor schließlich, strich ihm durch die Haare, bevor sie sich trennten.

Nun ging es ihm wie André zuvor, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er Herrn Schneider die ganze Nacht für sich haben würde.

Der fing diese Überlegung natürlich auf, nutzte sie aber nicht aus, um ihn aufzuziehen. Für einen Moment fokussierte sich der Blick des Älteren ganz auf ihn. „Ich habe Anders zwar erlaubt, in Zukunft hier zu arbeiten, aber das soll keine Ermutigung sein, auf seine Einladungen einzugehen. Du gehörst mir.“

Er konnte über diese Worte nur lächeln und es war vollkommen aufrichtig. Denn inzwischen hatte er etwas begriffen. Wenn Herr Schneider so etwas sagte, bedeutete das, dass der Ältere ihn auch haben wollte. Und das war doch schon eine Leistung, wenn man bedachte, was für hohe Ansprüche Herr Schneider stellte, nicht wahr?

Er musste nicht antworten, da waren lediglich Hände auf seinen Schultern, die ihn umdrehten und ihm einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gaben. Mit einem jetzt nach innen gekehrten Lächeln setzte er sich in Bewegung und daraufhin dauerte es nicht mehr lange, bis er vor seiner ersten Klasse stand. Sein Blick schweifte über die zu ihm erhobenen Gesichter, entdeckten die leise Furcht vor dem Unbekannten bei den ganz Neuen und die erlernte vorsichtige Zurückhaltung bei den Veteranen aus dem Heim.

Und dann waren noch zwei bekannte Gesichter. Nagi, mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln und André, der ihn regelrecht anstrahlte.

Er nickte ihnen ein knappes Willkommen zu.
 

Rosenkreuz hatte ihm einst sein Zuhause genommen.
 

Aber vielleicht hatte er hier auch ein neues gefunden.
 

~Ende~
 

Ich weiß, vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber das ist nun mal für Brad geschrieben und nicht für Crawford ^^ Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen *lieb sag* Wenn ich CD beendet habe (und das sind nur noch ein paar Teile), würde ich mich freuen, euch bei meiner neuen Fanfic „Reaching for the Stars“ wiederzusehen ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Battosai
2008-08-11T20:44:58+00:00 11.08.2008 22:44
uoiiiiii ich mach jetzt dein 100. kommi hier *lacH* xDDD
also ich finde die geschichte tooooll *nick*
und erinnert mich schon ein wenig an CD aber nur wegen den Ende weil dort wieder aya die hauptperson ist und die ältesten sterben xDD
aber sont klaaaaaassse *nick*
ich liebe deine FFs *nick*
*dich umarm*
Von:  Kralle
2008-05-04T21:29:39+00:00 04.05.2008 23:29
naja, hab einfach ni auf die anzeige der kapianzahl geachtet^^

aber brad wird schneider wohl nie duzen, was?

mfg

Kralle
Von: abgemeldet
2008-05-04T14:11:46+00:00 04.05.2008 16:11
schöööööööööööön...so ein tolles ende^^
ich liebe es wirklich^^

der epilog natürlich besonders...bei dem verweis auf herrn schneiders ansprüche musste ich dann doch schmunzeln^^

du fragst doch nicht wirklich ob ich deine neue ff lese...das ist pflicht!
für mich jedenfalls...
wir sehen uns nächste woche^^

ciao^^
Von: abgemeldet
2008-05-04T13:36:16+00:00 04.05.2008 15:36
Aus!
Schluss!
Ende!
Vorbei!
*heul*
Ich hatte ganz vergessen das du die FF diese Woche beenden wolltest...

Aber der Epi war ja mal total schön
*schärm*
Die ganze Story war genial!

lg
Lacu
Von:  Allmacht
2008-05-04T11:41:23+00:00 04.05.2008 13:41
*heul*
*traurig bin*

Es ist vorbei.
Wenigstens sind Schneider und Crawford wieder richtig zusammen.
Anders ist auch da. *freu für ihn*
Doch das Highlight ist der Schluss gewesen.
Crawford in seiner ersten Klasse.

*dich knuddel*

Ich freu mich irgendwie doch, dass die FF zu Ende ist!!

lg


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