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Kougotchu - ein neues Abenteuer

das 25. Kapitel - Das Finale
von

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Unfamiliäre Begegnung

Leise zischend schwangen die Bustüren auseinander und drei Personen stiegen aus dem beinahe menschenleeren Bus aus.

Ebenso waren die Straßen verlassen, Kagome musste bei ihrem Anblick beinahe an eine Geisterstadt denken. Die Hitze behielt die Bewohner in den Häusern, im Schatten und währe es nicht anders gegangen, so wäre Kagome ebenfalls ohne Bedenken drinnen geblieben.

„Da vorne ist es“, verkündete Josh und wies auf einen Häuserblock. Sie betraten das Treppenhaus des Gebäudes, in welchem es zwar angenehm kühl war, aber irgendwie unangenehm roch.

Inuyasha und Kagome folgten Josh die Treppen hinauf, bis zum obersten Stockwerk. Demnach lebte Joshs Vater in der Terrassenwohnung, welche den ganzen oberen Stock ausfüllte.

Kagome sah sich um, die einst weißen Wände waren zu einem blassen Grau verblasst.

Josh lief bis zu der Tür und blieb stehen, mit angespanntem Blick starrte er auf die Türklingel.

Inuyasha stellte sich neben Josh auf, „Was hast du denn? Geh doch endlich rein!“

Die Klingel erklang leise aus dem Innern der Wohnung, nichts regte sich.

„Was soll ich ihm denn sagen?“

Inuyasha blickte Josh mit genervten Blick an, „Jetzt stell dich doch nicht so an, immerhin ist er dein Vater.“

„Inuyasha!“, warnte Kagome ihn und im selben Moment ging die Haustür mit einem knatternden Geräusch auf und ein Mann mittleren Alters, Kagome schätzte ihn etwa dreißig, stand vor ihnen. Es war unübersehbar: vor ihnen stand Joshs Vater, dieselbe Augenfarbe und auch der Farbton seiner Haare waren weitere Beweise.

Sein Blick ging von Inuyasha zu Josh und als er seinen Sohn sah weiteten sich seine Augen.

„Josh?!“

Kagome trat nun ebenfalls neben Inuyasha und Josh und fragte freundlich: „Sind sie Joshs Vater?“

Die Frage war wohl überflüssig, zumindest antwortete Joshs Vater nicht darauf, sondern blickte seinen Sohn entsetzt an. Inuyasha und Kagome entging das nicht und umso verwirrter waren sie, als der Mann vor ihnen langsam zurückschritt und bereits im Inbegriff war die Tür wieder zu schließen.

Das ließ Inuyasha nicht zu: er knallte seine Faust gegen die Tür, „Sie sind doch sein Vater.“

„Ihr hättet nicht kommen sollen“, erwiderte er langsam, ließ die Türe los und trat weiter in die Wohnung zurück.

„Vater!“, rief Josh plötzlich und sein Vater blieb stehen, er mied aber Joshs Blick. Josh stürmte, gefolgt von Inuyasha und Kagome in die Wohnung hinein.

„Ich will, dass du mir jetzt endlich erzählst…Dass du mir einfach alles erzählst, alles was du über die Kougotchu weißt!“

Kagome schloss die Tür hinter sich und folgte Josh und seinem Vater ins Wohnzimmer der Wohnung.

Anders als sie erwartet hatten war die Wohnung geräumig und mit vielen Waffen und Zeichnungen ausgeschmückt und wirkte trotz des ganzen Gerümpels irgendwie gemütlich.

Joshs Vater wiederholte sich: „Ihr hättet wirklich nicht hierher kommen sollen…“

„Was ist denn nur los?“, fragte Josh, das merkwürdige Verhalten seines Vaters machte ihn unsicher.

„Josh…Es…Ich kann es dir nicht erklären.“

Bam! Inuyashas zur Faust geballte Hand war gegen die Wand geprallt, „Ich habe diese Geheimnistuerei allmählich satt! Wir alle wollen endlich wissen, was hier gespielt wird!“

Josh bemerkte den Blick seines Vaters, mit welchem er Inuyasha und Kagome musterte und erklärte dann schnell: „Sei sind Freunde, du kannst ihnen und mir ruhig alles erzählen.“

„Ihr dürft nicht weiter...Die Kougotchu, sie sind schlecht!“, stammelte Joshs Vater und drehte sein Gesicht zur Wand.

„Wir müssen aber! Andernfalls würde dies das Ende der Welt bedeuten!“, erwiderte Kagome.

Bevor Kagome etwas Weiteres sagen konnte, fragte Inuyasha: „Woher wissen sie überhaupt von den Kougotchu? Davon, wie man sie vernichten kann.“

Josh schluckte hörbar, Kagome warf ihm einen besorgten Blick zu.

„Ich…“, begann Joshs Vater. „Wisst ihr, wie die Kougotchu entstanden sind?“

„Ja“, antwortete Kagome. „Ein Krieger, Hibito aus dem mittelalterlichen Japan schloss aus Machtgier einen Pakt mit dem Daiyoukai Kage-Hinata einen Pakt. Er erhielt von dem Youkai die Kougotchu, welche ihm neue Kräfte verliehen. Die Kougotchu absorbierten aber die Seelen ihrer Opfer und bald auch die von Hibito. Er versuchte die Kougotchu zu zerstören, scheiterte dabei und erschuf dadurch die Suchenden. Danach hat er die Kougotchu versteckt und Karten angefertigt, damit sie eines Tages jemand anders vernichten kann.“

„Ihr solltet euch setzen“, meinte Joshs Vater, mit einer unerwartet festen Stimme und wies auf eine kleine Polstergruppe, in der Mitte des Raumes.

Als sie Platz genommen hatten fragte Joshs Vater weiter: „Wisst ihr wie es danach weiterging?“

Kagome überlegte, nein, eigentlich kannten sie die Geschichte Hibitos nur zu diesem Punkt.

„Nein“, antwortete Inuyasha.

„Die Geschichte Hibitos ging noch weiter. Er war verzweifelt auf der Suche nach einem Weg, die versteckten Kougotchu zu vernichten…Doch Hibito fand keinen. Er gab auf und kehrte zum Ort eines Kougotchu zurück und löste die Siegel, welche den Kougotchu versteckten.“

Josh Vater legte eine kurze Pause ein, was Kagome die Gelegenheit bot ihren Blick nochmals zu Josh schweifen zu lassen. Offenbar kannte er die Geschichte bereits, denn er sah etwas desinteressiert durch die dicken Vorhänge, welche die Hitze aussperrten, nach draußen. Kagome verstand nur nicht, wieso Josh ihnen nie davon erzählt hatte.

„Er suchte die Rüstung Taihitchu auf um an eine entfernten Ort zu reisen…Hibito fand sich in einer völlig fremden Welt wieder. Einer Welt wie er sie noch nie gesehen hatte. Für ihn war soviel unbekannt, soviel neu und doch…“

Wie ein Blitz schlug die Erkenntnis ein, Kagome atmete erschrocken aus und blickte zu den Vorhängen und stellte sich innerlich das Bild des Museums vor.

„Er ist in unsere Zeit gereist, nicht wahr?“, sagte sie tonlos. Inuyasha und Josh blickten sie gleicherweise überrascht an.

„Deshalb war die Rüstung auch in dem Museum, deswegen konnte ein Kougotchu aus Japans feudalem Zeitalter in unsere Zeit gelangen, weil Hibito ihn benutzt hat um in unsere Zeit zu reisen.“

Joshs Vater lächelte, „Genau…Und er sitzt in diesem Moment vor euch.“
 

Kagome und Inuyasha starrten Joshs Vater, Hibito an, für einen Moment lang herrschte Totenstille.

„Sie…Du bist Hibito?!“, staunte Inuyasha. Kagome warf Josh erneut einen Blick zu, er hatte es sicherlich gewusst, ansonsten wäre er kaum so gefasst gewesen.

„Das erklärt, wieso er so genau über die Kougotchu bescheid weis“, erkannte Kagome.

„Ja...Meinetwegen ist das alles geschehen…“

Inuyasha stand abrupt auf, „Aber dann wusstest du plötzlich, wie man die Kougotchu loswerden kann. Immerhin hast du deinen eigenen Sohn losgeschickt um sie zu finden.“

„Das stimmt. Josh ist nun der Einzige, der dem allem ein Ende setzen kann.“

„Aber wieso hat er sich dann den Suchenden angeschlossen?! Die Kougotchu hätte er sicher auch ohne sie gefunden!“, entgegnete Kagome.

Hibitos Gesichtsausdruck verdunkelte sich, „Ich habe es sicherlich nicht gern getan…Doch die Suchenden sind der Schlüssel zur Vernichtung der Kougotchu.“

Jetzt sah auch Josh endlich auf.

„Die Kougotchu können erst in ihrer vollständig vereinten Form vernichtet werden, dazu müssen allerdings auch alle Seelen zu den Kougotchu zurückkehren.“

„Das heißt, wir müssen Kouji töten, damit sich seine Seele wieder mit den Kougotchu vereint“, schloss Inuyasha.

Hibito bestätigte mit einem Nicken.

„Dann können die Suchenden ihr Endspiel, Saishuu Shiai auch ohne alle Seelen vollbringen?“, fragte Kagome.

Erneut nickte Hibito zustimmend, „Ihr Ziel ist es, endlich erlöst zu werden. Erlöst von den Fesseln der Kougotchu.“

Josh sagte nun seit langem auch wieder etwas: „Dann kann sich Kouji doch gleich von uns umbringen lassen, wenn es das ist, was er will.“

„So einfach ist es leider nicht…“, seufzte Hibito, während sich Inuyasha wieder neben Kagome setzte. „Wenn ihr ihn jetzt tötet, kehrt er einfach wieder als formlose Seele zu den Kougotchu zurück und bleibt womöglich für immer gefangen und genau das wollen die Suchenden nicht. Sie glauben auch nicht daran, dass sie nur durch die vollkommene Zerstörung erlöst werden können.“

„Dann müssen zur Vernichtung der Kougotchu alle vereint sein, alle Seelen in ihnen enthalten sein und dann?“, fragte Josh.

„Die Seelen, welchen an die Kougotchu gefesselt sind, müssen vernichtet werden, dadurch verschwindet die Machtquelle der Kougotchu und sie werden nutzlos“, erklärte Joshs Vater.

„Und womit sollen wir die Seelen von den Kougotchu trennen?“, lautete Inuyashas nächste Frage.

Hibitos mitleidiger Blick war vielsagend, er wusste es nicht und das, tat ihm mehr als leid.

Draußen erklang das leise Geräusch eines vorbeifahrenden Autos, worauf wieder Stille herrschte.

„Doch jetzt solltet ihr wirklich gehen…Eines bleibt allerdings noch.“

Hibito stand auf und lief zu einer kleinen, länglichen Vitrine hin, in welche eine prachtvolle Katana aufbewahrt lag.

„Taikyotchu übergebe ich dir, mein Sohn…“, Hibito reichte die silbern schimmernde Klinge Josh.

„Und diese Karte zu Suneatchu überlasse ich euch“, er gab Kagome eine ledrige Karte. Sie kannte diese Karten bereits zu gut. Auch auf dieser Karte befanden sich mehrere Linien und ein leuchtender roter Punkt, der Kougotchu.

„Demnach bleibt also nur noch ein Kougotchu, Suneatchu“, bemerkte Inuyasha, doch dann fuhr er plötzlich zusammen und taumelte zurück aufs Sofa.

Kagome wirbelte herum und betrachtete Inuyashas tiefschwarzes Haar. Seine Hundeohren waren verschwunden, Inuyasha hatte sich wieder in einen Mensch verwandelt.

„Aber heute ist doch gar nicht Neumond…“, murmelte Kagome entsetzt und blickte hilflos auf den keuchenden Inuyasha.

„Nein“, sagte Hibito. „Es ist Taikyotchu. Seine Macht besteht darin jegliche Art von dämonischer oder spiritueller Kraft zu neutralisieren.“

Josh betrachtete die Klinge ehrfürchtig und schob das Schwert in die Schwertscheide, welche sein Vater ihm reichte. Kaum war das letzte Stück der Klinge darin verschwunden färbten sich Inuyashas Haare wieder silbern, seine Nägel wuchsen zu scharfen Klauen an und seine Hundeohren erschienen wieder.

„Pack das Ding bloß weg“, keuchte der Hanyou außer Atem.

Kagome fiel etwas ein: „Wieso sagtest du anfangs, wir hätten nicht herkommen sollen?“

Hibito schwieg einen Moment, wobei er Kagome nicht aus den Augen ließ.

„Nun wird er wissen, dass ihr im Besitz Taikyotchus und dieser Karte seid, er wird euch bald finden, wenn ihr euch nicht beeilt.“

„Dann lass uns endlich gehen!“

Inuyasha sprang auf und rannte an Kagome vorbei zur Wohnungstür. Kagome, Josh und sein Vater folgten dem Hanyou zur Tür. Josh lief mit langsamen Schritten, schweigend hinter Kagome her. Als er in der Türschwelle stand, hielt in seinem Vater aber nochmals zurück.

„Wir gehen schon runter, ja?“, sagte Kagome und folgte Inuyasha die Treppe herab.

Josh drehte sich nicht zu seinem Vater um, er wollte es nicht.

„Josh…“, begann Hibito mit leiser Stimme. „Ich hoffe du weißt, dass ich dich niemals-“

Abrupt drehte sich Josh zu seinem Vater um, blanker Zorn war in sein Gesicht geschrieben, „Du hast doch ganz genau gewusst, was passieren könnte! Und du verheimlichst mir doch immer noch etwas! Wieso hast du gesagt, dass ich der Einzige bin, der die Kougotchu zerstören kann? Angeblich weißt du ja nicht einmal genau, wie man sie vernichten kann!“

Erschrocken taumelte Hibito einige Schritte zurück in die Wohnung und blickte Josh mit traurigen Augen an, „Ich kann es dir aber nicht-“

„Jetzt ist Schluss!“, schrie Josh und trat zurück in die Wohnung. „Sag mir endlich was du vor mir verheimlichst! Sag mir, was du mir schon von Anfang an hättest sagen sollen!“
 

„Er scheint sich nicht besonders gut mit seinem Vater zu vertragen…“, murmelte Kagome leise, während sie mit Inuyasha die Treppe herabstieg.

Inuyasha verschränkte seine Arme und seufzte, „Was wundert es dich? Immerhin scheint ihn sein toller Vater ziemlich ausgenutzt zu haben.“

Dieses Mal traf es Inuyasha wohl ziemlich auf den Punkt, trotzdem konnte Kagome nicht glauben, dass einem Vater sein Kind so egal sein könnte.
 

Josh war es jetzt völlig egal, ob Inuyasha, Kagome oder ein anderer Bewohner des Hauses seinen wütenden Ausruf gehört hatten. In ihm loderte Wut, blanke Wut. Noch immer, sein Vater benutzte ihn doch noch immer!

„Alle Seelen müssen zu den Kougotchu zurückkehren…Alle Seelen“, erklang die leise Stimme von Joshs Vater.

„Das hast du uns doch bereits erzählt!“, entgegnete Josh aufgebracht.

„Das ist es nicht, was ich gemeint habe…Josh. Die Wahrheit ist, dass auch ein Teil meiner Seele in den Kougotchus lebt.“

Joshs Knie wurden weich, langsam glitt er auf sie herab, sein Atem ging unkontrolliert und sein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Seine Stimme bebte: „Du wolltest deine eigene Seele nicht opfern, also hast du mich-“

Erneut sah er diesen mitleidigen und zugleich schuldigen Blick in den Augen seines Vaters, doch alles was er jetzt verspürte war Abscheu, Hass und Zorn.

„Du bist das Allerletzte…Ich hasse dich!“, die letzten Worte hatte Josh geschrien. Er lief rückwärts wieder aus der Tür hinaus, Taikyotchu immer noch in seiner Hand.

„Du bist genauso feige wie du damals warst, damals als du diese grauenvollen Dinge erschaffen hast!“

Er warf das Katana, Taikyotchu, gegen die Wand.

„Josh, du musst mir jetzt zuhören-“

„Das werde ich nicht tun!“

Joshs Schrei folgte eine heftige Erschütterung, das Metallgeländer zitterte hörbar. Vater und Sohn horchten auf und dann warf eine heftige Explosion im Innern der Wohnung beide gegen das Geländer.

Schreiend drehte sich Josh um sich, während er hinab stürzte, dann fasste ihn eine kräftige Hand und riss ihn unsanft weg.

Keuchend glitt Josh zu Boden, Kagome beugte sich zu ihm herunter, „Ist dir etwas passiert?“

Inuyasha hatte ihn im letzten Moment gerettet, doch der Hanyou war nicht mehr hier. Verwirrt starrte Josh zuerst Kagome an, dann blickte er zum oberen Ende der Treppe. Sein Vater war ebenfalls weg, doch dort wo einst seine Wohnung gewesen war ragte nun ein gigantisches Loch in der Wand.

„Eine Bombe?“, stammelte Josh und richtete sich mit Kagomes Hilfe auf.

Plötzlich hörten die Beiden Inuyashas Ruf: „Kagome! Du und Josh müsst schnell von hier weg!“

„Josh, komm!“, rief Kagome und griff nach Joshs Hand, doch er schob sie beiseite.

„Der Kougotchu ist noch hier!“ Im selben Moment schoss ein gezackter, violetter Blitz dicht an ihnen vorbei, gefolgt von einem weiteren Geschoss, welches den unteren Treppenansatz in winzig kleine Brocken sprengte. Kagome und Josh wurden zur Eingangstür geworfen, landeten unsanft auf dem trockenen Asphalt.

„Es ist Kouji!“, hörte Josh Kagomes entsetzte Stimme. Beide blickten an der kahlen Hauswand empor, zugleich zersplitterten die Fenster des oberen Stockwerks und Inuyasha flog im hohen Bogen zu ihnen herab, mit dem Katana in der Hand.

Kaum war der Hanyou gelandet trat Kouji aus der Eingangstür des Gebäudes, er hatte sein typisches, kühles Lächeln gegen einen zornigen Ausdruck getauscht.

„Er – er hat die Handschuhe!“, erkannte Josh und wies auf Koujis Hände. Ungläubig betrachtete Kagome die beiden goldfarbenen Handschuhe, Kuontchu an Koujis Händen.

„Lauft!“, schrie Inuyasha, warf Josh Taikyotchu samt Schwertscheide zu und zog seine eigene Waffe, Tessaiga.

Kagome würde aber nicht weglaufen, nicht noch einmal!

„Josh! Benutz das Schwert!“, rief sie ihm zu.

Einen Moment lang zögerte Josh noch, blickte auf Taikyotchu herab. Er musste Kouji aufhalten.

„Ah!“, rief Kouji. Sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig wieder fröhlicher, „Wie praktisch, dass ihr mir den nächsten Kougotchu überreicht!“ Seine rechte Hand schnellte hervor, darin befand sich ein goldfarbener, rotierender Gegenstand – Jakyotchu!

Aus der Kugel schoss ein Schwall giftigen Miasmas gegen Inuyasha, Kagome und Josh.

„Kaze no Kizu!“

Inuyashas Angriff wirbelte die Giftwolken beiseite und schoss direkt auf Kouji zu, doch jetzt machte sich dieser nicht einmal mehr die Mühe auszuweichen, er blieb ganz einfach stehen! Die Attacke schnitt durch seinen Körper und schleuderte ihn gegen die Hauswand, wo Kouji eine tiefe Delle hinterließ. Doch als der Suchende sich mit einem Lächeln aufrichtete, war er unverwundet.

Inuyasha schnaubte, „Du verdammter Mistkerl! Was hast du mit Sango und Miroku getan?!“

Kouji antwortete nicht darauf, sondern trat langsam auf die Gruppe zu. Dabei löste er seinen Umhang und warf ihn in den Wind, sodass alle seine beträchtliche Sammlung an Kougotchu sehen konnten.

Die Rüstung Taihitchu, die Kriegshandschuhe Kuontchu und Jakyotchu, die rotierende Kugel in seiner Hand. Dann setzte er Aigotchu, den Helm auf und lachte Inuyasha boshaft entgegen: „Wenn ihr jetzt nicht endlich aufgibt und mir euren Kougotchu gibt, werde ich keine Gnade mehr walten lassen!“, dann schoss Kouji eines seiner Blitzgeschosse, mit ungeheurer Schnelligkeit, dicht an Inuyasha und Kagome vorbei, gegen Josh.

Das Katana in seiner Hand flog davon und Josh wurde erneut zu Boden geworfen.

„Ihr könnt euch nicht wehren und auch dein Bakuryuuha ist zwecklos“, lächelte Kouji und blickte auf Inuyashas Tessaiga. Überrascht horchte Inuyasha auf, er hatte in diesem Moment wirklich geplant sein Bakuryuuha einzusetzen, aber woher wusste Kouji das?

Als Antwort tippe sein Gegenüber schmunzelnd auf seinen Helm, Aigotchu.

„Ich weiß genau, was ihr als nächstes vorhabt, nun gebt endlich auf!“

„Dann solltest du aber wissen, das wir nicht aufgeben werden!“, entgegnete Inuyasha.

Kouji wirbelte plötzlich herum, doch mit einem Mal ging alles ganz schnell. Kouji verschwand, Tessaiga fiel klirrend zu Boden und Inuyasha sackte in sich zusammen.

„Was ist denn jetzt…“, murmelte Kagome verwirrt und blickte auf den Hanyou herab. Erneut hatte er sich zu einem Menschen zurückverwandelt und Tessaiga hatte wieder seine rostige Form angenommen.

Kagome drehte sich zu Josh um, er lag immer noch, halb aufrecht, da und starrte auf einen Punkt neben sich. Sie folgte seinem Blick langsam und dann sah sie ihn.

Joshs Vater, Hibito stand aufrecht da. In seiner Hand, das Katana, gegen sich selbst gerichtet, wobei die Klinge ihn bereits verletzt hatte.

Blut tröpfelte auf den grauen Beton herab, während Hibito langsam zu Boden sackte. Josh sprang auf, rannte zu ihm hin und fing ihn auf.

„Wieso hast du das getan?“, fragte er mit zitternder Stimme.

„Ich..“ – Hibito hustete keuchend – „Ich konnte doch nicht meinen eigenen Sohn opfern…Josh, glaub mir. Ich hätte es nie gekonnt.“

Tränen sammelten sich in Joshs Augenwinkeln, doch er wischte sie schnell ab und blickte in die Augen seines Vaters.

„Josh. Ich bin dir dankbar, dass ich dich nach all den finsteren Jahren kennen lernen durfte.“

Josh blickte seinem sterbenden Vater in die Augen, er wusste nicht was er sagen sollte, wusste nicht wie er reagieren sollte.

„Jetzt kehrt meine Seele in die Kougotchu…Josh?“

„Ja?“

„Bitte…Vernichte sie. Lass meine eigene Blindheit nicht die ganze Welt vernichten.“

Jegliche Spur von Abscheu oder Hass war in diesem Moment von Josh verschwunden. Er hatte seinem Vater vergeben, denn indem sich sein Vater geopfert hatte, indem er Taikyotchus Kraft eingesetzt hatte um Kouji zu vertreiben, hatte er wohl ihr aller Leben gerettet. Sein Vater…
 

In der Ferne erklangen laute Sirenen. Während sich Inuyasha zurückverwandelte saß Josh immer noch neben seinem Vater.

„Wir sollten gehen…“, murmelte Inuyasha und blickte Hibito an.

Josh nickte nur, griff nach Taikyotchu und lief mit gesenktem Blick an Kagome und Inuyasha vorbei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Schalmali
2008-05-05T11:23:19+00:00 05.05.2008 13:23
Wouh ein Emotionsgeladenes Kapitel. Also ist Josh tatsächlich ein Nachfahren von Hibito, aber in viel näherer Verwandschaft als ich geahnt ich auch nur vermuten konnte. Sehr gut geschrieben, auch wieso Hibito so lange für sich behielt wie man das Koungotchu zerstören kann. Musste Hibito trotz allem nicht leicht gefallen sein sich selbst einfach zu killen... aber war alles wirklich rührend geschrieben und sehr passend, wie ich fand. Das erste mal als Inuyasha sich wegen des Koungotchu da in einen Mensch verwandelt habe habe ich auch gedacht: "Was ist denn jetzt los?" Man konnte sich wirklich gut in die Lage aller Anwesenden reinversetzen. Sehr schön. Bin schon gespannt wie es so weitergehen wird aber diesmal legt es ja nicht an mir wann ich weiterlesen kann... na dann wart ich einfach bis zum nächsten Kapitel - bis dann ^^
Von:  WolfsDream
2008-05-04T20:57:17+00:00 04.05.2008 22:57
Puh! Das Josh` Vater nicht ganz sauber ist, hab ich ja schon geahnt, aber darauf, dass er Hibito selbst ist, wäre ich nicht gekommen! Armer Josh!
Nun ja, zumindest hat sich jetzt das Rätsel um die Zerstörung der Kougotchus gelichtet. Und um die Seelen von den Kougotchu zu trennen bringst du doch bestimmt Tenseiga ins Spiel, oder? ^^
Freu mich schon aufs nächste Kap!
Liebe Grüße! *wink*
Von: abgemeldet
2008-05-04T19:10:07+00:00 04.05.2008 21:10
Jetzt gibts auch noch von mir nen Kommie!!
Josh hat es aber auch wirklich nicht leicht...Vorallem als er auch noch erfahren muss, das sein Vater ihn anfänglich nur ausgenutzt hat. Trotzdem kann er ihm vor dessem Tod noch vergeben...Aber immerhin hat Hibito damit bewiesen, dass er doch nicht so machthungrig (oder nicht mehr) ist.
Ja...was ist wohl unserem Mönch und der Dämonenjägerin wiederfahren? Jedenfalls hat Kouji ihnen die Kougotchu abnehmen können, was nicht unbedingt als gutes Zeichen gedeutet werden kann...Bin schon jetzt aufs nächste Kapitel gespannt!!

bis bald!
Von: abgemeldet
2008-05-03T08:46:35+00:00 03.05.2008 10:46
Wie zu erwarten war, wieder ein extrem spanend und fesselndes Kapitel!

Mir gefielen vorallem wieder einmal die vielen Antworten auf die Fragen, das grosse Puzzle-Rätsel, welches uns deine klasse FF zu Beginn aufgesetzt hat vervollständigt sich immer mehr und scheint schon bald beendet zu sein.

Aber genug von dem kram xD, vorallem der Josh-Hibito Konflikt fand ich sehr schön geschrieben, Josh hat es wirklich nicht einfach mit seinem Vater und gerade dann, als er ihm endlich vergibt, opfert er sich für seinen Sohn.

ciao!
Chiakin
Von: abgemeldet
2008-05-02T06:35:27+00:00 02.05.2008 08:35
Ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen!

Das Kapitel überraschte mit einer echt krassen Wendung, Hibito lebt noch und dazu ist er noch Joshs Vater! Wirklich schade, dass er sich opfern musste, allerdings bewies das auch, das sein Sohn ihm doch nicht so egal ist...

Wie immer ist es schön, wieder was von dir gelesen zu haben. Dem Fortschritt nach erwarten uns also noch...*Taschenrechner zück*...vier Kapitel und noch kann ich mir (wahrscheinlich ebensowenig wie die anderen leser ^^) nicht vorstellen wie das Ende aussehen wird.

lg!!
Namie90
Von: abgemeldet
2008-05-01T20:17:14+00:00 01.05.2008 22:17
Ein hervorragendes Kapitel, vorallem aber gefiel mir die doch sehr angespannte Beziehung zwischen Josh und seinem Vater. Der Oberknaller war ja *spoiler* dass Hibito Joshs Vater war *spoiler*

Vieles wurde in diesem Kapitel geklärt und es war äusserst spannend zum Ende hin.

Ich bin wirklich gespannt wie das alles enden wird, bis zum nächsten Kapitel!

Von:  Hotepneith
2008-05-01T17:00:16+00:00 01.05.2008 19:00
Wow.

Das waren einige echte Überraschungen in diesem Kapitel. Damit ist jedenfalls Joshs Rolle vorerst erklärt, denn was meinten die Suchenden? Missverständnis oder Absicht?
In jedem Fall scheinen einige Leute mal eben durch die Zeiten spaziren zu können, wie es ihnen gefällt. Und das könnte noch üble Auswirkungen haben^^. Oder leigt auch dies an den Kougutchu?

Sehr schön geschrieben, wirklich


bye

hotep


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