Ohne dich...

Der Austauschschüler

Es war Sommer, der Himmel erstrahlte in blauen Tönen und es war keine Wolke zu sehen. Ein junger Mann fuhr mit seinem silbernen Cabriolet in Richtung Akademie. Er war erst vor 2 Tagen hergezogen um an einem Austauschprojekt teilzunehmen. Nun war der Däne also in Japan unterwegs und ging nun zu einer japanischen Akademie.

Für ihn war es etwas ungewohnt, eine Schuluniform zu tragen, aber daran würde er sich schon gewöhnen. Außerdem waren das weiße kurzärmlige Hemd und die schwarze Hose nicht sonderlich schlimm oder auffällig.

Schon bald sah er die Schule vor sich und fuhr auf den Parkplatz, um dort zu parken.

Er schnappte sich seine Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus seinem Wagen aus. Mit langsamen und gemütlichen Schritten ging er auf das Gebäude zu. Er hatte zwar keine Ahnung, wo er hin musste, aber vielleicht traf er jemanden, der ihm helfen konnte.
 

Die Glastüren öffneten sich automatisch, als er sich ihnen näherte. Dort fand er einen großen Raum mit jede Menge Schließfächern vor. <Ohje…>

Er blickte nach links, wo er einen Gang finden konnte. Über der Tür zu diesem Gang stand groß „Sekretariat“. Er betrat den Gang und konnte 3 Türen vorfinden.

„Sekretariat… Büro des vertretenden Schulleiters… Büro des Schulleiters!“, murmelte er vor sich hin und klopfte an der letzten Tür.

„Herein!“, hörte er eine dunkle aber dennoch freundliche Stimme sagen und langsam öffnete er die Tür.

„Ah, du musst der Austauschschüler sein! Johan Andersen, oder?“, meinte der kleine Mann und trat auf ihn zu. „Ja, genau!“

Sie gaben sich die Hand. „Ich bin Principal Samejima, der Direktor dieser Schule. Freut mich, dass das Austauschprojekt mit der Nord Akademie geklappt hat.“

Samejima setzte sich wieder hin und deutete Johan, sich zu setzen.

„Also, du wirst in die Klasse von Daitokuji-sensei kommen. Dein Klassenraum wird dir gleich Daitokuji zeigen, er wird dich hier abholen…“

Samejima kramte nach etwas in einer Schublade seines Schreibtisches.

„Ah, da ist er ja!“

Er reichte Johan einen Stundenplan.

„Du hast zwischendurch immer mal Freistunden. Du darfst in ihnen machen, was du willst, sogar das Schulgelände verlassen.“

Samejima musste grinsen. Er wusste, dass dies auf der Nord Akademie anders war. Allgemein war die Nord Akademie strenger.

Es klopfte an der Tür.

„Herein!“

Ein Mann mit langen schwarzen Haaren, einer Brille und einer Katze kam herein.

„Gut, dass sie hier sind, Daitokuji-sensei. Wir sind gerade fertig mit den Besprechungen!“

„Okay, dann werd ich Johan jetzt mitnehmen. Ich stelle mich aber vorher noch mal vor: Ich bin Daitokuji, dein Klassenlehrer und dein Mathelehrer!“

„Freut mich!“, meinte Johan und stand auf. Samejima richtete noch mal sein Wort an Johan: „Falls du noch fragen hast, komm zu mir oder frag einen der Lehrer, okay?“

Johan nickte und verlies mit Daitokuji den Raum.
 

Auf den Gängen waren nun Studenten vorzufinden. Alle Mädchen, an denen Johan vorbei lief, starrten ihm hinterher. Er war halt ziemlich gut aussehend. An der Nord Akademie war das nicht anders. Fast jedes Mädchen war ihm verfallen, auch wenn er dies gar nicht wollte.

„Na, schon nervös?“, sprach Daitokuji ihn plötzlich an. „Ach was, das hält sich in Grenzen“ Johan musste grinsen.

Er war zwar aufgeregt, aber nicht so sehr wie andere es an seiner Stelle sein würden. Viel mehr war er auf die Personen gespannt, die er hier treffen würde.

„Gut, da sind wir auch schon“, riss ihn Daitokuji-sensei aus den Gedanken. „Warte hier, ich rufe dich dann gleich rein, wenn der Unterricht begonnen hat!“

Damit ließ Daitokuji-sensei Johan draußen stehen und betrat den Klassenraum. Alle Schüler die an ihm vorbei in die Klasse liefen, begrüßen ihren Lehrer und setzten sich entweder hin oder stellten sich in kleinen Gruppen zusammen und bequatschten das Wochenende.

„JUDAI! BEEIL DICH, WIR KOMMEN ZU SPÄT!!!“, hörte er eine ziemlich hohe Stimme schreien. Verwundert blickte er zu einem kleinen Jungen, der hellblaues Haar hatte.

„Shou, hetz’ doch nicht so… Es sind noch 2 Minuten bis zum Schellen!“, sagte ein braunhaariger Student der nun den Gang betrat. Er war nur etwas kleiner als Johan selbst und schien ziemlich locker zu sein.

„Du weißt doch, dass ich nie pünktlich bin. Wieso sollte ich es also heute sein?“

„WEIL ICH HEUTE MAL PÜNKTLICH SEIN WILL!“, schrie der blauhaarige und betrat sauer die Klasse.

Judai blieb bei Johan stehen. „Kann ich dir irgendwie… helfen?“, fragte er und blickte den türkishaarigen neugierig an.

„Äh… nein, danke. Ist nicht nötig“, grinste Johan. Judai nickte ihm zu und betrat den Klassenraum. Kurz danach schellte es und Daitokuji-sensei rief ihn nach ca. 5 Minuten in den Raum.

Johan stellte sich vor das Pult und wartete darauf, dass Daitokuji-sensei seinen Namen zu Ende an die Tafel schrieb. „Stell dich bitte vor.“

„Also, ich bin Johan Andersen, komme aus Dänemark und bin nun dieses Schuljahr als Austauschschüler hier. Na ja… ich bin noch nicht so an Japan gewöhnt, also wundert euch nicht, wenn ich mal blöd nachfrage, okay?“

Johan lächelte leicht und die Mädchen fingen sofort an zu tuscheln.

„Gut, setz dich bitte hinten in die letzte Reihe, neben Yuki Judai“, meinte Daitokuji-sensei und Johan tat wie ihm befohlen.

Er setzte sich neben Judai und holte schnell seine Mathesachen raus.

„Hey… ähm… freut mich dich kennen zu lernen! Ich bin Judai!“, flüsterte der braunhaarige und blickte seinen Tischnachbarn erfreut an. „Freut mich auch!“, grinste Johan, ehe er dem Unterricht folgte, den Daitokuji-sensei nun begann.
 

Nach dieser doch recht langweiligen Doppelstunde hieß es Freistunde. Doch Johan wusste nicht so recht, was er machen sollte. Er kannte sich in Tokio überhaupt nicht aus, zumal er einen sehr schlechten Orientierungssinn hatte. Wie er die Schule so einfach gefunden hatte? Er hatte gestern fast nichts anderes gemacht, als die Strecke zur Schule abzufahren, um sie sich einzuprägen.

Er blieb auf seinem Platz sitzen, schloss die Augen und lehnte sich entspannt zurück. Was gab es schöneres, als einfach nur zu entspannen und zu relaxen?

„Hey, Johan!“

Er öffnete ein Auge und sah Judai vor sich stehen. „Was gibt’s?“, fragte er als er beide Augen geöffnet hatte und blickte den braunhaarigen fragend an.

„Ich wollte dir die anderen vorstellen!“, meinte er grinsend und zeigte auf ein paar ihrer Klassenkameraden.

„Das ist Marufuji Shou. Er mag zwar sehr klein sein, ist aber richtig schlau!“ Shou blickte Judai mit einem undefinierbaren Blick an und hielt Johan seine Hand hin. „Freut mich!“, meinte er lächelnd. Johan ergriff seine Hand. „Mich auch!“

„Das hier ist Tenjoin Asuka. Sie ist die Queen unserer Akademie. Und das nicht nur wegen ihrem Aussehen, sondern auch wegen ihrer Noten!“, meinte er grinsend und Asuka piekste ihm in die Seite. „Spinn nicht rum, Judai!“, mahnte sie ihn und lächelte Johan an. „Schön, dich kennen zu lernen!“

Johan nickte. „Die Freude ist ganz meinerseits!“, meinte er grinsend.

„Ja, und das ist Manjoume Jun. Bei ihm würde ich aufpassen, er wird schnell sauer!“, meinte Judai breit grinsend. Jun blickte ihn auch ziemlich abwertend an, ehe er sich Johan zuwendete. Stumm hielt er ihm die Hand hin. Johan ergriff sie.

„Gut! Was machen wir jetzt? Wir haben Freistunde, da wird doch nicht hier herumgelungert!“, meinte Judai und blickte die anderen erwartend an.
 

„Wenn ich diese Klasse verlasse, finde ich hier eh nicht wieder hin…“, murmelte Johan. Shou blickte ihn verständnislos an. „Na, ich hab einen total schlechten Orientierungssinn. Wenn ich diesen Raum verlasse, finde ich nicht mehr zurück.“

Judai grinste ihn an. „Dann bleibst du eben bei uns, dann findest du zurück!“

Verwundert blickte Johan ihn an. „Ihr kennt mich kaum und wollt eure Freistunde mit mir verbringen?“

„Na klar, dann lernen wir uns halt besser kennen! Wo liegt denn das Problem?“

Johan grinste. Er freute sich, direkt so gut aufgenommen zu werden.

„Guck mal, der ist so süüüüüß…“, flüsterte ein Mädchen, welches an der Tür stand. Zwei andere Mädchen standen noch bei ihr und sie schienen Johan anzustarren. Asuka, Judai, Shou, Jun und natürlich auch Johan starrten zurück, doch die Mädchen ließen sich gar nicht beirren. Sie hatten förmlich Herzchen in den Augen und schienen kurz davor, in Ohnmacht zu kippen.

<Nicht schon wieder…>

Der Däne seufzte kurz, ehe er die anderen anblickte. „Äh… lasst uns doch zu dem Einkaufszentrum hier in der Nähe laufen und uns dort die Zeit vertreiben!“, schlug Judai vor und die anderen nickten.
 

Dort angekommen, liefen sie an verschiedenen Geschäften vorbei. Johan war ganz erstaunt, was es für große Kaufhäuser gab. So was würde man in Dänemark nicht finden.

„Sag mal, Johan…“, fing Judai an, welcher neben Johan herlief, „wie ist es so in Europa?“

Verwundert blickte der Däne den kleineren Japaner an.

„Na ja… in Dänemark ist es etwas kälter als hier, würde ich spontan behaupten. Und die Kaufhäuser sind definitiv nicht so groß!“, meinte er und musste kurz lachen. „Die Kaufhäuser in Dänemark sind ein Witz im Gegensatz zu diesem!“

„Hey Jungs! Lasst uns ein Eis essen, dort drüben hat doch eine neue Eisdiele aufgemacht!“, rief Asuka ihnen zu. „Okay!“

Die Fünf setzten sich an einen kleinen Tisch und aßen ihr Eis. Johan hörte den anderen zu, wie sie über einen Professor sprachen. Dieser schien wohl nicht ganz so fair die Noten zu vergeben, wie es sich einige erhofften.

„Chronos-sensei ist einfach nur fies was Noten angeht. Er sollte sich wirklich noch mal das Schulsystem einprägen! Man soll die Leistungen der Schüler benoten, nicht ob man sie mag oder nicht!“, meinte Judai aufgebracht. Er war wohl das am schlimmsten betroffene Opfer von Chronos-sensei’s Notenvergebung.

„Ach, ist das so?“, hörte er eine Stimme hinter sich und es lief ihm kalt den Rücken runter.

Die anderen blickten die Person, die hinter Judai stand erschrocken an. Was machte er hier?

Nur ganz langsam drehte Judai sich rum. „C-Chronos-sensei… was machen… sie denn hier?“, fragte er unschuldig.

Chronos ging erst gar nicht auf diese Frage ein. „Ich soll mir also noch mal das Schulsystem einprägen, ja?“

Man konnte deutlich eine Wutfalte auf seiner Stirn erkennen.

„Vielleicht sollte ich ihnen ab sofort eine 3 anstatt einer 4 geben?“ (Achtung, hier geht es um die Oberstufenbenotung!*)

Judai wollte schon aufstehen und Chronos seine Meinung sagen, als Johan aufstand und seine Hände auf den Tisch stemmte.

„Und sie wollen Lehrer sein?! Nur weil sie Judai eventuell nicht besonders gut mögen, müssen sie ihm noch lange keine schlechten Noten geben. So wie ich das gerade gehört hab, scheinen die ziemlich unfaire Noten zu geben. Ich freue mich schon auf den Unterricht bei ihnen, mal schauen ob sie mich mögen oder nicht, ich werd es ja an den Noten sehen!“

Entsetzt blickte Chronos den türkishaarigen an. Wie konnte er es wagen, so mit ihm zu reden?! Auch Judai schien ziemlich erschrocken. „Johan, nicht-!“
 

„Wer bist du?!“, fragte Chronos und schien kurz davor, auszurasten. „Johan Andersen, Austauschschüler aus Dänemark!“

„Achso… du bist also der Austauschschüler für dieses Jahr. Ich bin schon gespannt, was du so draufhast!“, meinte Chronos und warf Johan und Judai jeweils einen giftigen Blick zu, ehe er die Eisdiele verließ.

„Tze“ Johan ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken und aß sein Eis weiter. Die anderen trauten sich gar nicht, irgendetwas zu sagen. Bis auf Judai.

„Sag mal Johan…“ Er schluckte. „Du weißt, dass du nun ebenfalls Probleme bekommen könntest? Du hättest mich wirklich nicht so in Schutz nehmen müssen!“

Verwundert blickte Johan Judai an.

„Ach was. Wenn er mir nun schlechte Noten geben will, soll er dies tun. Mir ist es egal, ob er mich mag oder nicht. Außerdem behandelt er dich wirklich unfair!“

<Ja, er behandelt mich schon seit 2 Jahren so unfair…>, dachte sich Judai und aß sein Eis auf. Sie alle bezahlten und verließen die Eisdiele, um zurück zur Schule zu laufen.

„Was haben wir nun?“, fragte Johan. „Eine Doppelstunde Sport. Und danach noch eine Stunde Musik“, meinte Asuka.

„Hast du überhaupt Sportsachen dabei?“ Fragend blickte der braunhaarige den Dänen an.

„Klar! Hab alles eingepackt, was mir zugeschickt wurde!“
 

Die Sportstunden und die Musikstunden vergingen schnell. In den Sportstunden stand Basketball auf dem Programm, bei welchem Johan gut mithalten konnte. Basketball war zwar nicht sein Lieblingssport, aber er war dennoch relativ gut in Basketball.

In Musik redeten sie über den Unterschied von Pop und Rock, doch weder Johan, noch Judai verstanden, was der Lehrer meinte. Natürlich gab es zwischen Pop und Rock einen Unterschied, aber der Lehrer erklärte dies so kompliziert, dass es einfach niemand verstand. Aber wirklich interessieren tat sich dafür eh niemand.

„Endlich Schule aus!“, meinte Judai und trat mit den anderen nach draußen. Während Shou, Jun und Asuka nun mit dem Bus nach Hause fahren würden, musste Judai die Straßenbahn nehmen. „Johan, wie kommst du jetzt nach Hause?“

„Na, mit meinem Cabriolet!“

Erstaunt blickte Judai den Dänen an. „Du hast ein Auto?!“, fragte er ungläubig.

„Äh… ja?“

Johan wusste nicht recht, wieso Judai so reagierte oder was jetzt so toll an einem Auto war.

„Ich beneide dich… dafür hab ich gar kein Geld! Und alt genug bin ich auch nicht…“, murmelte der kleinere.

„Hmm… wohin musst du denn?“

Judai erklärte ihm den Weg. „Na, dann wohnen wir ja in derselben Gegend! Wenn du magst nehme ich dich bis zu mir mit, dann ist es nicht mehr weit… glaub ich jedenfalls“ Er lachte kurz. „Ich hab dir ja von meinem Orientierungssinn erzählt!“

„Du würdest mich echt mitnehmen?! Dann bräuchte ich nicht mit der überfüllten Straßenbahn fahren.“

Johan nickte. Zusammen liefen sie zum Parkplatz und der Däne drückte einmal auf den Knopf an seinem Schlüssel. Er setzte sich auf den Fahrersitz und legte seine Tasche nach hinten. Johan blickte zu Judai, welcher sich wohl nicht so ganz traute, einzusteigen.

„Judai? Steig schon ein!“

„Äh, ja!“, meinte er und stieg auch sofort ein. Johan fuhr los und schaltete das Radio ein. Zu seiner Überraschung lief sein momentanes Lieblingslied, XTC von Psychic Lover. Er drehte die Lautstärke etwas höher. Es war so ein schöner Sommertag, der Fahrtwind blies ihm ins Gesicht und dann dabei XTC zu hören war einfach das Beste.

„Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich das Lied etwas höher schalte?“, fragte der Türkishaarige. „Nein, überhaupt nicht. Ich liebe diesen Song!“, meinte Judai und strahlte vor ich hin. Es war einfach ein irres Gefühl, in einem Cabriolet zu fahren.
 

-Give Me Your XTC- mou ichido kanji sasete yo

kono karada atsuku naru kurayami de kimi no na wo sakebu

-Give Me Your XTC- itsuwari no ai wa iranai

ukeireyou tsumi tobatsu shikumareta sadame wo kirisake yo Blade
 

Beide sangen lauthals mit.
 

-Give Me Your XTC- zetsubou to yokubou no utage

ikiru tame iki wo tome chi ni somaru yami wo oyoideku

-Give Me Your XTC- honnou ga michibiku mama ni

ochite yuke dokomademo samayou tamashii kiri sakeyo Blade
 

Schon bald waren die an Johan’s Wohnung angekommen. Er machte das Radio aus und stieg mit Judai zusammen aus.

„Und, hatte ich Recht? Weit bis nach Hause hast du es nicht mehr, oder?“

Der braunhaarige schüttelte den Kopf. Weit war es wirklich nicht mehr.

„Danke, Johan! Bei der Hitze ist es nicht angenehm mit der Straßenbahn zu fahren!“

„Kann ich mir vorstellen. Dann bis morgen, Judai!“, meinte Johan und schloss die Tür auf. „Ja, bis morgen!“, grinste der braunhaarige und entfernte sich langsam von Johan.

Der Däne stieg die Treppen hoch, schloss die Tür auf und betrat seine Wohnung. Er ließ die Schultasche im Flur stehen und betrat erst mal die Küche, wo er sich etwas zu trinken holte. Er setzte sich auf den Balkon und betrachtete Judai, der immer kleiner wurde und schließlich um die Ecke verschwand. Johan war wirklich froh, direkt Freunde gefunden zu haben. Mit ihnen würde er bestimmt noch jede Menge Spaß haben.

Nachdem er sein Glas Wasser ausgetrunken hatte, ging er wieder in seine Wohnung. Er schnappte sich seine Schultasche und setzte sich auf die Couch.

Als er ein Buch rausholte, fiel sein Stundenplan heraus.

„Na, die erste Stunde morgen könnte ja richtig lustig werden!“, grinste er. „Geschichte bei Chronos-sensei… na, mal sehen was da noch so passieren wird…“, murmelte er.
 

Nachdem Johan geduscht hatte, legte er sich ins Bett und schaute noch etwas Fernsehen. Er war aus einem ihm nicht bekannten Grund überhaupt nicht müde, obwohl er letzte Nacht kaum geschlafen hatte.

Aber er war nicht der Einzigste, der noch wach war. Auch Judai lag noch wach in seinem Bett. Leider hatte er nicht den Luxus von einem Fernseher im Schlafzimmer. Außerdem war es verdammt warm und er hatte schon die Decke auf Seite gelegt.

„Durch diese verdammt Hitze kann ich einfach nicht pennen!“, murrte er.

Da war doch jedes Mal das gleiche. Er lag noch lange wach, weshalb er todmüde und viel zu spät an der Schule ankam. Die Straßenbahn war wie immer voll gewesen und die Menschen darin schienen ebenfalls unter akuter Müdigkeit zu leiden, denn niemand hatte auch nur einen Mucks von sich gegeben. Selbst die sonst so lauten Mädchen schienen zu müde, um irgendetwas zu sagen.

Als er über den Schulhof ging, sah er Johan, der anscheinend auch spät dran war. „Hey, Johan!“

Sofort drehte sich Johan zu ihm rum. „Guten Morgen. Hast du auch verschlafen?“

Judai nickte. „Ich konnte wegen der verdammten Hitze in meinem Schlafzimmer nicht einpennen. Das geht mir leider jedes Jahr so!“, meinte der braunhaarige und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Mir erging es da nicht anders. Es ist zwar schön, wenn es mittags warm ist, aber abends dann einzuschlafen ist ein Horror!“

Judai nickte zustimmend und die betraten den Raum mit den Schließfächern. Sie gingen weiter zu ihrem Klassenraum, in dem Chronos-sensei sie schon erwarten würde.

Judai öffnete vorsichtig die Tür. „Guten Morgen, Chronos-sensei!“, meinte er grinsend und schritt auf seinen Platz zu. Johan schloss die Tür und tat es Judai gleich.

„WO HABEN SICH DIE HERREN DENN RUMGETRIEBEN?!“, schrie Chronos sie an.

„Verschlafen!“, murrten beide und ließen sich auf ihren Plätzen nieder.

„So so… Andersen-kun, dies ist ihr zweiter Schultag und sie meinen, sie könnten verschlafen?!“

Johan musste grinsen. Er wusste, dass Chronos ihn durch die Begegnung gestern gar nicht mehr ausstehen konnte. Diese Chance hatte er sich verspielt.

„Nein, es war auch keine Absicht, Sensei“, erwiderte er.

Chronos drehte sich zur Tafel um und machte mit dem Unterricht weiter.
 

„Man, da hattet ihr echt Glück, er war schon ganz außer sich, bevor ihr die Klasse betreten hattet! Ihr hättet ihn mal hören müssen…!“, meinte Asuka nach der Schule und blickte Judai und Johan an.

„Asuka, ich glaub, ich will gar nicht wissen, was er gesagt hat!“, meinte Judai grinsend und Johan nickte zustimmend.

„Ach ja!“, meinte Judai und blickte Johan an, „Lass uns mal Handynummern tauschen. Wir unternehmen viel und dann kann ich dir bescheid sagen. Wir würden uns freuen, wenn du mal mit uns kommen würdest!“

Johan schien erst verwundert, aber lächelte dann.

„Gut!“

Asuka, Judai und Johan holten ihre Handys raus und tauschten Nummern. „Okay, dann werd ich mich ab sofort bei dir melden, wenn was Neues ansteht!“, grinste Judai.

„Soll ich dich wieder mit nach Hause nehmen, Judai?“, fragte er nachdem Asuka in den Bus gestiegen war. Jun und Shou hatten noch Unterricht, weshalb sie alleine fahren musste.

„Okay!“

Zusammen fuhren sie wieder zu Johan’s Wohnung. „Von hier ist es wirklich ein Katzensprung bis zu meiner Wohnung! Danke, Johan!“

„Gern geschehen. Ist doch wirklich besser als die überfüllte Bahn zu nehmen.“

Wieder einmal trennten sich die Wege der beiden und Johan betrat seine Wohnung. Am späten Abend klingelte sein Handy.

„Nanu? Eine SMS von Judai?“

Er drückte auf einen Knopf und öffnete die SMS.
 

„Hey Johan! Ich hab doch gesagt ich melde mich, falls was Neues ansteht! ^_-

Morgen haben Shou, Asuka und ich vor, schwimmen zu fahren! Magst du mitkommen?

Jun kann leider nicht, er muss leider zu einem Essen mit seinen Eltern.

Er tut mir irgendwie Leid! xD

Schreib zurück,

Judai“
 

Johan musste grinsen. Schnell öffnete er das Menü und drückte auf „Antworten“.
 

„Na Judai! Ich hatte nicht so schnell mit einer SMS gerechnet, um ehrlich zu sein ^_^’

Natürlich mag ich mitkommen! Uhrzeit könnt ihr mir ja morgen sagen.

Ja, Jun tut mir auch Leid xD

Schon Schade, dass er nicht mitkommen kann!

Johan“
 

Schon nach kurzer Zeit erhielt er eine Antwort:
 

„Cool, freut mich, dass du Zeit hast! <3

Die Uhrzeit muss ich eh noch mit den anderen besprechen, wirst also morgen live dabei sein! ^_-

Tja, so ist das halt, wenn man Sohn der Manjoume-Company ist xD ich verstehe eh nicht, was an so was so toll sein soll…

Na ja, dann bis morgen!

Judai“
 

<Wenn Judai bloß wüsste, aus was für Verhältnissen ich komme… Ich glaub, er wäre der Einzigste, der mich nicht anneiden würde. Meine halbe Schule neidet mich an…>

Er schmiss sich auf sein Bett und legte sein Handy auf das Nachttischchen.

„Aber… das wird bestimmt lustig morgen…“, murmelte er, ehe er die Augen schloss und langsam wegdöste.
 

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So, das war jetzt mal das erste Kapitel xD'

Ich hoffe, da sind nicht so viele Rechtschreibfehler drin... (es ist immerhin 2 Uhr nachts! xD)

http://youtube.com/watch?v=gzoOArPDAoI

hier habt ihr den Link zu "XTC" von "Psychic Lover"... jeder, der das 4. GX Opening kennt, müsste auch "Psychic Lover" kennen xD ich liebe diese Band <33~

Ja... gibt es sonst noch was zu sagen? Kommentare wären lieb :3'

-Judai-
 

*Ach ja, hier das Oberstufenbenotungssystem: Man erhält anstatt Noten Punkte. Wie viele Punkte welcher Note entsprechen seht ihr hier:
 

15 Punkte = 1+

14 Punkte = 1

13 Punkte = 1-

12 Punkte = 2+

11 Punkte = 2

10 Punkte = 2-

9 Punkte = 3+

8 Punkte = 3

7 Punkte = 3-

6 Punkte = 4+

5 Punkte = 4

4 Punkte = 4-

3 Punkte = 5+

2 Punkte = 5

1 Punkte = 5-

0 Punkte = 6