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Sternenlicht

von

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Sternenlicht
 

Lautlos kroch die Dunkelheit über die Ebene, umfing das Land mit ihren dunklen, kalten Klauen. Nahm ihr die Konturen, ließ alles einheitlich, schwarz und bedrohlich werden.

Ein kalter Nordwind fuhr durch die Baumkronen. Äste knarrten unter diesem Angriff gequält auf, braune Blätter verloren ihren Halt, sanken leblos gen Boden. Eine wunderschöne, trügerische Stille schien zu herrschen, doch niemand wusste, wie lange sie anhalten würde. Wie viel Zeit noch blieb.

Mit sanfter Gewalt wurden Äste zur Seite geschoben, fast lautlos kroch eine zierliche Gestalt durch diese, von ihr freigelegte Lücke. Hektisch blickte sie sich nach allen Seiten um, ihre Verfolger schienen es nun wohl doch müde geworden zu sein, ihre Fährte wieder aufzunehmen. Angespannt atmete sie tief durch. Sie ahnte, dass sie sich nicht in Sicherheit wiegen durfte. Niemand war mehr sicher, besonders sie nicht, sie war es nie gewesen. Seit ihrer Geburt hatte sie nie mehr als drei oder vier unbeschwerte Tage erlebt, mehr hatten ihr die Götter nicht gegönnt.

Immer noch pochte ihr Blut heftig gegen ihre Schläfen, kalter Schweiß rann ihre Stirn hinab, Angst hielt ihr Denken und Fühlen gefangen, verursachte, dass sie nicht weiterlaufen konnte.

Krampfhaft versuchte sie dieses Gefühl tief in sich zu verschließen, es abzutöten, zurück zu drängen. Sie durfte jetzt keine Angst empfinden, nicht jetzt, bald würde es ohne hin keine Angst mehr in dieser Welt geben. Vorsichtig schlich sie weiter, das feuchte Gras gab unter ihrem Gewicht kaum nach, geräuschlos schien sie die kleine Anhöhe hinauf zu schweben. Ein leiser Seufzer entrann ihrer Kehle und ihr Blick verlor sich im gestirnten Himmel. Hell leuchteten die Sterne über ihr, erhellten diese trostlose und von dem großen Ende kündende Nacht mit ihrem sanften Schein.

Urplötzlich verengten sich ihre Augen, vor Wut schienen sie rot aufzuleuchten, zitternd streckte sie ihre Hand aus, fixierte mit ihren Augen die Stelle, an welcher einst das Sternenbild der vier Gesandten den fünften Stern umschlossen hatte. Nun stand er einsam am nächtlichen Firmament, die Lichter seiner Krieger waren erloschen. Einsamkeit befiel ihre Glieder, lautlos rannen ihr Tränen über ihre erhitzten Wangen. Sie taumelte, stützte sich mit ihrer kleinen Hand an einem mächtigen Baumstamm ab, je riss sie die Hand fort, als habe sie sich verbrannt. Weitere Blätter rieselten auf sie hinab, blieben auf ihrem Umhang liegen.

„Die Welt stirbt“, flüsterte sie leise und strich, benahe entschuldigend, über die spröde Baumrinde und fühlte ihre Hand feucht werden, von dem Blut es Baumes. „Es ist soweit, einst musste es so kommen. Die vier Gesandten sollen also Recht behalten.“

Wut vibrierte in ihren Nerven, soviel Schreckliches hatten ihren Augen während den letzten Jahren erblicken müssen. Leid, Schmerz und Verzweifelung. Die Welt versank in Meeren aus Blut. Klagte laut über die schrecklichen Fügungen, doch niemand vernahm ihr Klagen. Niemand, nur sie…

Schmerz befiel jeden einzelnen Nerv in ihrem Körper, sie keuchte, biss sich auf die Lippen, bis der fahle Geschmack von Blut ihre Zunge berührte. Bitter lächelte sie, kämpfte sich von Schmerzen gepeinigt das letzte Stück auf die Anhöhe hinauf. Durch einen feinen Tränenschleier hindurch schweifte ihr Blick über die Ebene. Unendlich weit erschien ihr das Land, so weit und doch nicht weit genug, um fortlaufen zu können. Ihrem Schicksal entfliehen, wie viele Jahre hatte sie es versucht? Verweigert hatte sie sich dem Weg, welchen die Götter ihr bestimmt hatten. Versteckt hatte sie sich, obgleich sie doch genau gewusst hatte, wie sinnlos verstecken für jemanden wie sie war. Ein leises Lachen entfuhr ihrer Kehle. „Welche Ironie“, dachte sie. „All die vielen Jahren versuchte ich ihnen zu entkommen, versteckte mich wie ein Tier. Nun erfülle ich doch die Prophezeiung. Ironie...“

Die Menschen würden wohl erst jetzt begreifen, was sie durch ihr Tun zerstört hatten. Viel zu spät würden sie erkennen, wie hart die Strafe der Götter diejenigen zerschmetterte, die sich ihren Lehren widersetzten. „Verzeiht mir“, wisperte sie entschuldigend, wischte sich die Tränen fort, hob kraftlos ihre Arme. Kalter Wind fuhr durch die Baumkronen, Laub raschelte. Abrupt drehte sie sich um, blickte auf eine spitze kalte Klinge. Leicht legte sie ihren Kopf schief, sah die junge Frau vor sich spöttisch an.

„Eyra, hör auf damit. Bitte zwinge mich nicht dazu, etwas zutun, was ich nicht will.“

„Ich? Dich zwingen, Darla?“ fragte Eyra und trat einen Schritt auf die in schwarz gehüllte Frau zu. „Ich habe dich nicht gebeten mich zu verfolgen.“

Fest stand Darla da, ihre Hände begannen zu zittern, sie schluckte hart und versuchte ihre Gefühle zu ignorieren, während sie Eyra ansah. Erinnerung brachen in ihrem Geist auf, wie alte nie ganz verheilte Wunden. Ein leiser Seufzer entfuhr ihrer Kehle und machte die sonst so unverwüstliche Kriegerin in diesem Augenblick verletzlich und schwach.

„Bist du wirklich gekommen um mich zu töten?“ flüsterte Eyra und winzige Tränen rannen ihre Wangen hinab. Wie unwirklich ihr diese Frage an das Wesen erschien, wegen dem sie sich nur den Menschen zugewandt und ihre eigene Art verleugnet hatte. Wie bitter waren all diese Gefühle, welche bei dem Anblick ihres Gegenübers durch jede Faser ihres Körpers strömten. Sie erinnerte sich an die Wärme, die Geborgenheit und auch an das, was die Menschen viel sagend als Liebe bezeichneten ohne zu wissen, welch großes Wort sie diesen einfachen Gefühlen zuschrieben.

In diesem Augenblick sehnte sich Eyra danach weniger Mensch zu sein, als sie es doch war. Nur Menschen waren in der Lage Schmerz und Leid zu empfinden und auch anderen zu zufügen. Kalter Stahl berührte die feine Haut an ihrem Hals, sie spürte wie die Klinge zitterte und fand sich im nächsten Moment von bebenden Armen umschlossen.

„Warum tust du mir das an?“ fragte Darla und blickte fest in die Augen, vor denen sie sich so oft gefürchtet hatte. Zu tief waren sie in der Lage in ihr innerstes hinein zu blicken, und Darla war es selbst, die sich am meisten davor ängstigte, was Eyra womöglich in ihr gesehen hatte. Das sie der Grund dafür sein mochte, warum dieses reine Wesen nun die Menschen verabscheute.

„Was tue ich dir an?“ Fein war die zittrige Stimme, kaum mehr als das leise Rauschen des Windes in der Baumkrone über ihren Köpfen. Tief holte Darla Luft, suchte in ihrem Kopf nach den richtigen, beschwichtigen Worten um Eyra von dem abzuhalten, was sie im Begriff war zu tun, doch in diesem Moment konnte sie nicht lügen…

„Du wolltest einfach gehen“, wisperte sie und schlug den Blick nieder. „Ohne ein Wort.“

„Und du glaubst, ein Schwert ist die richtige Art und Weise um mich vom Gegenteil zu überzeugen?“ skeptisch hob Eyra eine Augenbraue. Unschuld lag in diesen Worten, Unschuld, welche sonst nur Kinder besitzen. „Das ist der Fehler der Menschen“, ergriff sie erneut das Wort und schloss gequält die Augen. „Ihr glaubt, alles mit Gewalt halten zu können, was ihr als euern Besitz betrachtet.“

„Nein“, erwiderte Darla, legte Daumen und Zeigerfinger um Eyras Kinn und zwang sie somit ihr in die Augen zu sehen. „Du bist nicht mein Besitz, ich verstehe es nur nicht. Du hast dich bereits einmal ihrem Willen widersetzt, warum nicht auch jetzt? Jetzt, da du einen Grund hättest.“

Flüssiger Schmerz bannte sich seinen Weg durch die geschlossenen Augenlider Eyras, ihr Körper bebte vor Wut und Schmerz und sie barg ihr Gesicht an der Schulter Darlas.

„Ich kann nicht. Ich bin die letzte meiner Art, meine Brüder und Schwester sind tot, ermodert, die Zeit des Versteckens ist vorüber und ohne ihren Schutz wäre es nur eine Frage der Zeit bis auch ich sterbe. Ich muss dem Ruf gehorchen, verzeih mir.“

Fester schlossen sich die Arme Darlas um dieses zitternde Geschöpf, ihr Blick verlor sich in den weiten des gestirnten Himmels und erspähte deutlich den einsamen Stern, dessen Glanz immer schwächer wurde.

„Ich verstehe“, raunte sie leise, doch ihre eigene Stimme schien ihr in diesem Moment fremd. Sanft küsste sie das schwarze Haar und lockerte ihren Griff. Wut loderte plötzlich in ihren Adern. Wut über die Blindheit der Menschen, und über die ihre. Selbst sie hatte nicht wahrgenommen, was Eyra eigentlich für ein Wesen war. Welche Macht in diesem zierlichen Körper verborgen lag, wie ein schlafendes Monster konnte es sie sich erheben und alles um sich herum mit einem Schlag vernichten.

Deutlich erinnerte sich Darla an die Worte Eyras. „Ich bin nicht was du zusehen glaubst. Ich bin mehr, und doch auf gleiche Weise weniger, als die bloße Hülle, welche meinen Körper umgibt. Unter meiner Haut schlummert etwas, was du dir in deinen schrecklichsten Träumen nicht ausmalen könntest. Ich bringe in einem Atemzug Leben und Tod...“

Tief atmete Darla die kalte Nachtluft in ihre Lungen, sie hatte diesen Worten nie Bedeutung geschenkt, hatte geglaubt, diese Frau spreche von bösen Träumen, von etwas, was für einen menschlichen Geist nicht zu verarbeiten war. Bestimmt hielt sie den widerstrebenden Körper in ihren Armen fest, wollte ihn nicht gehen lassen. Konnte ihn nicht an einen Ort entschwinden sehen, an welchen sie selbst nicht in der Lage war zu reisen. Wie durch den Schleier des Schlafes rauschten Bilder durch Darlas Geist hindurch, jagten abwechselnd Glück und Pein durch ihren Körper und ließen die sonst so starke Kriegerin in sich zusammenfallen wie ein entwurzelter Baum.

„Du musst mich gehen lassen,“ wisperte Eyra und barg ihr Gesicht über Darlas Herz.

„Aber was ist, wenn ich genau dass nicht kann?“ fragte sie und strich sacht über den Kopf der anderen. „Ich kann dich nicht gehen lassen. Wenn du gehst, verschwindet auch das einzig Gute was noch in mir existiert.“

Argwöhnisch hob Eyra den Kopf, sah in das tränennasse Gesicht der Frau. „Merkwürdig,“ dachte sie und fühlte, wie die Wärme des anderen Körpers das eisige Gefühl von Angst aus ihren Gliedern vertrieb. Noch nie war ihr etwas geschehen, wenn Darla bei gewesen war, immer hatte sie Eyra beschützt, oftmals gegen das Gewicht ihrer eigenen Bürde. „In diesen Dingen konnte mich niemand unterweisen. Alles konnten sie mir beibringen, die Beherrschung meiner Macht, die Geheimnisse der Welt, aber nicht wie man sich von dem einzigen Wesen verabschiedet, welches mir das Gefühl gab ich wäre ein Mensch.“

Vorsichtig streckte Eyra ihre Finger aus und berührte die feuchten Wangen Darlas. Zwingend sah sie dieser Frau in die Augen und lächelte wehmütig: „Du besitzt soviel Gutes in dir, Darla,“ erklärte sie und etwas in ihrer Stimme ließ keinen Widerspruch zu. „Du hast mich beschützt, hast mir etwas gezeigt, was noch nie eine Bewahrerin erfahren dürfte. Niemals wusste jemand aus meinem Volk, was es bedeutet zu lieben.“

Sie lächelte und erleichtert sah sie zu, wie Darla ihr das Lächeln zurückgab. Sacht zog Eyra das Gesicht ihres Gegenübers zu sich hinunter, verband sich für den Bruchteil eines Moments mit diesem anderen Wesen zu einem ganzen, fühlte, wie die losen Enden in ihrem Geist sich mit denen Darlas umschlungen. Tränen brannten auf Darlas Wangen, die plötzlich körperliche Nähe Eyras stach ihr mitten ins Herz. Für einen kurzen Moment verstärkte sie den Druck ihrer Lippen, wünschte sich sie könnte dieses bittere Gefühl in ihrem Kopf unterdrücken, doch sie spürte deutlich dass dieser Kuss ein Abschied war...

Die Erde begann urplötzlich zu vibrieren, deutlich war es zu fühlen.

„Sie kommen,“ erklärte Eyra und löste sich aus der tröstlichen Umarmung. „Es dauert nicht mehr lange. Ich muss jetzt gehen...“

Kaum merklich nickte Darla. Ließ die Hand, welche sie noch immer mit der ihren umschlossen hatte los.

„Ich werde dich nicht mehr wieder sehen, oder?“

„Nein“, hauchte Eyra und wandte sich von ihrer Liebe so abrupt ab, dass sie den physischen Schmerz Darlas empfinden konnte. „Wenn ich jetzt gehe, werde ich nie wieder zurückkehren können. Man wird mich nicht lassen, ich bin auch für sie zu wichtig.“

Mit einem bitteren Lächeln hob die zierliche Frau ihre Arme, schloss die Augen und wisperte die uralten Worte, wie man es sie gelehrt hatte, damals als sie nicht mehr als Licht gewesen war. Schmerz ließ sie aufschreien, ihr Körper starb. Schnell, sie fühlte wie ihr Herz kurz schneller Schlug, kämpfte, aber ahnte dass dieser Kampf nicht zu gewinnen war.

„Lebwohl“, hauchte Eyra und spürte den erschreckten Blick Darlas in ihrem Rücken, wie sie sich langsam vor deren Augen auflöste und letztendlich verschwand.
 

Laut heulte der Wind auf, umhüllte die zusammen gesunkene Gestalt mit kalten Klauen, gruben sich tief in ihren Körper. Schwer atmend kniete Darla auf der kleinen Anhöhe, verbarg ihre Augen vor der Welt, sie konnte ihren Anblick nicht mehr ertragen. „Fort,“ dachte sie und der Schmerz des Verlustes lag über ihr wie ein böser Schatten. Unstet schweifte ihr Blick über den schwarzen Himmel, sie versuchte die Stelle auszumachen, an welchen einst dieses wunderschöne Sternenbild gestanden hatte, doch sie fand es nicht. Es war erloschen. Deutlich vernahm sie das immer näher kommende Getrampel von Pferdehufen, ahnte, dass die Verfolger Eyras nicht mehr weit entfernt waren. Sie waren einst ihre Familie gewesen, diese Erinnerung erschien Darla nun ein Menschenleben lang entfernt.

„Sie werden mir nicht glauben, wenn ich ihnen erzähle, dass sie fort ist. Sie werden mir nicht glauben. Und ich werde ihnen nicht sagen warum ich sie nicht gefangen genommen habe,“ flüsterte sie und ahnte, dass es auch für sie nur ein Weg noch gegeben konnte. Mit zitternden Fingern zog sie den kleinen Dolch aus der Scheide, das kalte Metal glitzerte im Licht der Nacht. Tief inhalierte die Kriegerin noch einmal die Luft, setzte den Dolch direkt auf ihrem Herzen an. „Vielleicht irrst du dich,“ dachte sie und lächelte. „Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Eines Tages...“
 

© 2007 Lena Petri
 

Nachwort: Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich über diese kurze Geschichte schreiben soll. Es ist sehr lange her, dass ich mal wieder Zeit hatte etwas zu schreiben, da mein Privatleben nicht unbedingt gut gelaufen ist in diesem Jahr.

Ich hoffe einfach, diese Kurzgeschichte hat dem einem oder anderen gefallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sharanna
2008-09-29T09:13:50+00:00 29.09.2008 11:13
Hehe ^^
Wie ich sehe hatte schon vor mir einer deine Rechtschriebfehler bemängelt. Ich werde sie dann auch nicht weiter ausführen ^^
- die sind das einzig negative an der FF ;) -
ansonsten kann ich nicht klagen. Ich mag deinen Schreibstil ^^ so schön - er erinnert mich stark an Mittelalter und davor *schmacht*
deine wortwahl ist auch der Zeit, in der deine FF spielt, entsprechend.

Kurz: ich kann nicht klagen und freue mich über mehr von dir ;P

lg,
Sha

PS: Bei ENS bitte name der FF angeben!
Von:  Igel242002
2007-12-23T16:49:37+00:00 23.12.2007 17:49
hey!
vorweg, ich freue mich sehr wieder was neues von dir lesen zu können.

insgesamt gefällt mir die geschichte, denn sie all die stärken deretwegen ich eigentlich alle deine geschichten mag. tolle beschreibungen von landschaft, personen und stimmung mit schöner und passender wortwahl, welche dem leser die atmosphäre und die beschriebenen situationen wunderbar nahebringen. deinen stil mag ich halt da er (auf mich) ziemlich visuell wirkt. klar es sind buchstaben/wörter aber mit ihnen beschreibst du bilder und das so gut das ich sie wie einen film oder bildband beim lesen in meinen kopf wahrnehmen.

und das ist auch bei dieser kurzgeschichte so. davon abgesehen gefällt mir die geschichte in so fern nicht ganz, da ich gern ein happy-end sehe. das reale leben bietet genug schmerz, da bevorzuge ich eigentlich ein positives ende in geschichten.
doch sind mir gute geschichten ohne allemal lieber, als mittelmäßige mit happy-end. und deine finde ich beinahe immer sehr gut oder besser... aber das weisst du ja.

einige (mehrheitlich rechtschreib-) fehler sind mir aufgefallen, doch stören sie den lesefluss nicht.

>> ...über die spröde Baumrinde und fühlte ihre Hand feucht werden, von dem Blut es Baumes.

hier fehlt ein d, "von dem Blut des Baumes."

>> ...soviel Schreckliches hatten ihren Augen während den letzten Jahren erblicken müssen.

es sollte "hatten ihre augen" sein

>> Flüssiger Schmerz bannte sich seinen Weg durch die geschlossenen Augenlider Eyras..."

meinst du nicht eher "bahnte sich..."? möglich wäre sonst vielleicht auch 'brannte' (passend zum flüssigen [heissen?]schmerz), aber mit "bannte" kann ich erstmal nicht viel anfangen. mag aber auch nur meine meinung sein.

>> ...meine Brüder und Schwester sind tot,...

da fehlt ein n, "...Brüder und Schwestern..."

>> Welche Macht in diesem zierlichen Körper verborgen lag, wie ein schlafendes Monster konnte es sie sich erheben und alles um sich herum mit einem Schlag vernichten.

ich glaube da ist ein artikel zuviel im satz. das 'es' erscheint überflüssig, da die 'Macht' das eigentliche subjekt ist und das 'sie' sich darauf bezieht.

>> Wie durch den Schleier des Schlafes rauschten Bilder durch Darlas Geist hindurch, jagten abwechselnd Glück und Pein durch ihren Körper und ließen die sonst so starke Kriegerin in sich zusammenfallen wie ein entwurzelter Baum.

zweierlei: du könnest das 'hindurch' vielleicht weglassen, da bereits 'rauschten Bilder durch...' den gewünschten effekt vermittlen. im zweiten teil des satzes stimmen zwei worte nicht.
es müsste heissen: "...wie einen entwurzelten Baum."

>> ...was noch nie eine Bewahrerin erfahren dürfte.

falscher buchstabe, u statt 'ü' : "...erfahren durfte."

>>... die plötzlich körperliche Nähe Eyras stach ihr mitten ins Herz.

fehlender buchstabe: "...die plötzliche..."

>>...sie fühlte wie ihr Herz kurz schneller Schlug,...

groß-/kleinschreibung: "...schneller schlug,..."

>> Laut heulte der Wind auf, umhüllte die zusammen gesunkene Gestalt mit kalten Klauen, gruben sich tief in ihren Körper.

falscher numerus, '...der Wind' also: "...Klauen, grub sich..."
ansonsten, wenn die klauen der entscheidene punkt sein sollen: "...Klauen, die/welche sich tief in ihren Körper gruben."

>> ...sie versuchte die Stelle auszumachen, an welchen einst dieses wunderschöne Sternenbild gestanden hatte,...

falscher buchstabe r statt 'n': "...an welcher einst..." es bezieht sich auf 'die Stelle'

>> ...und ahnte, dass es auch für sie nur ein Weg noch gegeben konnte.

der letze teil stimmt so nicht. "...auch für sie nur noch einen Weg geben konnte."

bis dann
Chris


Von: abgemeldet
2007-12-20T12:49:20+00:00 20.12.2007 13:49
wow..
*geschichte gelsen hat*
*total gerührt is von der story*
*schnüff*
das ist total schön geschriebn, die beiden tun mir echt leid...
aber schön traurig
*traurige geschichten lieb*
*seufz*
mach weiter so..
*favo*
mfg Angeleye


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