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Lost love

von

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Geister der Vergangenheit

„Offensichtlich! Das ist... wenn man so will, eine Familientradition der Hien. Aus irgendeinem Grund scheinen wir eine gewisse Anziehungskraft auf Geister zu haben. Daher werden die Mädchen stets zu Itakos ausgebildet. Und ein paar Glückliche wie meine Wenigkeit gleichzeitig zur kunoichi.“

„Und die arbeiten dann als Geisterjäger??“ fragte Naruto neugierig dazwischen.

„Nicht unbedingt, aber für gewöhnlich ist unter den Grabwächter- Teams mindestens eine Itako.“

„Und was ist mit den Männern? Die werden doch nicht etwa auch zu Itakos ausgebildet??“

„Nein, das nicht. Mit den männlichen Hien hat es leider eine etwas tragische Bewandtnis.

Anders als die Frauen wirkt sich der Kontakt mit den Geistern negativ auf sie aus. Für gewöhnlich.... verlieren die Männer früher oder später den Verstand. Yashi und Kaiboto waren zwei besonders eindrucksvolle Beispiele. Das Problem ist... man kann nie vorhersagen, wann und wie es geschehen wird. Darum sind die weiblichen Hien stets angewiesen, wachsam zu sein und wenn nötig einzugreifen.

Aber es bedeutet auch folgendes: Oft sind sie gezwungen die eigenen Männer zu töten; eine Mutter den eigenen Sohn, die Schwester den Bruder. Kein Wunder nennt man uns auch den Clan der schwarzen Witwen. “

„Bei denen du dich anscheinend die vergangenen Jahren herum getrieben hast.“

Karen sah kurz mit verärgerter Miene auf, dann aber seufzte sie traurig.

„Zu lange und auch unfreiwillig, aber ich hatte keine andere Wahl.“

„Warum?“

„Ganz einfach! Nach der Nummer in der Tigerschlucht, war der Clan auf mich aufmerksam geworden. Und wäre ich nicht freiwillig zu ihnen gegangen, sie hätten Konoha früher oder später doch noch dem Erdboden gleich gemacht. Und bis zum heutigen Tag war ich sicher die Bande wäre damit zufrieden.

Aber anscheinend ist ihr alter Hass auf den Hyuuga- Clan mal wieder am Überkochen. Sonst hätten sie nicht ihre zwei schlimmsten Bluthunde hergeschickt. Und wir wissen nicht ob sie die einzigen waren.“

„Und warum bist du zurückgekommen?“ fragte Hiashi scharf.

Lauernd hob die junge Frau den Kopf. Ihre Augen begannen bereits wieder zu funkeln. Und wer sie kannte, so wie ihr Bruder oder Iruka, der wusste nur zu genau was das zu bedeuten hatte- Karen wurde wütend und mit jedem Satz würde ihr Zorn wachsen bis er sich schlagartig in irgendeine Richtung entlud.

„Glaub bloß nicht, weil ich so große Sehnsucht nach meiner „Familie“ hätte. Ich bin die vergangenen Jahre sehr gut ohne euch zurecht gekommen, vielleicht sogar besser.

Oder hat es sonst jemand hier geschafft, im Palast versteckt hinter der Welt, Karriere zu machen? Der Mikado schätzt mich und meinen Rat, er hat mich letzten Monat zum kupfernen Kommandant des linken Flügels ernannt. Weißt du was das bedeutete? - Nein, garantiert nicht! Das heißt, ich stehe an vierte Stelle der militärischen Hierarchie des Kaiserpalasts. Unter meiner Mitarbeit wurde die kaiserliche Chrysanthemen- Sturmtruppe von ursprünglich gerade mal 30 auf knapp 90 Mann aufgestockt. Und eines glaub mir: Diesen verwilderten Haufen aus allen Ländern zu organisieren und zusammen zuhalten ist beileibe kein Zuckerschlecken!“

„Soll ich dich jetzt dafür bewundern?“ war Hiashi’ s Antwort. „Die Truppe des Kaisers war von jeher eine Ansammlung von jämmerlichen Versager! Du glaubst doch nicht wirklich die Feudalfürsten würden ihre besten Krieger an den machtlosen Hof abtreten.“

Das Knurren, das die kunoichi jetzt ausstieß, klang in der Tat verärgert. Ihre Stimme hingegen war ruhig als sie zur Antwort ansetzte.

„Natürlich, das glaubt ihr alle, nicht wahr? Ich verrat dir jetzt mal ein kleines Geheimnis. Was vor zwanzig Jahren noch die Regel war, muss heute nicht mehr aktuell sein. Am kaiserlichen Hof sind mittlerweile genügend erfahrene shinobi und kunoichi versammelt um eine kleine Armee zu bilden. Was wir näher betrachtet auch sind. Seit einiger Zeit bilden wir auch eigene Schüler aus.“

„Und ich wette die Idee ist auf deinem Mist gewachsen!“ raunzte Hiashi abfällig

„Allerdings! Meine Schülerin hat bereits den Rang eines Chu- Nin. Dabei ist sie nicht älter als deine Tochter.“

„Hör’ auf! Lass augenblicklich solche Vergleiche!“

„Upps! Hab ich da etwa einen wunden Punkt getroffen!“ konterte Karen bissig.

Zornig starrten die beiden einander an. Die Spannung zwischen ihnen war für jeden im Raum deutlich spürbar. Iruka, der solche Szenen von früher noch gut im Gedächtnis hatte, wusste auch genau wie sie enden würden.

Die Streithähne würde aufeinander losgehen und sich solange schlagen, bis einer am Boden lag. Und Karen war jetzt kein kleines Mädchen mehr. Im Gegenteil, aus ihr war eine schlagkräftige und auch taktierende Kämpferin geworden.

„Karen, du hast vorhin von Waffenstillstand gesprochen. Dann halt dich jetzt auch daran. Also, warum bist du zurückgekommen?“

Gerne lenkte er in solchen Situationen nicht ihre Aufmerksamkeit auf sich, aber bevor es wieder zwischen Karen und Hiashi zu einem wilden Handgemenge kam, biss Iruka lieber in den sprichwörtlichen saueren Apfel.

Die junge Frau blickte kurz zu Boden, dann funkelten ihre weißen Augen den Freund aus Kindertagen warnend an. Zumindest glaubte das Iruka im ersten Moment, dann aber fiel ihm auf das sie über seine Schulter hinweg einen Punkt in der Ecke hinter ihm anstarrte. Verwunderte drehte Joo- Nin sich um. Da war doch nichts?!

„Ganz einfach, weil mir jemand so lange auf die Nerven gefallen ist, bis ich nachgeben habe, deshalb!“ war die patzige Antwort.

„Und wer soll das gewesen sein? Wer hat dich aufgefordert dem Hyuuga- Clan beizustehen?“ wollte Hiashi wissen.

„Kuck doch mal in ’n Spiegel!“ wisperte Karen kaum hörbar, dann schnellte ihr Kopf herum und dieses Mal starrte sie ganz offensichtlich die Zimmerecke an.

„Und du halt endlich einmal die Klappe! Der Herr hat doch jetzt seinen Willen, oder nicht! Komm’ mir also nicht damit... Nein! Ich...ich habe: „NEIN“ gesagt! Das ist mein letztes Wort in der Angelegenheit. Ohhhh, lass das!! Ich will das nicht hören! Das haben wir doch lang und breit durchdiskutiert, oder? Und du kennst meine Antwort: NEIN!!....Arrrghhh, halt die Klappe!!“ fauchte Karen die Wand an.

Verwundert und auch beunruhigt blickten sich die anderen an. Mit wem sprach sie da? War sie etwa verrückt geworden? Oder... war da etwas in der Ecke, das sie nicht sahen?

Naruto jedenfalls beobachtete den Winkel ganz genau. Aber er konnte da nichts sehen. Nichts. Absolut nichts!

„Pssst, Hinata!“ wisperte er dem Mädchen neben sich zu. Als die fragend zu ihm herumblickte, deutete der Flachskopf mit einem Nicken in Richtung der Ecke.

„Siehst du was? Ich mein mit dem Byakugan?“

Mit nervös zusammengebissenen Lippen richtete die Kleinen den Blick auf den Winkel.

„Ich...ich bin nicht sicher. Zu sehen ist nichts, aber vielleicht...“

Das Mädchen hielt augenblicklich inne, als Karen ein wütendes Aufstöhnen von sich gab. Schließlich senkte sie den Kopf und meinte seufzend: „Schön! Schön, wenn dann endlich Ruhe ist!“

Flink positionierte sie die Hände vor der Brust, die Linke wies nach unten, die Rechte nach oben. Leise begann Karen zu murmeln, fast schon klang es wie Maho’ s Beschwörungsgesang.

Schließlich riss sie die Hände wieder auseinander, ein leises: „Erscheine!“ auf den Lippen.

Neugierig blickte sich Naruto um, er konnte jedoch nichts ausmachen. Was oder wen hatte Karen gerufen?

„So, ist der Herr jetzt zufrieden?“ war deren erste Frage.

„Wenn du dein Temperament mal zügeln könntest, vielleicht.“ antwortete plötzlich eine Stimme aus dem Winkel und die alle Anwesenden zusammenfahren ließ.

„Ich und mein Temperament zügeln! Träum’ weiter! Das wird niemals geschehen!“

„Ich weiß!“

In dem Schatten des Zimmers regte sich etwas. Verwundert kniff Naruto die Augen zusammen. Jetzt konnte er etwas erkennen, aber was war das? Es war so groß wie ein Mensch, schien aber zu...transparent...nicht stofflich zu sein. War das ein Geist?

Langsam bewegte es sich auf die Zimmermitte zu und schließlich fiel das Licht auf die Gestalt.

„Aber das ist...“

„Unmöglich! Das kann doch nicht...“

„Vater!“

Die Gestalt, die mit schwebenden Schritten auf Karen zu kam und dann neben sie niederkniete, trug unverkenn-bar die Gesichtszüge von Hizashi. Freundlich lächelte er die Anwesenden an.

Es war Hiashi, der als erstes seine Stimme wiederfand.

„Hör auf! Hör auf der Stelle auf damit!“ befahl er polternd und starrte die junge Frau vernichtend an, „ Du warst ja schon früher unverschämt und durchtrieben, aber das hier... das.... ist..... zu geschmacklos und widerwärtig um als Scherz durchzugehen! Los! Heb’ augenblicklich dieses Gen- Jutsu auf!“

„Das hier ist kein Gen- Jutsu, Bruder! Ich habe Karen gebeten, ihre Fähigkeiten als Itako ein zusetzten um mit euch sprechen zu können. Denn so wie ich das Ganze hier einschätze, wirst du ihr kein Wort glauben, sollte sie dir die Wahrheit erzählen.“

Der Angesprochene zuckte kurz erschrocken zusammen, dann aber warf er erneut einen grimmigen Blick auf Karen. Die machte sofort eine abwehrende Geste.

„Ich bin unschuldig! Das ist auf seinem Mist gewachsen! Ich hab ihm mehr als einmal gesagt, dass es ’ne blöde Idee ist. Aber wie so oft hört ja keiner von euch auf mich. Und eins könnt ihr mir glauben: Wenn ein Geist einen nervt, dann grenzt das bereits an mentale Folter! Egal ob’ s nun der eigene Bruder ist!“

Verärgert schnitt sie eine Grimasse in Hizashi’ s Richtung.

Immer noch standen die vier Gen- Nin und Iruka wie versteinert und starrten den Geist an. Keiner von ihnen konnte oder wollte den eigenen Augen trauen. Das war einfach... nicht möglich!!

„Und wer sagt mir, das dies nicht doch einer deiner verdammten Scherze ist, Karen!!“

So leicht ließ sich Hiashi nicht beeindrucken.

„Du selbst, Bruder. Vater hat uns einmal etwas über eine bestimmte Theorie erzählt und damit gewaltig an der Nase herumgeführt hatte, nicht wahr?“

Hizashi musterte seinen Zwillingsbruder aufmerksam. Der stutze kurz, dann erinnerte er sich.

„Die Theorie über die richtige Schlagseite.“

„Genau, Vater hieß uns zu entscheiden welche Seite die geschicktere Schlagseite sei. Du hast die rechte gewählt, weil es die gewohnte Angriffspose war; ich entschied mich für die linke, eben weil sie vom gewohnten Muster abwich. Und was war die Antwort?“

„Die Seite, die deinen Gegner aus dem Gleichgewicht bringt ist die richtige, ganz egal ob du nun links oder rechts zuschlägst!“

Hiashi musste über die Geschichte schmunzeln. Es war in der Tat lange her, das er sich an jene Begebenheit zurück erinnert hatte. Und es gab nur einen Menschen, der diese Erinnerung mit ihm teilte.

„Aber... das kann doch nicht sein!“

„Wie gesagt, Karen ist ein äußerst begabtes Geistermedium. In den vergangen Jahren habe ich mich des öfteren mit ihr unterhalten.“

„Unterhalten ist gut. Auf den Wecker gefallen, trifft’ s wohl eher!“ maulte Karen dazwischen. „Und nur das du’s weißt! Ich verblase hier mein Chakra, also komm endlich zur Sache! Denn sobald Maho angreift, werde ich jedes Quäntchen davon brauchen. Also mach voran!“

„Ein Frage hätte ich da noch. Warum haltet ihr zwei Kontakt, obwohl es euch verboten ist?“

Die kunoichi stieß plötzlich ein Kichern aus, dann hielt sie dem Geist die Hand entgegen.

„Wette gewonnen, keine drei Sätze und er fängt damit an!“

Was Hizashi’ s Geist auf den frechen Kommentar geantwortet hätte, erfuhr niemand. Beide, Geist wie Itako schnellte plötzlich herum. Da krachte auch schon eine blaue knisternde Chakrakugel auf die Veranda nieder.

„Da ist sie!“ fluchte Karen leise.

In einer eleganten Drehung wand sie sich dem Innenhof zu. Die weißen Augen glommen wieder in leichten bronze Ton.

„Bleibt ihr hier!! Ich nehme an, das es Maho hauptsächlich auf mich abgesehen hat. Wenn ich mich ihr stelle, lässt sie euch hoffentlich in Ruhe.“

Entschlossen straffte die junge Frau die Schultern und schritt über die Schwelle. Dort bückte sie sich und meinte noch:„Und nur für alle Fälle!“

Flink beschrieben ihre ausgestreckten Finger eine Bewegung, der ein grelles Licht zischend folgte. In das Holz hatte sich ein rauchendes Pentagramm eingebrannt.

„So kommt wenigstens keiner ihrer Geister rein!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2009-02-25T02:55:04+00:00 25.02.2009 03:55
Super kapi mal sehen wie es weiter geht.

mfg
fahnm


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