Ohne dich!
So, letztes Kappi, gleich habt ihr es überstanden! ^^
Ich hoffe, ich habe das Ende gut hingekriegt....
Schreibt mir kommis, dann kann ich sicher sein! ;D
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~+~
Ich verbrenne, für dich
ich kann nicht atmen, ohne dich
du vergibst, weil du liebst
ich falle, für dich
kann nicht mehr aufstehn ohne dich
du verstehst, weil du liebst
~+~
Sanft strich Joey ihm durchs Haar, liebkoste sein ausdrucksloses Gesicht mit den Fingerspitzen, während er selbst rücklings auf seinem Bett lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
„Na komm, Seto. Ich weiß, wie schwer es dir fällt, sie nicht sehen zu dürfen, aber der Gegenantrag (1) läuft doch bereits. Es wird bestimmt nicht lange dauern und du kannst die Kleine wieder im Arm halten.“
Vergeblich versuchte Joey, der dicht neben ihm – um genauer zu sein halb auf ihm drauf – lag und ihn sanft liebkoste, um ihn wenigstens etwas aus seiner Lethargie zu reißen, ihn aufzumuntern.
Um den Blonden nicht vollkommen verzweifeln zu lassen riss er sich zusammen, legte eine seiner kalten Hände in dessen Nacken und zog ihn sanft zu sich herunter, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
Seine erste Aktion seit über fünf Stunden.
„Danke, dass du es nicht langsam Leid bist, Hündchen.“, flüsterte er, streifte noch einmal sacht Joeys Lippen mit seinen, schob seinen Arm dann wieder hinter seinen Kopf und versteinerte erneut.
Seufzend legte Joey seinen Kopf auf seine Brust.
In letzter Zeit stürzte Seto sich nur so in die Arbeit und wenn er mal Zuhause war, lag er fast schon apathisch auf seinem Bett und starrte an die Decke.
Entschuldigend legte Seto diesmal die andere, rechte Hand auf den blonden Schopf.
~+~
Was ist die Sonne ohne dein Licht?
Was ist ein Bild ohne dein Gesicht?
Ich hab das Leben verflucht, allein zu leben versucht
doch es geht nicht
Ohne dich, kann ich nicht frei sein
Ohne dich, endlos high sein
Ohne dich, bin ich allein
Ohne dich, kann ich nicht fliegen
Ohne dich, endlos lieben
Ohne dich, kann ich nicht sein
~+~
Nachdem der Richter verkündet hatte, das Sorgerecht würde an Naomi gehen, war er eine wandelnde Zeitbombe gewesen. Jeder, der ihm zu nahe kam, wurde fertig gemacht.
Der einzige, der verschont blieb, war Joey gewesen.
Das war auch der Zeitpunkt gewesen, wo Joey - wie er sagte - aus Angst um Setos Angestellte zu ihm gezogen war.
Nicht, dass der die Auswirkungen von Naes Abwesenheit nicht zu spüren bekommen hatte, doch bei ihm hatte er sich auf giftige Kommentare und Sticheleien beschränkt.
Sein jetziger Zustand schien dem Blonden aber noch mehr zu schaffen zu machen...
Blaue Augen starrten ohne jeden Ausdruck an die Decke, er hatte keine Lust auf irgendwas. Joey musste ihn sogar mühsam dazu überreden, Nahrung und Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Sein Hündchen tat ihm Leid, er wollte ihm nicht so zusetzen, doch er konnte nicht anders; Naes Verlust saß einfach zu tief.
~+~
Ich erwache, für dich
ich kann nichts spürn, ohne dich
du befreist, du verzeihst
ich ertrinke in dir
spür deinen Pulsschlag tief in mir
du verstehst weil du liebst
~+~
Nur am Rande bemerkte er, wie die Türklingel durch die Villa hallte und Joey aufstand, um zu sehen, wer da war.
Erst, als der Braunäugige auch nach zehn Minuten noch nicht wieder da war, erhob er sich und ging seinem Hündchen hinterher, wie immer mit geradem, festen Schritt, sodass ein Unbekannter ihm seinen Zustand nicht angesehen hätte, solange er ihm nur nicht in die Augen sah.
Denn wer die sonst so klaren, stechend blauen Augen erblickte, würde sofort wissen, dass mit Seto Kaiba etwas nicht stimmte.
An der obersten Stufe der Treppe, die in die Eingangshalle führte, blieb er stehen.
Dort unten standen Joey, Naomi und ein ihm unbekannter, schwarz gekleideter Schrank von Mann, der Nae in seinen Armen trug.
NAE!
Augenblicklich klärte sich sein Blick und er stürzte regelrecht die Treppe herunter, auf seine Tochter zu.
Der kurze Blick, den er erhaschen konnte, hatte gereicht, um in Seto sämtliche Alarmglocken schrillen zu lassen. Blass war die Kleine. Viel zu blass! Ihre Augen waren verquollen vom Weinen und es zogen sich sogar noch schwach erkennbar Tränenspuren über die blassen Wangen.
Schweigend und mit unergründlichem Blick sah Naomi ihm dabei zu, wie er das kleine Mädchen in seine eigenen Arme zog und dieses darauf sofort ihre Ärmchen um seine Hals schlang und ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.
Sie stand dort mit angespannt vor dem Leib verschränkten Armen, jedoch war ihre Haltung ebenso gerade wie die ihres Ex-Ehemannes.
~+~
Was ist die Sonne ohne dein Licht?
was ist ein Bild ohne dein Gesicht?
ich hab das Leben verflucht, allein zu leben versucht
doch es geht nicht
~+~
Seine Tochter fest an sich gedrückt blickte Seto seine Ex-Frau auffordernd an. Er wollte eine Erklärung!
„Seit ich ihr mitgeteilt habe, dass ich das Sorgerecht habe, weint sie ununterbrochen und verweigert die Mahlzeiten. Ich hatte gehofft, sie würde sich wieder fangen, aber in den letzten Tagen war sie gar nicht mehr unter ihrer Decke hervor zu kriegen. Ich übergebe sie dir hiermit. Mach’s besser!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Villa, dicht gefolgt von dem Schwarzgekleideten, der die ganze Zeit über kein Wort gesagt hatte.
Mit ausdrucksloser Miene, aber leicht irritierten Augen blickte Seto auf die nun wieder geschlossene Tür, durch die Naomi kurz bevor verschwunden war.
Die Erklärung für ihr Erscheinen in der Villa hatte sie in fast schon geschäftsmäßigem Ton ausgesprochen, doch der letzte Satz – „Mach’s besser!“ – klang anders. Er glaubte, einen weichen, warmen, aber auch traurigen Ton darin gehört zu haben, als hätte sie sich damit abgefunden, dass sie sowohl ihren Mann als auch ihre Tochter an einen Jungen verloren hatte, den sie gerade zum ersten Mal gesehen hatte.
~+~
Was ist die Sonne ohne dein Licht?
was ist ein Bild ohne dein Gesicht?
ich hab das Leben verflucht, allein zu leben versucht
doch es geht nicht
Ohne dich, kann ich nicht frei sein
Ohne dich, endlos high sein
Ohne dich, bin ich allein
Ohne dich, kann ich nicht fliegen
Ohne dich, endlos lieben
Ohne dich, kann ich nicht sein
~+~
Eine Weile sah Joey ihm dabei zu, wie er seine Tochter, seine kleinen Nae, im Arm hielt, dann trat er dicht an seinen Lebensgefährten heran, hauchte Seto erleichtert einen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann Nae zu.
Sanft strich er ihr übers Haar.
„Na Kleine, hast deinen Willen also letztendlich doch bekommen, hm?“
Zwar immer noch mit geröteten Augen und merklich geschwächt, doch mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen wandte die Kleine Joey ihr Gesicht zu und nickte kräftig.
„Dann geht ihr beide nach oben und legt euch hin. Du hast auch schon viel zu lange nicht richtig gegessen, Seto.“
Den letzten Satz an Seto gerichtet schnitt er ihm energisch das Wort ab, da er schon zu einer Erwiderung angesetzt hatte. Mit einem dünnen Lächeln nickte er schließlich ergeben, nachdem er Joey eine geschlagene Minute einfach nur angesehen hatte.
„So ist brav.“, lobte Joey und streichelte ihm zuckersüß lächelnd über die Wange. „Ich mache uns Tee, dann komm ich nach.“
~+~
Ich bete zu Gott das es nie endet
das dein Feuer mich ewig blendet
ich vermiss dich, zähle jede Sekunde
ohne deine Gnade geh ich zu Grunde
~+~
Als der Tee fertig war, stellte Joey ihn zusammen mit drei Tassen auf ein Tablett und machte sich auf den Weg in Setos Schlafzimmer. Als er jedoch die Tür hinter sich geschlossen und ans Bett getreten war, hielt Joey erst einmal inne. Im dämmrigen Licht der Nachttischlampe lagen Seto und Nae tief schlafend und mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen auf dem Bett.
Seto lag auf der rechten Seite des Bettes, Nae dicht an sich gezogen, die sich wie ein Kätzchen so klein wie nur möglich gemacht hatte, sodass sie kaum zu erkennen war unter Setos rechten Arm, den ihr Vater um sie geschlungen hatte und ihre Stirn sanft an seine Brust drückte.
Den Tee zur Seite stellend breitete Joey eine Decke über den beiden aus, ehe er sich umzog und zu den beiden ins Bett schlüpfte. Durch die dadurch entstandene Bewegung wachte Seto auf und öffnete verschlafen die Augen.
Als er allerdings Joey erkannte, der sich auf die linke Seite des Bettes – groß genug war es ja – gelegt hatte, lächelte er. Leicht hob er die linke Hand, um Nae nicht zu wecken, die seinen linken Oberarm als Kissen zweckentfremdet hatte. Das Lächeln erwidernd drehte Joey sich ebenfalls auf die Seite und die Finger seiner und Joeys linker Hand verflochten sich ineinander.
„Endlich habe ich meine kleine Familie bei mir.“, flüsterte er, ehe er erneut die Augen schloss. Er hatte leise gesprochen, aber dennoch hatte Joey ihn verstanden und konnte nicht umhin, rot zu werden.
„Ich liebe dich.“, hauchte Joey und auch wenn Seto ihn nicht mehr bewusst gehört hatte, glaubte er, ein leichtes Verstärken des Druckes an ihren verflochtenen Händen gespürt zu haben.
~+~
Ohne dich, kann ich nicht frei sein
Ohne dich, endlos high sein
Ohne dich, bin ich allein
Ohne dich, kann ich nicht fliegen
Ohne dich, endlos lieben
Ohne dich, kann ich nicht sein
~+~
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(1) Keine Ahnung, ob das so heißt, wenn eine Partei Revision gegen das gesprochene Urteil einlegt... ^^"
Nun ja, hoffe, es hat euch gefallen!
Somit ist meine kleine FF hier jetzt abgeschlossen.
*Träne wegwisch*
LG, feuerregen