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Die Schule für Hexerei und Zauberei

Liebe auf Abwegen
von

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Kapitel 7 Affären, Liebeskummer und andere Missgeschicke

Die Ferien vergingen recht zügig – in den Augen des Mädchens – zu zügig. Nunmehr sollte sie also ihr 7. und letztes Jahr in Hogwarts beginnen. Ihr letztes Jahr, indem sie Severus Snape so nahe sein dürfte. Das letzte Jahr, indem sie sich von zahlreichen Jungen umschwärmen lassen würde, ihrer Schönheit wegen. Das letzte Jahr, indem sie den Schutz vor ihrem Vater in dieser Schule finden würde…

Leichtfüßig schreitet die Schönheit also durch die langen, dunklen Gänge des gigantischen Gebäudes. Viele bewunderten sie, dennoch waren es hauptsächlich die jüngeren Schüler, die nunmehr ihr erstes Jahr beginnen würden. Die Schritte der 17-Jährigen führten sie also in den großen Speisesaal, der prunkvoll geschmückt galt, während man leisem Getuschel lauschen kann, das allerdings rasch zu verklingen beginnt, als der Schulleiter – Albus Dumbledore – seine Begrüßungsworte sprach. In dieser Zeit fand sich die Hübsche auch am Tisch Slytherins ein. Die Blicke der anderen waren doch fixiert auf ihr Gesicht, nahezu geschockt. Lag es daran, dass sie ihren Style geändert hatte?

Die Blondine hatte in den Ferien einige Modezeitschriften zwischen die Finger bekommen und unter anderem war auch der Gothic-Like da drin gut abgebildet gewesen. Ihren Schrank richtete Reika also neu ein und ihr Gesicht galt verziert durch schwarzes Make-up, das dennoch dezent aufgetragen wurde. Dennoch schien sie ein vollkommen neue Person zu sein… Ihr Haar hatte sie teilweise zu zwei Schöpfen gebunden und etwas an oberen Bereich stutzen lassen. Wäre die Schuluniform keine Pflicht, würde sie wohl nunmehr auch ganz anders gekleidet sein und ihre Wirkung verschärfen.

Die neuen Erstklässer wurden also hereingebeten und betraten den vollen Saal. Abermals trat ein Getuschel ein, das wieder zu verstummen begann, als der alte, sprechende Hut sein Lied zum Besten gab, als kleine Einführung für seine Person und zur Erläuterung der 4 verschiedenen Häuser. Die neuen Schüler wurden also, nach und nach, diesen zugeteilt und begaben sich auch sofort an dessen Tische, um mit ihren Kameraden zu speisen.

Für die Blondhaarige ein mehr als normaler Ablauf. Gähnend und streckend erhob sich die 17-Jährige schließlich und sah sich missmutig um. Das Abendessen war beendet und die Erstklässer würden nun die Schlafsäle, unter Führung der Vertrauensschülern, gezeigt bekommen. Sie hätte ebenso eine Vertrauensschülerin werden können, doch sie lehnte ab. Für sie wäre es zu stressig, sich um die Jüngeren zu kümmern und ein Vorbild zu sein. Außerdem vermutete sie, dass man ihr das Amt anbot, weil sie immer so viele Probleme verursachte, wenn ihr danach war und man hoffte sicherlich, dass sich dies dämmen würde, wenn sie eine „höhere Persönlichkeit“ wäre – ein Vorbild.
 

Ihre Schritte harrten auf den Weg zu dem Gemeinschaftsraum der Slytherins allerdings, als man plötzlich ihren Ärmel ergriffen hatte und am Gehen hinderte. Als sich die Schönheit abrupt umdrehte, erblickte sie Fred und George Weasley – Gryffindor. Sie waren Zwillingsbrüder und ziemlich verdreht. Sie ließen keine Gelegenheit aus, um Streiche zu spielen, besonders wenn es um Lehrer ging. »Dein neuer Style ist echt krass.«, meinte George, auch wenn die Blonde sich dabei nicht so sicher war. »Passt richtig zu dir.«, johlte Fred daraufhin, als hätten sich die Zwillinge abgesprochen. »Betont deine geheimnisvolle Art.«, erwähnte George und ergänzte damit auch Freds Aussage. »Echt schade, dass es diese Kleidungsordnung gibt!«, war die Meinung Freds, der diese recht lautstark äußerte. Man kam so rasch bei den beiden durcheinander. Sie sprachen rasch und abwechselnd, so etwas erlebte man nicht jeden Tag.

»Wollt ihr was Bestimmtes?«, zischte die Hellhaarige also die beiden Brüder an. Es war ja lieb, dass sie ihr Komplimente machten oder ihr sogar Mut zusprechen wollten, aber da alle bereits starrten, war diese Situation mehr als peinlich: »Das wird nämlich echt albern…« Die Rotschöpfe blickten einander an und grinsten breit, als sie sich abermals ihr zu wandten. Es schien ihnen zu gefallen, dass die Blondine sich schämte: »Hatten wir dir bereits gratuliert?«, fragte sie George. »Du bist ja nun 17 Jahre.«, ergänzte ihn also Fred. Die Blondhaarige schien kurz davor zu sein, alle beide gleichzeitig zu erwürgen - entschied sich allerdings, sich einfach umzuwenden und abermals ihren Weg einzuschlagen. Sie waren zwar in ihrem Jahrgang, aber ihr kam es anders vor…

»Warte doch mal, Reika!«, riefen die beiden dem Weibe also nach und rannten Reika rasch nach. Diese seufzte verächtlich und laut. Sie verstand eigentlich nicht so recht, was die beiden eigentlich von ihr wollten: »Was is’ denn noch?« Sie blieb somit ein weiteres Mal stehen und blickte hinüber zu den beiden Schönlingen. Ihre Geduld allerdings erschien im Keller zu sein. Lachend gehen die beiden Knaben also abermals zu ihr und haken sich, jeweils auf beiden Seiten, in ihre Arme ein. Diese Tat hatte wohl auch den gewünschten Effekt, denn all Beiden grinsten mehr, als sie sahen, dass die Blondine rot anlief. Aber Widerworte ihrerseits kamen nicht. Vielleicht war sie dafür einfach zu schüchtern? »Ach, Reika, sei doch nicht so abweisend.«, meinte Fred zu ihr und johlte abermals los. Während George begann leise in ihr Ohr zu hauchen, um sie etwas zu ärgern: »Wir sind doch alle Freunde hier.« Das Hauchen brachte eine stärkere Rötung in das bleiche Gesicht, während die Wangen des Mädchens zu glühen schienen. »Wir würden dir doch niemals wehtun.«, versicherte Fred ihr, wobei George rasch nickte. Eins wusste Rei nun und davon war sie überzeugt - Zwillinge sind sehr anstrengend! Rasch versuchte das Weib sich somit wieder einzukriegen und holte tief Luft, um die Jungen abermals murrend anzusehen: »Ja, ja… Schon klar. Aber was wollt ihr von mir?«

Das Geschwisterpaar begann im Chor zu lachen und zu johlen. Eigentlich verstand Reika den Grund nicht und betrachtete beide Knaben verdutzt wie skeptisch. Hatte sie denn irgendwas Witziges gesagt? Sie konnte sich nicht an so etwas erinnern… > Na! Wir dachten uns…«, fing George also an. »Da du ja einen guten Draht zu Snape hast…«, vollendete ihn schließlich Fred. »Professor Snape!«, mahnte das Mädchen die beiden Jungen, die abermals johlten. » Professor… «, begann also Fred. »Snape…«, meinte George dazu, »Du könntest ja ein gutes Wort einlegen.« Nickend sahen sie die Blondine beide samt an. »Für uns beide.«, ergänzte Fred seinen Bruder somit zügig. Nahezu ungläubig sah das Weib alle beide an. Sie sollte für diese beiden Scherzkekse ein gutes Wort beim Zaubertrankmeister einlegen? Was würde Severus dann von ihr halten? Sie wusste, dass der Dunkelhaarige weder Gryffindors noch die Weasleys leiden konnte… Letztendlich war es verständlich, denn es gab kaum wen, der solche Streiche spielen konnte, wie Fred und George. Sie schienen wie die Teufel zu sein… Jeden Tag hatten sie eine neue Idee, für einen fiesen Streich. Vielleicht wollten die Zwillinge ihr gerade auch nur einen Streich spielen? Ja! Das musste es sein! »Ihr habt sie doch nicht mehr alle! ICH soll für EUCH ein gutes Wort bei Professor Snape einlegen? Warum sollte ich das machen?«, das Slytherin-Mädchen zischte also alle beide lauthals an und verengte dabei gefährlich ihre Augen. Sie schien dessen Gegacker und Worte nicht besonders amüsant zu finden. Rasch schmiegten sich beide Knaben dichter an das Weib heran und schmiegte dabei ihre Wangen an die ihrige. Erst jetzt fiel ihr auf, dass beide Jungen um Einiges größer waren, wie sie selbst… »Reika, Reika, Reika…«, fing Fred also an und beküsste fürsorglich ihre Wange, nahezu beruhigend, was ihr allerdings abermals eine knallige Röte ins Gesicht jagte. Und wie es sein Bruder ihm vormachte, beküsste ebenso George die Wange Reis, die abermals röter wurde: »So etwas macht man doch unter Freunden.« Abermals folgte dieser ungläubige Blick zu den Rothaarigen. Sie redeten immer wieder von Freundschaft, aber eigentlich existierte zwischen ihnen niemals eine… Und dennoch ging ihr rasch ein Licht auf, wie sie die ganze Sache für sich selbst nutzen konnte. Das erste Mal an diesem Tag begann die Hübsche also zu grinsen, hinterhältig: »Okay, einverstanden. Aber dafür müsst ihr auch was für mich tun…«
 

Der gestrige Abend verstrich also recht zügig. Die Blondine musste sich auf eine Affäre mit Draco Malfoy einlassen, was ihr eigentlich nicht passte, aber für ihre Liebe zu Severus musste sie es riskieren. Deshalb kam der Hellhaarige am letzten Abend auch zu ihr ins Schlafzimmer und wollte etwas mehr, als im Normalfall gestattet gewesen wäre. Aber die Schönheit hatte die Hoffnung, diese ganze Sache beenden zu können. Sie plante fleißig, denn sie wollte und durfte ihren geliebten Hauslehrer nicht verloren.

In ihren Armen gebettet hatte sie die zahlreichen Bücher, eine Feder, Pergament und ihren Zauberstab. Ihre Schritte eilten in den Keller, denn nun hieß es: An den Kesseln sitzen, aufpassen und Zutaten zusammen mischen. Zaubertrankunterricht aller Severus Snape, worauf sich die Blondine sehr freute. Sie empfand dessen Unterricht am Interessantesten. Selbst interessanter als alle Unterrichtsfächer zusammen… Gerade noch rechtzeitig stürmte die Blondine also auf ihren Platz und setzte sich hastig hin. Die Schulsachen stapelte sie etwas ungeschickt auf den Tisch.

Kaum hatte Reika dies getan, wurde die Türe laut knallend gegen die Wand geschlagen und der Schwarzhaarige trat hinein. Rasche Schritte, die so leise waren, als würden seine Füße nicht mal den Boden berühren. Vorne am Lehrerpult harrten diese unheimlichen Bewegungen und der große, hagere Mann, gehüllt in schwarzen Umhang, wandte sich der Klasse um. Diese war schon bei dessen Eintritt vollkommen verstummt.

»Ich erwarte gar nicht, dass irgendjemand in den Ferien seine Bücher aufgeschlagen hat, um zu lernen oder zumindest das Gelernte zu wiederholen.«, murrte die Stimme des Mannes, der seine Klasse missmutig ansah und teilweise skeptisch mustert, »Deshalb freut es mich umso mehr zu testen, was ihr behalten habt, indem wir einen kleinen Test über Zaubertränke und deren Zubereitung schreiben.« Große Geplärre begann in den Sitzreihen. Ungläubige „Oh nein’s“ machten die Runde. Gleich in der ersten Zaubertrankstunde sollten sie einen Test schreiben, nur weil der Lehrer sehen wollte, was sie behalten hatten? Ohne Gnade legte der Mann also die Zettel auf den Tisch, damit diese rumgereicht werden konnten und jeder einen Bogen hatte. Es waren sogar Zubereitungs-Fragen drin, die sie eins in der ersten Klasse gelernt hatten. Nur die Blondine erschien recht sicher. Sie hatte in den Ferien sehr wohl die Zaubertrankbücher in die Hand genommen und mit diesen gelernt.

Die Stunden vergingen eigentlich recht flott. Der Test war in der ersten Stunde abgehandelt und in der 2. Stunde hatten sie Wiederholungen gemacht. Endlich entfernte sich also die lästige Klasse und die Blondine eilte rasch nach vorne zu dem Manne. Schüchtern beküsst sie also dessen Wange. Sie freute sich sehr, dass sie endlich wieder bei den Älteren sein konnte. »Reika, mein Engel…«, sanft werden die Seiten der Hübschen ergriffen, »Wie waren deine Ferien?« Nicht nur sie schien sich zu freuen, sondern er ebenso. Sanft streichen größere Hände ihre Seiten auf und ab. Murmelnd lässt die Schönheit ihn also gewähren: »Na ja… Anstrengend, aber ansonsten geht es. Und deine?« Behutsam schüttelte der Mann also seinen Kopf und betrachtete sie weiterhin: »Nicht der Rede wert.«

Zügig schnappte das Mädchen also nach Luft und schaute sich um, um sicher zu gehen, dass niemand mehr da war: »Ähm… Du kennst doch die Weasley-Zwillinge, oder…?« Schon alleine diese Frage war seltsam, dennoch nickte der Schwarzhaarige auf ihre Frage hin, »Na ja… Ich denke, du solltest sie etwas netter behandeln. Sie haben wirklich Ahnung! Ich habe sie mal abgefragt und sie wissen sehr viel, weißt du? Aber du bewertest sie recht streng…« Sie hatte es wahrlich gesagt! Sie hatte dem Zaubertrankmeister gesagt, dass die Weasley-Zwillinge nicht dumm seien und er zu streng mit ihnen seien! Verdutzt sah der Ältere das Weib also an, nahezu ungläubig: » Die beiden? Die können doch nicht mal Minze von Eisenhut unterscheiden. Geschweige denn, dass ich die beiden auseinander halten kann. « Recht hatte der Mann schon irgendwie, aber was sollte man machen? Rasch schüttelt die Blondine also verneinend den Kopf und blickte Severus dabei an: »Nein, nein… Ich bin mir sicher. Du kannst mir vertrauen… Ähm… Da wäre noch was…«, seufzend schaute die Hübsche also gen den Boden, nahezu beschämt, »Es geht um… Malfoy…« Skeptisch erschien die Mimik des Mannes, dennoch schien er ebenso ganz Ohr zu sein: »Was ist mit ihm?«

»Na ja… In den Ferien war er bei mir… Er hatte Fotos… von uns… Und da… hat er mich erpresst… Ich soll mit ihm eine Affäre… haben, oder er lässt… uns auffliegen…«, murmelte die Schöne also und senkte mehr ihren Kopf, »Ich habe schon… mit ihm schlafen müssen… Er hat mich so gedrängt…« Snape dachte in diesem Moment, dass er sich verhört habe. Aber dennoch schien die Blondhaarige es ja vollkommen Ernst zu meinen. Rasch war er von Wut zerfressen gewesen und verengte verächtlich die Augen. Natürlich wusste er, dass es nicht ihre Schuld war, sondern alleine Malfoys… »Wo ist der Kerl?!«, knurrte er laut, während er sich vorstellte, wie er sein Mädchen zwang, mit ihm zu schlafen, »Wo ist er?! Ich nehme ihn eigenhändig auseinander!« Erschrocken versuchte die Hellhaarige den Mann also ruhig zu stellen. So hatte selbst sie ihn niemals erlebt: »Schon gut… Du kannst ihn noch umbringen. Aber erst… müssen die Fotos her… Und das hat sich bald erledigt.« Wie konnte Reika nur so ruhig bleiben? Sie musste ja schon wirklich lange planen, damit sie sich nunmehr nicht aufregte. Dennoch nickte der Ältere zustimmend. Er wusste, dass er ihr vertrauen konnte…
 

Es verstrichen einige Stunden, ehe dem Weibe Fred und George Weasley entgegen kamen. Breit grinsend fuchtelten sie mit etwas herum und harrten vor der Blondine. Selten sah man die Zwillinge so stolz: »Wir haben sie!«, rief Fred voller Freude. »Es war nicht schwer!«, johlte George ebenso freudig. »Hast du schon mit Snape geredet?«, fragte Fred zügig und wedelte nicht mehr mit den Papier rum, damit die Blondhaarige ihnen diese nicht abnehmen konnte. »Professor Snape!«, mahnte abermals die Schönheit die beiden Knaben, ehe sie nickte, »Ja, dass habe ich…« Freudig jubelten die Beiden und reichten dem Weibe schließlich das, was sie vorher so freudig hatten herumgewirbelt. Sachte betrachtete die Blondine also den Inhalt und es waren tatsächlich die Beweisfotos, die Malfoy gegen sie und Severus eingesetzt hatte: »Ihr seid wirklich die Größten!«, jubelte die Hübsche freudig und stellte sich rasch auf die Zehenspitzen, um beide Brüder kurz auf die Lippen zu küssen. Vor Freude vergaß sie, wen sie eigentlich vor sich hatte, » Das vergesse ich euch sicherlich nicht!« Die Rotschöpfe waren nunmehr im Gesicht genauso rot, wie es ihre Haare bereits waren… Noch nie hatten sie von solch einem reizenden Weibe einen Kuss bekommen und schon gar nicht wegen solch ein paar Fotos. »Ach, das war kein Problem…«, murmelten sie im Chor und rieben sich verlegen im Nacken, »War mehr als Selbstverständlich…« Und doch schien ihre Freude groß genug, um sie abermals zu küssen und schließlich höchst erfreut mit den Bildern fortzulaufen.
 

Abends war die Hübsche vergnügt dabei, die Fotos allesamt zu verbrennen, bis nichts mehr von ihnen zurückblieb. Nunmehr war sie davon überzeugt, dass es einen Gott gab. Bild für Bild landete in der Flamme des Slytherin-Kamins und wurde zu Asche, ehe schließlich Malfoy in den Gemeinschaftsraum kam. Grinsend setzte sich dieser neben sie und legte seinen Arm um sie: »Na, Daiji? Hast du auch soviel Lust, wie ich?« Murrend blickt Reika also zu den Schönling und verdreht ihre Augen: »Um ehrlich zu sein, nicht. Und nun nimm deinen Arm weg!« Eigentlich konnte der Blonde nicht glauben, was er hörte. Ungläubig sah er also die Schönheit an. »Was soll das heißen, Daiji?! Ich lasse dich auffliegen!«, zischte er rasch und erhoffte so, dass sie sich ihm beugte, »Ich warne dich!«

»Dann warne mich halt!«, wütend sprang die Kleinere also auf und zischte ihn böse an, »Aber womit willst du mich noch erpressen, wenn die Fotos und alles was dazugehört, bereits Asche sind?! Ich werde nicht mehr nach deiner Pfeife tanzen, mein Lieber!« Abrupt richteten sich graue Augen dem lodernden Flammen zu und schließlich der Asche und letzten Resten von einem der Fotos, das aber auch schon zu Asche wurde. Er hatte keinen Schimmer, dass man sie ihm abgenommen hatte. »Wo-Woher hast du sie, Daiji?!«, dröhnte er rasch und erhob sich ebenso, »Du warst nicht in meiner Nähe, sondern nur die-… Nein… Die Weasley-Zwillinge…«, murmelte der Jüngling leise, als er begriff… »Du solltest besser auf deine Sachen aufpassen, mein Lieber. Sehr viel besser.« , höhnte die Gleichaltrige. Er hatte keine Beweisfotos mehr und ohne, konnte er dem Weibe nichts nachweisen. Überhaupt war dies das letzte Jahr und nach diesem, war sie Volljährig und dürfte sogar was mit dem Professor anfangen, ohne Konsequenzen.

»Das bekommst du wieder, Daiji! Ich schwör es dir! Irgendwann…!«, aber mehr wagte er nicht zu sagen. Abrupt wand sich der Hellhaarige um, um zügig in die Jungenzimmer zu gelangen und die Triumphierende zurückzulassen. Reika konnte selbst kaum glauben, dass sie es geschafft hatte, aber es war nun mal so. Genießend streckte die Blondine sich eine Weile etwas und schaute nochmals ins rettende Feuer, ehe sie selbst zu ihren Zimmer ging.
 

Als sie in ihr Gemach kam begrüßte ihr Jungwolf sie liebevoll. Sanft strich sie diesem durch das weiche Fell und entzog sich schließlich die Schuluniform. Diese legte sie fort und zog sich ihr Nachthemd gemächlich über. Schließlich legte die Hübsche sich auf ihr Bett, während sich Skar dazulegte. Im Haus der Daijis durfte er nicht mal ins Haus hinein, aber solange sie in Hogwarts waren, erlaubte die Langhaarige dem Tier sogar, mit ihr in einem Bett zu schlafen. Behutsam streckte die werdende Frau sich also. »Er hatte es eh nicht besser verdient…«, murmelte sie und krauelte den Wolf hinter seinen Ohren. Für sie war es mehr als nur Freude, die sich durch ihren Leib schlängelte, sondern auch pures Glück. Niemals zuvor war sie jemanden so Dankbar gewesen.

Es dauerte nicht lange, ehe die Blondhaarige begann in tiefen Schlaf zu verfallen. Der Tag war recht anstrengend gewesen und nun konnte sie wenigstens ruhigem Gewissen ins Land der Träume flüchten. Leise war die Atmung und sogar recht entspannt. Man sah sie selten so ruhig… Eigentlich nie! Aber viele Dinge hatten sich so schnell erledigt, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatten. Nunmehr konnte sie beruhigt sein, dass ihr und Severus nichts mehr angetan werden könnte. Zwar wussten die Zwillinge nun von ihrer und Snapes Liebe, aber dies sollte Reika nur Recht sein. Beweise gab es schließlich keine mehr.

Und doch sollte sich ihre Traumwelt nicht verändert haben. Schwarz und voller dunkler Schatten. Die Einsamkeit pur und nichts anderes. Keine Stimmen, keine Leute, nicht mal mehr Erinnerungen.

Früher durchlebte sie in jedem Traum den Tod ihrer Mutter oder die Schläge wie die Vergewaltigungen ihres Vaters, aber mit der Zeit war selbst dies nicht mehr der Fall gewesen. Konnte man diese Umgebung überhaupt als wirklichen Traum bezeichnen? Es regte sich nichts… Es gab nichts… Nichts außer der Dunkelheit, die einen so fest zu umschließen schien, als würde sie einen erwürgen wollen. Die unterdrückende Tiefe des Nichts und die unendliche Einsamkeit, die sie sich selbst ausgesucht hatte. Schleier der Finsternis und unscheinbare Schatten, die sich zu bewegen schienen und dennoch reglos waren und in Mitten von all dem, saß die schöne Blondhaarige. Eingekauert, was nicht gerade bequem wirkte und vollkommen allein. Man verstand recht gut, weshalb sie so selten schlief, wenn sie jede Nacht solche Träume hatte und früher auch noch um ihr Leben durch den Leinfold fürchten musste. Aber man konnte es genauso wenig ändern… Sie hatte sich dieses Schicksal ausgesucht. Sie hatte sich entschieden, in ihrer schwarzen, zerstörten Seele den Schutz der Nacht zu suchen und sah in dieser, nur ihre schlechte Zukunft, wenn sie es zuließ oder sehr geschwächt war. Irgendwo hatte sie sich nicht selbst dafür entschieden… Irgendwie wurde ihr schon dies alles aufgezwungen, aber wahr haben wollte die Schönheit dies nicht.
 

Plötzlich änderte sich etwas ungemein an der finsteren Umgebung des Traums. Etwas, was nie geschah und niemals hätte geschehen dürfte. Eine vermummte Gestalt schritt auf Rei zu. Die Augen konnte man nicht erkennen, kaum etwas vom Gesicht. Nur etwas die bleiche Haut und die schmalen Lippen, die kaum einen Spalt geöffnet waren. Diese Gestalt schien ein Mann zu sein, ein hagerer, wenn sie sich nicht irrte. Gekleidet war er in einem schwarzen Umhang, ähnlich wie der Zaubertranklehrer dies zu tun pflegte und die Kapuze hatte er weit übers Gesicht gestriffen. Die Hellhaarige fragte sich, wie der unbekannte Mann so überhaupt was sehen konnte.

»Wer sind Sie und was suchen Sie in MEINER Welt!«, zischte sie zügig, als hinge ihr Leben davon ab, »Sie haben nicht das Recht dazu!« Es schien ihr nicht zu passen, dass jemand in ihre Traumwelt eindrang – ihr Reich. Hier sollte sie doch niemand finden… Niemand sollte in ihre Seele eindringen und sehen, wie zerstört sie eigentlich wirklich war. Aber irgendjemand wagte es wirklich. Jemand, den sie irgendwie kannte und dennoch schien er ihr so fremd. Aber was verursachte dieses Gefühl? War sie diesem Kerl vielleicht wirklich irgendwann begegnet? Aber wenn ja, wann?

Voller Skepsis betrachtete sie also den Schweigenden, der kurz vor dem Weibe zu harren begann. Was Rei davon halten sollte, wusste sie in diesem Moment selbst nicht. Aber letztendlich würde sie sich kaum in der Lage fühlen, diesen Fremden zu vertreiben, der ihr dennoch so vertraut vorkam. » Ich will eine Antwort! «, mahnte sie lauthals, nahezu befehlerisch. Man merkte schon, dass sie sich kaum etwas bieten ließ. Aber dennoch schien sich der Eindringling nicht verpflichtet zu fühlen, sofort zu antworten, sondern begann, was man kaum sah, zu grinsen. Es war kein freundliches Grinsen – nein – eher ein hinterhältiges, vergnügtes Grinsen. Es erschien schon beunruhigend…

»Du kennst mich also nicht, Reika Daiji? Dabei kennt die halbe Welt mich. Sie fürchtet mich sogar… Nur diese elendigen Muggel haben keinen Schimmer. Aber gerade von dir, Reika Daiji, hatte ich erwartet, dass du mich erkennst.«, die Stimme des Mannes war recht rau und verbittert. Dennoch zugleich vergnügt, außer als er ihren Namen nannte. Da klang es eher so, als wäre es eine Strafe, diesen zu nennen. Beinahe so, als wären ihre Namen etwas sehr widerliches… Aber was sagte er? Die halbe Welt kannte ihn, außer der elendigen Muggel? Dies konnte nur einer sein… »Lord… Voldemort…?«, wisperte die Schöne, kaum hörbar. Eigentlich wollte sie selbst nicht glauben, dass der, dessen Name nicht genannt werden durfte, wahrlich Traumbesuche bei ihr machte. Es gab eigentlich auch keinen Grund… »Oh~… Du wagst es sogar, meinen Namen zu nennen? Wie erfreulich. Ja, sehr erfreulich.«, die Stimme erschien so vergnügt. Plötzlich hob Voldemort die Kapuze fort und offenbarte sein Gesicht. Die Nase schien nicht vorhanden, bis auf die zwei Nasenlöcher, die Augen blau, außer wenn er wütend wurde, dann glimmten diese Rot auf und die Haut unglaublich bleich. Allen in Allen war er recht unheimlich und erinnerte an eine Schlange.

Ungläubig sah das junge Ding also den recht großen, hageren Mann an. Sie wollte eigentlich immer noch nicht wahr haben, dass sie wirklich den dunklen Lord vor sich hatte und dennoch sollte es irgendwo die Wahrheit sein? Er sah eigentlich so aus, wie sie sich den Zauberer der alten zeit, der so viele tötete, vorgestellt hatte. Aber immer noch war die Frage offen, was er eigentlich von ihr, einer Schülerin Hogwarts, wollte. »Ja, ja… Wie auch immer. Is’ ja nur ein Name. Aber was in aller Welt sucht solch ein… Ein…. Ein Kerl in meiner Welt?«, murrte sie, als wolle sie dem Manne keinerlei Respekt entgegen bringen. Sie sah auch keinerlei Gründe dazu. Dies war nur ein Traum und er hatte kaum Macht in einem solchen… Aber sollte er doch tun, was ihm beliebt. Selbst wenn sie sterben müsste, wäre sie dazu bereit, aber irgendwas sagte ihr, dass er dies nicht vorhatte.

»Ahnst du es denn nicht, Reika Daiji? Du hast keinerlei Ähnlichkeiten zu deinen Eltern, aber hast keinen Schimmer, weshalb ich hier bin?«, fragend sah er sie an und doch schüttelte sie rasch ihren Kopf. Sie wollte seinen Anlass wissen, denn ahnte nicht mal annährend, was er wollte, »Na gut… Aber eines sollte dir aufgefallen sein… Du besitzt Gaben, die sonst keiner hat. Weder deine Kameraden noch deine Familie. Oder weißt du das auch nicht?«, er sah sie abermals fragend an und doch schien sie diesmal zu wissen, was er meinte und nickte zustimmend, »Na wenigstens etwas… Und unter anderem kannst du mit Schlangen reden, also Parsel sprechen, dass wirst du kaum leugnen können.« Langsam wurde die Schöne genauso bleich im Gesicht, wie der Mann vor ihr. Es schien langsam klar zu werden, wer er eigentlich war und was er wollte. Weiterhin sah sie ihn dennoch ungläubig an, als sich die eisblauen Augen zu weiten begannen.

»Ich bin dein leiblicher Vater, Reika…«, murmelte der schlangenähnliche Mann und plötzlich trat Stille in der Finsternis ein…
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Von:  Ranofa
2008-09-29T20:00:07+00:00 29.09.2008 22:00
Naja...ich muss sagen die FF hat was...
So wirklich Probleme wie oben beschrieben beim Lesen hatte ich nicht.
Mir hat sie gefallen...Punkt. ^^
Von:  KittenUpATree
2008-09-19T21:19:10+00:00 19.09.2008 23:19
Wow... also, ich finds ziemlich krass, das Voldemort ihr Vater sein soll! O.o Ich möchte dich daran erinnern, dass er in etwa 70 Jahre alt ist... Also ALT!!!
Naja, ok, dass sollte ihn nicht davon abhalten, ein Kind zu zeugen, aber die Frau, die dazu bereit ist mit einem hässlichen, schlangenartigen, ALTEN Vieh zu schlafen, die möchte ich gerne mal sehen... *hüstel*

Was ich auch noch kritisieren muss, is der Schreibstil! Die Formulierungen sind an vielen Stellen einfach... falsch! Tut mir leid, dass ich das so sagen muss! Man merkt auch echt, dass du dir eigentlich mühe gibst, aber trotzdem passen die Formulierungen oft nicht. Das macht es ziemlich schwer, deine FF zu lesen.
Ich habs trotzdem gemacht, weil ich deinen Doji "C'est la vie" gesehen hab und ich einfach die Vorgeschichte lesen wollte! ^^
Naja, du hast ja auch gesagt, die FF sei schon ziemlich alt, also behaupte ich jetzt einfach mal, dein Schreibstil hat sich inzwischen bestimmt verbessert! ^^

Ansonsten find ich die Idee und alles echt klasse! ^^ Du hast viele gute Ideen! ^^

lg Ailayn-chan


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