Zum Inhalt der Seite

Bin ich glücklich?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine Viertelstunde vor Probenbeginn parke ich mein Auto sicher auf dem Gelände der PS Company. Trotz dass um die Uhrzeit schon viel auf den Straßen los ist, bin ich gut durchgekommen. Normalerweise handhabe ich es so, dass ich mindestens eine halbe Stunde vor den anderen da bin, damit ich in aller Ruhe noch einmal die Angelegenheiten des Tages durchgehen und mir einprägen , Unterlagen ordnen oder noch kurz einen Anruf tätigen kann. Nicht dass ich ersteres nicht schon zu Hause getan hätte, aber ich bin lieber gut vorbereitet, prüfe alles dreimal auf seine Richtigkeit und weiß, was ich zu tun habe als das ich einfach drauf losgehe und dann mal sehen, was passiert wie so manch einer in dieser Chaoten-(mich natürlich ausgenommen)-band. Und wenn man schon vom Teufel spricht oder besser denkt, fährt just in diesem Moment ein kleiner schwarzer KIA um die Ecke und wird direkt neben meinem roten Daihatsu [Anm.: kein Plan von sowas XD“] geparkt. Elegant steigt der Fahrer des Wagens aus diesem und grinst mich an, während er seine übergroße Sonnenbrille abnahm. „Ah wen haben wir denn da? Guten Morgen Yu. Na, was machen wir denn um diese Uhrzeit am Auto? Hast du nur was vergessen oder willst du mir wirklich sagen, dass du JETZT erst gekommen bist?“ überlegen sieht mich der kleinere an und wippt mit der Augenbraue. Natürlich ist diese Frage völlig überflüssig, da er genau gesehen hatte wie ich aus dem Auto gestiegen bin, als er auf das Gelände fuhr.

„Dir auch einen guten Morgen Takanori“ begrüßte ich ihn überaus freundlich, denn ich hasse es ihm diese Genugtuung, die gleich folgen wird, zu geben. „Sehr zu meinem Leid und deiner Freude, muss ich wohl sagen, dass ich in der Tat erst jetzt angekommen bin.“ – „HAH!!!! Ich wusste es! Eines Tages Yu. Ich sag’s dir, da kommt der Tag, an dem zu einmal zu spät sein wirst! Wetten??“ Mit erhobenem Zeigefinger wedelte er vor mir und ging einmal schleichend um mich herum, was mich nur dazu brachte die Augen zu verdrehen, meine Tasche zu schultern und mich schon mal auf den Weg zum Eingang zu begeben. „Taka, wie oft hast du jetzt eigentlich schon mit den anderen darauf gewettet, dass ich an dem und dem Tag zu spät kommen würde? Dass du noch nicht Pleite bist ist wirklich ein Wunder.“

Ja, denn Takanori, anderen auch besser als Ruki, Sänger der erfolgreichen Band „the GazettE“, bekannt, ist schon beinahe süchtig nach Wetten. Er wettet auf und um fast alles! Es ist dabei egal, ob es sich um einen nicht angespitzten Bleistift, eine kaputte Spieluhr oder das Gebiss seiner Oma handelt. Alles, was man vom Fleck bewegen kann, ist nicht sicher vor ihm. Taka mag vor allem solche Wetten, die meine Pünktlichkeit betreffen. Schon seit über drei Jahren wettet er mit Bandmitgliedern oder anderen von der PSC, denn er findet es unnatürlich, dass ich wirklich immer pünktlich bin, keine Termine vergesse und auch sonst bei mir Ordnung herrscht, ganz im Gegensatz zu ihm. Es ist nur zu Schade, dass er dabei immer und immer wieder verliert, was die anderen natürlich ausnutzen und ihn deshalb meistens dazu überreden um Geld zu wetten, damit ihr Geldbeutel noch ein wenig dicker wird. Ich bin mir sicher, dass Taka weiß, dass sie das mit Absicht machen, aber er scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Armer Kerl, eigentlich. Ich habe mir auch schon überlegt einmal einzuschreiten und ein Machtwort zu sprechen, denn schließlich ziehen sie ihm das Geld regelrecht aus der Tasche, aber ich habe mich dagegen entschieden. Vielleicht lernt er ja so seine Lektion, dass dieses Wetten total dumm ist. Er würde schon sehen, was er davon hat, wenn er sich eines Tages seine exquisiten Shoppingtouren durch halb Japan nicht mehr leisten könnte.

„Ach komm schon, Yu“, ertönt es auf einmal neben mir und ich grüße die Empfangsdame, als wir eintreten und zu den Fahrstühlen gehen „lass mir doch den Spaß. Und es ist auch wirklich nett von dir, dass du dir Sorgen um meine finanziellen Angelegenheiten machst, allerdings scheinst du dabei vergessen zu haben, mit wem du es hier zu tun hast!“ Bei diesen Worten richtet er sich zu seiner vollen Größe auf und reckt das Näschen in die Höh. Ich schmunzel bei diesem Anblick, denn es ist irgendwie niedlich. „Natürlich habe ich das nicht vergessen, oh großer Ruki-sama. Nur weiß ich nicht wie oft ich dir noch sagen soll, dass es nichts bringt, wenn du auf so etwas wettest. Denn du wirst nie erleben, dass ich in meiner Zeit als Bandleader auch nur irgendwann zu spät komme. Du kannst also nur verlieren.“ erkläre ich ihm zum bestimmt hundertsten Mal und drücke auf den Knopf der die Fahrstühle zu uns führt und steigen schließlich ein, fahren hinunter in den Keller. „Hast du ne Ahnung und wenn ich nachhelfen muss. Eines Tages Yu.“ – „Ja. Schon gut, schon gut“ Der Kleine würde wohl nie aufgeben. „Sag mal, was ist das eigentlich für eine Sache mit Pon, die ich da schon wieder hören musste?“ – „Ach das. Nichts besonderes. Ich hatte mit ihm nur gewettet, dass er es nicht schafft 50 Gummibärchen in seinen Mund zu stopfen und sie eine Minute drin zu lassen ohne zu kauen, schlucken oder wieder auszuspucken“ er zuckt mit den Schultern und grinst mich wieder an, während ich ihn teils fassungslos ansehe. Wer kommt denn bitte auf so einen Schwachsinn? Wie alt ist er gleich nochmal? „Und was ist passiert?“ – „Naja, Pon war gerade bei Gummibärchen Nr. 46, als unser allseits geliebter alice nine. Bassist Saga den Raum betrat und ihm zur Begrüßung auf den Rücken klopfte. Pon hat sich natürlich dabei an einem Gummibärchen verschluckt und begann zu husten, spuckte die ganzen Gummibärchen wieder aus, während Nao ihm verzweifelt auf den Rücken schlug, damit der Gute nicht erstickt.“ Mit großen Augen sehe ich ihn an, als der Fahrstuhl unten ankommt und wir wieder aussteigen und Taka doch wirklich anfängt zu lachen. „Du hättest ihn mal sehen sollen. Pon war völlig rot ihm Gesicht und die ganzen Bären auf dem Tisch. Saga stand einfach nur daneben und hat dumm geschaut.“ „Aber er hätte ersticken können! Hast du daran mal gedacht? Wenn Nao nicht gewesen wäre, ihr beide hättet doch sicher nur daneben gestanden und ihm seinem Schicksal überlassen!“, sage ich entrüstet und schließe die Tür zum Proberaum auf, lasse ihn hineingehen „Irgendwann bringst du jemanden noch ins Grab mit so einem Unsinn!“ – „Yu jetzt hab dich nicht so. Pon geht es wieder gut, er lebt. Selbst du lebst doch noch.“ – „Ja, dank Akira aber auch nur!“ Ich schließe die Tür hinter mir, nachdem ich den Schlüssel wieder abgezogen und in meiner Jacke verstaut hatte, ziehe diese aus und hänge sie über meinen Stuhl am Tisch in der Ecke.

Ich muss zugeben, auch ich wurde schon einmal Opfer unseres kleinen Wettmonsters. Das aber liegt Jahre zurück und seit diesem Tag halte ich mich so weit es geht vom Alkohol fern und schieben wir es auf meinen jugendlichen Leichtsinn, dass ich mich von ihm zu einem kleinen Wetttrinken überreden lassen hatte. Zu diesem Zeitpunkt damals, waren wir alle nicht mehr ganz nüchtern, weshalb ich dies als weiteren Grund ansehe, dass mich niemand von diesem Schwachsinn abgehalten hatte. Die Aufgabe bestand darin innerhalb einer Minute so viele 2cl-Gläser an Wodka zu trinken wie möglich. Schließlich hatte es damit geendet, dass ich zwar durchgehalten habe, jedoch kurz danach einfach vom Stuhl gekippt war, mich übergeben habe und danach ohnmächtig geworden bin. Die restlichen vier an dem Tisch hatten das zuerst noch sehr lustig gefunden, Taka hatte mich als Weichei betitelt, als ich mich aber nicht mehr rührte, selbst als sie mich liebevoll mit dem Fuß angestupst hatten, machten sie sich so langsam Sorgen. Geistesgegenwärtig hatte Akira dann vom Barkeeper den Krankenwagen rufen lassen. Ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo mir der Magen ausgepumpt wurde und drei Tage später durfte ich wieder nach Hause gehen mit dem guten Rat vielleicht doch mal die anonymen Alkoholiker aufzusuchen. Nun möge man ja vielleicht denken, Takanori hätte dieser kleine Zwischenfall leid getan, aber Pustekuchen. Bei der nächsten Probe hatte er zwar etwas von einer Entschuldigung gemurmelt, jedoch forderte er im gleichen Atemzug seinen Wettgewinn ein, denn schließlich hatte er mehr Gläser getrunken. Unser lieber Bassist hätte ihn daraufhin am liebsten gleich einen Kopf kürzer gemacht. „Sag mal hast du nen Knall? Er hätte wegen dir sterben können, du Vollidiot!! Also hör mit dieser beschissenen Wette auf!“ Das waren seine Worte gewesen bevor er sich schließlich wirklich auf ihn gestürzt hatte, als Taka etwas von „Er hätte ja nicht drauf eingehen müssen.“ gemurmelt hat. Zum Glück wie ich heute sagen muss, konnten Yuu, Kou und ich Akira von ihm wegziehen, wer wusste, womit wir heute unser Geld verdienen würden oder ob wir mit einem anderen Sänger ebenso erfolgreich gewesen wären. Jedoch muss ich bei diesem Gedanken an ihn unweigerlich schmunzeln. Es war seit diesem Tag nicht die einzigste Situation, in der er mich verteidigt hatte.

„… Yu?“ – „. . .“ – „Yu?“ – „. . .“ – „YUTAKA!“ – „WAS?“ schrecke ich aus meinen Gedanken auf und muss erst einmal schauen, wo er denn jetzt steht und drehe mich zu ihm, sehe ihn fragend an. „Ich hab dich was gefragt!“ – „Oh entschuldige. Was ist denn?“ – „Ich hab dich nur gefragt wie lange du noch da stehen willst, schließlich kommen die anderen in fünf Minuten.“ Ich sehe auf die Uhr. Tatsächlich, die restlichen drei dürften bald eintreffen und ich hatte noch nichts vorbereitet. Schnell stelle ich meine Tasche auf den Tisch und beginne nach diversen Papieren zu suchen. „Also wirklich. Ich frage mich echt, wo du in letzter Zeit mit deinen Gedanken bist. Ist nicht das erste Mal, dass du für ein paar Momente völlig weggetreten bist.“ Taka sieht mich ernst an und es scheint als hätte er sich wirklich Gedanken darüber gemacht. Ich runzel die Stirn. „Also los erzähl schon. Was bedrückt dich?“ er nimmt sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank, an dem er steht und kommt wieder auf mich zu. „Gar nichts.“ antworte ich ihm. Kommt es denn in letzter Zeit wirklich so oft vor, dass es sogar schon auffällt? Okay ich verneine nicht, dass ich in letzter Zeit des Öfteren mit meinen Gedanken abschweife, aber ich hätte nicht gedacht, dass man es bemerken würde, zumal ich das auch nicht wollte, dass es auch nur einer mitbekommt. „Ich denke nur an Termine, die uns noch bevorstehen, den nächsten Einkauf, das Abendessen.“ – „Hm.“ Ein misstrauischer Blick, er trinkt einen Schluck aus der Flasche „Früher hat dich das aber auch nicht so abgelenkt, das muss es was anderes geben. Sag es lieber gleich ehe ich dich dazu zwinge“ Sag mal was soll das hier werden? Ich grinse ihn an, seufze theatralisch auf. „Nun gut. Ich gebe es zu, da gibt es tatsächlich etwas, was mich beschäftigt“ Ich sehe schon wie er die Ohren spitzt. Na da habe ich seine Neugier mal wieder geweckt, wenn er wüsste. „Lass mich kurz nachdenken wie ich es formuliere“ Ich sehe zur Seite und lege schließlich beide Hände auf seine Schultern, schaue ihn ernst an „Was ist denn nun?“ Er wird ungeduldig, will nicht so lange auf die Folter gespannt werden. „Taka du.. es.. du musst jetzt stark sein, okay? Mimi.. sie.. sie kann heute nicht vorbeikommen und euch Essen bringen“ gestehe ich ihm und sehe noch wie ihm seine Gesichtszüge entgleisen, während ich mir ein Lachen verkneifen muss.
 

[anm.: ich hab das mit den gummibärchen wirklich ausprobiert xD" 50 passen da mind. rein XDDD]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Keii-chan
2008-02-04T11:51:39+00:00 04.02.2008 12:51
Also...Yu kommt hier so richtig genial rüber...XD~ Irgendwie trocken, aber so, dass man sich voll weghaut...XD Fremdes Leid (vor allem bei RukiXD) interessiert ihn im Moment wenig, oder?XD
Aber...echt gemein, dass Ruki ihn so abgefüllt hat....aber Rei war ja da:)*ggggg* *den zu Kai schieb* *auch wenn der 'ne Freundin hat*
LOL, und du hast das mit den 50 Gummibärchen tatsächlich ausprobiert? Wow...=3 Respekt, Flauschi;)*gg*
Ruki hat's ja aber auch faustdick hinter den Ohren, oder?oÔ Wetten-Suchti=3
Nun denn, wieder sehr schön geschrieben^^
Dennoch solltest du vielleicht mehr Absätze reinbringen, sonst wirkt der Text zu bombastisch und unübersichtlich. Wenn da mehr Absätze drinne sind, macht es das Lesen gleich viel flüssiger und man hat mehr Freude dran. So verrutscht man sehr schnell in der Zeile^^
Aber, mach weiter so!
*wieder weiterhüpf*
*KNUTSCH*
Von:  Chiruki
2008-01-27T19:20:08+00:00 27.01.2008 20:20
aw ich mag kai so sehr XD
Und du schreibst ihn so süß!^^
Mir gefällt das mit den Gummibärchen XD Und man kriegt wirklich 50 in den Mund O_O das ist heftig, hätte ich nicht gedacht XD *vielleicht irgendwann auch mal ausprobieren sollte* XD

Von:  Ino_Hana
2008-01-14T19:57:50+00:00 14.01.2008 20:57
Das is eins dieser kapitel die man sich gerne noch ein zweites mal durchliest, witzig, interessant und man könnte sich das mit Ruki und den Wetten durchaus vorstellen.
Auch wenn das mit den Gummibärchen wirklich genial is ^.^
Ich hoffe das die ff in diesem Stil weitergeschrieben wird und freu mich aufs nächste Kapitel, welches hoffentlich genau so schnell fertig wird, wie das hier :)


Zurück