Die Tage vergingen wie im Flug und auch Weihnachten war schon bald vorüber. Bald war die Silvesterparty in der PS Company. Zwischen den Feiertagen hatten sie frei, und er hatte keinen von den Jungs in den letzten Tagen gesehen. Hatte er sich bis Weihnachten ab und an noch nach den Proben mit Reita getroffen, so verbrachte er das Fest und auch die Tage danach allein, zumindest ohne die Jungs, besuchte seine Familie und Freunde und verschwendete kaum einen Gedanken an sein Leben, doch ihm war bewusst, dass er davor nicht weglaufen konnte.
Und so war es auch. An Silvester sah er sie alle wieder, gliederte sich wieder in sein altes Leben ein und obwohl er dazu nicht unbedingt die größte Lust hatte, war er zu allen freundlich und gab vor, dass alles bestens sei.
Nun standen sie gerade im großen Festsaal der PSC, tranken, redeten und hatten Spaß, ganz so wie früher. Doch natürlich entgingen ihm die lüsternen Seitenblicke des blond-schwarzhaarigen Bassisten nicht und er wusste, dass er sie nicht ewig ignorieren konnte. Er wusste ganz genau, was Reita wollte, schließlich hatte er ihn jetzt schon über eine Woche zappeln lassen. Und er hatte wirklich lange darüber nachgedacht, wie er ihm am besten sagte, dass er das alles nicht mehr wollte. Doch er hatte es aufgeschoben, wollte wenigstens noch ein einziges Mal diese Lust verspüren, nur ein Mal noch. Und das noch heute. Im neuen Jahr wollte er diese Beziehung hinter sich lassen können, doch er wollte es wenigstens ein letztes Mal noch bewusst genießen. Nicht wie sonst immer nur diese Lust verspüren und sie hinausschreien. Es nicht wie sonst einfach nur geschehen lassen. Heute würde er bekommen, was er wollte, und ausschließlich das. Das hatte er sich vorgenommen. Etwas anderes kam nicht in Frage. Wenn Reita damit ein Problem hatte, dann musste er wohl auf diesen besonderen Abschied verzichten.
Doch noch war es ja nicht so weit, noch standen sie hier gemeinsam, noch brauchte er sich darüber keine Gedanken zu machen. Und dennoch... er wurde zunehmend nervös, je mehr die anderen tranken und je ausgelassener sie alle wurden.
„Aoi, kann ich mal kurz mit dir reden?“ Reita sprach ihn jetzt das erste Mal an diesem Abend direkt an. Er musste schlucken, drehte sich aber dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm um. Als er dann aber diese Blitzen in den Augen des Bassisten sah, war klar, dass dieser jetzt nicht nur reden wollte.
Er nickte, achtete aber darauf, nicht noch einmal zu den anderen zu sehen. Er wollte nicht wissen, was sie dachten. Ihm war bewusst, dass sie alle mitbekommen hatten, dass bei ihm nicht alles in Ordnung war, aber er wollte nicht darüber reden. Nein, nicht mit ihnen. Vor allem mit einem nicht...
Ehe er es sich versah, hatte Reita ihn auch schon an die Hand genommen und führte ihn nun durch das Getümmel der Party, vorbei an der tanzenden Meute, weg von der lauten Musik und den heißen Beats, weg von alledem. Er bekam gar nicht wirklich mit, wo sie hingingen, erst als er das Schild an der Tür sah, die der andere nun öffnete, wurde ihm dies bewusst. Er musste schlucken. Reita betrat mit ihm gerade ihren Bandraum. Er wollte doch nicht etwa hier...?
Er schüttelte leicht den Kopf. Nein, das konnte er doch nicht ernst meinen. Sie hatten so viele Plätze hier gefunden, wo sie niemand störte, und er wollte es ausgerechnet hier machen?!
Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und Reita schaltete das Licht an. Als Aoi in sein Gesicht sah, biss er sich leicht auf die Unterlippe. Reita schien seine Unsicherheit zu bemerken, versuchte sie aber so gut es ging zu ignorieren, wie er es schon die letzten Wochen getan hatte. Anscheinend wollte er sich nicht mit seinen Problemen belasten... Und das war Aoi mehr als nur recht, auch wenn es ihn doch irgendwo enttäuschte. Wenn schon nicht von Reita als Liebhaber, so hätte er doch wenigstens von ihm als seinen Freund erwartet, dass ihn so etwas interessierte. Wahrscheinlich ahnte der andere, dass er ihm das alles eh nicht erklären würde...
Reita schien auch keine unnötige Zeit mehr verstreichen lassen zu wollen, denn plötzlich stand er direkt vor ihm und presste ihn an sich, während seine Lippen sich auf die des Schwarzhaarigen legten und seinen heißen Mund zu plündern begangen. Natürlich ließ Aoi das alles zu, er wollte es ja auch. Nur noch heute, nur noch dieses eine Mal... Danach wäre Schluss damit, endgültig. Ohne wenn und aber. Nein, das hier war das letzte Mal, ihr letzter Sex...
Leise keuchend ließ er sich in das breite Sofa fallen, in das der andere ihn mit Nachdruck presste. Sofort war er über ihm, küsste ihn, verwöhnte seine Haut mit Streicheleinheiten und betörte seine Sinne mit diesen süßlichen Lauten. Aoi spürte, wie ihm zunehmend heiß wurde und auch er konnte das eine oder andere Keuchen nicht mehr unterdrücken. Er hatte die Augen geschlossen, ließ ihn alles machen, war beinahe willenlos. Reita hätte alles mit ihm machen können, doch Aoi wusste genau, was der Blond- Schwarzhaarige vorhatte. Und nur weil er dies wusste, ließ er sich so gehen.
Reita schlüpfte recht bald mit den Händen unter sein Shirt und ließ auch nicht viel Zeit verstreichen, bis er es ihm auszog, ja beinahe vom Leib riss und sich dann sofort daran machte, die entblößte Haut zu liebkosen und zu reizen. Er löste ihren Kuss, wanderte mit der Zunge langsam Aois Hals hinab und knabberte etwas an seinem Schlüsselbein, ehe er begann, seine Brustwarzen zu verwöhnen. Er entlockte dem schwarzhaarigen Gitarristen schon jetzt ein leises Stöhnen, welches ihn nur noch mehr anspornte.
Irgendetwas war heute anders als sonst... Und spätestens als Reita sich daran machte, jetzt schon seine Hose zu öffnen, war ihm bewusst, was genau das war. Der Bassist hatte es heute mehr als nur eilig, wollte sich anscheinend so schnell wie möglich in ihn rammen und ihn zum Stöhnen bringen. Wahrscheinlich lag das daran, dass er ihn so lange nicht mehr hatte, ging es Aoi durch den Kopf, doch er tat nichts dagegen, ließ Reita gewähren. Sollte er es doch machen... Im Grunde war es ihm egal, Hauptsache er kam auch auf seine Kosten. Und dafür würde er, wenn nötig, schon selbst sorgen...
Lustvoll hatte er die Augen geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt, während er sich jeder noch so kleinen Berührung entgegenlehnte und sich vor ihm regelrecht räkelte. So offensichtlich angeboten hatte er sich ihm schon lange nicht mehr, aber auch er wollte es. Die letzten Tage ohne Sex hatten ihre Spuren hinterlassen, denn er war noch unausgeglichener als sonst... Aber das würde sich ja nun hoffentlich wieder ändern...
Stöhnend biss er sich auf die Unterlippe, als Reita eine Hand in seine Hose schob und ihn zu massieren begann. Er genoss das gerade einfach nur, wollte sich vollkommen gehen lassen, ihn einfach nur spüren, es einfach nur spüren...
Als er nun wieder die Augen öffnete, um ihn anzusehen und ihm zu zeigen, dass er bereit für mehr war, weiteten sich seine Augen unwillkürlich und seine Laute verstummten. Leicht geschockt blickte er an Reita vorbei. Dieser schien aber gar nichts zu bemerken, und massierte ihn einfach weiter, machte ihn immer heißer und ließ ihn nun auch wieder leise keuchen. Doch mehr konnte und wollte Aoi jetzt nicht tun. Immer noch sah er wie gebannt an dem Blond- Schwarzhaarigen vorbei und hoffte, dass er sich das alles vielleicht doch nur einbildete. Doch spätestens als diese Stimme ertönte, war klar, dass sie wirklich nicht mehr allein in diesem Raum waren.
„Ich würde gerne etwas bei euch mitspielen...“
Aoi musste hart schlucken. Er... er wollte was?!
Er spürte, wie nun auch Reita seinen Kopf hob und sich umdrehte, den Blick starr auf die Person geheftet, die sich ihnen nun langsam näherte. Er hob eine Braue, und sah den kleinen Sänger halb belustigt, halb bemitleidend an. Er wusste nicht, ob er lachen sollte oder lieber nicht. Aber als noch einige Augenblicke mehr vergingen, wurde ihm bewusst, dass der andere es scheinbar ernst meinte.
Ein Grinsen legte sich auf Reitas Lippen und er massierte Aoi nun wieder, ohne den Blick von dem Rothaarigen abzuwenden, und er leckte sich leicht über die Unterlippe, als der Schwarzhaarige unterdrückt aufstöhnte.
„Und warum sollten wir dich mitspielen lassen?“, fragte er nun mit leiser hämischer Stimme.
Der andere musste lachen.
„Soll ich dir das wirklich erst noch erklären?“, fragte er breit grinsend und schüttelte leicht den Kopf. Er kam noch näher, stand nun genau neben der Couch und blickte zu der Hand des Bassisten, die noch immer in Aois Hose verschwunden war und diesem dann und wann ein leises Stöhnen oder unterdrücktes Seufzen entlockte.
Er griff nun nach Reitas Hand und hielt sie fest. Er wehrte sich nicht dagegen, ließ die Hand augenblicklich ruhen und sah direkt in die dunklen Augen des Rothaarigen, der heute mal keine Kontaktlinsen trug. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und hielt den Atem an, als Ruki sich ihm nun langsam näherte und erst kurz vor seinen Lippen stoppte.
„Ich würde es dir viel lieber zeigen...“, raunte er nahe an seinen Lippen und leckte dann demonstrativ mit der Zunge darüber...