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Yina und Feoan

Der Fluch
von

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Eine Nacht im Wald

Eine Nacht im Wald
 

Es war feucht und kalt, ungewöhnlich für eine Spätsommernacht und ich zog meinen Umhang fester um meine Schultern. Die Bäume wirkten bedrohlich, nachts im Dunkeln. Doch ich hörte wie die Blätter sich leise in den Schlaf sangen und meine Angst fiel von mir. Das Gras auf dem ich stand flüsterte still im Wind. Es waren ein paar Wochen vergangen, seit ich mit meinem Vater über Feoan gesprochen hatte und der hatte Funar darüber benachrichtigt. Die Beiden waren zwar immer noch in der Stadt, hatten aber nicht vor noch einmal zu uns zu kommen. Feoan habe mit seinem Vater fast das selbe Gespräch geführt, wie ich mit meinem. Ich war erleichtert und gegen meinen Willen, musste ich Feoan danken. Kaum vorzustellen was passiert wäre, wenn ich mich mit Feoan vermählt hätte. In unserem Zwist hätten wir sicher das ganze Land in den Untergang getrieben.

Ich vertrieb diese Gedanken und sah mich im Wald um. Jyn hatte mich hierher bestellt, ich wusste nicht, was er von mir wollte. Da ich aber eh nichts zu tun hatte, war ich seiner Bitte nachgekommen. Nun glaubte ich schon, der Kater habe mir einen schlechten Streich gespielt, als ich plötzlich ein Knacken im Unterholz vernahm. Ich sah mich um und im schimmernden Licht des Mondes sah ich den weißen Kater auf mich zu springen. Seine Augen funkelten mir zu und nach einer Weile war er neben mir und schnurrte leise.
 

„Danke das Ihr gekommen seid, Yina.“, sagte er und ich nickte ihm zu. „Ich hoffe Ihr erlaubt mir, mich in meine Elfengestalt zu verwandeln?“ Ich seufzte. Er sollte aufhören, mich alles zu fragen!
 

„Natürlich, Jyn!“, sagte ich leicht gereizt, „Und hör auf mich mit „Ihr“ anzusprechen. Bitte sag du zu mir ich komme mir sonst immer so schrecklich eingebildet vor!“
 

Jyn drückte seine Augen zu und schien sich anzustrengen. Kurz darauf veränderten sich seine Vorder- und Hinterbeine zu Armen und Beinen. Sein weißes Fell wurde zu Kleidung und sein Kopf nahm die Gestalt eines Elfen an. Er war wie immer barfuss, obwohl es Herbst wurde und die Kälte in den Boden fuhr. Als er fertig war, lächelte er mich an und ich grinste leicht zurück.
 

„Also, Jyn, warum sind wir hier im Wald und was wolltest du von mir?“ Er sah mich sehr seltsam an und ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Dann fuhr er sich nervös durch die Haare und kam mir näher. Er nahm mich in den Arm und ich wollte ihn von mir drücken, aber er hatte eine unheimliche Kraft.
 

„Ich wollte einen Kuss, Yina.“, flüsterte er dann und drückte seine Lippen auf meine. Ich spürte seine spitzen Katzenzähne und wand mich erst nach einem Moment der Verblüffung aus seiner Umarmung. Wütend funkelte ich ihn an.
 

„Was sollte das, Jyn?“, rief ich, „Ich liebe dich nicht!“ Jyn sah mich traurig an, als ich es plötzlich um uns herum im Gebüsch rascheln hörte. Erschrocken fuhr ich herum und suchte die Büsche mit meinen Augen ab. Ehe ich mich versah, standen da Gestalten mit Schwertern und Pfeil und Bogen in den Händen, die sie auf uns gerichtet hatten. Als sie auf die Lichtung kamen und das Licht des Mondes auf sie fiel, konnte ich ihr Zeichen erkennen. Es war ein Karo – es waren also Zauberer. Ich fluchte. Wie hatten sie uns hier gefunden? Schnell wandte ich mich an Jyn.
 

„Verwandle dich und lauf nach Hause!“, zischte ich ihm zu, doch er blieb regungslos stehen. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Waffen der Zauberer nicht auf Jyn, sondern nur auf mich gerichtet waren. Traurig blickte er mich wieder an.
 

„Es tut mir leid, Yina.“, stammelte er, „Sie haben mich vor ein paar Tagen gefangen genommen und mich hierzu gezwungen. Sie haben mir irgendetwas zu schlucken gegeben. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber mein Kopf war erfüllt von dem Gedanken, dich zu verraten. Erst jetzt sehe ich, was ich angerichtet habe. Ich werde dich retten, Yina.“ Ich konnte es nicht glauben und stieß, ihn von mir.
 

„Das glaube ich dir nicht, Verräter!“, schrie ich und die Zauberer kamen näher.
 

„Ich zeige es Euch, Herrin“, flüsterte er und sprang vor mich – auf den ersten Zauberer, der mich packen wollte. Er kratzte ihn und biss ihm in den Hals. Schreiend fiel der Zauberer zu Boden. Nun stürzten sich mehrer Zauberer auf Jyn und ich konnte kaum Atmen. Er hatte nur seine Krallen und Zähne und sie hatten Schwerter und Pfeile! Es waren zu viele, er konnte es nicht schaffen.
 

Aus dem Schatten trat nun ein sehr großer, hagerer Zauberer mit einem bösartigen Blick. Er stürzte sich in das Getümmel und packte Jyn von hinten am Hals. Ohne mit der Wimper zu zucken hob er ihn hoch und umschloss seinen zierlichen Hals mir solcher Kraft, dass Jyn keine Luft mehr bekam. Ich schrie auf und wollte zu ihm, aber zwei Zauberer waren nun zu mir gekommen und hielten mich fest.
 

„Bringt mir das Halsband, für dieses störrische Vieh!“, befahl der große Zauberer und ein anderer brachte ihm ein Band, nein eher einen Ring aus Eisen, den er um Jyns Hals legte. Er wehrte sich und schrie auf als das Metall seinen Körper berührte. Augenblicke später war er wieder ein Kater. Der Ring war mit ihm kleiner geworden und umschloss noch immer seinen Hals. Sie steckten ihn in einen kleinen Käfig in dem er sich nicht mehr bewegen konnte. Ich weinte und schrie und schlug um mich wie eine Furie, doch die Männer waren zu stark für mich.
 

Der riesige Zauberer kam auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Stirn. Es war als brannte sich sein Finger durch meine Haut. Sofort erschlaffte ich in den Händen der Zauberer und sank zu Boden. Der Zauberer kam zu mir hinunter und flüsterte mir etwas ins Ohr.
 

„Ich habe Euch verflucht, Herrin über Eneil. Ihr werdet langsam sterben, es wird viele Jahre dauern, aber vielleicht hat Euer Vater Gnade und übergibt mir sein Land, ohne das Ihr sterben müsst. Aber ich zweifle daran, dass er Euch glauben schenken wird!“ Er lachte. Sein Lachen hallte so laut durch den Wald, dass mein Vater es hören musste! Ich konnte mich nicht regen. Ich konnte nur da liegen und diesem grausamen Lachen zuhören, dass durch meinen Kopf hallte. Bis sich irgendwann Dunkelheit um mich legte und ich nichts mehr sah und hörte.



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