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Antarctica - im Herzen des Eises

eine Sammlung von Oneshots, zu einer durchgehenden Story zusammengefasst
von

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Ein Angriff gegen die Menschlichkeit

XD ein neues Kapitel also. Dies hier war etwas kompliziert, denn es bestand ursprünglich aus zwei einzelnen, parallel zueinander laufenden Strängen, die ich irgendwie zusammenwursteln musste. ^^ ich hoffe, ich habs so hinbekommen, dass Spannung entsteht!

Hauptpersonen: Sato (21 Jahre alt, Fähigkeiten: Empathie 3.Grades/Telepathie, Rang: Leutnant/Unteroffizier), Cesaja (21 Jahre alt, Fähigkeiten: Barriere 3.Grades/Manipulation, Rang: Captain/Offizier), Ryucama (21 Jahre alt, Fähigkeiten: Eis-Offensive/Blutdefensive, Rang: Captain/Offizier)
 

Sato lag auf der Liege und versuchte, nicht zu blinzeln, als ihm der Arzt in die Augen sah. Zwei federleichte Fingerspitzen lagen auf der Unterseite seines rechten Handgelenks, als der Arzt die Verknüpfung von Nerven und psychischen Kanälen prüfte. Dann lehnte er sich zurück und fuhr sich müde durch das schwarze Haar. Sato fragte: “Immer noch keine Verbesserung?” Der Arzt schüttelte den Kopf. “Ihre Nerven und Kanäle sind nach wie vor fast eins, Leutnant.” Er beugte sich über den Schreibtisch neben sich und fischte sich ein Therapieblatt aus der Box, die an dessen Rand stand. Er notierte einige Anweisungen, reichte dann Sato das Blatt und meinte: “Gehen Sie nach oben in die Kanalanalyse-Station. Geben Sie dieses Blatt bitte Doktor Sedoria.” Er wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu und schrieb drei Medikamente auf ein Rezept. “Sie wird Ihre Kanäle genauestens analysieren. Geben Sie ihr dann bitte dieses Rezept, sie soll überprüfen, was sie verändern muss, um Ihre Gesundheit wieder herzustellen. Das Rezept geben Sie danach bitte unten an der Ausgabestelle für Medikamente der S-Klasse ab.” Sato nickte. Der Arzt entließ ihn und der schlanke Telepath verließ das Sprechzimmer.
 

Cesaja gab den Befehl, die Barrieren zu schließen und sah, wie auch Carol seine Schilde aufspannen ließ. Die feindliche Armee stand kurz vor dem Angriff. Ryucamas Handgelenke begannen bereits eisblau zu glühen. Er war bereit. Dann rasten Flugzeuge heran, Cesaja straffte die Schultern angesichts der Tatsache, dass ballistische Geschosse auf sie niederhageln würden, die die Barrieren wesentlich stärker forderten als die Schilde, die eher für Laser und dergleichen zuständig waren.

Die erste Reihe raste heran. Doch anstatt ihre tödliche Fracht abzuwerfen, flogen die Maschinen über sie alle hinweg, um dann nach Westen abzudrehen. Verwirrt blieben die Mages zurück. Ryucama fluchte. “Wenn das ein Scherz gewesen sein soll, hab’ ich die Pointe verpasst!” “Da kommt Lafayette, vielleicht weiß er etwas!”, gab Ien’Sha, die ihre Truppe von Manipulatoren Cesaja unterstellt hatte, zurück.
 

Als er die Treppe zum vierten Stock hinaufstieg, überkam ihn ein leichter Anflug von Sorge und entnervt rieb sich Sato die Schläfen. Es wurde Zeit, dass sich in seinem Geist wieder Barrieren gegen fremde Gedanken aufbauten! Jedes Gefühl übermittelte sich ihm sofort, wenn er, anders als jetzt, keine psychischen Blocker nahm, die seine Wahrnehmung herabsetzten. Sato seufzte tief, als er das Ende der Treppe erreichte und in den Gang der Analysestation trat.

Doktor Sedoria empfing ihn sofort und bedeutete ihm, ihr in ihr kleines Sprechzimmer zu folgen. Dort hatte sich Sato auf die Liege zu legen. Die Ärztin überflog die Medikamentenliste und strich eines aus, wofür sie dann ein anderes eintrug. Sie reichte ihm das Rezept und Sato verstaute es sicher in seiner Brusttasche. “Ich habe Ihnen ein neues Mittel verschrieben, das nicht ganz so viele Nebenwirkungen wie das alte Antidepressiva hat. Es ist gut verträglich, dafür aber etwas teurer.” Sato lächelte. “Das ist in Ordnung, keine Sorge.” Beide lauschten auf ein seltsames, lauter werdendes Brummen.
 

Plötzlich fiel es Cesaja wie Schuppen von den Augen. Er fuhr herum und rief: “Großer Gott! Das Lazarett!” Beinahe gleichzeitig bemerkte Lafayette, dass sich ihre Gegner zurückzogen. Ryucama sah alarmiert auf. “Das wagen sie nicht!”

Eine Stimme dröhnte über das Feld, auf dem sich die Mages versammelt hatten. Kommandant Chargal rannte heran. “Eine Finte!”, keuchte er. “Das wahre… Ziel… liegt woanders!” Cesaja rief ihm seine Befürchtung zu. Chargal erbleichte. “Nicht das Lazarett! Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!” Ryucama nickte. “Aber Antarcticas Bastion ist uneinnehmbar für sie - zumindest aus der Luft. Es bleibt nur noch…”

Der Rest des Satzes ging in Chargals Aufschrei unter. Der Kommandant fiel auf ein Knie herab und keuchte: “Ein Angriff!”
 

“Das sind doch… Flugzeugmotoren? Ich dachte, Kommandant Chargal hätte das Schlachtfeld verlegt?”, grübelte Sedoria, als sie Sato aufhelfen wollte. Satos Augen weiteten sich. “Hat er auch!” “Nun, vielleicht…” Der Telepath schrie auf, als er den Hass spürte, der ihm entgegenschlug. Aus dem Flugzeug! Ein seltsames Geräusch, dann eine Detonation. Sedoria kreischte auf, als noch eine weitere Detonation das Gebäude erschütterte. Schmerz flutete duch Satos Geist, Schmerz und Angst. Panik, als eine Rakete einschlug und ein Teil der Decke zusammenbrach. Sato und Sedoria flüchteten aus dem Raum. Sie wurden voneinander getrennt, als eine weitere Explosion das Gebäude erbeben ließ und Staubwolken durch die Gänge jagte. Überall waren panische Menschen.

Sato spürte den tödlichen Schmerz, den ein älterer Mann empfand, die Panik einer jungen Mutter, die ihr Kind in Sicherheit bringen wollte, die Pein von Verletzten, die Verwirrung von Ärzten, er hörte die Schreie, grauenhaft verzerrt von dem Lärm. Sato stolperte und wurde von einem fallenden Stein am Kopf getroffen. Als sein Geist in die Schwärze driftete, spürte er, wie der Boden unter ihm nachgab, schließlich brach und einstürzte. Dies war sein Ende, dachte er…
 

“Schmerzen und… Tod! Sie hatten… Recht… Cesaja! Sofort zurück! Wir müssen… helfen!” Chargal kämpfte sich auf die Füße und taumelte zu seiner Abteilung zurück. Cesaja und Ryucama gaben Befehl zum Rückzug. Als sie zurückhasteten, erinnerte sich Cesaja, dass Chargal ein Empath zweiten Grades war und er den Schmerz, den die Angegriffenen erlitten, nur allzu deutlich fühlte. Ryucama stieß hervor: “Sato ist da drin! Das ist sein Todesurteil!” Cesajas Entsetzen ließ ihn fast zusammenbrechen, als er sich den zarten, verletzlichen Sato in der Hölle dieses Angriffs vorstellte. Ryucama hatte Recht, wenn Sato wirklich dort war, lebte er höchstwahrscheinlich nicht mehr. Der psychische Terror war zu viel, wenn selbst Chargal, dessen Stirn ein Strich weniger zierte, unter der Wucht der Emotionen - über zwei Kilometer entfernt! - in die Knie ging. Cesaja beschleunigte seine Schritte, als er den Geruch von Rauch, Blut und Angst wahrnahm. Dann kam das Lazarett in Sicht.

Oder besser das, was früher einmal das Lazarett gewesen war. Wo einst ein vierstöckiges Gebäude gestanden hatte, fand sich jetzt nur noch ein gigantischer Trümmerhaufen, die Straße und das Schneefeld, das es umgeben hatte, waren nun durchzogen von Kratern, wo Bomben und Raketen eingeschlagen hatten. Cesaja wandte den Kopf und starrte in Ryucamas schreckensbleiches Gesicht. Sein eigenes Entsetzen spiegelte sich in den Augen seines Freundes wieder. Ryucama öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihm fehlten die Worte.

Schließlich rannten beide - gefolgt von ihren Soldaten - auf den Trümmerhaufen zu, um zu helfen.
 

Er erwachte in der Finsternis. Ruhe herrschte. Grabesstille. Aber er war nicht tot, noch nicht. Sato hatte Schmerzen, seine Beine ließen sich nicht bewegen, waren eingeklemmt. Er spürte den Schmerz von anderen Verschütteten, spürte die Enge, in der er lag. Sato wusste, dass Tonnen von Gestein, Holz und Metall über ihm lagen. “Hilfe!”, wollte er schreien, brachte aber nur ein heiseres Krächzen und ein kraftloses Husten zustande. Er spürte, dass Splitter in seinen linken Arm schnitten, dass Blut über seinen Unterarm rann. Mit seiner Telepathie erreichte er niemanden, der oberhalb von ihm lag. Er erreichte nur jene Unglücklichen, die noch tiefer begraben lagen als er. Sato riss sich schluchzend vom sterbenden Geist eines kleinen Mädchens los, das nicht älter als acht sein konnte. Warum hatten sie das getan? Warum das Lazarett, das Krankenhaus, in dem alle Kranken und Verletzten Antarcticas lagen?

Sato spürte, wie ein weiteres Kind, ein etwa vierjähriger Junge, in den Armen seiner bereits toten Mutter starb. Er keuchte und versuchte, den Arm aus den Splittern zu ziehen, doch er trieb sie dadurch nur noch tiefer in sein Fleisch hinein. Tränen rannen Sato über das Gesicht. Er hauchte: “Warum? Warum nur?” Und dann begann er zu beten. Für die armen, sterbenden Kinder, die niemals mehr das Licht sehen würden…
 

Eine junge Frau in einem verdreckten, ehemals wohl weißen Kittel kam ihnen schwankend entgegen. Blut verkrustete ihr Haar. “Seid ihr hier, um zu helfen? Ich bin Amandia, eine Ärztin. Könnt ihr uns helfen, Verletzte zu bergen?” Ryucama und Cesaja nickten. Amandia wies sie an, ihre Truppe in die Trümmerlandschaft zu schicken.

“Kommandant Sarmagon muss kontaktiert werden. Wir brauchen jede helfende Hand, die wir bekommen können, vor allem Telekinesebegabte, um die Steintrümmer zur Seite zu räumen!” Cesaja nickte und dachte an einen seiner Soldaten, Tandoora, einen Telepathen der Kreuz-Klasse. Tandoora hätte Sarmagon wohl schon draußen auf dem geplanten Schlachtfeld erreicht. Ja, Captain?, kam es von dem Telepathen. Kontaktiere Kommandant Sarmagon! Wir brauchen Helfer! Und Kommandant Lucarna soll jeden Telekinesebegabten schicken, den er finden kann! Und Heiler! So schnell wie möglich! Verständnis kam von Tandoora und Cesaja nickte. “Erledigt. Sarmagon und Lucarna werden davon erfahren!”, wandte er sich an die Heilerin. Amandia sah erleichtert aus. “Ich danke Euch!” Cesaja nickte ihr zu, dann folgte er Ryucama auf das Trümmerfeld hinaus. Er hoffte, dass sie möglichst viele Verletzte lebend bergen konnten.
 

Sato lag noch immer in der Finsternis. Tränen rannen ihm über das verschwitzte Gesicht. Das Atmen fiel ihm schwer. Er hatte Angst. Kurz zuvor hatten sich die zwei Betonplatten über ihm bewegt und Staub war auf ihn hinabgerieselt. Was, wenn die Platten herabstürzten und ihn unter sich begruben? Sato versuchte, sein rasendes Herz zu beruhigen. Viel Erfolg hatte er nicht. Wie lange er wohl bereits hier unten war?

Wieder starb ein Mage, diesmal ein junger Mann, der unter einer geborstenen Metallplatte eingeklemmt gewesen war. Sato hatte die Schmerzen des Mannes geteilt. Der Tod war im Grunde eine Erlösung für ihn gewesen. Der Mann hatte so tief unter ihm gelegen, dass eine Rettung nahezu unmöglich gewesen war. Dennoch, das Leben aus dem zerstörten Körper weichen zu fühlen, war fast mehr, als Sato ertragen konnte. Er schluchzte. Würden die Retter, wenn denn welche kamen, sie jemals finden?
 

Ryucama hob mit einem Ächzen den nächsten Stein und reichte ihn Cesaja. Dieser spürte das Blut an den Fingern seines Freundes, ehe er den Stein an den Telekinesebegabten weitergab, der ihn in das Schneefeld außerhalb des Trümmerfeldes beförderte. Es war weit nach Mitternacht. Bisher waren insgesamt zehn noch lebende Verschüttete gefunden worden. Die Zahl der Toten überstieg diese um ein Vielfaches. Amandia, die neben ihnen arbeitete, brach mit einem Keuchen, das wie ein Schluchzen klang, zusammen. Tränen der Erschöpfung rannen ihr über das Gesicht. Vor zwei Stunden hatten sie Amandias Schwester gefunden, die ebenfalls Ärztin im Krankenhaus war. Sedoria war zwar schwer verletzt, aber zumindest war sie noch am Leben. Cesaja biss sich grob auf die Lippe, so fest, dass er Blut schmeckte, als er sich einredete, dass Sato noch am Leben sein musste. Ryucama neben ihm legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. “Hör auf, Cesa. Du bist vollkommen am Ende mit deinen Kräften. Ruh dich aus, du kannst nicht mehr tun!” Cesaja schüttelte den Kopf und wies mit zitternden Händen auf Ryucamas zerschundene Hände. “Du könntest eher eine Pause vertragen als ich. Ich muss Sato finden - vielleicht liegt er nur Zentimeter unter uns!” Kopfschüttelnd sah Ryucama, wie sich Cesaja bückte, zwei gebrochene Metallstreben aufhob und sie ihm reichte. “Jetzt werde ich mir die Hände aufreißen. Du nimmst mir das Zeug ab!”, kommandierte die Barriere und bückte sich nach dem nächsten Trümmerstück. “Wir müssen ihn finden. Bitte, Ryu…”
 

Er hatte die Augen geschlossen. Sein Arm brannte wie Feuer. Die Splitter hatten sich bei seinem Zusammenzucken, als sich die Betonplatten über ihm erneut verschoben, noch tiefer in seinen Körper gebohrt. Sato fiel das Atmen schwerer und schwerer. Lang, wusste er, konnte er es nicht mehr aushalten. Die Trauer, die er mit jedem neuen Tod spürte, trieb ihn jedes Mal wieder an den Rand des Zusammenbruchs. So wenige lebten noch…

Da erbebten die Platten über ihm erneut. Sato stieß ein entsetztes Keuchen aus. Wenn sie jetzt fielen - er wollte gar nicht daran denken! Doch es kam anders. Die eine Platte rutschte zur Seite, während die andere von unsichtbaren Händen nach oben gehoben wurde. Er stieß einen erstickten Schrei aus. Plötzlich löste sich von der einen Platte ein Eck des Gesteins und polterte in den Spalt, in dem Sato lag. Der Telepath wurde im Bauch getroffen und würgte. Er spürte, wie irgendetwas in seinem Körper riss und keuchte vor Schmerzen. Die Düsternis zerfaserte vor seinen Augen. “Hier liegt jemand!“ Sato hörte noch, wie jemand nach einem Arzt schrie, dann driftete er in die Schwärze.
 

“Hier liegt jemand! Schnell, ein Arzt! Er ist eingeklemmt!” Cesaja reichte Ryucama mit einem müden Aufstöhnen einen Stein. Ryucama hielt inne. “Sie haben jemanden gefunden!” “Ihr solltet jemand anderen weitersuchen lassen!”, meinte der Telekinesebegabte leise. “Kommt, geht und seht nach, wen sie gefunden haben. Und dann lasst ihr euch ablösen und legt euch hin. Es nutzt nichts, wenn ihr euch verletzt, weil ihr zu erschöpft seid, um die Trümmer festzuhalten.” “Und… du?” Cesajas Stimme war schwer vor Müdigkeit. “Ich schaffe das schon noch. Meine psychischen Kräfte sind groß genug. Ihr habt schon genug getan. Geht!” Müde nickten die beiden und schleppten sich hinüber zu der Stelle, an der ein Verschütteter gefunden worden war. Ryucama musste Cesaja stützen, weil dieser sonst auf der Stelle eingeschlafen wäre. Zwei Ärzte und drei Helfer standen bereits dort, ein Telekinesebegabter hielt eine schwere Betonplatte hoch, drehte sie und ließ sie langsam zum Schneefeld schweben. “Er ist verletzt. Seid vorsichtig, wenn ihr ihn befreit!”, meinte einer der Ärzte gerade eben. Ryucama setzte den vollkommen erschöpften Cesaja ab und trat näher. “Kann ich helfen?” Der Blutdefensivler sah in den finsteren Spalt hinab und erkannte einen menschlichen Umriss unter einem Betonbrocken und einem Stahlträger liegen. Er roch Blut, der Verschüttete war verletzt! “Lasst mich das machen!”, meinte der Telekinesebegabte leise. “Ich werde ihn da rausholen, ihr müsst dafür sorgen, dass er sicher abgelegt werden kann!” Die Helfer nickten und bereiteten emsig eine kleine, trümmerfreie Fläche auf einer weiteren Betonplatte vor. Der Telekinesebegabte verschob den Stahlträger, schob den Betonbrocken zur Seite und hob vorsichtig den Verletzten an. Keine Regung. Der Verschüttete war bewusstlos. Langsam glitt der Körper nach oben, ins Licht des fast vollen Mondes und der vielen Fackeln, die entzündet worden waren, um den Rettern Licht zu spenden. Ryucama hielt unwillkürlich den Atem an. Weiches, verstaubtes braunes Lockenhaar, ein blasses, blutverschmiertes und zerkratztes, aber zartes Gesicht… “Sato!” Cesaja schreckte aus seiner Lethargie auf und hob den Kopf, mühte sich auf die Füße, als auch er ihren Freund erkannte. Ryucama kniete neben Satos bewusstloser Gestalt nieder, voller Angst, als sich die Ärzte über den zarten Telepathen beugten, um ihn zu untersuchen. “Sein Arm ist voller Glassplitter! Und beide Beine sind gebrochen. Nichts zu Schlimmes. Er hatte scheinbar Glück!” Doch der andere Arzt schüttelte den Kopf. “Nein, er hat innere Verletzungen. Der Betonbrocken, der auf seinem Bauch lag, hat ihn verletzt. Er wird innerlich verbluten, wenn wir ihm nicht helfen. Los!” Sie schoben Ryucama grob weg. Der Blutdefensivler wich zurück, mit Tränen in den Augen ob Satos Befinden.

Bestimmt eine halbe Stunde lang arbeiteten die Ärzte, ohne ein Wort zu sagen. Sie hatten Satos Hemd geöffnet und die Hände auf seinen bloßen Bauch und seine Brust gelegt. Ryucama konnte nicht sagen, wie es dem schlanken Telepathen ging. Aber er hatte Angst, dass es zu spät sein könnte. Er sah verzweifelt zu Cesaja hinüber, der sich ein wenig näher herangekämpft hatte und jetzt schräg hinter ihm lag und zu Tode erschöpft zu ihm aufsah. Der Blutdefensivler sah zurück zu den Ärzten - und zu Sato. Was, wenn der Kleine jetzt starb, jetzt, nachdem man ihn endlich gefunden hatte?

Doch jede weitere Überlegung wurde unterbunden, als sich beide Ärzte erschöpft zurücklehnten. “Was ist? Lebt er?”, sprudelte Ryucama besorgt hervor. Der eine Arzt, ein jüngerer Mann mit dunklem Haar, wandte sich zu ihm um. “Es geht ihm gut. Die Blutung ist gestoppt. Alles weitere muss von selbst heilen.” Ryucama rannen Tränen der Freude über die Wangen, als er näher herantrat. Satos Gesicht war blass, aber zumindest sah Ryucama jetzt, dass sein Freund ruhiger atmete. Der Telepath war auf dem Weg der Genesung.
 

*schwitz* das war nicht leicht, wirklich nicht. Na ja. Ich habs zumindest versucht. *grins* nachdem ich endlich mal meine Schreibblockade über den Haufen geschmissen hab. Meine armen Charaktere - bin ich wirklich so sadistisch/masochistisch (es tut weh!) veranlagt, dass ich sie so quäle? ^^'



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Keiss
2008-04-02T12:41:46+00:00 02.04.2008 14:41
Hallo
Gomen das mein Kommi erst so spät kommt....
Konnte mich nicht zum lesen durchringen das war so viel ich hatte kein Bock aber da ich eine drei in Englisch gescjafft habe bin ich sooo~ gut drauf das ich sofort vorbeigeschneit bin...^^

Also ich fand das Kappi sehr toll...*ina mag das wenn ihr lieblinge Leiden müssen*
Hört sich doof an ist aber so...tjaaa solange er nicht sterben musste, das wäre definitiv 'Scheiße' gewesen..

Wie kann man bloß so ****** sein und Bomben auf ein Krankenhaus feuren? Echt heftig....*ich will nie mehr in's Krankenhaus/Angst*

Naja
GLG
Ku-Ar
Von:  KeksFrosch
2008-03-30T18:27:46+00:00 30.03.2008 20:27
*heul* wie gemein! Bomben auf ein Krankenhaus...... *schnief* Da möchte ich kein Telepat sein...

Und zu deiner letzten Frage: Ja! :P
Von: abgemeldet
2008-03-29T15:18:41+00:00 29.03.2008 16:18
Zu erst muss ich ja mal sagen das ich nicht verstehe das du dir immer sorgen machst ob deine Schreibweise gut ankommt, ich bin immer noch total begeistert.
Hätte ich noch tränen in meinen Tränensäcken gefunden hätte ich sie sicher vergossen,aber leider waren keine mehr da -.-
Ich fand dieses Kapitel bis jetzt am besten eben weil zwei sachen zusammen drin waren^^
*ganz großes Lob von mir*
Ich denke wenn du deine Charakter nicht so quälen würdest, dan wäre die geschichte weniger gut....also ich würde sie bestimmt trotzdem mögen, aber ich denke das solche traurigen dinge besser ankommen....argh mensch hört sich das bescheuert an
tut mir lei*verbeug*
ich weiß leider nicht wie ich dir das sagen soll was ich sagen wollte
naja egal lassen wir das dann mal
und nun verabschiede ich mich schon wieder
bis demnächst^^
LG
Janne :D
Von:  Rooro
2008-03-28T07:01:40+00:00 28.03.2008 08:01
juhuu, es geht weiter *freu*

„Wenn das ein Scherz gewesen sein soll, hab’ ich die Pointe verpasst!“ Ich grins wie ein Honigkuchenpferd, der Spruch gefällt mir x)

Aber als die Flugzeuge über ihnen hinweg geflogen sind, hab ich mir schon gedacht, dass sie sich ein anderes Ziel suchen. Nur hab ich dabei an die Hauptstadt, eventuell noch an ein Dorf oder dergleichen gedacht. Ein Lazarett anzugreifen ist wirklich der Gipfel aller Unmenschlichkeit und Grausamkeit!
Wenn Chargal schon zusammen bricht, wegen all der chaotischen Gefühle (find ich übrigens sehr interessant an ihm), was muss dann erst der zerbrechliche Sato mitten im Kampfgeschehen selbst durchmachen? Seine Ohnmacht war wohl sein Lebensretter. Seine Wahrnehmungen mit all den sterbenden und bereits toten Menschen ist hart. Sehr gut nüchtern geschrieben, aber hart.
Und man spürt richtig, wie Sato eingeklemmt zwischen Geröll und größeren Trümmern liegt. Und dann die letzte Panik, wenn man merkt, dass das Gewicht auf einen hinabzustürzen droht. Und wenn man schon meint, er hätte es geschafft, kommt doch noch was auf ihn runter geregnet. Hart.

Ich muss sagen, deine Verwurstelung mit zwei Geschichten hast du perfekt umgesetzt. Einerseits noch nicht alles verraten, andererseits genug Spielraum für eigene Gedanken und Mutmaßungen. Bis hin zur schrecklichen Erkenntnis.
Der Oneshot ist hervorragend geschrieben, leider kann ich das auf die Handlung nicht auch sagen, denn die ist irgendwie schwer zu verdauen (mir sind die alle irgendwie sehr ans Herz gewachsen *schnief*). Nun gut, es scheint allerdings, als sei es für die Hauptcharas noch mal gut ausgegangen.
Und sagen wirs mal so, in der Qual werden die Figuren lebendiger und man fühlt mehr mit ihnen.



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