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Dunkle Elfe

von

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Prolog

Acht Jahre zuvor...
 

Ein auf den ersten Blick normales neunjähriges Mädchen saß am verzauberten Hiheo-See. Er ist nicht wirklich verzaubert, aber wegen seiner Atmosphäre denken das alle.

Sie saß auf einem Stein am Rand und ließ ihre Füße baumeln. Die Fußspitzen berührten ab und zu die Wasseroberfläche und es klang eigenartigerweise jedes Mal wie Silberglöckchen.

So normal wie sie schien, so unnormal war sie im Grunde. Denn wenn man zweimal hinsah bemerkte man ihre länglich, nach hinten spitz zulaufenden Ohren. Wenn der Wind an ihren braunen Haaren spielerisch zerrte und so den Blick auf ihren Rücken freigab, sah man zwischen den Schulterblättern etwas glitzerndes.
 

Wieder einmal tauchte dieser Hüne auf. Schwarzes, schulterlanges Haar das zu einem straffen Zopf im Nacken zusammen gebunden war. Ins Gesicht hingen ihm zwei Strähnen. Bei ihm wirkte es edel. Seine Augen waren ebenso schwarz wie seine Haare. Diese Augen waren anziehend und abstoßend zugleich. Kälte und Wärme strahlten sie aus.

Dieses Mal war etwas anders. Für gewöhnlich beobachtete er sie nur, aber an diesem Tag ging er zu ihr. Blieb ein paar Schritte hinter ihr stehen, wartete und stellte sich dann dicht hinter sie. Wartete wieder und tippte ihr schließlich auf die Schulter. Erschrocken fuhr sie herum.
 

Verflogen waren die Ängste und die Gedanken an ihre Zukunft. Sie grübelte schon den ganzen Tag wie sie wohl in acht Jahren aussehen würde mit ihren Elfenflügeln. Wie sich das Licht darin brechen würde. Der Gedanke bereitet ihr Wohlgefallen.

Doch meist vertrieb die Angst das wieder. ‚Was wenn ich als unwürdig hingestellt würde und keine Flügel bekomme?’ Diesen Gedanken vertrieb sie zwar immer wieder so schnell wie er aufgetaucht war, doch er war immer da.
 

„Wer...“ setze sie an, schluckte die Frage aber und sah ihm in die Augen. Sie sah jedoch damals nur die Wärme und fühlte sich angezogen. Die Weichen für ihr Schicksal wurden an diesem Tag neu gelegt.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ihr Herzchen fing an zu wummern. „Ist dir so allein nicht langweilig?“ Kopfschütteln. „Hättest du nicht trotzdem Lust einen neuen Ort zu erkunden?“ Nicken. „Dann komm mit. Ich zeig dir den Weg.“ Sie sprang auf, nahm ihre Schuhe in die eine Hand und mit der Anderen ergriff sie die seinige.

Gemeinsam gingen sie auf den Wald zu. Er drehte sich, ohne anzuhalten, noch einmal um und entblößte sein Gebiss zu einem breiten Grinsen. Das Licht fiel auf einen Eckzahn, der das Licht ziemlich gut reflektierte. Vampir. Die Bäume rauschten und wollten ihr sagen: ‚Geh nicht mit ihm kleine Elfe. Er ist ein Vampir. Er wird dich aussaugen oder du wirst zu einem Mischwesen verdammt. Geh nicht!’

Die Kleine sah in die Bäume, ignorierte jedoch die Botschaft. Sie wollte von alldem nichts wissen. Verschwunden waren sie im Wald.



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