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Unbenannt

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Jonathan

Jonathan musste die Augen zusammen kneifen um im Dämmerlicht etwas erkennen zu können. Er schloss für 2 Sekunden die Augen und versuchte sich seiner Situation bewusst zu werden. Auf einem kleinen, gepflasterten Platz, in dessen Mitte ein Springbrunnen fröhlich vor sich hin plätscherte, stand er nun gegenüber von zwei Vampiren, dessen Anliegen es war, ihn und Scyro umzubringen.

„Pass auf!“, zischte sein Partner ihm von der Seite zu.

Jonathan riss die Augen auf. Der kurze Augenblick seiner Unachtsamkeit hatte der Vampir, der ihm bis eben noch gegenüber gestanden hatte, genutzt. Er setzte zum Sprung an. Mit einem Satz übersprang er das steinerne Becken.

Rückwärts taumelnd tastete er nach seinem Messer. Er hätte nicht gedacht, dass die Wesen der Finsternis so schnell sein würden, obwohl Scyro ihn gewarnt hatte.

Als er es endlich gefunden hatte, war der Vampir schon auf ihn losgegangen. Im gleichen Moment entbrannte ein Gefecht zwischen dem zweiten Vampir und Scyro.

Zum ersten Mal, seit Jonathan auf der Jagd war, wurde ihm bewusst, dass er wirklich in Gefahr schwebte, sein leben verlieren könnte.

Panisch stach er nach seinem Gegner, verfehlte ihn jedoch. Ohne weiter darüber nachzudenken, ergriff er die Flucht. Er floh in eine der schmalen Gassen, die von dem Platz weg führte und rannte, bis die Dunkelheit ihn vollends verschluckt hatte. Scyro folgte ihm, die Vampire, Gott weiß warum, nicht.

Vor einem kleinen, schäbigen Hauseingang blieb er stehen. Hier drang fast kein Licht mehr zum Boden. Die Häuser, die so dicht zusammen standen, dass zwischen ihnen nur noch ein schmaler Durchgang blieb. Das Gesindel der Stadt tummelte sich hier im ewigen Zwielicht. Das selbst herrschte, wenn die Sommersonne ihren höchsten Stand erreicht hatte. Jonathan hasste es, doch hier, im Labyrinth der Gassen fand er Schutz, denn wer sich hier nicht auskannte, ging schnell verloren.

In diesem Moment wünschte sich Jonathan, er wäre verloren gegangen, um seiner misslichen Lage zu entgehen. Ihm gegenüber stand Scyro. Langsam nahm dieser seine schwarze Maske, die er immer trug, wenn er auf Jagd ging, ab. Seine schwarzen Augen funkelten Jonathan zornig an.

„Nichts kannst du richtig machen“, fauchte er, wobei er seine spitzen Eckzähne entblößte.

Sein gegenüber schreckte zurück.

„Es … tut mir Leid“, stammelte er, „Ich wollte nicht … Es … war nicht mit Absicht. Ich hab angst bekommen!“

Das habe ich gemerkt.“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rauschte er an ihm vorbei, ins Haus hinein. Als Jonathan das enge, ständig nach Moder riechende Treppenhaus betrat, war von ihm bereits nichts mehr zu sehen. Am liebsten wäre er fort gelaufen und nicht wieder gekehrt, doch er wusste, dass er ohne sein Hab und Gut, das sich oben in ihrem Versteck, das aus einer Wohnung mit zwei Winzigen Zimmern, einer Küche und einem noch kleineren Bad bestand, befand.

Niedergeschlagen machte er sich auf den Weg in den 7. Stock. Oben angekommen wurde er bereits von Scyro erwartet. Dieser lächelte ihn gehässig an, eine bissige Bemerkung schon auf den Lippen. Bevor er etwas sagen konnte, ergriff jedoch Jonathan das Wort.

„Du hast keinen Grund so böse zu mir zu sein! Ich habe dir nichts getan. Und ich habs ja versucht! Aber das war das erste mal, dass du mich auf die Jagd mitgenommen hast … Ich hab einfach die Nerven verloren. Das ist dir doch bestimmt auch schon einmal passier.“

Scyro zog eine Augenbraue nach oben. Damit hatte er nicht gerechnet.

„Was erwartest du? Respekt? Läufst mir nach wie ein Hündchen, weil Vampire deine Mami getötet haben. Denkst du es ist einfach? Denkst du Vampire lassen sich einfach mal eben töten, wenn du sie nett drum bittest? Du hast einfach keine Ahnung. Geh oder bleib. Das ist mir gleich. Aber bedenke, wenn du gehst, brauchst du dich hier nie wieder blicken lassen. Dann kannst du dir einen anderen Partner suchen, der mir die die bösen, böse Blutsauger jagt!“

Tränen traten Jonathan in die Augen. Er fühlte sich klein und schwach. Scyros Handeln war ihm absolut unbegreiflich. Er sah ihn als seinen Retter an und tat alles, was er wollte. Weshalb behandelte er ihn dann so schlecht?

„Aber … du hast mich doch gerettet. Warum, wenn ich dir egal bin?“

“Es ging mir nicht um dich, sondern um den Angreifer deiner Familie. Mit ihm hatte ich noch eine Rechnung zu begleichen. Und jetzt entscheide dich, raus oder rein. Es zieht.“

Mit gesenktem Kopf trotte Jonathan an ihm vorbei, in die dunkle Wohnung hinein. Dort schloss er sich im Bad ein, bis er sich sicher war, dass Scyro gegangen war, um sich seine Nahrung zu besorgen.

Auf Zehenspitzen schlich er an der Küche vorbei, bemerkte jedoch, dass noch Licht brannte und blieb stehen.

„Du bist ja noch da“, stellte er wenig intelligent fest.

„Setz dich.“

Jonathan, dem Scyros Gedankengänge und Handlungen schon immer recht eigentümlich erschiennen waren, leistete ihm folge und ließ sich ihm gegenüber auf dem einzigen freien Stuhl nieder.

„Es tut mir leid…“, begann Jonathan, doch Scyro unterbrach sein Stottern.

„Ich will nicht, dass so etwas noch einmal vorkommt. Dieses Mal verzeihe ich dir. Es ist ja nichts passiert. Sie haben uns nicht einmal verfolgt.“

„Da war ein Mädchen.“

„Was?“

„Auf einem Balkon. Oben in dem Haus.“

„In welchem Haus?“

„Das rechts von uns war. Ich habe sie gesehen, als ich mich umgedreht habe. Sie … war wunderschön.“

Scyro brach in schallendes Gelächter aus. Er lachte so sehr, dass ihm die Tränen über die Wangen rollten. Erst, als er sich wieder beruhigt hatte, antwortete er:

„Dort, lieber Jo, wohnt ein sehr angesehener und mächtiger Vampir, der zu den engsten Freunden ihres König zählt Schlag sie dir aus dem Kopf. Sie muss auch zu ihnen gehören, denn Menschen sind in ihren Kreisen nicht geduldet.“

„Aber …. Sie kann kein Vampir gewesen sein. Sie war so wunderschön. Und lieblich. So kann einfach keine Kreatur der Dunkelheit aussehen!“

Abermals brach Scyro in Gelächter aus und Jonathan gab es auf. Still zog der sich in sein Zimmerchen zurück, wo er den Rest der Nacht verbrachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-04-01T21:01:03+00:00 01.04.2008 23:01
Hm...wie schade, dass du nicht weiterschreibst. Die Geschihcte ist wirklich gut.
Allerdings ist es mir nicht gelungen, mich da reinzulesen. Und das finde ich schlecht. Zwischen allen metaphern und großen wörtern hatte ich einfach nur das gefühl, dass du willst, dass wir dass sehen, dass du siehst, aber es wllte nicht so richtig funktionieren. Zumindest bei mir nicht.


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