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revival of the legend

von

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Ein Hauch von Ewigkeit

Erschrocken sahen mich meine Eltern an. Plötzlich klatschte mir eine Hand ins Gesicht. „Akito! Bist du wahnsinnig geworden?! Was schlägst du denn deine Schwester?!“, schrie meine Mutter ihn an. „Bist du bescheuert, oder was?! Van lebt doch noch. Da schau, er wird gerade von den Ärzten untersucht. Nur weil er nicht wie’n Känguru herum hüpft, ist er noch längst nicht tot.“ „Du hast recht. Es tut mir leid. Ich hatte so plötzlich eine solch furchtbare Angst um ihn, dass ich nicht mehr klar denken konnte.“ „Was ist eigentlich passiert? Wieso ist Van plötzlich hier?“ „Er wollte mich töten, Vater.“ „Er wollte WAS….?!!“, schrien alle drei gleichzeitig. „Trägt man hier auf diesem Planeten denn seine Ehestreitigkeiten so aus?“ „Quatsch nicht solch einen Blödsinn daher, Akito.“ „Lass ihn nur, Mama. Er bringt mich zum lachen, wenn er sich immer so unschuldig und dämlich gibt.“ „Hey! Das Dämlich lass ich ja auf mir sitzen, aber sag nicht ich sei unschuldig.“ „Also erzähl am besten mal die ganze Geschichte, Hitomi.“, fing mein Vater an.

„Königin, verzeiht die Störung, wir werden den König in ein anderes Zimmer bringen, um ihn eingehender untersuchen zu können.“ „Gut, macht das Doktor. Ich vertraue euch meinen Gemahl an.“ „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, Hoheit.“ Mit diesen Worten und einer tiefen Verbeugung folgte er den anderen Ärzten, welche Van aus dem Zimmer trugen. „Morgen beim Frühstück werde ich euch alles erzählen.“, wandte ich mich an meine Familie.

Während des späten Nachmittags erledigte ich alle anfälligen Geschäfte. „Halt! Was erlaubt ihr euch?! Haltet ein!“, hörte ich plötzlich die Wache rufen, welche vor der Tür des Arbeitszimmers stand. Auch vernahm ich Schritte, welche sich schnell näherten. Verwundert sah ich von meinen Papieren auf, als plötzlich die Türe aufgerissen wurde. „Herrin, verzeiht. Ich konnte ihn nicht aufhalten.“ „Schon gut. Lasst Lord Satoshi und mich bitte allein.“, winkte ich die Wache hinaus. „Was kann ich für euch tun, Lord?“ Da fiel dieser plötzlich auf die Knie. „Ehrwürdige Drachengöttin und Königin von Farnelia. Mir kam zu Ohren, dass ihr angegriffen wurdet. Ist euch auch nichts wiederfahren?!“ „Ich danke euch für eure Anteilnahme, Lord. Es ist nichts geschehen. Ich bin vollkommen unverletzt.“ „Außerdem hörte ich, dass es sich um den König handeln solle, welcher euch angriff.“ „Das stimmt.“ „Werdet ihr ihn bestrafen?“ „Bestrafen?! Weshalb?!“ „Aber Hoheit! Er versuchte euch das Leben zu nehmen! Euch, einer Göttin!!“ „Das tut nichts zur Sache. Ich liebe ihn.“ „Ich würde niemals wagen, euch Majestät, anzugreifen. Dazu bedeutet ihr mir zu viel!“ „Was redet ihr da?“ Plötzlich sprang dieser auf. „Hoheit, bitte….!“ Langsam rückte ich meinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich liebe euch!“ „Hört auf, Lord Ogata. Diese ’’Liebe’’, wie ihr sie nennt, ist nicht echt! Ich bin nicht euer Schicksal…“, sagte ich ernst. „Doch! Das seid ihr! Ich weis es, ebenso wie ihr!“ „Das stimmt nicht!“ „Majestät! Ich begehre euch, seit ich euch das erste Mal sah! Seit ich euch das erste Mal begegnete…. Es ist mir unmöglich, mein Verlangen noch länger zu unterdrücken! Ich bitte euch, lass auch ihr euren Gefühlen freien lauf….“ „Wie könnt ihr es nur wagen, Lord Ogata! Ich bin verheiratet, und liebe meinen Mann aus tiefsten meines Herzens!!“, entgegnete ich, wobei ich alle mühe hatte nicht meine Stimme zu erheben. Währenddessen rückte ich immer weiter zurück, da der Lord immer weiter in meine Richtung drängte. „Ich bin überzeugt, Herrin, auch ihr empfindet für mich….“ „Seid ihr von Sinnen?!! Mein Gemahl mag im Moment zwar nicht er selbst sein, jedoch trage ich die Frucht unserer Liebe unter meinem Herzen! Er wird zurückkehren!!“ „Das wird er nicht, ehrwürdige Drachengöttin….!“ „Was meint ihr damit?“ „Ich sagte euch doch, ich begehre euch, seit ich euch das erste Mal sah. Ich begehre euch so sehr, dass ich mit dem Teufel paktierte. – Das Oberhaupt der Shikidouji wollte den König, und ich euch.“ „Ihr seid ein Untergebener Yasuhiko’s?“ „Der Shikidouji Clan interessiert mich nicht im geringstem. – Ihr seid was ich will… Und ich bekomme euch…. so oder so! – Hier nehmt!“ Da erkannte ich das Gift, mit dem auch Van zu einer willenlosen Marionette Yasuhiko´s gemacht wurde, dass welches ich gesehen hatte, als ich in die Vergangenheit blickte. Augenblicklich fror ich die Zeit Ogatas ein. „Ihr solltet euch zweimal überlegen, ob ihr aus einer Göttin eine willenlose Sklavin machen wollt! – Wachen! Bringt Lord Ogata in ein Verlies!“ Das Gift nahm ich ihm ab. Als er in eine Zelle gebracht worden war, legte ich einen Bannkreis um diese, damit er nicht fliehen konnte, und lies seine Zeit wieder weiterfließen. „Lord Ogata! Sagt mir augenblicklich, was mit meinem Ehemann geschehen ist!!“, sagte ich zornig und löste das Gift durch einen Zauber in all seine Moleküle auf. „Und ich warne euch! Fordert meine Geduld nicht mit Lügen heraus!!“ „Das Oberhaupt des Shikidouji Clan´s lies seine Erinnerungen umformen. Und damit dies anhält, musste ihm regelmäßig dieses Matilad Gift verabreicht werden.“ „Wachen! Es soll sich augenblicklich ein Trupp zum Shikidouji Clan begeben, und deren Oberhaupt verhaften, ebenso wie alle welche von diesem Menschenhandel wussten!“ Während eine Gruppe Soldaten den Raum verließen, stürzte einer der Ärzte herrein. „Hoheit! Hoheit, verzeiht bitte! Seine Majestät!“ „Was ist mit meinem Mann?!“ „Als wir ihn untersuchten, fiel er plötzlich in tiefe Bewusstlosigkeit! Er reagiert nicht mehr auf sein Umfeld!“ „Bringt mich zu ihm!“ Noch während ich ihm ein Zeichen gab aufzustehen, verlies ich eilends den Raum.

Als ich das Zimmer betrat, in dem sich Van befand, weiteten sich meine Augen vor Schreck. „Van…? – Was haben sie dir nur angetan?“, flüsterte ich traurig und kämpfe mit meinen Tränen. Ich kniete mich vor den Stuhl, auf welchem er teilnahmslos saß. Langsam hob ich meine rechte Hand und hielt meine Handfläche vor seine leeren Augen, welche starr ins nichts blickten. Er sah aus wie eine lebendige Leiche. „Wach auf, Van. Es ist alles gut. – Der Albtraum ist vorbei.“ Plötzlich blinzelte er, seine herrlichen brauen Augen bekamen ihren alten Glanz wieder und er begann sich zu bewegen. „Hitomi…?“, flüsterte er schwach und sah mich an. Da war es um mich geschehen. Ich brach in Tränen aus, und fiel vor ihm auf die Knie. Schwach hob er seine rechte Hand und streichelte mich sanft. „Verzeih mir, Van! Ich hätte dich schon viel früher retten sollen! Bitte verzeih mir!“ „Schon gut. – Hauptsache wir sind wieder zusammen.“, flüsterte er und lächelte schwach. Es tat so gut seine Stimme zu hören und seine Liebkosungen zu spüren. Wie sehr er mir in diesen fünf Monaten gefehlt hatte, spürte ich in diesem Augenblick. Mein Glück in diesem Moment war unaussprechlich und alle Bewohner Fanelias spürten in dieser Sekunde dieses Glück, welches in Form eines sanften Lichtes von mir ausging.
 

Wenige Tage später fand bereits die Verhandlung Yasuhiko´s, Ogata´s und allen Beteiligten im Thronsaal statt. „Yasuhiko Shinjo! Lord Satoshi Ogata! Zuallererst möchte ich, dass ihr euch im klarem seid, dass ich nicht nur als Königin von Farnelia und Ehefrau urteilen werde, sondern auch als Drachengöttin, da in diesem Falle hier Magie angewandt wurde. Ihr werdet hiermit der Freiheitsberaubung und des Hochverrates angeklagt. Das euch anvertraute Wissen von mehreren Generationen habt ihr schändlichst missbraucht. Hiermit werden euch eure Rechte und Titel aberkannt. Satoshi Ogata! Euch verurteile ich hiermit zu einem zwanzigjährigem Aufenthalt im Wald der Drachen! Die Drachen werden von euch lassen, wenn ihr euren Hass vergesst. Damit ihr nicht fliehen konnt, werde ich einen Bannkreis ziehen. Also lasst ab von einem Fluchtversuch. – Nun zu euch Yasuhiko! Ihr werdet dazu verurteilt, getrennt von Körper und Geist zu leben. Ich werde eure Seele aus eurem Körper entfernen und sie als ein Tier Reinkarieren. Ohne jegliche Erinnerung an euer gegenwärtiges Leben! Ihr dürft jedoch eure Gestalt wählen. Die Urteile werden in einer Woche vollstreckt!“ „Verfluchtes Weib!! Mach dass du zurückgehst wo du herkommst!! Er ist mein Eigentum!! Er gehört nur m….:“ „Närrin! Habt ihr vergessen, dass ich eine Göttin bin?! Ich kann jederzeit eure Stimme verklingen lassen!“, belehrte ich sie mit eiskalter Stimme. Wütend starrte Shinjo mir nach, während ich den Thronsaal verlies, unfähig auch nur einen Laut hervorzubringen.
 

Es war herrlich Van wieder um mich zu haben. Es macht ihm eine unglaubliche Freude dabei zuzusehen, wie mein Bauch immer mehr anwuchs. „Na sag mal, Van. Wie lange willst du denn noch an meinem Bauch horchen? Ich denke kaum, dass dir unser Kind Antwort geben wird.“ „Aber ich muss doch die letzten fünf Monate aufholen, die ich mit euch beiden versäumt habe.“ „Von mir aus, kannst du an meiner Stelle schwanger sein. Diese ganzen Schwellungen und meine Beine erst… Nicht dass dieser Bauch reicht, der mir meinen ganzen Rücken ruiniert. Ich sehe ja meine Füße schon gar nicht mehr. Und von meinem Blutdruck wollen wir gar nicht erst reden. Ich hätte nie gedacht, dass der mal so hoch sein könnte.“ „Hörst du, deine Mutter beschwert sich.“, flüsterte er lachend meinem Bauch zu. „Schon, dass ihr zwei euch so gut versteht. – Sag mal Van,….?“ „Hmm?“ „Möchtest du einen Sohn oder eine Tochter?“ „Das ist mir egal. Aber ich bin mir sicher, es wird ein wundervolles Kind werden.“ Glücklich das zu hören, lächelte ich ihn an. „Was hast du?“, fragte er mich besorgt, als ich mein Gesicht vor Schmerz verzog. „Unser kleiner Racker hat mich getreten. Da schon wieder. Jetzt bewegt es sich. Hier fühl.“, sagte ich und legte seine Hand auf meinen Bauch. „Stimmt. Es bewegt sich. – Du bist ja ein ziemlich temperamentvolles Kerlchen.“, lachte er wieder zu meinem Bauch gewandt, und kniete sich vor mir nieder. Zärtlich betrachtete ich, wie er sich wie ein Kind freute. Er hatte sich in all den Jahren seit wir uns kennen gelernt hatten, kein bisschen verändert. Das war mir von Anfang an bewusst gewesen. Nichts, schwor ich mir in diesem Moment, würde jemals mehr unser Glück zerstören können. Liebevoll legte ich meine Arme um Van und drückte seinen Kopf mit sanfter Gewalt gegen meinen Bauch. „Hitomi…?“ „Ich liebe dich, Van. Ich möchte bis ans Ende der Zeit bei dir bleiben. Einst, als ich noch in den Himmlischen Gefielden lebte, sang ich immerzu für die Erde. Doch nun möchte ich nur noch für dich singen. – Ich weis, es mag egoistisch sein, jedoch mein Herz lässt es nicht anders zu…“ Alle Elemente, Luft, Erde, Wasser und Feuer gerieten in Wallung als ich sang. Und Van, ja Van kniete noch immer an mich gedrückt und weinte….
 

Tage, Wochen und auch Monate vergingen. Aus Frühling wurde Sommer, aus Sommer Herbst, aus Herbst Winter, und aus Winter wurde wiederum Sommer. Meine Familie besuchte uns bereits seit Beginn von Akito´s Sommerferien. Nicht nur um ihren Urlaub bei uns in Farnelia zu verbringen, sondern auch um die Geburt ihres Enkelkindes mitzuerleben.

„Hitomi, ich finde, du solltest dich so wenige Wochen vor der Entbindung schonen.“ „Aber Mama. Ich muss doch bei der Konferenz zugegen sein. Schließlich bin ich Königin. Und außerdem gibt es noch keinerlei Anzeichen, dass das Baby kommt. Ich hatte noch keine einzige Wehe.“ „Ich denke, du solltest auf deine Mutter hören. In dieser Hinsicht hat sie mehr Erfahrung als du.“ „Fang du bitte nicht auch noch an, Vater. Ich gehe zu dieser Konferenz, und fertig.“ Mit diesen Worten lies ich alle stehen.

Die Konferenzen an diesem Tag waren wirklich äußerst anstrengend, sodass ich alsbald wünschte, nicht daran teilgenommen zu haben, wie die anderen es wünschten. Aber schließlich war es meine Pflicht als Königin daran teilzunehmen. Eine jedoch hatte es in sich. Es ging um einen Onkel zweier Geschwister, welcher verstorben war, und welche sich nun lautstark darum stritten, welchem von ihnen denn nun der größere Erbanteil zustände. Sie stritten sich derartig laut, dass es mir beinahe den Magen umdrehte. „Geht es dir auch wirklich gut, Hitomi?“, flüsterte Van mir zu, während die beiden Geschwister immer lauter stritten. „Es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen.“ „Bist du sicher? Du bist ganz blass. Wir können das hier verschieben, wenn du dich unwohl fühlst.“ „Schon gut. Mir geht es wirklich bestens.“, antwortete ich mit einem aufgesetztem lächeln. „Wenn du meinst.“, antwortete er nicht ganz überzeugt. Allerdings ging es mir alles andere als blendend. Es ging mir, wie würde mein Bruder sagen? Total beschissen! Ich hielt mir meinen Bauch, welcher immer mehr zu schmerzen begann. „Onkel Yamada versprach mir, er würde mir nach seinem Tode alles vermachen!“ „Aber in seinem Testament bin ich als rechtmäßige Erbin festgesetzt!!“ „Das ist doch Quatsch!! Das Testament ist eine Fälschung! Gib zu, du hast es gefälscht, das würde dir wieder ähnlich sehen!! Ich bin der rechtmäßige Erbe!!“ Da platzte mir endgültig der Kragen. Dieser Lärm und dann noch diese Schmerzen…. Das war eindeutig zu viel. „Onkel Yamada war ein Idiot!! Warum könnt ihr Trottel euch das Erbe nicht einfach vernünftig teilen?!!“, schrie ich so laut, dass mich alle verwundert anstarrten. „Was ist los mit dir?“ „Das Baby, Van…. Die Wehen haben eingesetzt…“ Sofort brachte man mich in unser Schlafzimmer, wo ich von den Ärzten untersucht wurde. Währenddessen ging Van vor der Tür auf und ab, als meine Familie angerannt kam. „Ist es schon da?“, keuchte mein Bruder. „Ich weis noch nichts. Die Ärzte sind noch bei ihr.“ Plötzlich ging die Tür auf, und einer der Ärzte erschien. „Majestät.“, sagte er mit einer tiefen Verbeugung. „Die Königin hatte lediglich Vorwehen. So etwas geschieht ab und zu. Jedoch sollte sie es von nun an etwas ruhiger angehen.“ „Kann ich zu ihr?“ „Ja, jedoch nicht zu lange. Sie ist noch etwas schwach und sollte sich schonen.“ „O.K. O.K. Ihr hattet recht. Ab jetzt werde ich mich nicht mehr überanstrengen. Großes Ehrenwort!“, sagte ich, bevor die anderen auch nur einen Ton hervorbrachten. „Das will ich ja stark hoffen! Schließlich ist es ja auch mein Kind! Und was soll aus mir werden, wenn euch beiden etwas geschieht?“ Da wurde mir schlagartig bewusst, dass er Angst um mich und unser Kind hatte. Angst davor, abermals seine Familie zu verlieren und allein zu sein. „Es tut mir so leid, Van! Ich verspreche dir, dass ich nie wieder solch eine Dummheit begehen werde!“ „Es war nicht meine Absicht dir Schuldgefühle zu vermitteln. Ich hatte nur solche Angst um euch.“ Leise schlichen meine Eltern hinaus, und zerrten meinen Bruder mit sich, der sich wie wild wehrte, als wir uns in den Armen lagen.

Nach wenigen Tagen durfte ich auch bereits wieder aufstehen. Zusammen mit meinen Eltern und Akito machte ich kurze Spaziergänge im Schlossgarten. Da Van nun auch meine Arbeit übernahm, die ich nicht mehr ausüben konnte, da er mir das Versprechen abnahm bis zur Geburt unseres Kindes nichts mehr zu tun, sahen wir uns nur noch äußerst selten.

Als er eines Tages mitten in einer Besprechung mit seinen Beratern war, trat plötzlich Yukiru ein und ging zu Van. „Hoheit. Die Wehen der Königin haben eingesetzt.“ Sofort vertagte Van die Besprechung und lief zu unserem Schlafzimmer, woraus meine lauten Schreie drangen. „Wie geht es meiner Frau, Doktor?!“ „Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Baby kommt, Hoheit. Die Wehen kommen noch in sehr unregelmäßigen Abständen. Uns bleibt nichts anderes übrig als zu warten.“ „Glaub mir, meine kleine. Ich weis wie du dich fühlst. Diese Wehen sind das unangenehmste an der Geburt. Aber glaub mir, sobald du dieses kleine, hilflose Wesen in deinen Armen hältst, und dir klar wird, dass dies dein Kind ist weist du: All diese Schmerzen haben sich bezahlt gemacht. Allerdings denke ich, dass man einen Stuhl für Van besorgen sollte.“ „Weshalb einen Stuhl?“, keuchte ich erschöpft. „Nun ja, dein Vater ist bei eurer beider Geburt umgefallen. – Ah! Da ist ja schon der zukünftige Vater. So mein Junge, ich überlasse dir jetzt meine Tochter und gehe mal meinen Herrn Gemahl suchen. Ich denke die Erinnerung an die Geburt seiner Kinder steigen wieder in seinem Magen hoch. Wahrscheinlich hat er sich nach draußen verzogen…“ „Wie geht es dir?“ „Jetzt wo du da bist, viel besser. Die Ärzte meinten, die Wehen könnten sich stundenlang hinauszögern. Und die Presswehen sollen angeblich noch heftiger werden als die jetzigen.“ „Keine Sorge. Das stehen wir zusammen durch. Du schreist, und ich werde taub.“ „Bring mich nicht jetzt zum lachen, wenn die Wehen wieder beginnen. AAAAAHHHHHHH!!!!!!!!!!“ „Hoheit! Ihr dürft das Atmen nicht vergessen!“, erinnerte mich eine der Hebamen, welche ebenfalls anwesend waren. Nach einigen Minuten war es glücklicherweise wieder vorüber, und ich sank erschöpft in mein Kissen zurück, während Van mir die Stirn abtrocknete, welche voll von Schweißperlen war.

„Und Doktor? Wie sieht es aus?“ „Nun ja, Herrin. Eure Wehen dauern nun schon zwei Stunden an und kommen immer regelmäßiger. Jedoch wird es noch einige Zeit bis zu den Presswehen dauern.“ „Wie lange denkt ihr, wird es noch dauern?“, fragte Van besorgt, der in der ganzen Zeit über nicht eine Sekunde von meiner Seite gewichen war, und mir die Hand hielt. „Nun, schwer zu sagen, Majestät. Ich schätze noch so an die zwei bis drei Stunden. Aber dass kann man nie so genau sagen.“ „Oh Gott! Das stehe ich nicht durch! Mama, wie hast du das bloß überlebt?! „Na ja. Bei deinem Bruder hat haben die Wehen vierundzwanzig Stunden angedauert.“ „Himmel! Vierundzwanzig Stunden.. AAAHHHH!!! Van, es geht schon wieder los!!!“
 

„Van. Ihr solltet etwas essen gehen, und euch ausruhen. Ihr seid nun schon seit heute morgen hier.“, erklärte ich ihnen gegen der Mittagszeit. „Und die Geburt unseres Kindes versäumen?! Kommt nicht in frage! Der Arzt meinte, jetzt könnte es jeden Augenblick soweit sein. Außerdem bin ich viel zu aufgeregt, als das ich etwas essen könnte.“ „Dann lasst euch wenigstens etwas bringen. Mutter, Vater, Aktio. Was ist mit euch? Ihr habt doch sicher Hunger.“ „Nein danke, Hitomi. Ich bleibe bei dir. Und dein Vater sollte jetzt so kurz vor der Geburt wirklich nichts essen. Wer weis, was dieses mal geschieht?“ „Also bitte, Liebes. Nach zwei Geburten bin ich doch schon abgehärtet. Das macht mir nichts mehr, ehrlich.“ „Aber ich habe einen Bärenhunger!“ „Nichts da, Sohnemann! Am Ende kommt alles wieder retour. In der Hinsicht bist du genau wie dein Vater.“ „Menno…“ Plötzlich bemerkte ich wie meine Fruchtblase platzte. Dann ging alles sehr schnell. „Van, Van!! Es geht los! Die Presswehen! – Das Baby kommt!“ „Königin. Ihr müsst nun ganz ruhig bleiben. Vergesst das Atmen und das Pressen nicht!“ Die Ärzte hatten recht behalten. Die Wehen zuvor waren nichts im vergleich zu diesen Presswehen. Ich spürte, wie das Kind langsam nach vorne gedrückt wurde. „Sehr gut, Hoheit! Jetzt nicht aufhören zu pressen! Ihr habt es bald geschafft! Der Kopf ist schon zu sehen!“ „Los du schaffst es, Hitomi!“, feuerte Van mich an, der meine Hand hielt, während ich vor Schmerzen schrie. „Die Schulter ist schon da! Jetzt der Oberkörper! Ihr müsst noch einmal fest pressen, dann habt ihr es geschafft!“, feuerte mich eine Hebamme an. „Los noch einmal! Dann hast du es hinter dir, Hitomi!“, feuerte mich auch nun meine Mutter an. Ich presste noch einmal kräftig und bemerkte, wie der Körper heraus glitt. Dann war es da, unser Baby. Und es begann sofort laut zu schreien. Erschöpft und glücklich zugleich sank ich zurück. Da hörte ich ein poltern. „Was war das? Wer ist da umgefallen? – Van? Van?!“ „Keine Sorge, mein Schatz. Das war bloß dein Vater. – Von wegen nach zwei Geburten abgehärtet. – Aber eines muss man ihm lassen. Diesmal hat er gewartet, bis das ganze Kind da war. Sonst ist er immer schon bei der Hüfte aus den Latschen gekippt.“ „Kümmert euch bitte um meinen Schwiegervater.“, sagte Van zu einigen Ärzten gewandt. „Majestät, hier bitte. Euer Kind.“, sagte einer der Ärzte und brachte mir ein kleines schreiendes Bündel. Als wir das kleine Wesen, welches in warme Tücher gewickelt war, betrachteten, weinten Van und ich voller Freude. „Wir müssen jetzt nur noch auf die Nachgeburt warten, Herrin. Danach werden wir uns sofort zurückziehen. „Sie dir das an, Van. Unser Kind. Unser Baby.“ „Was ist es?“ „Ein Mädchen. Hast du schon einen Namen für sie, Van?“ „Kyoko. Was hältst du davon?“ „Hmm? ’’Spiegel’’. Ja, ihre Taten sollen die Wünsche und Träume des Volkes wiederspiegeln. Ja, Kyoko ist ein wunderschöner Name. – Da sieh nur, sie gähnt.“ „Sie ist wunderschön. Sie hat die gleichen grünen Augen und die spitzen Ohren wie du. Einzig das sternförmige Zeichen auf ihrer Stirn fehlt. Wird sie das später bekommen?!“ „Nein. Dieses Zeichen besitze nur ich. Kein anderer Gott wird jemals solch ein Zeichen tragen. – Hier, halte du sie auch einmal.“ „Soll ich wirklich?“ „Natürlich. Du bist schließlich ihr Vater.“ „Sag das noch einmal.“, flüsterte er mit Tränen in den Augen. „Du bist schließlich ihr Vater?“ „Nein, nur das Vater.“ „Vater.“ „Klingt schon ein bisschen merkwürdig, nicht wahr? – Merkwürdig, aber wunderschön. Willst du auch einmal deine Nichte halten, Akito?“ „Wahnsinn. Ist die aber klein. Hmm. Die hat ja auch so spitze Ohren. – Also die würde ich sofort reklamieren. Da gibt’s eindeutig ein paar Mängel.“ „Hahaha! Ich glaube, das funktioniert jetzt nicht mehr.“, lachte Van. Da kam meine Mutter mit meinem noch etwas benommenen Vater herein. „Da sind ja auch die frischgebackenen Großeltern. Wollt ihr Kyoko auch einmal halten?“ „Gerne Van. Aber ich denke, mein Mann sollte noch etwa warten. Er sieht aus, als ob er wieder jeden Moment umfallen würde.“ „Ach Quatsch. Mir geht es gut.“ „Klar. Du bist ja auch von zwei Geburten abgehärtet.“, entgegnete meine Mutter mit einem unüberhörbaren sarkastischen Unterton in ihrer Stimme. „So, jetzt aber zurück zu deiner Mutter. – Wir lassen euch jetzt am besten alleine. Kommt ihr zwei.“, sagte meine Mutter, während sie die beiden Männer nach draußen zerrte und den Ärzten folgte, welche nun den Raum verließen. „Van.“ „Ja?“ „Ich liebe dich. Dich und unser Kind. Ich verspreche, ich werde euch niemals verlassen.“ „Ich liebe euch auch, meine beiden Göttinnen. Nichts auf dieser Welt wird uns drei mehr trennen können. Nichts und niemand.“ „Du hast recht. Denn wir sind füreinander bestimmt. Unsere Liebe war schon seit Anbeginn der Zeit vorherbestimmt. Und so wird es auch bis ans Ende aller Zeit sein…“
 

Das Ende
 

Der ANFANG



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Billy
2009-02-23T00:42:36+00:00 23.02.2009 01:42
wow , wie schön!
ich freu mich echt das alles noch so gut ausgegangen ist^^ *gg*
und gelacht hab ich auch als hitomis vater "zusammengeklappt" is^^
wirklich eine tolle FF und wie gesagt dein Schreibstil ist wirklich spitze! *jubel*
nur ein paar Absätze im Text hätten ihn vielleicht etwas leichter zu lesen gemacht, aber das is kaum der Rede wert!
mach weiter so! kannst stolz auf dich sein!

glg Billy <3
Von: abgemeldet
2008-10-09T09:52:35+00:00 09.10.2008 11:52
So, habe gerade deinen ersten Teil gelesen.
Super Idee mit der Göttin und das Hitomi mal gegen Van kämpft ist auch mal was anderes.
Verstehe gar nicht, dass du nicht mehr Kommis bekommen hast.
Fand das aufjedenfall gut geschrieben. War richtig neugierig wie es weitergeht bei jeder neuen Seite. Hoffe die Fortsetzung wird auch so spannend.

VG
Nicki


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