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Die Vergangenheit kommt wieder

Shuichi Akai's Life
von

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Enttarnung

Es war genau das, was ich schon so lange wollte, doch ich musste auch feststellen, dass mich die Organisation zum Narren machte. Dennoch wollten sie lieber sicher gehen und nicht der Gefahr laufen, dass ich doch gelogen hatte. Sie kannten das schon irgendwie von mir, immer wenn Gin wegen einem verpatzen Auftrag wütend war, sagte ich ihm, dass es meine Schuld sei, da ich vom FBI bin. Er musste jedesmal dabei etwas Grinsen, es war allerdings ein Grinsen, welches mir zeigte, dass er mir nicht glaubte. So spielte ich das Spiel immer weiter, ich sagte ihm und den anderen aus der Organisation eigentlich die Wahrheit und dennoch dachten sie ich würde lügen und mir nur einen Spaß erlauben. Es machte schon richtigen Spaß die Organisation so hinters Licht zu führen. Wahrscheinlich, ich weiß es nicht genau, hatten sie bei meiner Enttarnung vor Akemi ein Gespräch miteinander geführt, dass ich lügen würde oder dass ich sie nur rein legen will. Ich glaube, dass sie mich aus diesem Grund auch testen wollten und als ich das mit der Fabrikhalle vorschlug, wurden sie hellhörig. Sie ließen sich schnell etwas einfallen, damit sie mich aus der Reserve locken konnten, aber mit dem was sie dann taten, hatte ich nicht gerechnet.

Ich war mit den anderen FBI Agenten schon ziemlich früh an der Halle gewesen, die anderen positionierten sich auf ihren Plätzen und gaben mir das Zeichen, dass sie bereit waren. Nun musste ich nur noch warten, einfach warten. Ich war es bereits gewöhnt gewesen und hatte keine Probleme damit gehabt, aber es beunruhigte mich dann doch etwas, dass die Organisation nicht da war. Gemeinsam mit den Männern wartete ich die ganze Nacht über und dann entschlossen wir uns, zurück ins japanische Hauptquartier zu fahren. Wir konnten es uns gar nicht vorstellen und trafen schon bald auf James.

„Was ist passiert?“, wollte dieser von mir wissen.

„Die Organisation war nicht da gewesen, keiner von ihnen“, zischte ich wütend. Es schien so, als würde alles umsonst gewesen sein, doch ich wusste nicht warum.

„Du bist aufgeflogen?“, fragte Jodie mich. Sie runzelte ihre Stirn und dachte angestrengt nach.

„Ich glaub nicht, aber es muss einen Grund gegeben haben, warum sie nicht in der Halle erschienen sind. Auch wenn ich aufgeflogen wäre, sie hätten genug Männer schicken können, die unsere Männer unschädlich machen. Nein, das ist total unsinnig. Es muss was passiert sein“, entgegnete ich. Ich nahm mein Handy heraus und wählte die Nummer von Akemi. Es war komisch gewesen, es war die richtige Nummer, aber immer wieder sagte mir das Telefon, dass die Nummer nicht vergeben sei. Langsam musste ich mir eingestehen, dass ich nun doch daran dachte, aufgeflogen zu sein, aber warum? Hatte mich Akemi verraten? Gab es vielleicht noch einen anderen Faktor? Ich wusste es nicht und es nützt nun nichts sich noch Gedanken darüber zu machen. Ich wollte am nächsten Tag wieder zur Organisation zurück kehren, aber ich wurde von einem der Männer in meinem Team aufgehalten.

„Warten Sie bitte“, sprach er mich an. Vorgestellt hatte er sich nicht, aber später erfuhr ich, dass es sich um den Mann um einen gewissen André Camel handelte, jemand, der schon seit einiger Zeit für das FBI arbeitete aber noch jung war.

„Was gibt es?“, fragte ich nach.

„Ich glaube, es ist meine Schuld, dass der Auftrag ins Wasser fiel...“, fing er damit an. Innerlich war ich außer mir gewesen, wenn er wirklich daran Schuld war, dann hatte er nun alles kaputt gemacht, die ganze Arbeit der vergangenen Tage, aber auch alles was das FBI seit Jahren versucht hatte um die Organisation zu stellen.

„Was haben Sie gemacht?“, wollte ich nun etwas bissig und gereizt wissen. Nun war ich auch noch neugierig gewesen und wollte unbedingt wissen, was dieser FBI Agent getan hatte, dass meine ganze Arbeit umsonst war.

„Nun, wie soll ich es sagen. Ich war auf meinem Posten und hab gewartet. Dann sah ich einen alten Mann, er fuhr auf das Gebäude zu, wo Sie drin waren. Dem Mann ging es nicht so gut, er hustete und schien bald zusammen zu brechen. Zur Sicherheit bin ich zu ihm hingegangen und hab ihn darum gebeten, dass er bitte weg geht und uns unsere Arbeit machen lässt“, erklärte mir Camel.

„Haben Sie ihm dabei Ihren Ausweis gezeigt?“, wollte ich wissen.

„Ja, das hab ich. Er wollte nicht gehen und ich dachte, es wäre so die Einzige Möglichkeit, wie ich ihn aus der Schussbahn kriegen kann. Ich vermute, die Organisation war da auch gerade auf dem Weg und hatte mich dann gesehen...“, seufzte er.

„Nein, das glaube ich nicht unbedingt. Ich würde sogar sagen, dass der Mann, dem sie halfen, selber ein Mitglied der Organisation war und die Lage nur nachprüfen sollte. Deswegen sind sie auch nicht zu dem Treffen erschienen. Sie wussten, dass ich Verstärkung hätte und dass wir sie festnehmen würde“, meinte ich dann. Am liebsten hätte ich meinem Gegenüber den Hals umgedreht, auch wenn man sagen konnte, dass er es nicht besser wusste, aber dennoch, er hätte das ahnen sollen.

„Egal was es nun war, es war meine Schuld und ich werde die Bestrafung dafür auch auf meine Kappe nehmen“, versicherte er mir, dabei dachte ich bisher noch gar nicht an eine Strafe.

„Machen Sie, was Sie wollen“, entgegnete ich. Ich ließ schließlich an ihm vorbei und stattete meinem Boss einen kleinen Besuch ab.

„Akai, was kann ich für Sie machen? Wollten Sie nicht schon längst wieder zurück in der Organisation sein?“, wollte James von mir wissen.

„Das ist nicht mehr notwendig. Einer der Agenten kam vorhin zu mir und klärte mich über seinen Fehler auf. Ich habe Grund zur Annahme, dass die Organisation etwas von meinem Verrat ahnte und einen ihrer Spitzel zum Treffpunkt schickte. Es war ein alter Mann gewesen, er schien so gebrechenlich zu sein, dass einer unserer Agenten ihm helfen musste, wodurch er sich auch noch auswies. Ich bin aufgeflogen und kann oder sollte momentan nicht zur Organisation zurück“, erklärte ich ihm.

„Nein“, stieß James murrend aus. Er dachte das selbe wie ich. „Ist Ihnen etwas passiert? Hat die Organisation versucht mit Ihnen Kontakt auf zunehmen, um sie zu eliminieren?“, fragte mich James. Er hatte einen leicht besorgten Klang in der Stimme gehabt, was ich ihm einfach nicht abkaufen konnte. Alles war umsonst gewesen und wir könnten wieder von vorne mit unseren Bemühungen anfangen. „Haben Sie schon einen Plan, wie es nun weiter geht?“

„Ich werd mich in der Organisation erst einmals nicht mehr blicken lassen. Eigentlich würde ich mich ja nicht so einfach zurück ziehen, aber ich will sie hinter Gittern bringen und unüberlegte Handlungen führen zu nichts“, sprach ich, auf seine Frage einfach nicht reagierend. Damals hatte ich wirklich noch eine andere Denkweise gehabt, heute handel ich oft spontan, aber nicht in allen Situationen ist dies gut. Doch wenn es um die Organisation geht, sollte man eher spontan handeln, da ihr Boss bereits in etwa weiß wie ich denke und was ich als nächsten Schritt gegen ihn machen würde.

„Dann machen Sie das so, eine andere Wahl haben wir wohl nicht. Und unterbrechen Sie zu allen aus der Organisation den Kontakt. Am besten fahren wir zurück in die Staaten und beginnen erneut mit der Operation“, meinte Black.

„Das hätte ich auch als nächstes Vorgeschlagen. Es ist einfach besser so“, stimmte ich zu. Ich wollte nicht, dass Akemi nun wegen mir in Gefahr geraten würde. Es war das beste, wenn ich den Kontakt zu ihr für immer auf Eis legen würde. Sie sollte es nicht so schwer haben und noch eine Chance haben ihre Schwester aus der Organisation zu bekommen. Ich wollte es Akemi nicht noch schwerer machen, als es schon war und wie ich später heraus fand, hatte die Organisation die Befürchtung gehabt, ich würde versuchen mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie wurde versteckt, ziemlich gut sogar muss ich sagen, aber ich hatte sie auch nicht gesucht gehabt.

Gemeinsam mit meinem Boss und den anderen FBI Agenten kehrte ich wieder zurück in die USA, dort setzen wir uns erneut zusammen und ratschlagten, was wir als nächstes machen könnten. Meine Idee mit dem Einschleichen war gut gewesen, allerdings konnten wir das nicht wieder machen. Es würde auffallen, wenn wir ein zweites Mal die gleiche Masche abziehen würden.

„Wir könnten doch Agenten undercover nach Japan schicken und immer Berichte kriegen, was die Organisation gerade macht und bevor ihr fragt, ich meine damit nicht, dass wir wieder das gleiche machen. Die Agenten sollten sich nicht auf die Organisation einlassen, diese allerdings etwas beobachten und aufpassen“, schlug Jodie vor. Es wurmte sie, dass unsere Leute versagt hatten, aber sie war auch besorgt gewesen, dass einem von uns hätte etwas passieren können. Meine Partnerin zeigte mir allerdings auch, dass sie froh darüber war, dass mir nichts passiert war. Aber warum tat sie das? Hatte ich etwas Besonderes an mir? Ich denke nicht, eher glaube ich, dass es daran lag, dass sie noch lange mit einem fähigen Mitarbeiter wie mir arbeiten musste und nicht jemanden zugeteilt bekam, der nichts von seiner Arbeit verstand.

„Das bringt doch nichts“, maulte ich herum. Meine Laune war wirklich nicht so gut gewesen, ich glaube ich hätte jeden Agenten zur Schnecke gemacht, wenn er mir etwas gesagt hätte. Ich glaube, dies lag daran, dass ich nicht wusste, wie es Akemi ging. Ich machte mir Sorgen um sie und hoffte, dass die Organisation ihr nicht alles in die Schuhe stecken würde und dank meiner Laune, mussten es andere ausbaden.

„So Leid es mir auch tut, Jodie. Akai hat Recht, er kennt sich mit der Organisation am Besten aus und wenn wir unsere Agenten nun nach Japan zurück schicken, dann fallen wir damit auf, besonders wenn so viele Ausländer auf einmal dort sind“, meinte James. Er stand wieder einmal auf meiner Seite, was ihm nicht zu verübeln war, da ich bisher keine Fehler machte und einen recht subjektiven Blick auf die ganze Sache hatte.

„Wir könnten das auch erst später machen, es war nur mein Vorschlag“, entgegnete Starling.

„Warten wir es ab, egal was wir machen wollen, so schnell kommen wir nicht wieder nach Japan zurück, es würde für viel zu viel aufsehen sorgen und dass wissen auch alle hier am Tisch“, warf ich allerdings ein. „Wenn wir schon etwas gegen die Organisation unternehmen wollen, dann brauchen wir einen Hieb und Stichfesten Plan, nur so können wir was gegen sie ausrichten. Wir wissen nun wie sie arbeiten und ich kann gerne dabei helfen, etwas über die Mitglieder oder über Gin preis zugeben. Ich meine auch, dass ich mich schon in diesen hineinversetzen kann und euch sagen kann, was für neue Aufträge sie planen und wie sie diese durchführen wollen. Wenn ihr etwas davon braucht, dann sprecht mich darauf an“, schlug ich vor. Ich konnte mir schon vorstellen, zu was dieses Gespräch führen würde, weswegen ich auch aufstand und an die Tür ging. „Wenn es etwas Neues gibt, informiert mich“, sagte ich und verließ den Raum. Die anderen hielten mich nicht auf, sie wussten wie stur ich sein konnte und dass ich ganz sicher das tun würde was ich wollte.

„Shuichi, warte doch“, hörte ich allerdings noch von Jodie. Ich ignorierte es und ging einfach weiter. Draußen ging ich auf das Dach des Gebäudes, ich zog mein Handy aus der Tasche und blickte auf dieses. Ich hatte keine einzige Nachricht gehabt, es war auch viel zu schön um war zu sein, dass sich Akemi wieder bei mir melden würde. Ich war mir sicher, dass sie mich nun hasste, da ich ihr Vertrauen missbraucht hatte und nicht mein Wort wegen der Organisation hielt. Ich glaube nicht, dass Akemi etwas von meiner Enttarnung gewusst hatte und deswegen auch nicht wirklich verstehen konnte, warum ich das alles tat. Ich nahm mir vor, dass ich noch ein letztes Mal einen Versuch starten würde mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie sollte wenigstens wissen, dass ich nicht absichtlich ein Versprechen brach und dass dieses von anderen Faktoren abhängig gewesen war. Wenn ich Glück hatte, dann würde sie es glauben und wenn ich ganz großes Pech haben würde, was mich wahrscheinlich wirklich verfolgte, dann hätte ich sie nicht erreicht. Manchmal dachte ich wirklich, dass ich vom Pech verfolgt war, alles in meinem Leben passierte zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt, den es nur gab. Akemi lernte ich kennen, kurz bevor ich in die Organisation eintrat und ich hatte ihr über mich erzählt, wobei wir abgehört wurden. Alles passte zusammen, vielleicht war sogar ich der Auslöser dafür gewesen, dass die Organisation nicht aufgehalten werden konnte, vielleicht sollte ich mich auch einfach aus dieser Arbeit raus halten. Was wäre das Beste gewesen? Ich wusste es nicht, aber was ich wusste war, dass weglaufen nie etwas brachte, ich musste weiter machen, solange bis ich endlich mein Ziel erreicht hatte, auch wenn es noch so fern war. Ich seufzte kurz und blickte nach oben in den vollen Mond...
 

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Bitte wundert euch nicht, aber ich habe absichtlich die Geschichte anders geschrieben, als sie wohl in Wirklichkeit passiert ist.



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