Wie jeden Tag...
3 Wochen vergingen und er konnte seinen Bruder nicht retten.
3 Monate vergingen und er konnte ihn nicht vor dem Tod bewahren.
Ein halbes Jahr verging und er konnte seine Seele nicht vor der Hölle schützen.
Fast ein Jahr verging...und Dean würde sterben.
Sam konnte es einfach nicht verstehen.
Es war fast ein Jahr her, als er selbst gestorben war.
Und Dean war dabei gewesen und hatte gelitten, daran zweifelte Sam nicht.
Doch das hatte Dean nicht das Recht gegeben diesen Pakt zu schließen.
Dean hatte sein Leben, schlimmer noch, seine Seele verkauft, nur damit Sam leben konnte.
Doch Sam wollte nicht mehr leben, nicht ohne Dean.
Er war alles was ihm noch blieb.
Alles wofür er lebte.
Obwohl sein Leben längst hätte vorbei sein sollen.
Doch Dean war so egoistisch, so einfältig, so...
...so unglaublich dumm!
Glaubte er denn er hatte ihm einen Gefallen getan?
Glaubte er wirklich er, Sam, war ihm dankbar?
Zum Teufel!
Sam würde alle in seinem Leben verlieren.
Seine Mutter, getötet von dem Dämon, den er am meisten hasste.
Seine Freundin, getötet von dem Dämon, der er am meisten verachtete.
Sein Vater, dessen Seele von dem Dämon geholt worden war, sein größter Feind.
Und der Dämon...war nun auch tot.
Seit fast einem Jahr.
Sam hätte glücklich sein müssen.
Der Dämon hatte das Schicksal erhalten das er verdient hatte.
Doch Sam war nicht glücklich und würde es auch nie mehr werden.
Dean sorgte dafür, dass sein kleiner Bruder nichts unternahm um ihn zu retten.
Er überwachte ihn fast rund um die Uhr mit Adleraugen.
Gab Acht das Sam ja nichts dummes anstellte.
Er sah jeden Schritt den er machte, jede Bewegung die er tat.
Er sah Sam lächeln, er lachte mit ihm und genoss sichtlich jeden Moment.
Doch es gab etwas das Dean nicht sah.
Jede Nacht, wenn Sam bereits die regelmäßigen, leisen Atemzüge seines Bruders hörte, füllten seine Augen sich mit Tränen.
Jede Nacht riss er sich zusammen, nahm sich vor stark zu sein und jede Nacht versagte er.
Sam lauschte dem einzigem Geräusch im Zimmer, die sachte Atmung neben ihm.
Es beruhigte ihn und machte ihm zugleich Angst.
Wieder ein Tag vorbei und dem Tod wieder ein Schritt näher gerückt.
Wie immer standen sie am nächsten Morgen auf,
zogen sich an und gingen Frühstücken
Wie jeden Tag...
Sie recherchierten an Sams Laptop, suchten nach alten Zeitungsartikeln,
bis sie eine Spur fanden.
Wie jeden Tag...
Sie spürten Geister, Dämonen und andere Wesen auf
und vernichteten sie.
Wie jeden Tag...
Um dann erschöpft ins Motelzimmer zurückzukehren
und wohlverdient zu schlafen.
Wie jeden Tag...
Wieder lauschte Sam Deans Atemzüge, regelmäßig
Und das einzigste Geräusch im Zimmer.
Wie jeden Tag...
Doch diese Nacht weinte Sam nicht...
Keine Einzige Träne...
Denn dieser Tag war nicht wie jeder andere...
Und dann...
Wurde es still...
Das einzige Geräusch im Zimmer erstarb...
