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Little Teenage Lovestory

Eine etwas kompliziertere Liebesgeschichte
von

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Erste Begegnung

Jérémie
 

Ich stand vor dem Haus, in dem ich die nächsten paar Jahre meines Lebens verbringen sollte. Es war ein gewöhnliches Reihenhaus, wie man es in jeder Stadt findet. Wäre ich normalerweise daran vorbeigegangen, wäre es mir bestimmt nicht aufgefallen. Das einzige, was es von den anderen Häusern unterschied war der Garten. Vor jedem der Gebäude war ein kleiner Garten die sich alle recht ähnelten, doch natürlich waren sie nicht gleich. Vorsichtig näherte ich mich dem Haus ein wenig. Vor der Tür lag ein modernes Fahrrad. Ich hatte dieses Modell schon des öfteren in einer Zeitschrift für Biker gesehen und wusste daher, wie teuer es war. Trotzdem hatte der Besitzer es achtlos auf den Pfalsterstein geschmissen. An den vielen Kratzern und Schrammen sah man deutlich, dass das öfter vorkam. Äußerst nervös traute ich mich endlich zu klingeln. Einige Zeit verstrich. Es waren bestimmt nur Minuten oder Sekunden, aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor, die ich da vor der Tür stand und auf eine Reaktion wartete. Was, wenn niemand da war? Dabei hatte ich doch diesen Termin extra telefonisch abgesprochen. Endlich wurde die Tür geöffnet. Nun, geöffnet ist vielleicht der falsche Ausdruck, denn sie wurde vielmehr aufgerissen. Ein Junge stand in der Öffnung und starrte mich erst mal leicht verdutzt an. Das musste Mike sein. Ich hatte ihn noch nie getroffen, aber man hatte mir viel von ihm erzählt. Seine Haare waren blau-schwarz und verstrubbelt, er hatte sie recht achtlos unter eine dunkle Mütze gesteckt. Seine Kleidung war , wie ich auf den ersten Blick feststellen konnte, recht teuer und von einer bekannten Marke. Er musterte mich mit einem unverholen unhöflichen Blick, der mir zu verstehen gab, das ich hier nicht willkommen war. Kurze Zeit schwieg er und ich fühlte mich von Sekunde zu Sekunde unwohler. Das fing ja gut an. Trotzdem sagte auch ich kein Wort und sah ihn nur wartend an. Dann begann er zu sprechen: "Jérémie?", war das einzige was er sagte. Nur meinen Namen, in fragendem Tonfall. Er hatte eine leicht raue, aber sehr angenehme Stimme, auch wenn sie in dem Moment nicht sehr einladend klang. Schüchtern nickte ich nur, etwas zu erwiedern traute ich mich nicht, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Wortlos drehte er sich um und ging ins Haus. Unschlüssig, was ich jetzt tun sollte, blieb ich erst mal stehen. Als er merkte, dass ich ihm nicht folgte, drehte er sich nochmal zu mir um. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände , und er fragte genervt: "Was ist? Willst du hier Wurzeln schlagen?" Hastig nahm ich meine zwei Koffer und stolperte ihm nach , in die Wohnung. Das ich nicht normal ging, sondern eben stolperte, lag an dem Teppich vor der Tür, den ich in meiner Eile übersehen hatte. Mike führte mich in einen Raum, der wohl die Küche war. Am Frühstückstisch saßen zwei Erwachsene, zweifellos die Freundin meiner Mutter und ihr Mann. Erstere stand gleich auf und begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung. Sie war eine leicht dickliche Frau mit einem sehr freundlichen Gesicht. "Jérémie, wie schön, das du da bist. Komm, setz dich doch zu uns, wir frühstücken gerade. Mike, könntest du bitte einen Teller und Besteck für Jérémie aus dem Schrank holen?" Der Angesprochene knurrte nur, hatte aber offensichtlich nicht vor, der Aufforderung seiner Mutter nachzukommen. Diese sah mich entschuldigend an und meinte nur: "Du darfst ihm das nicht übel nehmen, Mike ist eben ein Morgenmuffel." Hoffentlich war es wirklich nur so, denn ich hatte keinenfalls vor, Streit mit jemandem anzufangen, neben dem ich die nächste Zeit wohnen würde.

Während dem ganzen Frühstück sprach außer der Mutter und mir keiner mehr ein Wort, dafür locherte sie mich mit Fragen und fragte mich alle drei Minuten, ob ich noch etwas essen wolle. Immer wieder stellte sie fest, das ich viel zu dünn war und versprach, mich "tüchtig aufzupäppeln", wie sie es nannte. Ehrlich gesagt, ich hatte keine Ahnung, wie Mike bei so einer Mutter so schlank geblieben war. Vielleicht, weil er sich, wie es aussah, grundsätzlichh gegen alles stellte, was seine Eltern wollten. Während dem Gespräch erzählten mir seine Eltern (endlich meldete sich auch der Vater zu Wort) nebenbei, wie hässlich sie Piercings fanden. Dabei huschten ihre Blicke überdeutlich auf Mike, der nur die Augen verdrehte. Erst bei näherm hinsehen bemerkte ich, das er oben am rechten Ohr einen Ohrring trug. Dass ich das ziemlich cool fand, erwähnte ich lieber nicht laut, sonder nickte nur still mit dem Kopf und hoffte, das man von mir keinen Kommentar erwartete.
 

Mike
 

Auf den ersten Blick hätte ich den Jungen fast für ein Mädchen gehalten. Er hatte ein recht hübsches Gesicht, wie ich zugeben musste, und blonde Haare die leicht gewellt waren. Aber gegen hübsche Jungen hab´ ich was, mal ehrlich, die sind doch voll zum Kotzen! Kleine Mamalieblinge, die von alten Frauen Bonbons zugesteckt bekommen. Der perfekte Schwiegersohn. Eben das, was ich nicht sein wollte. Meine Eltern tickten bei seinem Anblick wie erwartet total aus. Na ja, das trifft zumindest auf meine Mutter zu. So einen Sohn hätte sie zu gern gehabt. Klar, das sie ihn gleich totquetschen musste. Fast hätte er mir Leid getan, bei so einer Umarmung wäre ich erstickt. Schon allein wegen dem penetranten Parfümduft. Oder sollte ich Gestank sagen? Demonstrativ hielt ich die Klappe und sah nur zu, wie das arme Würmchen von Fragen überschwemmt wurde. Natürlich konnten meine Alten es nicht lassen, an dieser Stelle gleich mein Äußeres zu tadeln. Aber das ging mir sonst wo vorbei, hauptsache, meine Kumpels fanden das gut. Immerhin waren Ohrringe bei Jungs gerade total angesagt und die Mädchen fanden das cool. Da konnte ich echt auf die Meinung der Erwachsenen pfeifen. Die wussten nicht mal die Hälfte von dem, was ich tat und solange sie sich da raus hielten kamen wir ganz gut miteinander aus. Nun würde sich das aber vielleicht ändern. Ich konnte sie schon vor meinem inneren Auge schwärmen und gleichzeitig meckern hören: "Mike, du ungezogenes Kind, was fällt dir ein! Schau dir den Jérémie an, der macht uns nie solche Probleme, der ist ein perfektes Wunderkind!" Ja, ein perfekter Sohn, wie gesagt, das war er. Mit seinen großen Augen und blonden Haaren konnte er ganz als Engel durchgehen. Oder als Mädchen. Zum zweiten Mal an diesem Tag kam mir der Gedanke, als ich ihn ansah. Wieso eigentlich? So etwas habe ich nie zuvor bei einem Jungen gedacht, höchstens bei Julien, dem Nachbarskind. Aber der war schließlich erst fünf Monate alt und konnte sich nicht gegen den Rosa-Fimmel seiner Eltern wehren. Wo ich so meinen Gedanken nachhing kam mir auf einmal eine ausgezeichnete Idee. Fast hätte ich böse gegrinst, aber das sollte lieber eine Überraschung werden. Eine Überrasschung, die der Kleine bestimmt nicht so schnell vergaß. Nie , nie wieder würde er das vergessen. Manchmal war ich wirklich ein Genie. Und gute Einfälle hatte ich auch. Wenn ich meinen Kumpels das erzählte würde ich sicher noch etwas höher in der Beliebtheitsskala klettern. Nein, dann wäre ich der coolste Typ überhaupt. Aber um unseren Spaß voll auszukosten mussten wir die Sache geheim halten und durften nichts erzählen. Auch meiner Freundin durfte ich nichts sagen, so Leid mir das tat. Aber sie würde ihre Freude noch früh genug haben. Wie wohl mein Opfer reagieren wird, wenn es davon erfährt? Ich warf einen prüfenden Blick zu Jérémie, der noch immer mit einer Engelsgeduld zuhörte und an den passenden Stellen mit dem Kopf nickte. Der konnte sich auf was gefasst machen. Diesmal konnte ich mir ein Grinsen wirklich nicht verkneifen.
 

((sorry, das Mikes Part nur halb so lang is wie Jérémies))



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-04-18T18:41:20+00:00 18.04.2008 20:41
XD auch dieses Mal hast du die Gedanken der beiden gut wiedergegeben. Und dass Mike's Part kürzer ist als Jeremies...der Kopf von dem ist eben hohler *lol*
Naja, also bisher gefällt mir immernoch alles voll gut, (wie mehrmals betont) und ich bin voll gespannt auf Mike's Idee (war des des, des du mir in der Schule erzählt hast? *Kopf kratz*)
Naja, wie auch immer, schreib schnell weiter!!!!
EmilyOnStage

PS: noch was allgemein: Falls du nen Betareader brauchst, ich bin ja fast immer on, schreib mir ne ENS :)
Aber bei der Geschichte hab ich nur voll wenig Fehler gefunden


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