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Would you give me one last chance?

Aoi x Kai
von

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~** W A K A R E **~

Vier Tage später trennten sie sich. Aoi hatte sich seit ihrem Treffen nicht mehr gemeldet und war dann plötzlich ganz unangemeldet vor seiner Tür gestanden um ihm mitzuteilen, dass es aus wäre, aber dass er sich wünschen würde, sie könnten Freunde bleiben. Es war der letzte Strohhalm, an den Kai sich klammern konnte und als er sich dem Älteren bittere Tränen weinend in die Arme warf, überkam ihn die Gewissheit, dass es nicht so werden würde wie er es sich wünschte. Aus den Augen, aus dem Sinn… vor diesem Sprichwort hatte er unglaublich große Angst und auch wenn Aoi ihm versicherte immer für ihn da zu sein, wusste er, dass es nur leere Worte waren.

Als er kurze Zeit später wieder alleine war, die Tür hinter seinem nun Exfreund zugefallen, da begriff er erst, wie sich Einsamkeit wirklich anfühlte. Es war, als würde sein Herz mit jedem Atemzug langsamer schlagen und schließlich völlig seinen Dienst verweigern, als würde es sich zusammenziehen wie im Wasser verschrumpelnde Haut, bis es nur noch ein kleiner, hässlicher, unansehnlicher Klumpen war.

Auch wenn ihm mittlerweile bewusst war dass die Gefühlskälte des Älteren ihn auf Dauer ebenso verletzt hätte war dieses Gefühl von Leere, die Gewissheit nun völlig allein zu sein, beinahe unerträglich. Sein Kopf dröhnte vom vielen Weinen und er war unruhig und völlig apathisch zugleich, stand immer wieder auf und machte ein paar hilflose Schritte durch sein Zimmer nur um am nächsten Ort wieder zu Boden zu sinken. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so schwach und verlassen gefühlt wie in diesem Moment. Aoi war seine große Liebe gewesen, sie hatten so viel zusammen durchgemacht und erlebt... wie konnte der Ältere das nur alles hinschmeißen?
 

Die nächsten Tage verbrachte er wie paralysiert. Er hatte sich bei der Arbeit krank gemeldet, ging nicht zur Uni, kam kaum aus dem Bett und wenn er es einmal geschafft hatte, dann fiel er kurz darauf bereits wieder aufs Sofa um sich durchs Fernsehprogramm zu zappen. Wirklich konzentrieren konnte er sich auf nichts, alles was er tat war zu warten, bis die Zeit vorbei ging. Aber sie zog sich wie Kaugummi und jeder Blick auf die Uhr war ein weiterer Schlag in den Magen. Er wusste weder was er tun noch denken sollte, alles in ihm war nur auf die Gefühle fixiert, die ihn einfach nicht mehr loslassen wollten. Und über allem schwebte die Einsamkeit. Das Wissen, niemanden mehr zu haben, der ihn vielleicht einmal in den Arm nahm oder ihn fragte wie sein Tag war. Von nun an würde er jedes Wochenende alleine sein, jeden Shoppingbummel alleine machen, jeden Morgen alleine aufwachen. Es würde niemanden mehr geben, der ihm durch die Haare strich oder an den er sich kuscheln konnte wenn er sich schlecht fühlte. Niemanden mehr, den er um Rat fragen konnte wenn er Sorgen hatte, niemanden mehr der... einfach nur da war.
 

Erst jetzt wurde ihm bewusst wie sehr Liebeskummer krank machen konnte. Von Tag zu Tag fühlte er sich schlechter, als wäre irgendetwas in ihm das ihm jegliches Leben aussaugen würde. Und immer wieder stellte sich ihm die selbe Frage: Was sollte er nun tun? Seit er denken konnte war er niemals alleine gewesen. Erst hatten seine Eltern ihn umsorgt und dann Aoi, zum ersten Mal in seinem Leben war er völlig auf sich alleine gestellt, musste alleine mit sich und seinem Leben klarkommen. Und er hatte Angst davor... schreckliche Angst. Alleine kam er doch gar nicht klar, das wurde ihm nun schmerzlich bewusst. Aoi hatte ihn überall hingefahren, zum Einkaufen, zu seiner Mutter, hatte alle Besorgungen mit ihm zusammen gemacht und war ihm immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Das nun alles alleine in den Griff zu bekommen traute er sich einfach nicht zu. Er wusste, dass er zu schwach und ängstlich dafür war und das schürte die blanke Panik in ihm. Alleine, da war er sich sicher, würde er sein Leben nicht auf die Reihe bekommen.
 

Mit der Zeit aber wurden die Tränen weniger und dieses schmerzhafte Gefühl am Morgen, wenn er alleine erwachte und alles um ihn herum still war, wurde gewohnter. Es fühlte sich an, als wäre er kälter geworden, aber es störte ihn nicht. Schließlich schaffte er es wieder pünktlich aufzustehen, sich her zu richten und zur Uni zu gehen, seine Aufgaben zu erledigen und zur Arbeit zu erscheinen. Wirklich bei der Sache war er aber noch immer nicht, viel mehr tat er alles wie automatisch, lächelte, wenn es von ihm erwartet wurde und verhielt sich gegenüber den Menschen denen er tagtäglich begegnete als würde es ihm nicht schlechter gehen als jemals zuvor. Diese Lügen, die Maske, die er jeden Tag trug, war eine Last, die niemand sehen konnte. Wenn er nach Hause kam, dann weinte er nicht mehr nur wegen Aoi sondern vor allem deswegen, weil er sich unverstanden fühlte. Weil es niemanden gab, der hinter seine Fassade sah oder es zumindest versuchte. Niemand interessierte sich genug für ihn um ihn zu fragen wo er all die Tage gewesen war, ob es ihm besser ging oder ob er darüber reden wollte. Sie hatten registriert, dass er wieder da war, aber das war auch alles gewesen.
 

In dieser Zeit lernte Kai was es wirklich bedeutete, einsam zu sein. Auch wenn er oft früher dieses Gefühl vespürt hatte, selbst als er noch mit Aoi zusammen gewesen war, jetzt begann es ihn zu erdrücken, wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Aber was er dagegen tun konnte wusste er nicht. Manchmal dachte er sich, ein Freund hätte ihm bestimmt den Rat gegeben nach draußen zu gehen, neue Menschen kennen zu lernen und die Dinge zu tun, die ihm Freude bereiteten. Aber so einfach war es nicht. Wo sollte er denn schon alleine hingehen? Es interessierte sich ja doch niemand für ihn... und etwas alleine zu tun machte ihm auch keinen Spaß. So verkroch er sich, wann immer er von der Uni oder der Arbeit nach Hause kam, einfach nur zuhause und wartete... auf den nächsten Tag, der genauso sein würde wie der vorherige... darauf, dass die Zeit verging und die Wunden langsam heilten... oder einfach nur auf den Tag an dem ein Mensch sein Leben betreten würde, der ihn wieder zum Lächeln brachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yoshiki_Deyama
2009-04-19T17:03:00+00:00 19.04.2009 19:03
Die FF ist traurig aber sehr schön geschrieben!
Ich freu mich auf das nächste Kapitel!
^______^

Von:  kaburu
2008-12-18T08:01:51+00:00 18.12.2008 09:01
toll, es geht endlich weiter^^
das ist bestimmt schon unser weihnachtsgeschenk, oder?! also mir hat das kapitel super gut gefallen. man leidet richtig mit kai mit.
*böser aoi*
schreib schnell weiter, kann es kaum erwarten.

bis dann und lg
kaburu
Von:  Snaked_Lows
2008-12-17T18:32:24+00:00 17.12.2008 19:32
;__________________;
Das ist sooooo traurig...und morgen schreibe ich Mathe...dass ich noch trauriger ;________________;
Wie soll ich denn jetzt weiter leben????
Schreib schnell weiter!!!!!!!!!!


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