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Winter-Wonder-Land

von

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Weiß tanzten die Flocken vor dem grauen Himmel auf und ab. Das Schneetreiben war undurchsichtig geworden. Wenn man jetzt hinausgehen würde, wäre man innerhalb weniger Minuten entweder eingeschneit oder erfroren, so entschied es der Junge, der am Fenster stand und in die Dämmerung blickte.
 

"Denkst Du, dass sie noch kommen werden?"

"Nein, ich denke nicht!"

"Glaubst Du, dass sie morgen kommen?"

"Bestimmt, Sena!"
 

~*~*~
 

"Ich glaube nicht, dass wir es heute noch nach Hause schaffen werden.......... zu, alles dicht........... ja ich denke mo......... hallo? Ken? Ken, hörst Du mich? KEN!"

"Vergiß es Mamoru, die Leitungen sind eh überlastet und bei dem Schneetreiben kommt kein Signal mehr durch!"

"Das habe ich befürchtet!"
 

Omi drückte auf den Knopf, auf dem ein roter Hörer abgebildet war. Es bedeutete: Auflegen, Gespräch unterbrechen. Aber er wollte gar nicht auflegen, er wollte weiter mit Ken telefonieren. Das Wetter schien aber anderer Meinung zu sein. Hinter ihnen ertönte eine Hupe, was den Fahrer des weißen Porsches ein mißmutiges Brummen entlockte. Omi hörte etwas wie: "So geht es auch nicht schneller!" heraus. Er saß hier fest, hier in diesem weißen Porsche, mitten im weißen Schnee, irgendwo auf der Autobahn... und zu Hause machten sie sich Sorgen.
 

"Weiß versinkt im Weiß..."
 

Dieser kurze Kommentar brachte ihm einen schiefen Seitenblick ein und er hielt es für besser nichts weiter zu sagen. Der Schnee war überall, genau wie die Kälte. Omi fror entsetzlich, dessen wurde er sich immer deutlicher bewußt. Hinten auf der Rückbank lag eine Thermoskanne, mit frischem Tee, die Yôji ihnen noch gemacht hatte, bevor sie abgefahren waren. Aber Omi wollte sie jetzt nicht anrühren... jetzt nicht. Es würde noch kalt werden heute Nacht. Und sie hingen hier auf dieser Autobahn fest. Es gab keinen Ausweg. Alles in allem konnte es eine unruhige und kalte Nacht werden.
 

Plötzlich gab es einen Ruck im Auto. Omi erschrak, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Ein schrilles Hupen folgte, aber dieses Mal aus ihrem eigenen Wagen. Panisch krallte sich das Kritikerkind am Seitenbügel fest, als sich der Porsche einen Weg durch die linke Reihe vom Stau bahnte.
 

"Aya, was bei Enma tust Du da?"

"Platz zum Übernachten finden!" war die knappe Antwort.

"Nani?"

"Mamoru... es ist spät, wir kommen nicht weiter und ich will schlafen. Wenn wir auf der Autobahn stehen bleiben, muß ich wach bleiben. Hier auf dem Waldweg, kann ich mir auch erlauben einzunicken! Kalt ist es so oder so!"
 

Omi nickte. Er hatte den Plan begriffen und hielt ihn für gut. Aya fuhr ein wenig auf dem besagten Weg entlang. Die Straße war nun außer Sichtweite und damit auch Polizei und neugierige Gaffer. Erst jetzt stellte der Fahrer den Motor ab und sah mißmutig auf den Tank. Staus fraßen immer viel Sprit und das behagte dem Finanzgenie Aya gar nicht. Omi mußte sich gegen die Tür stemmen, damit sie aufging. Hier draußen war es noch kälter als drinnen und er beeilte sich wieder hineinzukommen. Im Arm hielt er ein paar Decken, die Aya immer dabei hatte. Eine reichte er seinem Kollegen, dann hangelte er nach der Thermoskanne. Es würde eine kalte Nacht werden.
 

~*~*~
 

"Hoffentlich finden sie ein Motel... sonst wird es eine sehr kalte Nacht für sie!"

"Ich glaube kaum, dass sie eines finden, nur mit sehr sehr viel Glück."

"Na Du kannst einem ja Mut machen Yôji!" lachte Ken in seinen Becher heiße Schokolade.
 

Lange stand der ehemalige Fußballstar da und sah gedankenverloren zum Fenster. Yôji überlegte lächelnd, ob er Sena anstarrte oder das Schneetreiben draußen beobachtete. Sena war Omi unglaublich ähnlich, zumindest dem Omi von früher. Inzwischen hatte sich der Kleine sehr gemausert. Er war schon lange kein Kind mehr und manchmal tat es Yôji fast leid. Ken nippte erneut an seiner Schokolade. Die freie Hand strich über Senas Kopf, der verwundert aufsah.
 

"Keine Sorge! Mamoru ist ein echtes Glückskind! Wenn irgendwo auch nur ein einziges Bett frei ist, dann findet er es!"
 

~*~*~
 

"Ich wünschte wir hätten ein Bett!"

"Wer wünscht sich das nicht? Zumindest eine wärme Decke wäre schön!"

"Gut das Du überhaupt welche im Auto hast!"

"Hm..."
 

Omi schwieg wieder eine Weile und nippte an der heißen Schokolade. Durch die Fenster konnte man nicht mehr sehen. Ein wenig machte Bombay sich Sorgen, dass sie ganz einschneien würden. Aya schien in diesem Moment den gleichen Gedanken zu haben und öffnete die Tür. Beim Zuschlagen viel das Weiß ab und sammelte sich zu einem kleinen Haufen am Boden. Nach erneutem Öffnen kickte der Langhaarige es einfach zur Seite. Omi folgte dem Beispiel.
 

"Müssen wir das jetzt jede Stunde machen?" zitterte er vor Kälte.

"Bete das es nicht so weit kommt, aber leider wird der Schnee immer stärker."

"Gott Aya, mir ist kalt!"

"Pscht! Ganz ruhig es wird bald warm!"
 

Der Jüngere sah erschrocken und leicht verwirrt hoch. Er hatte eigentlich einen Kommentar erwartet wie: Sei nicht so ein Baby oder Du bist wirklich ein Weichei! Aber Ayas Stimme klang echt besorgt. Es schien sogar, als würde der andere kurz in seine Schokolade lächeln... er lächelte tatsächlich in sein Getränk... und er sah gut dabei aus.

Omi spürte wie das Blut in seine Wangen schoß. Schnell drehte er sich zum Fenster. Etwas verwundert starrte Aya den schwarzen Hinterkopf an. Dann auf einmal blitzte in den Lila Augen der Schalk auf, wie so oft wenn keiner hinsah. Aya bemühte sich wieder eine ernste Miene zu bekommen und legte dann Omi einen Arm um die Schultern. Im Spiegel der Scheiben sah er innerlich amüsiert das rote Glühen, von Omis Wangen. Dennoch sagte der Kleine nichts, was wiederum Aya leicht verwirrte.

Einige Zeit saßen sie ganz still da, Omi den Kopf zum Fenster gedreht, Aya seinen Arm um die Schultern des Jüngeren.
 

"Verarscht Du mich?"

"Hm?"
 

Aya sah wieder auf den Hinterkopf. Im Spiegelbild der Scheibe konnte er schemenhaft Omis Gesicht erkennen. Er war nicht mehr rot auf den Wangen, sondern sah eher ernst auf. Eiskristalle hatten sich an dem Glas gebildet. Sie sahen etwas sonderbar aus, fand Aya. Dann auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das waren keine Eiskristalle! Das waren Spiegelbilder von Omis Tränen. Verbissen und ein wenig ärgerlich starrte er darauf. Warum mußte er immer gleich anfangen zu heulen?
 

"Du verarscht mich also!" Omis Blick sank nach unten auf seine Hände, "Ist schon gut, ich..."

"Nein!"
 

Aya war ebenso erschrocken wie Omi. So hart hatte er das Wort gar nicht aussprechen wollen. Omi starrte wieder auf die Scheibe. Aya begriff auf einmal, dass er ihn ebenso durch den Spiegel ansah, wie er Omi selbst. Er fühlte sich leicht ertappt, hielt aber dem Blick stand. Dann wanderten seine Augen zu seinem eigenen Spiegelbild. Er sah wirklich furchteinflößend und unnahbar aus. So hatte er es ja auch haben wollen. Sein Gesicht war viel kantiger geworden als früher, seine Augen schmaler und härter... viel härter.

Omi biß sich auf die Unterlippe. Er weinte jetzt nicht mehr, das war gut. Aya betrachtete sie beide. Es gefiel ihm irgendwie sie so zusammen zu sehen. Sie paßten zueinander fand er, zumindest optisch. Aber ob sie auch anders gut zusammenpaßten? Omi weinte viel, auch wenn sich das in letzter Zeit geändert hatte. Er war hoffnungslos weich und lieb und... so beruhigend. Omi war wie ein Kuscheltier. Es schien nichts besonderes zu sein aber einem Menschen bedeutete es die Welt. Bedeutete Omi für ihn auch die Welt?

Aya überlegte gerade wie es wohl wäre, sich an Omis Schulter zu lehnen und sich fallen lassen zu können. Könnte er sich überhaupt jemals fallen lassen? Plötzlich bemerkte er, dass Omi ihn direkt ansah. Aya fand es einfach richtig jetzt zu lächeln. Omi lächelte zurück, liebevoll, zärtlich.
 

"Willst Du... wollen wir die Decken übereinanderlegen? Vielleicht wird es dann wärmer!"
 

Ayas Grinsen wurde etwas schief. Omi lachte leise und rutschte mit unter seine Decke. Das Ohr des Jüngeren ruhte auf Ayas Brust und der war sich sicher, dass Omi seinem Herzschlag lauschte... sein ewig kaltes Herz... Seine Arme schlossen sich fester um Omi. Es war wirklich beruhigend ihn so zu halten. So beruhigend...
 

"Du bist ein echtes Teddybär!" murmelte Aya noch bevor er einschlief.

"Du kannst Dich immer anlehnen!" lächelte Omi zurück.

"Das ist gut... weiß Du ich... ich mag Dich sehr, sehr gerne..."

"Ich Dich auch Aya-kun... ich Dich auch!"
 

~*~*~
 

"Findest Du nicht auch, dass die beiden in letzter Zeit ein Herz und eine Seele geworden sind?"
 

Yôji grinste breit hinunter auf sein Buch.
 

"Sie werden bald mehr sein... und das ist gut so!"
 

Ken sah ihn verwundert an.
 

"Aha...", dann fiuel sein Blick wieder zum Fenster, "Hoffentlich frieren sie nicht!"
 

ENDE
 

Kommentar: Eine ganz kurze fic, die ich geschrieben habe, als mir fast die Füße abfrohren *lach* Ich hoffe sie gefällt Euch... hey meine erste fic im neuen Charadesign! Hacvh ich liebe es! Freue mich über Kommentare! ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2004-04-07T14:01:23+00:00 07.04.2004 16:01
deine ff ist echt gut! du beschreibst auch alles so sweet,reisst mich echt mit!! ^-^ schreib schnell weiter!^-^
Von:  Maab
2002-11-12T20:52:37+00:00 12.11.2002 21:52
Ich find' sie gut so... Meine Phantasie ist wild genug *eg*, um mir lebhaft auszumalen, was die Zwei so treiben...
Allerdings hatte ich wie auch andere *ggg* das Vergnügen auf der letzten Bi-Con im kalten Auto zu nächtigen und deshalb stecke ich meine sexuellen Phantasien zurück und sage: FRIEREN! Das haben sie wohl hauptsächlich getan!
Trotzdem super süße Story, Schatz! Weiter so! *mag Winterkitsch* Da wird mir so weihnachtlich! *seufz*
Von: abgemeldet
2002-11-06T20:38:31+00:00 06.11.2002 21:38
*reblööööööööööööök**lach* Yami die fic ist nunmal net länger! Ich weiß, dass ich einer dieser gemeinen Schreiberlinge bin, die ihr armes Publikum immer im Stich lassen, weil sie ihre stories so offen enden lassen... aber ich LIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEBE es *lach* Nene auch hier keine Fortsetzung! Da mußt Du mich schon zwingen! =P
Von:  Yamica
2002-11-06T18:50:51+00:00 06.11.2002 19:50
Wuaaaaaaaaaaaaaaaai Süsse.....die Story is knuffig.....aber....viel zu kurz *blök* *lieb angug* Schreib mal schön weiter....will wissen was die zwei noch erleben ind er Nacht, oder beser: wie sie am Morgen aufwachen^^;;;
Von:  Medialuna
2002-11-06T12:17:04+00:00 06.11.2002 13:17
auch meine erste!!!!
Omi und Aya ist richtig knuffig

übrigens, soweit ich das mitgekriegt hab sind alle noch gleich alt...
Von: abgemeldet
2002-11-06T07:01:05+00:00 06.11.2002 08:01
tatatataaa..das 1. mal das ich nen glühen fic gelesen hab, ich find ihn aber echt gut....und voll süss...schreib weiter so
knuffel
misa


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