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Vampires Moon

von

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Erwachen

„Es gibt Menschen, die töten

um zu leben und es gibt solche,

die leben um zu töten.“
 

Anonym
 

Das trübe Zwielicht brannte in seinen Augen, die zulange nichts anders als Dunkelheit gesehen hatten, dennoch genoss er es. Die schwarze, steinerner Umgebung wurde von flackernden Kerzen, die rechts und links des Ganges an Halterungen befestigt waren, nur spärlich erhellt. Er nahm sie nur verschwommen wahr, musste immer wieder kurz die Augen schließen, um überhaupt etwas erkennen zu können. Sein ganzer Körper schmerzte, was an langer Entbehrung, so wie an den Siegeln lag, die seine Kraft bannten, und auch ebenso an dem Prostest seiner Gliedmaßen, sich nach so langer, ungewisser Zeit wieder zu bewegen.

Begleitet wurde er von zwei Kriegern. Beide groß, kräftig und mit allem ausgestattet mit dem man ihn töten könnte, würde er anstalten machen zu fliehen. Zumindest war es in der Theorie so, denn sie hätten nicht die geringste Change gegen ihn, sollte er es wirklich versuchen. Selbst jetzt, mit stark eingeschränkten Kräften wäre es für ihm möglich, die Krieger loszuwerden und zu fliehen. Doch das hatte er nicht vor. Er wollte abwarten und wissen, weswegen sie ihn geweckt hatten, ob sich das Gefühl, welches ihn seit seines Erwachens begleitete, bestätigte. Er hoffte es inständig, hoffte aus tiefstem Innerem, dass sich seine Ahnung bewahrheiten würde, denn das würde bedeuten, dass diese Hölle bald ein Ende finden würde.

Am Ende des Ganges befand sich eine massive, doppelflügige Tür aus dunklen Holz, die wie von Geisterhand aufschwang, als sie sich näherten. Kurz blieb er stehen, sog mit geschlossenen Augen die Gerüche auf, die ihm entgegen schlugen. Sie hatten Angst! Selbst jetzt war sie nicht gewichen. Und noch etwas anderes lag in der Luft. Die Gewissheit, dass sich bald etwas ändern würde. Ein kaltes Lächeln schlich sich in sein Gesicht und er lachte leise, genoss ihre Furcht.

Knurrend stieß ihn einer der Krieger in den Raum hinter der Tür. Er stolperte nach vorne, fand gerade noch rechtzeitig sein Gleichgewicht wieder, bevor er stürzte. Das Zimmer lag im Schatten, wurde ebenso wie der Gang nur spärlich von einigen Kerzen erhellt. Unter normalen Umständen wäre es ein leichtes für ihn gewesen, die Gestalten vor ihm zu erkennen. Dennoch wusste er, wen er vor sich hatte, wusste von ihrer Angst. Aufrecht, sich seiner Herkunft, seiner Macht bewusst trat er ihnen entgegen.

„Also? Weswegen habt ihr mich geweckt? Sollte ich nicht aufewig darin schmoren? Waren das nicht eure Worte, als ihr mich in mein Refugium gesperrt habt?“, fragte er. Seine Stimme klang rau, kratzig, heiser. Die Ältesten gingen nicht darauf ein. Vor ihm in der Dunkelheit bewegte sich ein weißer Schemen, zwei gelbe Augen fixierten ihn feindselig, ein aggressives Fauchen war von dem Schemen zuhören.

„Ich warte immer noch auf eine Antwort, denn ich bezweifle stark, dass ihr dieses Theater nur zum Spaß veranstaltet und außerdem hasse ich es zu warten“, sprach er dann weiter. Ein kaltes Lächeln schlich sich in sein Gesicht, er senkte seine Stimme, bis sie kaum mehr war als ein Flüstern. „Oder ist es das, was ich vermute?“ Er lachte leise. „Ich hoffe es.“

„Halt dein dreckiges Maul, Abschaum!“, knurrte die Älteste hinter dem weißen Schemen. „Wir wissen genauso gut wie du, dass du unser Anliegen kennst. Unser letztes Gespräch leider nicht sehr erfolgreich verlaufen, darum ...“

„Das sehe ich nicht so!“, unterbrach er sie. Ein Grinsen stahl sich in sein Gesicht, als er an die letzte Begegnung mit ihnen dachte, als er zwei von ihnen getötet hatte, bevor sie ihn bändigen konnten. „Ich fand es sehr erfolgreich.“

„Erfreue dich an deinen Taten, die Konsequenzen hast du ja bereist zu spüren bekommen“, bemerkte der Älteste rechts neben er Frau kühl. Soweit er sich erinnern konnte, war sein Name Vincent. Als Mensch ein grausamer,kaltherziger Mörder, nun eine erbarmungslose, unbezwingbare Bestie. „Und zwar in mehr als einer Hinsicht, nicht war, Arek?“ Als er seinen Namen aussprach, triefte er nur so vor Verachtung. Als Arek knurrend seine Hände zu Fäusten ballte, ohne auf den stechenden Schmerz in seinen Handgelenken zu achten, lachte Vincent leise.

„Das nächste Mal wirst du kein solches Glück haben, das schwöre ich dir, Vincent! Das nächste mal werde ich dich aufschlitzen, an die Tür eine beschissenen Kirche nageln und zu sehen, wie die Morgen sonne dich minderwertiges Stückdreck langsam und schmerzhaft verbrennt!“

„Es reicht!“, ging die Frau schnell dazwischen, als Vincent knurrend aufsprang. Nun wusste er auch ihren Namen wieder. Chareefa, die Schöne. Aus einem Englischen Adelshaus stammend, von ihrem eigenen Vater an ihren, nun toten, Meister verkauft. „Um ess kurz zu machen, und unnötigen Ärger zu vermeiden, wir haben ein Angebot für dich!“

„Ich höre!“

„Wir lassen dich gehen, naürlich nur mit eingeschränkten Kräften, wen du uns sagst, wo du IHN hingebracht hast!“

Arek seufzte, schüttelte den Kopf. „Ihr wollt es nicht verstehen, oder? Ich werde es euch niemals verraten. Außerdem ... Ihr wisstr genauso gut wie ich, dass es zu spät ist.“ Die Ältesten schwiegen. Er lachte leise. Aus den untiefen der alten Gemäuer drang das traurige, gleichzeitig aber erfreute, hoffnungsvolle auch Heulen eines Wolfes zu ihnen herauf. Arek lauschte ihm mit geschlossenen Augen. Ein Lächeln und ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem gesicht.

„Und er weiss es auch! Dass sein Herr erwacht ist!“ Er sah wieder zu den Ältesten. Der zufriedene Ausdruck war Verachtung und kalter Vorfreude gewichen. „Ihr solltet euch gut verstecken, denn wenn er euch findet wird er Rache nehmen! Kalte, grausame Rache für das, was ihr ihm angetan habt. Und mir wird es ein vergnügen sein, ihm dabei zu helfen.“ Er lachte kalt.

„Führt ihn ab!“, knurrte Vincent, sich nur noch mit Mühe beherrschend.

„Mein Bruder wird mich finden und euch vernichten. Dann endet die Ära der Ältesten, denn er wird ein neues Zeitalter einleiten, unsere Rasse zu neuer Macht verhelfen!“

Die Krieger zogen ihn grob mit, wieder zurück durch den Gang, erhellt nur von wenigen Kerzen, zurück in sein Gefängnis, sein einstiges Refugium, zurück in die Dunkelheit, wieder ohne zu wissen, wie lange sie andauern würde, doch dieses mal wurde er begleitet von Hoffnung.

Beeil dich, Bruder, war sein letzter Gedanke, begleitet von dem Heulen des Wolfes, ehe ihn wieder die Finsterniss, die Stille und die Einsamkeit umfingen.



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