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Der verlorene Sohn

von

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Bittere Erkenntnis

Mit einer wütenden Handbewegung wischte der Halbsaiyajin die Tastatur von seinem Schreibtisch. Die Wucht seines Schlags ließ das Kabel reißen, so dass sie mit einem unangenehmen Geräusch an der Wand zerschellte.
 

Er hatte schon wieder verloren…auch wenn er es nicht zugeben mochte, alle die ihn kannten wussten dass Trunks ein sehr schlechter Verlierer war. Eine Eigenschaft die wohl von Vegeta stammte, schließlich wollte auch der immer der beste, tollste und größte sein (Naja letzteres kann er wohl knicken xD).
 

Seufzend stützte er die Hände in den Kopf. Nicht einmal in diesem dämlichen Spiel konnte er gewinnen…er knurrte leise. Das lag nur daran dass er nicht bei der Sache war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm dass es bald Zeit für das Abendessen war.
 

Da durfte er sich sicher wieder die ewigen Sticheleien seines Vaters anhören. Warum war das Leben nur so unfair und anstrengend? Er fragte sich einmal mehr wie Bra es geschafft hatte das Herz ihres Vaters schon mit ihrem ersten Lächeln kurz nach ihrer Geburt zu erweichen.
 

Mädchen mussten es einfach von Natur aus drauf haben die Herzen der Männer im Sturm zu erobern während die Jungs immer hart im nehmen sein mussten um nicht als Weichei abgestempelt zu werden. Am liebsten würde er noch einmal bei seinem besten Freund vorbei schauen, doch dieser war sicher wieder nicht zu Hause.
 

Son-Goten hatte in letzter Zeit wirklich kaum noch Zeit für ihn…immer nur Mädchen im Kopf. Die schienen ihm ebenfalls den Kopf total verdreht zu haben…so wie Bra Vegeta eben.
 

Er strich sich ein paar fliederfarbene Strähnen aus dem Gesicht und seufzte erneut. Was fand er bloß an diesen dämlichen Mädchen? Er selbst ergriff lieber die Flucht wenn wieder so eine Durchgeknallte Meute seiner weiblichen Fans hinter ihm her war.
 

Goten schüttelte dann immer verständnislos den Kopf. Der konnte eben nicht verstehen dass er seine Beliebtheit bei den Frauen nicht ausnutzte. ‚Man Trunks ich versteh dich wirklich nicht. Du könntest an jedem Finger mindestens fünf Frauen haben aber du willst nicht eine einzige, das ist doch nicht normal’ meinte er dann immer kopfschüttelnd, während Trunks das nur mit einem Schulternzucken abtat und ein genervtes ‚Es gibt wichtigeres als sich mit nervigen Weibern herum zu schlagen’ zurück gab.
 

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Lilahaarigen. Er und Goten hatten sich scheinbar wirklich auseinander gelebt…es war kaum noch etwas von ihrer früheren engen Verbundenheit übrig…was war nur mit ihnen passiert?
 

Für einen Moment schweiften die Gedanken des Halbsaiyajin ab…in die Vergangenheit…ihre gemeinsame Kindheit. Goten der ihn bewundert hatte und ihm nacheiferte…der für ein Spielzeug für ihn alles getan hätte. Er schmunzelte ein wenig. Was waren das noch für Zeiten gewesen?
 

Zu diesem Zeitpunkt war ihre Leben noch unbeschwert gewesen, sie waren eben Kinder und haben nie etwas wirklich ernst genommen…bis Boo kam. Da hatten sie Begriffen dass das Leben alles andere als ein Spiel war und sie waren viel zu schnell in die Rolle Erwachsener gedrängt worden.
 

Schließlich hatte man ihnen das Schicksal der Erde aufgebürdet. Danach waren sie nie wieder dieselben aber es hatte sie noch enger zusammen geschweißt. Durch die Fusion hatten sie Einblicke in die Seele des jeweils anderen bekommen, die nie jemand andres zu sehen bekommen würde.
 

In ihrer Jugend waren sie der Schrecken ihrer Umgebung, hatten sie doch keinen Streich ausgelassen. Doch nun da sie langsam wirklich erwachsen wurden, sahen sie sich kaum noch…klar waren sie immer noch eng miteinander verbunden aber es war irgendwie anders…
 

Goten erschien ihm soweit weg obwohl er doch ganz nah war. Zerbrach ihre langjährige Freundschaft etwa langsam? Er konnte sich ein Leben ohne den besten Freund eigentlich nicht vorstellen, doch was sollte er tun um diesen Prozess des auseinander Lebens aufzuhalten?
 

Vielleicht hatten sie sich einfach zu sehr verändert…vielleicht passten sie einfach nicht mehr zusammen. Langsam erhob sich der junge Halbsaiyajin und trat an sein Fenster von dem aus er einen wunderbaren Blick in den parkähnlichen Garten hatte.
 

Ein paar Katzen seines Großvaters tollten auf der Wiese herum, die in das goldene Licht der langsam untergehenden Sonne getaucht war. Sollte es wirklich so enden? Müsste er nicht eigentlich um den einzigen der ihn ohne Worte verstand und immer an seiner Seite war kämpfen?
 

Sicher…nur da war wieder dieses kleine aber bedeutende Wörtchen ‚Wie?’. Er konnte Goten ja schlecht anketten…doch vielleicht war er ja gar nicht das Problem sondern er selbst? Er lehnte die Stirn an das kühle Fensterglas und starrte weiterhin gedankenverloren nach draußen, ohne wirklich wahrzunehmen was dort vor sich ging.
 

Vielleicht hatte sich ja gar nicht sein Freund so sehr verändert sondern er selbst? War er nicht normal für sein Alter? Schließlich ging nicht jedes Wochenende in die Disco wie die anderen Jugendlichen seines Alters…und er hing auch nicht ständig mit Freunden und Mädchen herum…
 

Vielleicht war das ja der Grund warum Goten und er sich immer mehr voneinander zu entfernen schienen? Er knurrte leise und schlug mit der flachen Hand gegen die Wand die unter dieser zu bröckeln begann.
 

Vielleicht, vielleicht, vielleicht…wie das nervte nicht zu wissen warum das Leben gerade so war wie es eben war. Das war eben etwas das man nicht mit mathematischen Formeln erklären konnte…und das überforderte den jungen Halbsaiyajin.
 

Er hatte wirklich ein Problem und zwar ein ernsthaftes. Seine Mutter hatte wohl recht mit ihrer Vermutung dass in letzter Zeit etwas mit ihm nicht stimmte. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihren Ältesten.
 

Vegeta hingegen tat sein unnormales Verhalten damit ab dass er wohl in einem schwierigen Alter war. Ein Alter indem man eben manchmal zu merkwürdigen Verhalten neigte.
 

Vielleicht hatte er diesmal ja sogar Recht damit. Aber eigentlich tat er alles immer mit irgendwelchen Verharmlosungen ab um ja nicht Gefahr zu laufen sich einem wirklichen Problem stellen zu müssen. Zumindest nicht auf emotionaler Ebene.
 

Ein lautes Klopfen an seiner Zimmertür riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er sich um, direkt in die unergründlichen Augen seines Vaters. „Bist du taub oder was? Deine Mutter hat dich schon drei Mal zum Essen gerufen.“ Knurrte er, sichtlich sauer dass er dazu verdonnert worden war seinen Sohn zum runter kommen zu bewegen.
 

„Was ist? Brauchst du eine extra Einladung?“ Trunks schenkte ihm einen abweisenden Blick, schüttelte dann aber den Kopf und trotte ihm langsam nach. Wie er diese geheuchelte Familienidylle beim Essen doch hasste…
 

Vielleicht war sie ja auch gar nicht geheuchelt und es kam ihm nur so vor…weil er sich nicht dazugehörig fühlte? Zwar versuchte seine Mutter ihn ständig in irgendwelche Gespräche zu verwickeln, doch er blockte meistens ab oder antwortete nur einsilbig, so das sie schnell wieder aufgab ihm ein wenig mehr zu entlocken.
 

Bra hingegen schien immer etwas zu erzählen zu haben. Im Kindergarten schien man wirklich eine Menge zu erleben. Warum war er eigentlich nie in den Kindergarten gegangen? Eine nebensächliche Frage aber irgendwie hatte er einmal mehr das Gefühl seiner Schwester gegenüber im Nachteil zu sein.
 

Während Vegeta und Bra ihr Essen nur so in sich rein schaufelten und auch Bulma mit sichtlichem Appetit aß, stocherte er nur lustlos darin herum. Erst nachdem es fast kalt war schien ihm einzufallen dass er auch etwas essen sollte. Für seine Verhältnisse ziemlich langsam begann auch er etwas zu sich zu nehmen.
 

Während seine Mutter ihm immer wieder besorgte Blicke zuwarf, lauschte Vegeta den ausführlichen Erzählungen seiner Tochter. Warum hörte er ihm nie so aufmerksam zu? Er seufzte leise und schob sein Essen von sich. Er hatte wirklich keinen Hunger mehr.
 

Langsam aber sicher hatte der das Gefühl in Selbstmitleid zu versinken. Er sollte sich wirklich einmal Gedanken über seine Psyche machen. Wahrscheinlich sollte er dem Rat seiner wenigen Freunde folgen, die ihn für depressiv hielten und mal einen Psychologen aufsuchen. Der Halbsaiyajin fragte sich langsam wie ihn andere verstehen sollten wenn er sich nicht einmal selbst mehr verstand.
 

Kein Wunder dass sich seine Freunde mehr und mehr von ihm abwandten…sogar sein bester. Also war wohl doch er der Grund dafür dass sie sich nicht mehr richtig verstanden…Goten und er. Nicht sein bester Freund hatte sich verändert sondern er selbst…und scheinbar nicht gerade zum positiven. Keine angenehme Erkenntnis.
 

Er erhob sich von seinem Stuhl und verließ ohne ein weiteres Wort die Küche um sich wieder in sein Zimmer zurück zu ziehen. Niemand machte Anstalten ihn aufhalten zu wollen. Seine Eltern hatten es längst aufgegeben ihn zu zwingen bis zum Ende der Malzeiten am Tisch sitzen zu bleiben.
 

Kaum in seinem Zimmer angekommen, zog er sich bis auf die Shorts aus und verkroch sich im Bett…er wollte jetzt nur eins, einfach nur schlafen und alles andere um sich herum vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sommerkind
2009-11-21T20:20:19+00:00 21.11.2009 21:20
HI! Ich habe ein wenig Zeit gefunden (man muss nur lange genug suchen^^) und erstmal bis hierhin gelesen. Also hier meine ehrliche Meinung:

Du hast Recht, der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Trunks und Vegeta ist ein interessantes Thema. Trunks' Gefühle sind überzeugend rübergebracht und ich fühle echt mit ihm mit. Auch die Freundschaftskiste von Trunks und Goten finde ich super! Sonst werden die zwei ja immer nur als beste Freunde in Harmonie pur dargestellt (okay mache ich ja auch^^) oder als Liebespaar. Dass sie sich mit der Zeit auseinanderleben, wäre denkbar und auch nicht unwahrscheinlich. Ich bin schon gespannt, ob sie wieder Zugang zueinander finden werden.

Was mich allerdings stört, ist, dass du sehr ungerecht mit Vegeta bist. Du lässt zwar durchblicken, dass er anscheinend doch nur das Beste für seinen Sohn will, aber so wie du ihn darstellst, kann er das überhaupt nicht rüberbringen und im Manga hat er diebezüglich ja schon einige Fortschritte gemacht. Tut mir Leid, aber ich finde, du wirst seinem Charakter überhaupt nicht gerecht.

Sonst nur noch eine Klitzekleinigkeit: Ich hasse es, wenn Leute dauernd "der Blonde", "der Schwarzhaarige" oder "die türkisäugige" schreiben (und "Fliederhaarige" geht gaaar nicht), aber das ist ja eher Geschmackssache ;) und das taucht auch nur in den ersten Kapiteln auf, danach hast du es gelassen.

Zur Story an sich: Abgesehen von dem "zu bösen" Vegeta eine super Geschichte! Lässt sich flüssig lesen, gut strukturiert und viele verschiedene Themen werden angeschnitten. Trunks' Eifersucht auf Bra ist absolut nachvollziehbar!

Also, ich werde bei Gelegenheit auf jeden Fall weiterlesen und -kommentieren!

LG
Sommerkind
Von: abgemeldet
2009-01-31T15:57:04+00:00 31.01.2009 16:57
da muss ich Tina Recht geben. Trunks ist wirklich arm dran. Die Charakter hast super getroffen (wie immer)

Von:  -tina-
2009-01-26T19:21:28+00:00 26.01.2009 20:21
Hi !!

Juhu es ging endlich weiter ^^, hast uns ja alle ganz schön lang warten lassen ... ;-)
Zum Chap ; der arme Trunks ! er verfällt ja bald in richtigem Selbstmitleid , vielleicht sollte er sich wirklich mal professionelle Hilfe suchen. Die Charakter haste wie immer super getroffen.
Freue mich schon auf den nächsten Teil ^^
Hoffe nur du lässt uns nicht noch mal so lange warten,

LG
Tina


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