Willkommen Zuhause
2.Kapitel "Willkommen Zuhause"
In dem Büro von Boris konnte man den Lilahaarigen schon wieder brüllen hören. „HIWATARI!“ knurrte er nur laut und sah Kai an, denn eines war klar: diesen würde doch nicht einfach so gehen lassen. „Du wirst von nun an hier bleiben und deine Ausbildung endgültig beenden. Ist das klar?“ fauchte er und sah seinen Lehrjungen eiskalt an.
Kai schaute den anderen mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Trotz an und stand wie üblich an der Wand gelehnt, denn die Wachen, die vor der Tür standen, interessierten Kai nur wenig.
„Ich habe Ihnen auch gesagt, dass ich nicht bleiben werde, Gaspadin, ich bin nicht mehr ihr Lehrjunge; wann kapieren sie es ENDLICH MAL?“, fauchte der Blaugrauhaarige. Langsam bewegte er sich nun auf die Tür zu, aber die Wachen versperrten ihm den Weg.
„Du scheinst noch nicht realisiert zu haben, dass ich hier immer noch das Sagen habe, Lehrjunge.“ sagte Boris und tigerte wie ein Kater, der seine Beute fixiert, um Kai herum. „Ich glaube einige Tage im Kerker werden ihm ganz gut tun.“ sagte er fies grinsend.
Die Wachen bewegten sich auf Kai zu, aber dieser seufzte nur resignierend auf. „Ist ja gut… ich bin ja schon wieder ganz brav“, sagte er mit einem sarkastischen Unterton. Damit wollte er endlich aus diesem verdammten Büro auch verschwinden. Aber sicher ließ ihn Boris noch nicht gehen.
Bryan lauschte immer noch an der Tür des Büros und hatte alles mitbekommen, denn natürlich auch die Weigerung Kais, hierzubleiben. Er kannte Kai gut genug, dass er auch wie jeder Andere von den Schülern nicht hier bleiben wollte. Also stand es nun auch Offiziell wieder fest, dass Kai wieder in ihr altes Team zurück sollte. Aber wie jeder der die Abtei kannte, wollte auch Hiwatari hier wieder raus, aber Boris hatte ja schon klargestellt, dass er bleiben würde.
Boris trat auf seinen Lehrjungen zu und hob sein Kinn an, dabei sah er in die rubinroten Augen. „Immer noch so widerspenstig, aber bald wirst du wieder ganz brav sein. Und, ach ja, gleich ist auch noch Training angesetzt, also geh dich umziehen, ich hoffe doch, dass du noch weißt noch wo dein Zimmer ist, mein Kleiner..“ sagte Gaspadin mit einem Grinsen und ließ ihn dann los.
Kai trat einen Schritt zurück, dann sah er den anderen verachtend an. „Ich weiß noch wo was ist… und ich hab auch nicht vergessen, dass ich mein Zimmer neben dem Büro des Herrn Chefs persönlich habe, ich kenn doch meinen Grossvater: 'bloß nicht aus den Augen lassen, denn sonst kann er ja abhauen.'“ knurrte Kai und ging dann zur Tür. Die Wachen traten nun beiseite. Er öffnete sie und sah nicht mal zu Boris.
Bryan fluchte leise wieder auf, als er die Klinke hörte, denn nun musste er weglaufen, wenn er nicht, aufgrund seiner Lauscherei erwischt werden wollte und er war nicht besonders scharf darauf, eine Strafe zu bekommen. Langsam sah er sich dann um und lief nun so schnell er konnte den Gang hinunter zu den Zimmern zurück, denn dort hatte auch Tala seines. Mit Müh und Not schaffte er es, zum Zimmer seines Leaders, ohne erwischt zu werden. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und atmete tief ein und auch aus. Danach sah er zu seinem rothaarigen Teamleader.
„Wie es Mir scheint musstest Du dich wohl ziemlich beeilen, das heißt also, dass du keine gute Nachrichten für mich hast oder?“ fragte dieser den anderen leise und sein Blick verriet schon, was Bryan ihm sagen wollte. Eiskalt und wütend schaute der Wolf aus dem kleinen Fenster, das sich vor ihm erhob. Schon wieder hatte es zu schneien begonnen, als ob der Schnee selbst die Traurigkeit und auch Trostlosigkeit in diesem Gebäude spüren würde. //Wieso haben sie ihn wiedergeholt und warum..// dachte er verzweifelt, aber er ließ sich dies nicht einmal anmerken. Sicher hatten Boris und auch Voltaire wieder was Krankes vor, denn sonst hätten sie Kai nicht zurückgeholt. Denn so gut kannte er den Gaspadin auch, aber was sie vorhatten, dass wussten sie ja noch nicht.
„Ähmm ja... ich war wohl etwas unvorsichtig, denn beinahe hätte man mich erwischt.“ gestand der Falke und sah seinen Teamleader dabei an. Er nun eine kurze Pause, bevor der Lilahaarige weiter sprach. „Na ja ich war nun mal sehr neugierig, was Kai hier zu suchen hat, aber darüber ließ der Gaspadin nichts verlauten, sie haben nur über das Training geredet und das Kai auch in das Team wieder soll. Er wollte natürlich nicht bleiben, aber du kennst ja Boris, wenn dieser auf stur schaltet, ist mit ihm nicht gut Kirschen essen. Also heißt das der gute Phoenix muss bleiben.“ sagte der Falke und sah seinen Freund und Leader an. „Aber was Sie vorhaben, darüber wurde absolut nix gesagt!“ sagte er leise und sah den Anderen etwas besorgt an.
„Wir werden ja sehen, was Sie mit Hiwatari vorhaben, aber wir sollten uns erstmal fürs Training fertig machen, denn sonst kriegen wir auch wieder eine Strafe von Gaspadin, du weiß doch, dass er es nicht leiden kann, wenn jemand zu Spät kommt.“ sagte der Rothaarige nun. Dann begutachtete er noch mal sein Teammitglied und schaute skeptisch. „Mach dich lieber frisch, denn du sollst ja nicht Aussehen als ob du dich abgehetzt hast.“ sagte der Teamleader der Demolition Boys in seiner gewohnt kalten Art.
Aber was mit Kai war, würden sie ja auch mitkriegen, doch dass auch sie selber zu diesem Plan gehörten, zogen sie nicht einmal in Erwägung.
„Ja mache ich sofort, aber bitte geh doch schon vor, denn sonst denkt er wieder, dass wir keinen Bock haben, ich bin dann sofort hinter dir…“ sagte Bryan und sah seinen Leader an. Danach verschwand er im Bad und machte sich ein wenig frisch, dann zog er sich noch seine üblichen Trainingsklamotten an, danach nahm er noch seinen Blade mit seinem Bitbeast Falborg und lief dann zum Trainingsraum. Ein Blick auf seine Uhr verriet dem Lilahaarigen, dass er gerade noch rechtzeitig kommen würde.
Inzwischen hatte Kai seinen Seesack in sein altes Zimmer geworfen und sich nicht einmal seinem Grossvater gezeigt. Umziehen tat er sich auch nicht, denn darin sah er keinen Sinn. Also ging er so, wie er angekommen war, zum Trainingsraum und betrat diesen, dabei würdigte er der Rothaarigen keines Blickes und lehnte sich mit seinem typischen Blick und verschränkten Armen an die Wand. Ausserdem war der Phoenix mehr als schlecht gelaunt hier wieder in dieser Abtei fest zu hängen. // Ich will zurück zu den Bladebreakers // dachte er wehmütig.
Tala sah gereizt zu Kai und knurrte dann: „Schön,das du auch mal wieder da bist Hiwatari!“ Danach ignorierte er Kai einfach.
Als Bryan dann den Trainingsraum betrat, bemerkte er sofort die eisige Atmosphäre die hier herrschte. Diese ging natürlich auch von seinem Teamchef aus, das hatte dem Lilahaarigen grade noch gefehlt. Bryan wusste ja das Tala meist schlecht gelaunt war, aber wenn Kai in der Nähe war, dann wurde es unerträglich. „Jetzt halt die Luft an Iwanov.“ zischte er seinem Teamleader zu und sah dann mit eisigem Blick an die Wand. „Du kannst dich später noch um Kai kümmern, denn ich hab nicht wirklich Bock auf dein ewiges Gezeter.“ sagte der Falke und sah seinen Freund durchdringend an. Denn das konnten sie wirklich nicht gebrauchen.
Tala funkelte seinen Freund an und schaute auf einen Zettel, dabei bekam er nur schlechte Laune. „Na ja wenn du meinst Bryan, aber der Trainingsplan von heute ist nicht so witzig.“ sagte er mit einem leisen Knurren und deutete auf den Plan an der Wand.
Kai lehnte wie immer lässig und mit eisigem Blick an der Wand, dann sah er auch wieder zu den anderen, die nur kopfschüttelnd den Trainingsplan begutachteten. Er interessierte sich einen Scheissdreck dafür was Gaspadin für ein Training angesetzt hatte. Da er grade an diesen Trottel von einem Trainer dachte, wurde auch schon die Tür geöffnet und in seiner üblichen Manier betrat Boris nun den Trainingsraum.
Bryan schaute auf den Trainingsplan und sah dann zu seinem Teamleader. „Deshalb habe ich erst recht keinen Bock auf Streit“ sagte er wieder einmal und schaute dann noch mal auf den Trainingsplan, denn Boris hatte sich eine Menge Gemeinheiten wieder einfallen lassen.
Boris beobachtete seine Kleinen sehr genau und freute sich schon auf sein neues fieses Training, aber Kais Haltung gefiel ihm gar nicht, diesen würde er also wieder besonders im Auge behalten müssen.
