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Punkt 10.: ich möchte mit einem Lächeln sterben!

bitte lesen !!
von

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Erstes und einzigs Kapitel XD

Ohnre große Vorreden XD
 

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PUNKT 10.: ICH WILL MIT EINEM LÄCHELN STERBEn!
 

„So das war es auch schon wieder.“ Der Arzt lächelte und klappte seine Tasche zusammen. Noch einmal warf er einen Blick auf die zierliche Gestalt die kraftlos auf dem Bett, mit den hellblauen Bezügen, lag. Dann verließ er das Zimmer und schloss leise die Türe. Der Arzt machte einen Schritt von der Türe weg und lief beinahe in eine besorgt drein sehende Frau. In ihren Augen glitzerte es feucht und die Bitte in ihnen war nicht schwer zu erkennen. „Und?“ Frau Schmid sah den Arzt abwartend an und drehte nervös und ängstlich ihre Schürze in ihren schlecht lackierten Fingernägeln.

Der Arzt seufzte, schob umständliche seine Brille nach oben und stellte seine Tasche auf den Boden. Er schüttelte sein leicht angerautes Haupt. „Für eine Therapie ist es endgültig zu spät! Hätte ihr Sohn vor einer Woche noch eingewilligt würde das schon ganz anders aussehen… aber so kann ich ihm nicht helfen!“

Frau Schmid könnte ein zittern nicht unterdrücken und der feuchte Glanz in ihren Augen wurde noch ein wenig stärker. „Was…“ sie holte einmal tief Luft. „Was ist mit Knochenmarktransplantation??“ ein letzter Rest Hoffnung schwang in ihrer zitternden Stimme mit. Der Arzt schenkte ihr einen langen Blick. „Nun… bis jetzt gibt es keinen passenden Spender …und es wird schwer werden jemanden zu finden! Suchen sie unter ihren bekannten… mehr kann ich nicht tun“ Er nahm bedauernd seine Tasche auf, nickte Frau Schmid zu und verließ dann das Haus.
 

Zwanzig Minuten später betrat Frau Schmid das Zimmer ihres Sohnes. „Jonas?“ fragte sie leise in die friedliche Stille. Die zierliche Gestalt auf dem Bett rührte sich nicht. „Jonas!“ alarmiert trat Frau Schmid an das Bett. Jonas war wach und sah regungslos aus dem Fenster. Sein Haar war stumpf und viel ihm in hellebraunen Strähnen ins Gesicht. Die blauen Augen sahen glasig ins nichts.

„Jonas…“ seine Mutter berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Er drehte den kopf zu ihr und ein gewisser Glanz trat in seine Augen. „Hallo“ seine stimme war leise und rau, sein Atem ging rasselnd. „Möchtest du etwas essen“ fragte seine Mutter sanft. Jonas blick wurde wieder glasig und ein leicht trauriger Ausdruck trat in sie. „Warum sollte ich? Ich kann es ja doch nicht bei mir behalten.“ Flüsterte er.

An sich war Frau Schmid eine starke Frau, doch sie hatte den Anblick ihres dahin siechenden Sohnes schon zu lange ertragen. „Okay“ erwiderte sie eben so flüsternd mit zitternder Stimme. Fluchtartig verließ sie den Raum.
 

Schweigend sah Jonas seiner Mutter nach. Den stummen Vorwurf in ihren Augen hatte er gesehen und verstanden. ‚Warum tust du uns das an? Warum stirbst du einfach?’ In gewisser Weis verstand er sie ja, doch er hatte sich entschieden. Entschieden für den Tod.

Mühsam schlug er die hellblaue Decke zurück. Sein Körper war kaum noch in der Lage ihn zu tragen, trotzdem quälte er sich auf. Jeder Schritt schmerzte und hallte in seinem Körper wieder. Jonas ziel war der Spiegel an der Wand. Es dauerte ein paar Minuten bis er ihn zitternd und erschöpft erreichte. Starr sah er sein Spiegelbild an.

Blasse fast durchsichtige Haut; ein magerer, zerbrechlicher Körper; Hände die hautbespannten Knochen glichen; glanzlose, trüb starrende Augen; stumpfes schwungloses Haar. „Das bin ich nicht mehr“ Jonas Stimme war rau, vom seltenen gebrauch eingerostet. °Warum tue ich mir das an? Warum kämpf ich nicht für mein Leben? ° Jonas wusste es und traute sich doch nicht es auszusprechen. Noch einen Moment starrte er sein bleiches Spiegelbild an, dann zuckte sein Körper unter einem krampfhaften Husten und er brach zusammen.
 

Es war schon dunkel als Herr Schmid nach Hause kam. Er schloss die Türe au und betrat das Haus. Stille schlug ihm entgegen. Es war so anders als früher, weder das Lachen seiner Frau noch irgendein anders Geräusch durch drang die Stille. Seufzend hängte er seine Jacke an den Hacken in der Diele und lief dann Richtung Wohnzimmer. Auf dem Sofa saß seine Frau. Bleich und mit rot geweinten Augen starrte sie den lautlos laufenden Fernseher an. Herr Schmid näherte sich ihr leise. „Marlene, Liebes…“ Er seufze und setzte sich neben sie. Marlene musste nichts sagen, ihm war auch so klar was los war. „ich halt das nicht aus… ich halt das einfach nicht mehr aus… er… er ist wieder zusammen geklappt! Es tut so weh!“ Die Frau in den mittleren Jahren zuckte und bebte schluchzend. „Jonas ist nur noch ein Schatten. Er verweigert das Essen und seine Medikamente“ flüsterte sie. Herr Schmid seufze lautlos und strich seiner Frau über den Rücken. Natürlich schmerzte es ihn ebenfalls seinen Sohn sterben zu sehen, doch Marlene traf es um vielfaches schlimmer. „Wir tun was wir können, Liebes“ versuchte er sie zu beruhigen. Er strich ihr leicht über die Wange. Marlene schlug hart seine Hand zur Seite. Sie sprang auf. „ Ich schau nicht mehr mit an wie mein Sohn stirbt, Henry! Verlang das nicht von mir!“ Ihre Augen glimmten panisch und flackern. „Verlang das nicht von mir“ flüsterte sie und sank zurück auf das Sofa.

Henry sah sie einen Moment lang schweigend an, dann stand er auf und holte das Telefon. „Was tust du?“ fragte Marlene und folgte ihm mit ihrem Blick. „ich werde meinen Bruder anrufen und ihn bitten der er Alexander schickt! Vielleicht schafft er es zu Jonas durchzudringen!“ er setzte sich wieder und begann die Nummer zu tippen. „Du weißt dass Jonas nicht will dass er es erfährt“ sagte Marlene leise und eindringlich. „Hier geht es um sein Leben… mir ist grad ziemlich egal was er will“ knurrte Henry angespannt und hob das Telefon zum Ohr.
 

Das Fenster stand offen und der Wind wehte lau in das Zimmer. Vogelgezwitscher hörte man von draußen vermischte mit seinem leisen, rasselnden Atem. Jonas Augen waren geschlossen, doch er war wach. Regungslos lag er da, den solange er still und unbewegt da lag fühlte er keinen Schmerz. Gedanken huschten durch seinen Kopf und wurden wieder verworfen. Seine wachsweiße haut ließ ihn tot erscheinen, auch wenn noch immer ein letzter Rest Leben in ihm steckte. Jonas lauschte seinem unruhigen Atem und versuchte den Schlaf nach zu holen, der ihm in nächtlichen Krämpfen geraubt worden war.

Das trappeln kleiner Füße kam von draußen immer näher, biss die Zimmertüre aufgerissen wurde. Ein kleiner Wirbelwind, bestehend aus langen blonden Haaren und einem pinken Sommerkleid, stürmte herein und wuselte zu Jonas Bett. Jonas öffnete die die Augen und lächelte leicht. „Isabell…“ flüsterte er leise. „Jonas, Jonas…“ die 10 jährige strahlte ihren kranken Bruder an. „Alex ist hier um uns zu besuchen“ lachte sie. Äußerlich ließ sich Jonas nichts anmerken doch in seinem inneren zog sich etwas krampfhaft zusammen. „Alex…“ keuchte er, doch bevor er noch mehr sagen konnte, schüttelte sich sein Körper unter einem Hustenanfall. Er kniff die Augen zusammen und seine Finger krallten sich in die Decke. Als sein Körper wieder ruhig dalag entspannte er sich und öffnete die Augen wieder. Jonas Blick ruhte traurig an der Türe in der sein Cousin Alexander stand und ihn ansah. Zwei Herzschläge lang ließen sie einfach nur die Blicke auf dem andern ruhen, dann drehte sich Jonas zu seiner Schwester. „Isabell tue mir den Gefallen und geht bitte.“ Sagte er leise. Das blonde Mädchen sah ihn einen Moment lang skeptisch an, drehte sich dann aber schweigend um und verließ das Zimmer.

Alexander stand noch immer an der Türe. Er war der krasse Gegensatz zu Jonas. Dank den südländischen Bluts seiner Mutter durfte er einen Schwall schwarzer Haar sein eigen nennen, die zu den rauchig dunklen Augen passten. Jetzt da von Jonas nur noch ein bleicher Schatten übrig war, war der Kontrast noch um ein vielfaches größer. „Wie kannst du nur? Wie kannst du nur klamm heimlich sterben ohne etwas zu sagen?“ es war kein Vorwurf, nur eine schlichte Frage. Alexander löste sich von der Türe, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich an das Bett des Sterbenden. Jonas schwieg, was sollte er auch dazu sagen? Sein Blick ruhte auf dem Anderen und er lächelte leicht. „Meine Eltern sind wirklich gerissen! Sie wussten wie scher es für mich sein würde wenn du hier auftauchst!“ seine Stimme klang bitter, doch ein fröhlicher Glanz lag in seinen Augen. Einen Momentlang sah Alexander ihn überrascht an, doch dann konnte er nicht anders und musste Lachen. Jonas lächelte leicht. So war es immer, sie konnten nicht ernst bleiben. Als Alexanders Lachen verklungen war, beugte er sich ein Stück nach vorne. „Warum?“ fragte er leise. Wieder huschte ein Lächeln über Jonas Gesicht. „Weil es mein Wunsch ist!“
 

Zwei Tage später wat Alexander immer noch da. Stundenlang saß er an Jonas Bett, selbst wenn dieser schlief. Sie hatten nicht noch einmal über die Gründe für Jonas sterben gesprochen. Alexander hatte es akzeptiert, im Gegensatz zu Jonas Eltern. Streit, Tränen und Verzweiflung waren vorprogrammiert.

Am frühen Abend des dritten Tages eskalierte die Situation. Mit offenen Augen lag Jonas auf seinem Bett und lauschte den schreienden Stimmen seiner Eltern und Alexanders. „…Er ist 16… er weiß nicht was er will…er hat doch noch sein ganzes Leben vor sich!“ Die Stimme seiner Mutter war schrill und er konnte sich regelrecht die hektischen Flecken in ihrem Gesicht vorstellen. „…es ist seine Entscheidung! Jonas weiß selbst was er will und was nicht! Wenn es sein Wunsch ist dürfen wir ihn nicht ans Leben binden…“ Alexanders Stimme war ruhig und gelassen. Jonas schmunzelte, der schwarzhaarige ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. „Wir wollten nicht dass du her kommst um ihn zu unterstützen, du solltest ihm helfen…damit er sich noch einmal aufrafft…“ das war eindeutig Jonas Vater. Stille herrschte nach dieser Erklärung. „Dann kann ich euch nicht helfen!“ Alexander klang bestimmt. Jonas war erleichtert. Er achtete nicht weiter auf das Jammern und Toben das auf diese Erklärung losging. Stattdessen sah er aus dem Fenster.

Am Morgen war der Arzt da gewesen und hatte ein letztes Mal mit ihm geredet. Auf Jonas Wunsch hin hatte er seinen Eltern nicht gesagt dass es bereiz zu spät für eine Behandlung war. Jonas lächelte wider. °Ist es nicht erstaunlich das ich keine Angst vor dem Tod hab?!° fragte er sich im stillen. „Nur noch ein paar Stunden!“
 

Isabell war wahrlich kein kleines dummes Mädchen. Ihr war bewusst das ihr Bruder im sterben lag und es tat ihr weh das zu sehen, doch sie sah auch das es Jonas nichts ausmachte. Deshalb verstand sie den Streit ihrer Eltern mit Alexander nicht. Wie konnten sie bestimmen wollen was Jonas tat?! Isabell schüttelte den Kopf und zog sich von ihrem Beobachtungsposten, hinter dem Sofa, zurück. Langsam schlich sie Richtung Haustüre. Nur einmal blieb sie, vor Jonas Türe, stehen. Isabell spähte durch den Spalt der angelehnten Türe. „ich werde dich vermissen Brüderchen“ flüsterte sie. Dann nahm sie ihre Jacke und verließ das Haus.
 

Es dämmerte als Alexander Jonas Zimmer betrat. Er setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett. Sein Blick viel auf Jonas der mit geschlossenen Augen dalag. „Jonas?“ einen Momentlang befürchtete der Schwarzhaarige dass das Unausweichliche bereits eingetreten war und registrierte erleichtert das flatternd der Augenlieder. „Ja?“ Die blauen Augen lagen noch tief in den Höhlen als noch vor ein paar Stunden. Sie mussten nicht mit einander Sprechen, Alexander sah auch so was los war. „Wie lange?“ fragte er schlicht. Jonas lächelte über soviel Einfühlvermögen. „Ich zähle bereits die Stunden.“ Müde schloss er die Augen in die ein Glanz getreten war. „versprich mir was, Alex... in meiner Nachtischschublade liegt eine Liste mit den Dingen die ich noch tun wollte… verspricht mit das du sie für mich tust!“ Jonas öffnete die Augen wieder und suchte den Blickkontakt mit Alexander. Der Schwarzhaarige nickte. „Versprochen.“
 

Kurz vor Morgengrauen taste Jonas mit seiner Hand nach Alexanders Hand. Er verkrampfte die Finger um die Hand des Halbschlafenden. Alexander schreckte sofort hoch und sah zu seinem schwer atmenden Cousin. Der ausgemergelte Körper schimmerte im Licht der aufgehenden Sonne bläulich. Jonas Atem ging rasselnd und immer wieder verkrampften sich seine Finger um Alexanders Hand, die ihn nicht los ließ. Mühsam öffnete die er die Augen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Komm bloß nicht in schwarz zu meiner Beerdigung“ flüsterte er rau. Alexander schüttelte den Kopf. „Sicher nicht“ sagte er trocken. Mehr sprachen sie nicht zu einander. Immer noch spannen sich Jonas Finger um Alexanders Hand und lockerte sich wieder.
 

Als das Sonnenlicht das Zimmer schließlich ganz durchflutete zuckten Jonas Finger ein letztes Mal, dann lag er still.

Alexander sah die zierliche Gestalt, die noch immer ein Lächeln auf den Lippen trug und diese auch nicht mehr verlieren würde, noch eine weile schweigend an. Dann erst ließ er Jonas Hand los und legte sie auf die Decke. Er öffnete die Nachtischschublade und holte die Liste heraus. Der Schwarzhaarige las sie durch und musste Lächeln. „Du hast ja doch was getan was du tun wolltest!“ sagte er leise und sah zu Jonas. „Punkt 10.: ich will mit einem Lächeln sterben!“
 

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sodas wars könnt mir ja nen Kommi hinterlassen ob es euch gefallen hatt ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Mystik1009
2012-04-08T22:12:00+00:00 09.04.2012 00:12
Hey.
Deine Geschichte ist voll traurig.
Aber ich finde es sehr schön das er nicht alleine war beim sterben,
und das sich Punkt 10 auf seiner Liste erfüllt hat.
Ich verstehe nicht ganz warum er umbedingt sterben wollte?
Aber wie gesagt er war nicht allein und das ist wichtig.
V.L.G. Mystik1009
Von:  Steffschuetze
2010-09-21T20:16:02+00:00 21.09.2010 22:16
in meiner Arbeit als Altenpflegerin hab ich schon viele solcher Situationen durchlebt. Du hat es sehr gut getroffen, so ist sterben.

Es hat mir sehr gefallen! Danke.
Von: abgemeldet
2008-05-29T17:46:46+00:00 29.05.2008 19:46
oh mann schatzi...
ich find die Geschichte voll schön und voll traurig...

hdl
Von:  animefan16
2008-03-25T16:04:36+00:00 25.03.2008 17:04
*schief*
Man.... also ich weiß nciht...was ichdazu sagen soll... Ich find das einfach nur ergreifend...

Aber wenn deinem Lehrer das nicht gefallen sollte dann weiß ich auch nicht.Also ich finds gut. Ich weiß nicht recht ob Klasse das richtige wort für diese Story ist.Eigentlich schon aber nicht nach dem ende...*Schnief*
TT~TT


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