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It's all for the fantasy

von

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Prolog

Es ist inzwischen schon eine ganze Weile her, dass ich etwas Eigenes geschrieben habe, zwischenzeitlich hatte ich sogar vollkommen die Lust an Fanfiction verloren. Diese Geschichte wird für mich daher eher eine Art Experiment, ich möchte gern etwas Neues versuchen und sehen, wohin es sich entwickelt. Konstruktive Kritik wird gern angenommen. 30 seconds to mars gehören natürlich nicht mir, sie sind eigenständige Personen. Die erwähnten Songtexte gehören immer den jeweiligen Bands und würde ich hiermit in irgendeiner Form Geld machen, wäre ich bestimmt nicht da, wo ich jetzt bin.

Damit bleibt mir nicht mehr zu sagen als: Do you live? Do you die? Do you bleed? For the fantasy...
 

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Prolog
 

Ein großer, grauer Tourbus auf einem kleinen, versteckten Parkplatz mitten in den Rocky Mountains. Es ist spät in der Nacht, nur das leise Rauschen der Nadelbäume stört die Stille. Es ist kalt, doch das ist um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Es ist eine gute Entscheidung gewesen, erst morgen die letzten dreihundert Meilen nach Seattle zurückzulegen. So würden sie morgen in aller Ruhe im Laufe des Tages in der Stadt ankommen, haben genug Zeit, um das Konzert vorzubereiten, er kann bis zum frühen Morgen noch die Aussicht genießen...
 

Genug gegrübelt. Ein letzter Blick ins Tal hinunter, ein letzter Blick zu den Sternen hinauf, die hier am Rand der Berge von keinem Stadtlicht getrübt werden und dann geht er zurück zum Bus. Ein paar Stunden Schlaf braucht sogar ein Jared Joseph Leto.
 

Es ist ruhig im Bus. Nur Tomos leises Schnarchen ist zu hören, doch daran sind sie alle gewöhnt. Shannon lässt wie nahezu jede Nacht einen Fuß aus seiner Koje raushängen und wird sich am Morgen dann wieder beschweren, dass er kalte Füße hat. Von Tim sieht man wie immer nichts unter seinem Deckenberg. Alles ist normal und so geht auch Jared schlafen.
 

Er träumt. Natürlich von ihr. Das Feuer ist ausgegangen und es ist kalt. Er weiß nicht, was er tun soll, die Nacht ist gefährlich. Die Dunkelheit ist gefährlich. Er beginnt zu zittern, er weiß, was geschieht, wenn das Licht nicht wiederkehrt. Auch sie weiß das.
 

Ein durchdringendes Klingeln durchbricht die Dunkelheit. Es ist nur leise, doch es passt nicht zu seinem Traum. Er wacht auf und ist verwundert, das Klingeln noch immer zu vernehmen. Er kennt den Klingelton. Shannon. Schlaftrunken schaut er aus seiner Koje hinaus.
 

„Jared, geh gefälligst an dein Scheißblackberry. Du nervst“, kommt es schlaftrunken aus Tims Ecke. Ein Schnarcher aus Tomos Koje. Das Klingeln endet, Shannon hat geantwortet. Leises Flüstern hinter dem grauen Vorhang, der den Kojen den Anschein von Privatsphäre gibt. Shannons Flüstern wird schneller, erregter. Schließlich wird der Vorhang mit einem Ruck zurückgezogen.
 

Shannon sieht ihn an. Er hat die Stirn gerunzelt, das Blackberry fest ans Ohr gepresst, als er mit einer Hand nach seiner Jacke und mit den Füßen nach seinen Schuhen angelt. Er hat schon immer in Jeans und T-Shirt geschlafen. Jared weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist, als Shannon auf seinen fragenden Blick hin nur mit dem Kopf schüttelt, in seine Schuhe schlüpft und den Tourbus mit schnellen Schritten verlässt.
 

Jared ist jetzt wach. Das Klingeln hat ihn nachhaltig aus dem Traum herausgeholt und er weiß, er wird diese Nacht keinen Schlaf mehr finden. Er dreht sich auf den Rücken, verschränkt die Arme unterm Kopf. Ohne wirklich etwas zu sehen, starrt er an die Decke und denkt an das Feuer zurück. Sie hatte die Fackel gerade noch rechtzeitig entzündet, der Schatten hatte sich in die Dunkelheit zurückgezogen und sie belauert. Doch sie waren sicher gewesen.
 

Ein Geräusch von draußen. Jemand ruft unverständliche Worte, sie klingen wütend. Shannon. Jared versucht, nicht zu lauschen, doch das ist unmöglich. Wütende, verletzte Halbsätze.
 

Tim grummelt, Tomo schnarcht. Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Jared hat eine Entscheidung getroffen. Draußen ist es wieder ruhig.
 

Lautlos kriecht er unter seiner Decke hervor, fröstelt in der Kühle des Busses, bis er sich seinen Hoodie und eine Hose überzieht. Er muss kurz nach seinen Schuhen suchen, findet sie jedoch schnell unter Shannons Koje.
 

Er verlässt den Bus, sucht nach Shannon. Der kleine Parkplatz ist leer, aber er kann Shannons helles T-Shirt in der Dunkelheit leuchten sehen. Er sitzt auf der Leitplanke der Straße, lässt die Beine herabhängen und sieht ins Tal hinunter. Das Gespräch ist zu Ende.
 

„Shannon?“, fragt Jared leise, als er hinter seinem Bruder steht und er keine Reaktion bekommt. Shannon dreht sich nicht um. Jared tritt näher, stellt sich direkt hinter seinen Bruder. Er sieht seine Schultern leicht zittern, doch Shannon antwortet noch immer nicht. „Was ist passiert?“
 

Noch immer keine Reaktion. Jared macht sich Sorgen, so kennt er seinen Bruder nicht. „Shan...“

Ein scharfes Einatmen.

„Bitte...“

Er legt seine Hand auf die verkrampften Schultern.

„Geh weg, Jared.“

Keine Bitte. Ein Befehl. Jared lässt seine Hand liegen, legt seinen anderen Arm um seinen Bruder.

„Jared, lass mich allein.“

Es klingt müde, ausgelaugt. Jared umarmt seinen Bruder fest, nach und nach spürt er die harten Muskeln weich werden, als Shannon sich nach hinten fallen lässt, darauf vertraut, dass er Halt finden würde. Und Jared ist da.
 

„Das war Anne“, murmelt Shannon schließlich. Wenn Jared sich ein wenig nach vorn beugt, sieht er, dass Shannon die Augen geschlossen hat. „Sie hat Schluss gemacht.“
 

Jared fühlt Kälte in sich aufsteigen. Shannon und Anne gehören zusammen, das ist eine Konstante seines Lebens. Wenn er schon niemanden lange an seiner Seite halten kann, so hat zumindest Shannon Glück verdient. Tim ist seit sieben Jahren glücklich, Tomo seit drei Jahren, Shannon seit vierzehn Monaten. Die Konstanten seines Lebens.
 

„Warum?“, fragt er schließlich und streicht Shannon durchs Haar. So weiches Haar.
 

Shannon seufzt. „Weil ich nie da bin. Weil sie mich in den letzten vierzehn Monaten vielleicht vier Wochen gesehen hat und das nicht mal am Stück. Weil sie es leid ist, allein in Los Angeles zu sitzen und darauf zu warten, dass ich nach Hause komme. Und ich kann sie verstehen.“
 

Shannon wendet sich halb zu Jared um. „Ich kann sie so gut verstehen, Jared. Wann waren wir das letzte Mal zu Hause? Ich weiß kaum noch, wie unsere Wohnung aussieht.“
 

Jared sieht, dass Shannon nicht weinen will. Er weiß, dass Shannon Anne wirklich geliebt hat, dass er sie wahrscheinlich immer noch liebt. Und dass er jetzt die Frage stellen wird, die Jared so sehr gefürchtet und schon so viel eher erwartet hat.
 

„Warum, Jared? Warum unterschreibst du immer wieder einen Vertrag für eine neue Tour, warum können wir nicht einfach ein, zwei Monate Auszeit nehmen? Wir sind seit vier Jahren ununterbrochen auf Tour, ausgenommen die ein, zwei Wochen, die du zum Filmen benötigt hast. Warum bist du so rastlos?“
 

Braune Augen, die um eine Erklärung betteln, um die Gewissheit, dass nicht Jared Schuld daran trägt, dass sein Bruder nun wieder allein ist. Eine Gewissheit, die Jared ihm nicht geben kann. Er drückt seinen Bruder noch einmal an sich, atmet tief durch und setzt sich neben ihn auf die Leitplanke. Er genießt die Nähe, die noch zwischen ihnen herrscht. Er weiß nicht, ob sie in weniger als einer Stunde noch immer zwischen ihnen bestehen wird.
 

„Es ist eine lange Geschichte“, erwidert er schließlich, plötzlich nervös und unsicher. Er verkriecht sich in seinem Hoodie. Er hofft, dass Shannon nicht auf einer Erklärung bestehen wird.

Vergeblich.

„Ich habe Zeit.“ Shannon legt einen Arm um ihn, jetzt ist er derjenige, der Halt gibt.

Jared sieht in die Ferne. Er erinnert sich. Er erinnert sich nur zu gut und er wünscht, die Erinnerungen würden endlich verblassen. „Es begann alles damals in Südafrika...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sugar_star
2008-04-19T14:24:07+00:00 19.04.2008 16:24
oha des is schön aba au traurig!
wie gehts weiter? was ist jared passiert das er diese sch**** baut und immer dies verträge unterschriebt? mach weiter


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