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My Ryu, my Shu - Texte zweier Brüder

von

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To in the night – Aufnahmen/Interpretation

Mit einem Schlag vollzog sich eine erstaunliche Verwandlung. Ein Blick auf sein Kumagoro-Handy reichte aus, um ein besonderes Leuchten in seine Augen zu zaubern, wie es sonst nur sehr wenige Dinge verstanden. Zärtlich nahm er das Handy in die Hand, strich sanft darüber und schloss die Augen. Sofort strömte durch seine Adern ein beruhigendes Gefühl und die Leute im Studio hatten bereits jetzt eine Gänsehaut auf dem Körper, welche sich mit dem Einsetzen des Gesanges in eine wahre Krabbelmanie steigerte.
 

Wie kannst du jetzt noch lächeln?

Du bist doch viel zu schwach,

um je ewig im Leben zu stehn.
 

In Gedanken saß Ryuichi an einem Krankenbett, hatte den dort liegenden Körper in seine Arme geschlossen und spielte ein wenig mit den Fingern des kranken Wesens. Kuppe um Kuppe wurde von ihm liebevoll berührt. Stumm schien er den Menschen zu fragen wie er jetzt noch lächeln konnte, sang deswegen entsprechend fragend und ließ seine Sorge perfekt durchklingen. Nun überwog sie die Angst und verdrängte jene am Ende sogar gänzlich. Allerdings, eine weitere Stimmungslage in Form von Schmerz schwang zusätzlich mit und überlappte die anfängliche Sorge. Alsbald gesellte sich Wut ebenfalls noch dazu. Ryuichi schien das baldige Ereignis in diesem Fall nicht akzeptieren zu wollen.
 

Du träumst von der Liebe, deinem hellen Stern,

mit Klängen der Sehnsucht bedacht

und vom Glanz des Mondes bewacht.
 

Zumindest bis zu Beginn der kommenden Strophe schien es so, da sich ab dort eine erstaunliche Wandlung vollzog, der eben noch eher bittere Ton wich einem zärtlichen und liebevollen Klang, den er so in der Form wenigen gegenüber offenbarte. Haargenau achtete er auf jedes noch so kleine Wort und baute minimale Vibrationen mit ein, die ständig variierten, da ihn teils längst vergessene Erinnerungen schlagartig übermannten. Gegen diese Form gedanklicher Bilder hatte er bisher immer verloren. Die dadurch immer sehnsüchtiger werdende Stimme des Grünhaarigen mündete am Ende der Strophe in ein gigantisches Feuerwerk stiller Begeisterung, um anschließend erneut zu wechseln.
 

Ich lausche deiner stillen Melodie

und verlier mich dabei immer mehr.

Verzeih mir, wenn ich störe,

bitte sing doch einfach weiter.
 

Ryuichi verfiel in diesem Moment in ein fast andächtiges Flüstern. Gut, man hörte die Worte klar und deutlich, dennoch schwang unterbewusst eben jene Sprachmöglichkeit mit. Verhalten und ehrfurchtsvoll drückte er seine im Herzen vorhandene Bewunderung nun mit seiner Stimme aus. Einfacher gleichmäßiger Gesang erfüllte die Herzen der Zuhörer und hallte zudem in seinem Kopf wieder. Trotz des für ihn bedeutungsschweren Inhaltes, hielt Ryuichi jeden einzelnen Ton, zollte damit dem Lied den Respekt, den es verdiente. Wie bereits vorhin einmal mischte sich silbenweise stille Verzweiflung unter die eigentlich sichere Stimmung. Hinzu kam das gesangliche Gesicht eines ertappten Sünders sowie ein Flehen, welches sich letzten Endes wieder in einen Wunsch verwandelte.
 

Die eben noch geschlossenen Augen des hingebungsvollen Sängers öffneten sich für einen kurzen Moment. Es schien als würde er nach etwas suchen, in Wahrheit aber nutzte der junge Mann diesen kurzen Moment, um ein bisschen äußere Kraft für die nächsten Augenblicke mit ins Innere zu nehmen. Ja, für den Refrain brauchte Ryuichi jede Menge Kraft. Niemand innerhalb dieses Studios ahnte allerdings wie viel genau. Gespannt warteten sämtliche Techniker auf eine Fortsetzung und wurden nicht enttäuscht.
 

Bist du da draußen irgendwo?

Tränen rauben mir die Sicht.

Auch in der Nacht,

auch in der Nacht,

spür ich dich.
 

Fragend wie nie wandte sich Ryuichi an seine nicht vorhandenen Zuhörer, um von ihnen die gesuchte Bestätigung zu erhalten. Unsicher suchte er durch seine Stimme nach einer Antwort und konnte die nun folgende Enttäuschung wahrlich nicht unterdrücken, da ihm diese niemand geben würde. Es gab darauf keine, würde es auch nie geben. Ein stilles Schlucken mischte sich unter seine Stimme und ging in lautloses weinen über. Sehnsuchtsvoll gab er dem Zuhörer das Gefühl eine unbekannte Nähe zu spüren, von der nur er wirklich wusste was sie zu bedeuten hatte. Zugleich ging er stimmlich scheinbar in die Knie und kauerte dort wie ein verängstigtes Kaninchen am Boden, wagte es nicht in den schützenden Bau zu rennen.
 

Wenn der Mond aufgeht

und ich in ihm dein Lächeln seh.

Auch in der Nacht,

selbst bei Regen,

spür ich dich.
 

Ein Ruck ging durch Ryuichis eben noch eingeknickte Stimme und ließ ihn scheinbar wieder auferstehen. Das ängstliche Kaninchen hatte so eben den schützenden Bau betreten und schien dort bleiben zu wollen. Fast schon schüchtern bewunderte er mit einer traurig liebevollen Stimme die nun willkommene Sicherheit. Ein seliger Unterton unterstützte das Bild, welches vor seinem inneren Auge entsteht und sich immer mehr festigte. Wenig später jedoch kehrte die altbekannte Unsicherheit zurück, da das Bild erneut verschwand. Einmal mehr durchdrang Ryuichis Stimme lautloses weinen und sein äußerlich zu sehendes Lächeln glich einer aufgesetzten Maske, die er zum Schutz aufgezogen hatte.
 

Erleichtert öffnete Ryuichi zum zweiten Mal seine Augen und schickte ein verhaltenes Lächelnd Richtung Tonstudio. Dort zeigten ihm die begeisterten Gesichter der Verantwortlichen, dass er den Song nicht besser gestalten könnte. Durch diese Zustimmung ermutigt, bereitete sich der Grünhaarige auf den nächsten Part vor. Jetzt, wo alles so gut geklappt hatte, würde sicher auch der Rest funktionieren. Ergriffen drückte er das Kumagoro-Handy an sein Herz und erhob die Stimme für die nächsten Strophen.
 

Erheb deine Stimme & hör nie auf.

Lebe deine Träume, lebe sie mit ganzer Kraft.

Denn das ist was zählt.
 

Was für ein Wechsel! Von einer Sekunde auf die andere kehrte Ryuichis bekannte und von Fans geliebte kräftige Stimme zurück. So wie der Phönix sich einst aus der Asche erhob, so erreichte nun auch der gelegentliche Kindskopf bis dato ungeahnte Höhen. Beschwingt stimmte er einen eher lockeren Ton an und hatte dabei einen Stolz inne, der zugleich von großer Stärke und Entschlossenheit zeugte. Unterstützt wurde das durch unverhohlene Freude und das unüberhörbare Glück Träume sein eigen zu nennen. Ebenso wurde durch seine momentane Art zu singen klar, dass ein fester Wille nötig war, um für Träume kämpfen zu können und sie entgegen aller Umstände zu verwirklichen.
 

Lass mich in deinem Lachen baden.

Schenk mir einen Teil deiner Zeit,

bevor sie endet und du gehst.
 

Wieder einmal offenbarte Ryuichi eine seiner zahlreichen Seiten und verdeutlichte, warum er zu den ehemals größten Künstlern Japans zählte. Mehr als bereitwillig senkte er seine Stimme und passte sie dem vorliegenden Text an. Bittend und flehend kämpfte er mittels Gesang und das was ihm so wichtig war. Sehnsuchtvolle Untertöne verliehen den Zeilen etwas unwirkliches, fast schemenhaftes. Zugleich drang ein Hauch von Unterwürfigkeit durch den versteckten Wunsch. Von einer Sekunde zur anderen aber schlug genau jener Ton in absolute Ernsthaftigkeit um.
 

Ich lausche deinem schwachen Herz

und verfall ihm dabei immer mehr.

Vertrau mir, wenn du schläfst,

singe ich für dich weiter.
 

Er drückte das Handy fester an seine Brust und verfiel in andächtiges Flüstern. Ergeben und ehrfurchtsvoll drückte er die innere Bewunderung äußerlich mit zarten Tönen aus. Nichts weiter als einfacher Gesang drang in die Herzen der Zuhörer vor. Das Besondere daran jedoch war, dass er einen Ton innehatte, der den Empfänger zeigte, dass er vor ihrem Herzen und dem Herzen der gemeinten Person Respekt hatte. Dazu gesellte sich stille Verzweiflung, da er genau dem nicht entfliehen konnte. Ihm, dem längst hoffnungslosen Kampf. Dennoch, schlagartig erschien seine Stimme wie die eines großen Beschützers, mit der er den Zuhörer ernst und besorgt zugleich in den Armen hielt, um ihm/ihr ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.
 

Ein zweites Mal wiederholte Ryuichi den Refrain, öffnete seine Augen dazu aber nicht! Stattdessen drückte er das Handy zum dritten Mal fester an sein rasch schlagendes Herz und gab sich dem Zauber des Liedes hin.
 

Bist du da draußen irgendwo?

Tränen rauben mir die Sicht.

Auch in der Nacht,

auch in der Nacht,

spür ich dich.
 

Fragend wie nie wandte sich Ryuichi an seine nicht vorhandenen Zuhörer, um von ihnen die gesuchte Bestätigung zu erhalten. Unsicher suchte er durch seine Stimme nach einer Antwort und konnte die nun folgende Enttäuschung wahrlich nicht unterdrücken, da ihm diese niemand geben würde. Es gab darauf keine, würde es auch nie geben. Ein stilles Schlucken mischte sich unter seine Stimme und ging in lautloses weinen über. Sehnsuchtsvoll gab er dem Zuhörer das Gefühl eine unbekannte Nähe zu spüren, von der nur er wirklich wusste was sie zu bedeuten hatte. Zugleich ging er stimmlich scheinbar in die Knie und kauerte dort wie ein verängstigtes Kaninchen am Boden, wagte es nicht in den schützenden Bau zu rennen.
 

Wenn der Mond aufgeht

und ich in ihm dein Lächeln seh.

Auch in der Nacht,

selbst bei Regen,

spür ich dich.
 

Ein Ruck ging durch Ryuichis eben noch eingeknickte Stimme und ließ ihn scheinbar wieder auferstehen. Das ängstliche Kaninchen hatte so eben den schützenden Bau betreten und schien dort bleiben zu wollen. Fast schon schüchtern bewunderte er mit einer traurig liebevollen Stimme die nun willkommene Sicherheit. Ein seliger Unterton unterstützte das Bild, welches vor seinem inneren Auge entstand und sich immer mehr festigte. Wenig später jedoch kehrte die altbekannte Unsicherheit zurück, da das Bild erneut verschwand. Einmal mehr durchdrang Ryuichis Stimme lautloses weinen und sein äußerlich zu sehendes Lächeln glich einer aufgesetzten Maske, die er zum Schutz aufgezogen hatte.
 

Bald ist es soweit.

Bitte vergiss deine Angst.

Ich führ dich sicher zu dem fernen Land.

Lass dich einfach drauf ein.

Gib mir deine Hand.

Ich führ dich sicher durch das Land.
 

Ein weiteres Mal war Ryuichi in der Lage über sich selbst hinaus zu wachsen. Trotz des eigentlich traurigen Inhalts der Zeilen schwang in seiner Stimme eine Ruhe mit, die selbst den größten Nörgler zum Schweigen bringen würde. Mit einer solch professionellen Ruhe und Standhaftigkeit verbannte er jegliche traurig erscheinende Stimmungen aus seinem Gesang. Auf diese Weise entstand eine nie da gewesene Stütze innerhalb der Musik. Standhaft ermutigte er die Person in seinen Armen und zeigte ihm so stets aufs Neue, dass er nicht allein war. Er vermittelte ihm das Gefühl auf dem letzten Weg nicht ohne Hilfe zu sein und selbst wenn es geschafft war, immer noch welche zu haben. Er verdeutlichte dadurch, dass die Furcht unbegründet war und dieses ferne Land ihre Verbindung sicher nicht trennen würde.
 

Auch in der Nacht,

auch in der Nacht,

spür ich dich.
 

Doch nun hielt die zarte Seele nichts mehr zurück, denn es war alles zu spät und nichts mehr zu ändern. Ein stilles Schlucken mischte sich unter seine Stimme und ging in lautloses weinen über. Mit sehnsüchtigen Klängen gab er dem Zuhörer das Gefühl diese unbekannte Nähe trotzdem noch zu spüren, sie immer zu spüren. Zugleich ging er stimmlich in die Knie, kauerte dort verängstigt am Boden und fühlte sich einsamer denn je. Tapfer schluckte er den entstehenden Schmerz und konnte es nicht unterlassen seine Liebe ein letztes Mal auszudrücken.
 

Auch in der Nacht,

selbst bei Regen,

spür ich dich.
 

Lange hielt diese Tapferkeit allerdings nicht an, denn alsbald gewann der Schmerz erneut Oberhand. Ryuichis Stimme durchdrang kaum hörbares Weinen. Liebend gern würde er das eben verlorene zurückholen, aber das was von ihm gegangen war, konnte keiner je wieder zurück bringen. Folglich schluckte er seinen Schmerz hinunter und beendete flüsternd diesen Song mit einer einzelnen Träne.
 

Eine Weile verharrte er noch in seiner versunkenen Haltung, ehe er bemerkte, dass der Song eigentlich bereits zu Ende war. Zögernd öffnete er seine Augen und ließ das Handy schnell in eine Hosentasche verschwinden. //Nicht das noch jemand auf Ideen kommt.// Leise legte er die Kopfhörer zurück, verließ die Kabine und ging zu den Technikern. Gemeinsam lauschten sie den Aufnahmen. Ryuichi schloss dabei die Augen und ließ den Song noch mal auf sich wirken.
 

By Jemo Kohiri



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kumagoro
2008-03-27T15:20:56+00:00 27.03.2008 16:20
Och mein armes Ryulein. Die Story ist traurig aber wunderschön! Sie lässt irgendwie Ryuichis Charakter richtig raus!X3 Das find ich toll!
Ich freu mich drauf weiterzu lesen!;3
L.G.vom Plüschie aus der Schattenwelt!X3
Von:  Kumagoro
2008-03-27T15:12:18+00:00 27.03.2008 16:12
Ich bin auf der ersten Seite dieses Kapitels und muss dich erstmal schon alleiun für die Idee loben! Durch den Song der Stückchenweise eingeworfen wurde hats total an zusätzlicher Wirkung gewonnen! Bin begeistert!^-^


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