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Wie Yin und Yang

Yin: Das Passive, Verborgene, Harte (Neji)
von

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Im Tunnel

Hallo alle miteinander! Willkommen zu einem neuen Neji-Kappi. Ich hoffe doch, dass es für alle, die Tentens Sicht lesen (und das sind meines Wissens hier alle Kommischreiber) wird es nicht zu langweilig. Ich habe extra alles umformuliert und viel von Nejis Emotionen und wahrnehmungen einzubauen versucht. Außerdem gibt es ein Flashback zu dem Training mit Telulu. Aber lest doch einfach selbst!
 

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~Wir waren nur ein Stück weit gegangen, als plötzlich unter uns der Boden zu beben begann. Ich hatte mein Byakugan noch ‚eingeschaltet‘ und erkannte sofort die herannahende Gefahr….~
 

Felsbrocken fielen mit unglaublicher Geschwindigkeit den Berghang hinunter – direkt auf uns zu. Ich würde mich mit Kaiten verteidigen können, aber was war mit den anderen? Tenten hatte zwar ihren Stab, aber könnte sie damit wirklich allen helfen? Doch ich brauchte nicht weiter darüber nachdenken, denn plötzlich trat Tai gegen eine Felswand, woraufhin sich eine breite Felsmauer löste, die sich wie ein Dach über uns aufspannte und uns vor den Felsbrocken schützte.

Bisher hatte ich noch kaum Techniken von Tai gesehen, doch er schien nicht umsonst Jounin geworden zu sein. Ich sah zu ihm hin. Ich hätte gerne gewusst, wie stark er war. Stärker als Tenten oder Rin? Ich wusste es nicht, aber es gab momentan andere Sachen, auf die ich mich konzentrieren musste.

Tai löste seine Jutsu auf. „Ich bilde mir ja oft Sachen ein, aber da war doch ein Lachen zu hören. Und ich denke nicht, dass Felsbrocken einfach so mal runterkullern”, meinte er und sah nachdenklich nach oben. Ich nickte leicht, denn ich hatte ebenfalls ein hinterlistiges Lachen vernommen. Der Steinsturz war Absicht gewesen. Mit meinem Byakugan sah ich zur Bergspitze hinauf. „Weit oben auf dem Berg befinden sich vier Gestalten. Sie scheinen recht stark zu sein. Mindestens Jounin-Level“, informierte ich die anderen.

Lee war natürlich sofort der Meinung, dass wir sie angreifen sollten, doch bevor ich ihn eines Besseren belehren konnte, erklang plötzlich eine fremde Stimme: “DAS WAR NUR DER ANFANG! EIN KLEINES AUFWÄRMEN SOZUSAGEN!“ Ein fieses Lachen folgte, welches dem glich, dass wir während des Steinschlags gehört hatten. Es war also dieselbe Person gewesen. Ich sah wieder nach oben, während Lee lautstark verkündete, dass wir uns unsere Gegner an Ort und Stelle vorknüpfen sollten. Innerlich seufzte ich genervt. Der Kerl hatte wirklich mehr Elan als Verstand. Eine andere Person schien in der Hinsicht wesentlich schlauer zu sein: „Du hast da eine Kleinigkeit vergessen, Lee. Wir befinden uns auf einem Berg. Und bis wir ganz oben sind dauert es eine Weile. Und sie werden sicherlich nicht brav stehen bleiben und auf uns warten. Nein, ich denke, dass sie zur Höhle gehen werden. Unsere einzige Möglichkeit ist es, vor ihnen da zu sein.“

Ich wendete meinen Blick von den Nukenin ab und schaute zu Tenten, die gerade gesprochen hatte. Ohne es zu wissen, hatte sie genau meine Meinung wiedergegeben. Es war doch ein schönes Gefühl, sie wieder dabei zu haben. Es war schon früher so gewesen, dass wir die gleichen Ansichten hatten. Wir hatten uns auch ohne Worte verstanden. Und sobald ich etwas gesagt hatte, war sie meinen Worten ohne Diskussion gefolgt. Und das nicht, weil sie keine eigene Meinung hatte, nein, sondern weil sie derselben Ansicht war wie ich. Und das schien sich bis heute nicht geändert zu haben.

Ich nickte ihr zu, als Zeichen, dass ich mit ihrem Vorschlag einverstanden war. Auch die anderen stimmten zu und somit war die Sache entschieden.

Mein Byakugan war noch aktiviert und so war es ein Leichtes die anderen zu der Höhle – oder besser gesagt zum Tunnel – zu führen.

“Das ist ja nur ein Loch!”, gab Tai erstaunt von sich. Ich nickte.

“Ja, und da müssen wir jetzt runter.” Ich konnte nicht viel erkennen, da es im Tunnel ziemlich dunkel war, aber ich sah genau, dass es steil abwärts ging.

Begeistert war ich davon nicht gerade – im Gegensatz zu meinen beiden Teamkameraden, die sofort Feuer und Flamme für die Sache waren. Wie ein kleines Kind hüpfte Lee auf der Stelle. „Ich will zueeeeeerst!“

Und schon war er im Loch verschwunden. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Konnte er sich denn nicht ein einziges Mal wie ein zivilisierter Mensch benehmen? Ich sollte meine Hoffnungen für immer begraben, schließlich hatte Gai auch schon ein paar Jahre hinter sich und war erwachsen und benahm sich trotzdem wie ein Kind.

Irgendwie war es aber auch tröstlich zu wissen, dass die beiden sich wohl niemals ändern würden. Mit einem lautem ‚Platsch’ kam Lee auf dem Boden auf. Ich machte mir jedoch keine Sorgen um ihn. Lee war ein Stehaufmännchen und so ein ‚kleiner’ Fall machte ihm nichts aus.

Das wusste natürlich auch Gai, doch trotzdem rief er in das Loch hinunter: „Lee, mein Schüler, alles okay?“

„Alles in Ordnung, Gai-sensei! Nur etwas matschig und dunkel hier!“

Gai-sensei atmete erleichtert aus und hatte dann wieder dieses gewisse Feuer in den Augen. „Dann mach mal Platz da, Lee!“, rief er laut aus und sprang – genauso wie vorher Lee – in das Loch.

Ich war gespannt, wer als nächstes das Loch hinunterrutschen würde. Telulu anscheinend nicht, denn sie verkündete gerade, dass sie garantiert nicht in ein dunkles Loch springen würde, wo es matschig war.

Innerlich verdrehte ich die Augen. Das war wieder so eine Sache, die ich an Telulu nicht mochte. Für einen Ninja war sie einfach zu zimperlich. Außerdem achtete sie viel zu sehr auf ihr Aussehen. Sie könnte ja dreckig werden, wenn sie das Loch hinunter sprang! Genau diese Situation erinnerte mich an einen anderen Moment, bei dem sie sich geweigert hatte, einen Baum mittels Taijutsu zu fällen…
 

~Flashback Anfang~
 

„So, meine junge Schülerin! Es wird Zeit, dich in die Kunst des Taijutsus einzuführen! Zunächst wirst du diesen Baum mit fünf Schlägen und Tritten attackieren! Dabei lernst du, wie du deine Kraft am besten einsetzt!“

Telulus Augen weiteten sich. „Ich soll auf diesen Baum eindreschen?! Sind sie noch ganz bei Trost, Gai-sensei?“ Sie verschränkte die Arme.

Für mich war die Antwort auf diese Frage vollkommen klar: Nein, war er nicht.

Doch Gai-sensei sah sie nur verständnislos an. „Was soll das heißen?“

„Das soll heißen, dass ich garantiert keinen Baum schlagen werde!“

„Ach, darum geht’s! Mach dir keine Sorgen meine junge Schülerin! Der Baum wird es sicherlich verstehen! Und hinterher wird er stolz sein, dass er für einen guten Zweck gestorben ist!“

Ich schüttelte den Kopf. Ich glaubte nicht daran, dass der Baum derartige Gefühle hegte, aber ich zog es vor zu schweigen.

„Es ist mir ziemlich egal, was der Baum denkt. Was ist mit MIR?! Der Baum ist viel zu hart!“

Auf diese Worte hin, mischte sich nun auch Lee ein: „Keine Sorge, Telulu! Deine jugendliche Kraft wird dir helfen. Mir hilft es immer, wenn ich mir ein Ziel setze. Am besten sagst du dir, dass wenn du es nicht schaffst, 200 Liegestütze machst. Das ist ein unglaublicher Ansporn.“

Telulu schien das jedoch nicht so zu sehen, denn ihre Augen weiteten sich entsetzt. „200 Liegestütze?! Danach bin ich so gut wie tot! Das werde ich niemals machen! Und ich werde auch nicht auf den Baum einschlagen!“ Demonstrativ trat sie ein paar Schritte zurück.

„Aber, aber, Telulu. Du hast es doch noch gar nicht versucht!“

„Und das will ich auch gar nicht! Der Baum ist hart und dreckig. Wenn ich den Baum schlage, werden gebrochene Knochen und dreckige Fingernägel die Konsequenz sein!“

Im Stillen fragte ich mich, was wohl schlimmer für sie wäre. Doch ich hütete mich, mich in diese Diskussion einzumischen. Letztendlich konnte Gai-sensei sie aber doch überzeugen, es wenigstens zu probieren. Man konnte gegen Gai-sensei sagen, was man wollte, aber er war ziemlich stur. Selbst ich hatte in dieser Hinsicht keine Chance gegen ihn. Er wich einfach nicht von seiner Meinung ab, bis man am Ende tat, was er verlangte, auch, wenn es noch so lächerlich war.

So trat Telulu nun also auf den Baum zu, musterte ihn misstrauisch und erhob dann ihren Arm, um Schwung für den Schlag zu sammeln.

Ob das gut gehen konnte? Mit ihrer gesamten Kraft schlug sie nun den Baum. Für mich sah es eher so aus, als hätte sie dem Baum einen kleinen Klapps gegeben. Hätte der Baum wirklich Gefühle, hätte er über diese Attacke wohl gelacht.

Doch Telulu war alles andere als zum lachen zu Mute. Laut schrie sie auf.

„SEHEN SIE SICH DAS AN VERDAMMT! JETZT HAB ICH MIR DEN FINGERNAGEL ABGEBROCHEN! UND ICH WAR GERADE ERST BEI DER MANIKÜRE!“ Lautes, frustriertes Weinen erklang durch den Wald.
 

~Flashback Ende~
 

Ich schüttelte den Kopf hinsichtlich dieser Erinnerungen. Nach diesem Ereignis hatte sich Telulu geweigert je wieder Taijutsu zu trainieren und sich geschworen, nur bei ihren Waffen zu bleiben.

Nun allerdings würde es schwierig werden, wenn sie sich weigerte, das Loch hinunter zu steigen. Denn es wäre gefährlich für sie, alleine auf dem Berg zu bleiben. Tai jedoch schien die perfekte Lösung dafür zu haben: „Dann geh ich halt zuerst rein und fange dich auf, okay?“

Etwas verwundert sah ich zu ihm. Er schien Telulu wirklich zu mögen, sonst würde er ihr so etwas nicht anbieten. Telulus Miene erhellte sich sichtlich bei diesem Vorschlag. „Das würdest du tun?“ „Klar.“ Gesagt, getan.

Er sprang das Loch hinunter – jedoch weniger schwungvoll als Lee und Gai – und war nach kurzer Zeit bereits unten angekommen. „Alles klar, Telulu! Komm runter!“

Einen kurzen Moment überlegte diese, schien es dann aber doch für das Klügste zu halten die Gelegenheit beim Schopf zu packen und herunterzurutschen.

Ich spürte Tentens Blick auf mir und drehte mich zu dieser um, sodass ich ihr nun direkt in die Augen sah. Fragend hob ich eine Augenbraue und meinte leicht amüsiert: „Was ist? Soll ich dich etwa auch auffangen?“

Mir wurde erst bewusst, was ich gerade gesagt hatte, als die Worte bereits ausgesprochen waren. Normalerweise überlegte ich immer, bevor ich redete, doch dieses Mal waren mir die Worte einfach so heraus gerutscht. Natürlich war es nur als Spaß gemeint, aber mir wurde bewusst, dass ich das tatsächlich für sie machen würde. Hieß das, dass ich sie genauso gerne mochte, wie Tai Telulu?

Ich beschloss, den Gedanken auf ein anderes Mal zu verschieben und beobachtete stattdessen fasziniert, wie Tenten leicht errötete. Mir kam der Gedanke, dass sie so wirklich süß aussah. Doch sogleich verfluchte ich mich für den Gedanken. Vor allem weil „süß“ nicht unbedingt zu Tenten passte. Sie war viel mehr als das.

„I-ich schaff das schon alleine!“, entgegnete sie trotzig und stapfte zum Loch. Ein Grinsen breitete sich auf meinen Gesichtszügen aus – ich konnte gar nicht anders. Ich wusste genau, dass sie nicht so zimperlich war wie ihre Schwester. Und um ihr Aussehen schien sie sich fast gar nicht zu kümmern. Sie achtete eher darauf, dass ihre Kleidung praktisch und bequem war. Und so gehörte es sich ja auch für einen Ninja.

Nachdem Tenten im Loch verschwunden war, warf Rin mir noch einen bösen Blick zu, bevor er ebenfalls im Loch verschwand. Ihm hätte die Vorstellung, Tenten aufzufangen, wohl auch zugesagt. Aber das kam überhaupt nicht in die Tüte.

Yuto-sensei deutete mir, als nächstes zu gehen und so tat ich, wie mir geheißen. Recht schnell kam ich dann auch schon unten an.

Richtig etwas sehen konnte ich aber erst nachdem Yuto-Sensei die Höhle mit einem Feuerball erhellte.

Plötzlich hörte ich, wie Tenten zu kichern begann und drehte mich verwundert zu ihr um. „L-l-lee du hast da was an… an deinem Hinterteil“, stotterte sie vor Lachen. Nun erkannte auch ich das ‚Dilemma’. Lee hatte Matsch an seiner Hose und es sah so aus… nun, als hätte er sich in die Hose gemacht. Leicht hoben sich meine Mundwinkel. Lee war wohl beim Rutschen auf dem Allerwertesten gelandet. Das hatte er davon. Schnell wischte er sich den Dreck ab und wir konnten weitergehen.

Unser weiterer Weg verlief still, was ich sehr zu schätzen wusste. An sich war der Tunnel sehr kurvig, was es mir beinahe unmöglich machte, mit meinem Byakugan vorauszusehen, denn durch die Wände des Tunnels konnte ich nicht blicken.

Das erklärte ich auch Tenten, als diese mich an einer Abzweigung fragte, welchen Weg wir einschlagen sollten. Mehr als die anderen nahm ich nicht wahr. Der linke Weg schien fast noch dunkler zu sein, als der Weg, von dem wir kamen, was ja eigentlich unmöglich war, da keine Steigerung von dunkel existierte. Ich misstraute dem linken Weg, denn dort konnten viele Gefahren versteckt sein. Die rechte Abzweigung hingegen sah wesentlich freundlicher aus.

Also deutete ich mit meiner Hand auf eben diesen Weg. „Da lang!“ Ich hörte, wie Rin gleichzeitig mit mir diese Worte aussprach. Misstrauisch schielte ich zu ihm herüber. Sollten wir uns einmal in unserem Leben einig sein?

Nein, natürlich nicht. Er deutete auf den genau anderen Weg. Er bedachte mich mit einem wütenden Funkeln, was ich nur mit einem kalten Blick erwiderte. Neben mir hörte ich Tenten seufzen. „Ihr seid euch also schon mal einig, ich sehe das schon. Ich persönlich fände den Rechten besser.“ Eine innere Zufriedenheit breitete sich in mir aus. Sie war also wieder meiner Meinung und stimmte Rin nicht zu. Doch ich musste meine Gedanken revidieren, denn sie fügte noch etwas ihrem Satz hinzu: „Allerdings könnte es auch eine Falle sein, da der rechte Weg ja bequemer aussieht. Zusammengefasst: ich hab keine Ahnung.“

Meine innere Zufriedenheit verschwand. Sie hatte mir zwar nicht widersprochen, aber mir unumwunden zugestimmt hatte sie auch nicht. Das war etwas Neues für mich. Und im Inneren gestand ich mir ein, dass ich das ganz und gar nicht gut hieß – obwohl sie natürlich ihre eigene Meinung hatte und ich diese auch respektierte.

Tai schien mir ebenfalls nicht zuzustimmen: „Also ich bin ja für den Dunkleren. Die Genin werden ja versteckt. Und wo würde man etwas eher verstecken?! Im Dunklen! Nun ja, nur eine Idee meinerseits.“ Und da Telulu seid neustem Tai für den Held aller Helden erklärt hatte, stimmte sie ihm unumwunden zu. Nun blieben nur noch die Ansichten der Hampelmänner und Yuto-senseis aus. Doch auch Gai stimmte für den dunkeln Weg – und so natürlich auch Lee. Damit war ich überstimmt, denn Yuto-sensei fügte sich der Mehrheit und beschloss, dass wir nach links gehen sollten.

Ich nahm es mir nicht zu Herzen, aber einen kleinen Kratzer bekam mein Stolz schon. Normalerweise stimmte mir auch der Hampelmann Nummer 1 bei solchen Entscheidungen zu. Warum also jetzt nicht? Lag es daran, dass ich nun lediglich soweit sehen konnte, wie die anderen? Ich wusste es nicht, beschloss aber auch, dass es die Sache nicht wert war, weiter darüber nachzudenken. Stumm schloss ich mich den anderen an.

Der Weg ging steil bergauf, sodass wir Chakra verwenden mussten, um normal gehen zu können. Merkwürdigerweise waren in den Weg Halteringe eingebaut. Diese sahen aus wie bei einer Kletterwand und hatten ebenso schillernde Farben.

„Komisch, diese Ringe“, sprach Tenten wieder meine Gedanken aus. Ich fragte mich, was diese Ringe wohl für einen Zweck hatten. Doch ich sollte es bald erfahren, denn die beiden Hampelmänner mussten natürlich alles ausprobieren. Gai-sensei packte an einen roten Ring und zog sofort erschreckt seine Hand zurück, die nun krebsrot leuchtete. Er musste sich an dem Ring verbrannt haben. Ich hielt meine Hand ein Stück über einen roten Ring, nahm aber keinerlei Hitze war. Das bedeutete wohl, dass der Ring erst zu glühen begann, wenn man ihn berührte. Ein cleverer Trick. Ich wollte gerade die anderen warnen, die Ringe nicht zu berühren, doch es war bereits zu spät.

Denn der Hampelmann Nummer 2 wollte unserem Sensei natürlich helfen – was an sich keine schlechte Idee war – doch während er sich zu ihm hinabhangelte griff er an einen bläulichen Ring. Zunächst passierte nichts, was mich überraschte. Waren nur die roten Ringe gefährlich?

Doch dem schien nicht so zu sein, denn plötzlich wurde der staubtrockene Boden ab dem blauem Haltering, den Lee ergriffen hatte, in einen eisähnlichen Zustand versetzt und wurde somit spiegelglatt.
 

Die Konsequenzen trafen prompt ein. Alle, die sich unter dem blauem Haltering befanden verloren den Halt und rutschten ab – ich eingeschlossen. Es ging alles viel zu schnell, um reagieren zu können.

Nach einer schier unendlichen Abfahrt kam ich dann – ähnlich wie vorher Lee, als er durch das Loch gefallen war – auf dem Hinterteil auf. Doch der Boden unter mir war nicht matschig und weich, sondern fest und hart. Ich öffnete meine Augen, um zu sehen, wo ich mich befand, doch da landete etwas mit einem ziemlich großem Druck auf mir. Ich verkniff mir einen Schmerzlaut und bemerkte in diesem Moment, was gerade auf mir gelandet war. Und es war nicht einfach irgendetwas – es war Tenten. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Gesichtszüge, als ich bermerkte, wie sie erschrocken ihre Augen aufriss und sich umsah. Sie schien noch gar nicht zu bemerken, dass sie auf mir gelandet war. Säße jemand anderes auf meinem Schoß hätte ich mich sofort bemerkbar gemacht und denjenigen aufgefordert sofort aufzustehen. Doch bei Tenten machte mir das seltsamerweise überhaupt nichts aus. Im Gegenteil. Irgendwie gefiel es mir, wie sie so auf meinem Schoß saß.

So blieb ich also still und wartete, bis sie ihren Blick auf mich richtete. Ich sah Verwirrung in ihrem Blick und dann die Erkenntnis, auf die schlagartig eine sanfte Röte folgte. War es ihr etwa peinlich auf mir gelandet zu sein? Dafür musste sie sich doch nicht schämen, sie konnte doch nichts dafür.

Da sie wohl dachte, dass ihr Gewicht unangenehm für mich war, versuchte sie schnell aufzustehen. Doch das war keine gute Idee, denn wir befanden uns momentan in einem Raum aus Eis. Daher war auch der Boden rutschig und Tenten drohte prompt wieder hinzufallen. Ich sah das kommen, streckte die Arme nach ihr aus und fing sie auf, um ihren Fall abzumindern. Sie war nicht wirklich schwer, weswegen mir dieser Sturz von ihr auch nicht wehtat. Als Ninja war man ja auch einiges gewohnt. Reflexartig schlang ich die Arme um sie und musterte sie prüfend. „Alles in Ordnung, Tenten?“ Schüchtern sah Tenten in meine Augen „Arigatou (danke) Neji.“ Ich nickte und ging davon aus, dass das wohl heißen sollte, dass es ihr gut ging.

„Jetzt bin ich wohl doch auf dich gefallen, was?“ Ich lächelte leicht. „Ja, scheint so.“ Ich genoss ihre Wärme in dem kühlen Raum. Doch natürlich konnten wir nicht die ganze Zeit sitzen. Langsam rappelten wir uns auf, darauf bedacht nicht hinzufallen. Ich stützte Tenten etwas, damit sie es leichter hatte. Dann sah ich, wie Lee an uns vorbeirutschte. Er war anscheinend wieder hingefallen. Ihm jedoch schien das überhaupt nichts auszumachen, denn er winkte fröhlich, als er auf seinem Hinterteil an uns vorbeirutschte. Für mich sah er aus wie ein zufriedener kleiner Junge der gerade mit seinem Schlitten einen Hang hinunter schlitterte – nur das Lee eben auf den Schlitten verzichtete.

„Wir wurden getrennt“, stellte Tenten fest und ich nickte. Das war mir auch schon aufgefallen. Aber ich würde mich hüten zu sagen, dass mir das sogar ganz recht war. Das alte Team war wieder versammelt. Keine quengelnde Telulu, kein nerviger, eingebildeter Rin. Zwar waren die beiden Hampelmänner dabei, aber an denen störte ich mich schon lange nicht mehr. Und in dieser Konstellation war es sicher einfacher, Entscheidungen zu fällen. Ich war mir absolut sicher, dass wir genauso gut zusammenarbeiten würden, wie früher. Vielleicht sogar besser. Ein lauter Knall durchbrach meine Gedanken und ich verfluchte mich für den Moment der Unachtsamkeit. Wurden wir angegriffen?

Ein kurzer Blick genügte, um zu sehen, dass das nicht der Fall war. Unser Sensei war der Auslöser für das Geräusch – hätte ich mir ja auch denken können.

Er war durch die Gegend geschlittert, wobei er wild mit den Armen gerudert hatte, um sein Gleichgewicht zu halten. Doch das schien nicht sonderlich gut funktioniert zu haben, denn er war direkt auf eine Wand zugesteuert. Das Merkwürdige war, dass die Wand aufschwang. Eine Geheimtür, kam mir sofort in den Sinn und ich schaute näher hin, wobei ich Gais Hilferufe nach Lee gekonnt ignorierte. Gai war - mit dem Kopf zuerst - in einem Loch in einer Wand des Raumes gelandet, der durch die Schwingtür geöffnet wurde. Näheres konnte ich nicht genau erkennen. Ich hätte natürlich mein Byakugan aktivieren können, doch das hätte nur einen unnötigen Chakraverbrauch bedeutet.

„Vielleicht hat unser tollpatschiger Sensei ja gerade den Ausgang aus diesem Raum gefunden“, murmelte ich. Tenten sah zu mir auf. In ihren Augen sah ich Verwirrung. Sie musste das Geschehene wohl erst richtig verarbeiten. Doch sie war schnell wieder bei der Sache: „Dann lass uns deine Theorie mal überprüfen.“

Ich nickte wieder und ergriff ihre Hand, um ihr Halt zu geben. Doch ich hatte nicht mit der Reaktion meines Körpers auf diese schlichte – eigentlich rein freundschaftliche – Geste gerechnet. Ich verspürte, wie ein leichtes Kribbeln meinen Rücken hinab lief und fragte mich ernsthaft, was mit mir los war. Vielleicht wurde ich ja krank? Ich hielt diese Theorie für wahrscheinlicher als die, dass ein simples Hände halten eine körperliche Reaktion bei mir auslöste. Doch sicher sein konnte ich mir nicht. Denn eigentlich ließ ich ja auch nie körperliche Nähe zu – es war mir einfach zu unangenehm. Doch das Kribbeln eben war ganz und gar nicht unangenehm gewesen.

Aufgrund dieser Gedanken realisierte ich einen Moment zu spät, auf was Tenten und ich uns gerade zu bewegten. Zwei Fackeln an der Wand offenbarten menschliche Knochen mit Spinnweben überdeckt. Ich zog Tenten an meine Brust um ihr den Anblick zu ersparen, doch es war wohl schon zu spät. Sie hatte es bereits gesehen. „Schau nicht so genau hin, Tenten“, riet ich ihr und sie vergrub ihr Gesicht in meinem Oberteil. An sich war sie hart im Nehmen, aber man sah schließlich nicht jeden Tag Skelette. Viele waren der Meinung, dass blutende Menschen schlimmer waren, als Skelette. Doch wenn Menschen bluteten, konnte man ihnen eventuell noch helfen. Wenn nur noch Skelette übrig waren, kam wohl jede Hilfe zu spät. Ich ahnte, was Tenten am meisten an diesem plagte. Es war der verwahrloste Zustand der Knochen. Niemand hatte sich um die Menschen hier gekümmert. Und wir waren nun sicherlich die Ersten – von den Nukenin abgesehen -, die sie zu Gesicht bekamen.

Ich merkte, wie Tenten langsamer atmete und sich beruhigte. Gemeinsam schauten wir nun zu, wie Lee angestrengt versuchte unsern Sensei an den Beinen aus dem Loch zu ziehen. Mit einem kräftigen Zug schaffte er es dann auch schließlich, fiel dabei jedoch nach hinten – Gai mit ihm.

Ich hätte geschmunzelt, wäre mein Blick in diesem Moment nicht wieder auf das Loch gefallen. Misstrauisch musterte ich es. „Wohin dieses Loch wohl führt? Ob es auch ein Tunnel ist?“, sprach ich meine Gedanken laut aus.

„Wir sollten es auszuprobieren. Besser, als hier zu bleiben und Däumchen zu drehen, oder?“, entgegnete Tenten. „Sehe ich auch so.“

Also begannen wir das Loch zu untersuchen und es sah ganz so aus, als würde das Loch ein Anfang eines Tunnels sein. Ich schlug vor das zu prüfen, doch Tenten schüttelte vehement den Kopf.

„Kommt nicht infrage, dass du da alleine durchkrabbelst. Ich komme mit. Wer weiß, was da wieder lauert.“ Ich sah zu ihr. Es war ja nett von ihr, dass sie sich Sorgen um mich machte, doch ich war durchaus in der Lage auf mich selber aufzupassen. Das sagte ich ihr nun auch.

„Ich weiß. Aber zu zweit ist besser als alleine. Und egal, was du jetzt noch sagen willst, ich komme mit – so oder so.“ Daraufhin musste ich schmunzeln. „Ganz schön dickköpfig geworden, was?“

„Irrtum, das war ich schon immer. Also, wollen wir los?“

Ich überlegte einen kurzen Moment. Ich wusste, dass ich mich durchaus auf Tenten verlassen konnte und vielleicht wäre es wirklich besser zu zweit zu gehen. Also nickte ich. „Aber ich gehe voraus.“ Tenten stimmte zu und verabschiedete sich noch kurz von Lee und Gai, während ich mir eine Fackel von der Wand nahm und schon mal ins Loch krabbelte – oder besser gesagt kroch. Das Loch war ziemlich eng, doch mit der Zeit wurde es etwas höher und ein ganz kleines Stück breiter. Dennoch längst nicht groß genug, um nebeneinander herzukrabbeln. Aber das war auch nicht nötig. Schweigend setzten wir unseren Weg fort, bis ich auf einmal etwas hörte und stoppte. Ich versuchte zu definieren, was das Geräusch war. Es hörte sich so ähnlich an, wie wenn Naruto Ramen aß – nur um einiges lauter. Aber das gab mir noch keinen Hinweis darauf, was es war. Nur eins war sicher: das Geräusch kam näher…
 

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(Noch einmal zur Verdeutlichung, falls ihr es nicht verstanden haben solltet: Die Reihenfolge, in der sie den linken Weg hoch gegangen sind ist folgende: Yuto, Rin, Telulu, Tai, Lee, Gai, Tenten, Neji)
 

So, an dieser Stelle ist dann auch wieder Schluss. Was da auf die beiden zukommt, werdet ihr erst bei Tentens Kapitel erfahren. Aber ihr dürft gerne noch ein bisschen raten, der Teddy ist noch zu vergeben xD

Ich würd euch ja nen Tipp geben, aber dann kommt ihr wahrscheinlich zu schnell drauf... nyo, lasst euch überraschen, was meinem 'kranken' Hirn entsprungen ist xD
 

Noch etwas... ich bin momentan etwas im Stress, also verzeiht mir, wenn es ein kleines bisschen länger dauert bis ein Kapitel hochgeladen wird. Auch Verzögerungen mit den ENS bitte ich zu entschuldigen (falls es dazu kommen sollte).
 

Ganz lieben Dank an dieser Stelle nochmal an Child_of_Time, die das Ganze für mich Korrektur gelesen hat und mir vor allem bei der Kommasetzung sehr hilfreich ist ^_^ *flausch*
 

hab euch alle lieb, Arashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2009-09-18T14:46:49+00:00 18.09.2009 16:46
huuiii
schön das es weiter geht...^^
ich finde es süß wie Tenten reagiert und das sie sich
durchsetzt..^^
echt schön geschrieben und hoffe es geht bald weiter..^^
Von: abgemeldet
2009-09-18T14:46:14+00:00 18.09.2009 16:46
huuiii
schön das es weiter geht...^^
ich finde es süß wie Tenten reagiert und das sie sich
durchsetzt..^^
echt schön geschrieben und hoffe es geht bald weiter..^^
Von: abgemeldet
2009-02-08T12:52:27+00:00 08.02.2009 13:52
Das war wieder ien tolles Kapitel !!1
Neji taut ja langsam auf ;)
Und ich freu mich schon sehr darauf, wie es weitergeht ...
Also Beeilung ;)
Hdl Narutofan13-14 !!!
Von:  RikkuX-2
2009-01-24T21:33:04+00:00 24.01.2009 22:33
Heeey^^
Nejis Kapitel war mal wieder Klasse^^
Den Rückblick mit Telulu fand ich witzig XD Telulu ist voll nervig XD Aber ich mag sie trotzdem^^
Das Neji ein Kribbeln verspürt ist doch schon mal ein gutes Zeichen =) Jetzt muss er nur noch herrausfinden, was es zu bedeuten hat =P

Aber ich habe immer noch keine Idee, was das Geräusch seien könnte... Etwas was sich so anhört, wie Naruto wenn er Ramen isst, nur lauter? XD Ich bin gespannt was es ist^^

Ich freu mich auf das nächste TenTen Kapitel und auf den dann folgenden Neji Part^^

Lg Rikku
Von: abgemeldet
2009-01-16T15:10:57+00:00 16.01.2009 16:10
es kam näher... und näher ... und näher!!!! ^^
ich bin dafür, das es ein hündchen ist, das sich, wenn man es steichelt, zu einem großen bösen wolf wird ^^
so, jetzt hab ich wieder aureichend sinnloses zeug für den restlichen tag gelabert...
war sehr schön, das kappi ^^
und süß \^-^/
haddu sehr sehr gud gemad ^^
lg
mirlie
Von:  Mao-Sakura
2009-01-16T10:44:25+00:00 16.01.2009 11:44
Hi super kapi, da hat sich das warten aber voll gelohnt!
Bin gespannt, was Tenten und Neji erwartet. ^^
Das Flashback war klasse, total erste Sahne.
Armer Neji nicht jeder hat halt so viel Pech mit ner ninja wie telulu
*g*
l.g.
Von:  Ree
2009-01-13T19:43:48+00:00 13.01.2009 20:43
das kappi war geil ich kann mir telulu rihtig vorstelln xDD
Von:  Chaos_NoNo
2009-01-13T18:21:42+00:00 13.01.2009 19:21
tolles kapi ich mag neji immer etwas lieber daher ist es immer eine Größeere freude wenn er die geschehnise wiedergibt
Von: abgemeldet
2009-01-13T17:20:20+00:00 13.01.2009 18:20
Hai Ari-Chan.^^y
(Ist der Name nicht doll? Da kam ich von ganz alleine drauf. *.*)
xD

Super, es geht weiter.^^
Du weißt ja wie sehnsüchtig ich immer auf Nejis Sicht der Dinge warte.
Ich wurde nicht enttäuscht.^^b
Ich mochte das Kapitel natürlich wieder sehr. xD
Cool finde ich es auch, dass du dieses komische 'Hahaha' in der wörtlichen Rede nicht mehr nutzt.
Ich bin so stolz auf dich. T.T

Joa und... ich weiß nicht, was ich noch sagen soll.^^"
Ich weiß nicht einmal mehr, was ich bei Tenten geschrieben habe. o.o`
Auch egal. xD

Ach ja, der Flashback! xD
Gut so. Zeig uns, wie nervig Telulu ist. ;]
Und vor allem, was die anderen von ihr halten. o.ó

Freue mich schon auf dein nächstes Kapitel.^^

Bis denn.^^y
Chandiny <33~


Von:  Child_of_Time
2009-01-13T13:11:16+00:00 13.01.2009 14:11
Jetzt les ich ja das Kapi schon zum zweiten Mal als Erste^^
Nur weiß ich immer noch nicht so genau, was ich schreiben soll^^°
Ich bin wiedermal begeistert, wie sonst auch immer, allerdings kann ich zur Handlung nicht so viel sagen, ist ja dieselbe wie bei Tenten^^ Aber es war mal wieder interessant, Nejis Gedanken kennenzulernen, und den Flashback fand ich gut^^ So wurde das Kapi Tentens Part nicht zu ähnlich......
mach weiter so!!!!!
Engel-chan


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