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Eine zweite Chance

von

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Asaiah´s Strafe

Asaliah´s Strafe
 

Nachdem Oscar sicher war, dass nicht noch ein weiterer Soldat Wache stand, wagten sie sich nun aus ihrem Versteck heraus. Alain nahm André auf seine Seite und flüsterte ihm zu: „Woher wusste sie, das ein Soldat da oben stand?“

André zuckte die Schultern. „Nenn es weibliche Intuition.“

Sie wussten alle nicht, wie sie es geschafft hatten den Streitkräften zu entkommen und ohne erhebliche Verluste, bis zu Bernard durchzubrechen. Bernard und Rosalie waren froh, dass Oscar und André die Schlacht mit den feindlichen Soldaten überlebten hatten. Es war schon spät am Abend und alle waren müde. Die Barrikade, die die Soldaten aufhalten sollte, hielt stand und somit konnten die Aufständischen durchatmen und neue Kräfte sammeln.

Die Soldaten, die von Oscars überlebt hatten, bekamen etwas zu essen und einen Schlafplatz angeboten. Diejenigen, die verletzt waren, bekamen von den Ärzten medizinische Hilfe so gut es ging. Auch hatte man Lassalle und andere Tote bergen können, die nun zur letzten Ruhe gebracht wurden.

Die Soldaten wurden in Häusern einquartiert, die leer standen oder sie kamen bei Familien unter. So befand sich nun Lady Oscar in einem dieser Häuser und ruhte ihre müden Knochen aus. Es war irgendwie ein komisches Gefühl, in einem Haus zu sein, dass gar nicht ihr gehörte und völlig fremd war.

Sie hatte sich bereits ihrer Uniform entledigt und saß nun mit Hemd und Hose vor einem Kaminfeuer, das angenehm vor sich hin prasselte. Sie ging noch mal in Gedanken die letzten Stunden nach und fragte sich, wie sie auf den Namen Asaliah kam und warum genau in diesem Moment ihr der Soldat auffiel.

Schließlich klopfte es an der Tür und sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.

„Oscar, bist du noch wach?“ Sie konnte Andrés Stimme nur schwach erkennen, da er flüsterte. Oscar ging zur Tür, öffnete sie und André huschte schnell hinein.

„Was ist denn los? Weshalb flüsterst du?“, fragte sie verwundert. Doch anstatt zu antworten, küsste er sie. Oscar erwiderte seinen Kuss und lies sich von ihm ins Schlafzimmer drängen. Langsam entledigten sie sich ihrer Kleidung und während draußen die Unruhen weiter gingen, liebten sie sich unter dem hellen Schein des Mondes.
 

Asaliah stand ganz klein in einem Raum von weißem Nichts. Bis schließlich das Licht weicher wurde und man zehn dunkle Gestallten ausfindig machen konnte. Das Gesicht konnte man nicht sehen. Es herrschte einen Moment beunruhigende Stille und Asaliah befürchtete das schlimmste.

„Asaliah!“, drang eine energische Stimme an ihr Ohr, die sie zusammen zucken lies. Doch schnell stand sie stocksteif gerade und sah bestimmt zu den zehn Gestallten nach oben, die das Helerium darstellten. „Du hast zum wiederholten Male, einem Menschen geholfen sich an etwas zu erinnern!“

„Also geholfen kann man…“

„Schweig!“

Asaliah schluckte: „Jawohl.“

„Wir haben dir gesagt, wenn das noch einmal passiert, wirst du von deinem Dienst suspendiert.“ Die Stimme klang gnadenlos. „Du kennst die Regeln und du weist, dass wir bis jetzt immer zwei Augen zugedrückt haben.“ Asaliah nickte und schaute zu Boden. „Irgendwann können wir das auch nicht mehr machen und deshalb empfange nun deine Strafe.“ Die Farbe wich aus dem Gesicht des verurteilten Engels und ihr Herz wurde schwer. „Du wirst für vier Wochen als Sterbliche unter den Menschen leben. Wir möchten, dass du zu spüren bekommst, wie es ist als Mensch zu leben, damit du in Zukunft die Regeln beachten wirst. Du bist eine der wenigsten Engel die noch nie das Leben eines Menschen geführt haben. Du wurdest als Engel geboren, aber wenn du weiterhin gegen die Regeln verstößt, wirst du als Mensch streben.“

Noch bevor Asaliah begriff, was das für sie bedeutete, tat sich ein Loch unter ihren Füßen auf und sie viel hindurch. Während sie dem Erdboden immer näher kam, begann sie zu schreien aus ganzem Leib, bis sie durch ein Dach stürzte und mitten unter Pferden aufschlug. Der Aufschlag ihrer Körpers, verursachte eine gewaltige Staubwolke. Doch Asaliah blieb unverletzt, was wohl daran lag das sie noch nicht sterblich war. Aber kaum bewegte sie sich um aufzustehen, taten ihr alle Knochen im Leib weh. Sie stützte sich erst mit den Händen auf, um ihren Oberkörper in eine aufrechte Position zu bringen. Asaliah hob den Kopf und sah direkt in das Gesicht eines Pferdes, das sie mit verwundertem Blick ansah.

Asaliah rappelte sich auf und wischte sich das Stroh von ihrer Kleidung und aus den Haaren. Sie sah zum Dach hinauf und erkannte ein großes Loch, dass sie wohl selbst verursacht hatte. Asaliah seufzte und blickte sich suchend um. Wo war sie wohl gelandet? Sie machte die Tür zum Pferdestall ausfindig und ging hinaus. Es war dunkel und es roch stark nach Rauch, was Asaliah stutzig machte. Ihr Blick wanderte über den Platz, dessen Eingänge mit Barrikaden abgesichert wurden. Bei diesen Barrikaden, befanden sich jeweils zwei Wachen, die sich dösend auf ihrer Waffe abstützten.

Kaum war sie sich bewusst, wo sie sich befand, als sie jemand von hinten brutal auf den Boden drückte. Ihr rechter Arm wurde auf ihren Rücken gedreht und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ein Schmerzesschrei unterdrückte sie, während ihr Kopf auf den Erdboden gedrückt wurde.

„Schnell! Holt den Oberst!“ Die Stimme klang nervös, aber auch bestimmt. Asaliah konnte ihn nicht sehen, doch hörte sie Schritte die sich sehr schnell von ihr abwandten. Nach kurzer Zeit, vernahm sie mehrere Schritte, die auf sie zukamen.

„Was ist passiert?“ Asaliah konnte es kaum fassen, als sie die Stimme von Oscar vernahm.

„Ich hab dieses Weib gesehen, wie es auf dem Platz herumschlich“, erklang wieder die Stimme, des Mannes, der sie festhielt. Asaliah wurde unsanft auf die Beine gezogen und konnte nun in die blauen Augen von Oscar sehen, die sie mit großen Augen plötzlich ansah. Erinnerte sie sich an sie? Schoss es Asaliah durch den Kopf. „Sie ist bestimmt ein Spitzel der Königin!“

„Nein, bin ich nicht!“, warf Asaliah ein und biss die Zähne zusammen, als der Mann ihre Haare packte und damit ihr Kopf zurückzog.

„Lüg nicht…“

„Gaston… lass sie los“, befahl Oscar und er lies Asaliah los. Diese rieb sich den Arm und sah Oscar dankbar an. „Komm mit“, sagte sie schließlich zu dem gefallenen Engel und lief zu einem Haus. Asaliah folgte ihr etwas ängstlich. Diese Menschenwelt behagte ihr absolut nicht. Alles war so finster und bedrohlich, nein Mensch sein war kein Zuckerschlecken und sie war erst zwanzig Minuten einer, wie sollte sie es schaffen, einen ganzen Monat ein Mensch zu sein?

Oscar führte sie in einen Raum, der nicht gerade einladend aussah. Es war dunkel und stickig. In diesem Raum befanden sich ein Tisch mit Stühlen und eine Art Küche. Oscar bat Asaliah Platz zu nehmen und das Mädchen setzte sich etwas zögerlich auf einen der Stühle.

„Also, wer bist du nun und wie kommst du hinter diese Barrikade?“, fing Oscar gleich an ihr auf den Zahn zufühlen.

„Mein Name ist Asaliah und ich bin…“, weiter kam sie nicht, denn Oscar riss erschrocken die Augen auf, wirbelte herum und fasste das Mädchen am Arm.

„Was hast du gesagt?“

„Asaliah… mein Name ist Asaliah…“, dann schwieg sie und erwiderte Oscars verdutzen Blick. „Du erkennst mich?“

„Was?“, fragte der weibliche Oberst verwirrt, lies Asaliah los und ging von ihr einen Schritt zurück.

„Natürlich… du hast meinen Namen erkannt“, sagte der Engel mit einem Leuchten in den Augen. Es war das erste Mal, dass ein Mensch ihren Namen wieder erkannte. „Erinnere dich an mich, Oscar. Du kennst mich, du hast mich schon einmal gesehen und mit mir gesprochen.“ Genau in diesem Moment kam André dazu und sah sich die Szene verwirrt an. Ein fremdes Mädchen, das Oscar eindringlich ansah und Oscar selbst, die mehr als verwirrt das Mädchen ansah.

„Was ist denn hier los?“, fragte er nun und sah abwechselnd zu Oscar und Asaliah.

„André! Sieh mich an, du weist wer ich bin!“, reif Asaliah und stürzte auf ihn zu. „Du hast mir halbe Romane von Oscar erzählt, als du bei mir warst.“

Nun war auch noch André verwirrt.

„Ich hab was?“

„Er soll einen schreiben…“, kam es plötzlich kaum hörbar von Oscar und Asaliah schnellte zu ihr herum. „Ich soll dir ausrichten, das du einen Roman schreiben sollst.“

„Was?“

„Ja, ja genau!“, rief Asaliah begeistert und lief zu Oscar. „Genau das hab ich dir gesagt, bevor ich dich zurück geschickt habe.“ Oscar Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum und sie sank auf einen Stuhl. André lief schnell zu ihr und nahm ihre Hand. Ihre Blicke trafen sich und plötzlich sah sie André tot vor sich. Aufgebart und sie weinen neben ihn.

„Du warst tot… ich war tot…“

„Liebste, von was bitte redest du?“, nun klang seine Stimme ängstlich.

Doch Oscar beachtete ihn gar nicht, sonder stand von ihrem Platz auf und ging auf Asaliah zu.

„Wir sind beide gestorben… André und ich… und wir bekamen eine zweite Chance.“

Asaliah nickte begeistert. „Ja genau… du erinnerst dich!“

Ja sie konnte sich erinnern. Sie konnte sich plötzlich an alles erinnern und auch an Asaliah.

„Aber was machst du dann hier?“, fragte Oscar schließlich den Engel.

Asaliah seufzte und setzte sich niedergeschlagen zurück auf den Stuhl. „Ich sitze meine Strafe ab. Da ich euch geholfen habe, muss ich dafür büßen. Ich wurde dazu verdammt vier Wochen als Mensch zu leben.“ Den Tränen nahe, blickte sie zu Oscar. „Als Mensch! Ich und ein Mensch! Ich war noch nie ein Mensch! Ich weis gar nicht, wie man sich als Mensch verhält! Ich bin in einem Alptraum gelandet!“ Die Tränen liefen ihr über die Augen und Oscar sah ihre Verzweiflung.

„Und das alles, nur weil du uns geholfen hast? Aber wieso?“, wollte Oscar wissen, während André noch immer nicht wusste, was hier eigentlich los war.

„Es ist mir untersagt, den Menschen zu helfen. Durch das, dass ich dir meinen Namen verraten habe, konntest du dich erinnern, wie André zu tote kam. Natürlich wussten die sofort, dass ich da meine Finger im Spiel hatte“, schluchzte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Das hier, soll mich jetzt eine Lehre sein. Wenn ich nach den vier Wochen, noch einmal gegen irgendeine Regel verstoße, muss ich für immer als Mensch weiter leben und könnte nie wieder zurückkommen.“ Oscar seufzte und betrachtete das Häufchen Elend vor sich. Sie legte einen Arm um Asaliah und sagte: „Ich werde sehen, dass ich dir diese vier Wochen so angenehm wie möglich machen werde. Es ist zwar ein schlechter Augenblick so mitten in der Revolution, aber ich werde mein Bestes tun.“

„Und ich genauso“, sagte André und nickte ihr zu, obwohl er nicht wusste was eigentlich los war.

Asaliah hob den Kopf. „Danke euch beiden.“

„Du hast uns geholfen, nun sind wir an der Reihe, dir zu helfen“, lächelte Oscar sie an und der Engel lächelte zaghaft zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-05-30T16:23:59+00:00 30.05.2008 18:23
schön und einfaltsreich , ich hoffe du schreibst bal weiter
lg
Von: abgemeldet
2008-04-13T07:50:31+00:00 13.04.2008 09:50
also deine fanfic ist echt interessant und ich freu mich schon sehr auf die fortsetzung. bitte bitte schreib schnell weiter. kann es kaum noch erwaten...

glg
Von:  Vietnamese-Child
2008-03-29T14:41:44+00:00 29.03.2008 15:41
Ich finde die fanfic echt interessant und ich hätte mit jeder anderen Strafe für Asaliah gerechnet, aber nicht dass sie als Mensch zur Erde geschickt wird. O.O
Schreib bitte schnell weiter!
*ungeduldig ist*


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