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Das Tor

Kouichi und ich waren nun schon seit etwa fünf Wochen hier. Mittlerweile konnte ich auch wieder aufstehen und mich einigermaßen vernünftig bewegen.

Er war wieder fischen und ich lag am Strand und lauschte dem Rauschen des Meeres. Nur ein sanfter Wind wehte vom Meer herüber. Es war so schön hier, aber wir mussten langsam aufbrechen. Eine ganze Weile lag ich schon da und hing meinen Gedanken nach, als Evi zu mir runter kam.

Sie war die meiste Zeit auf der Terrasse und schaute aufs Meer hinaus. Aber warum kam sie jetzt herunter? ,Will sie baden?`, dachte ich und schaute sie fragend an.

„Ich glaube, es wird Zeit, dir diesen Ort zu zeigen“, begann sie, als sie fast vor mir stand. Bevor sie ganz bei mir war, stand ich auf und stellte mich direkt vor sie. Natürlich wusste ich, was sie meinte, sie wollte mir den Ort zeigen, von wo aus ich vielleicht wieder nach Hause konnte.

„Aber müssen wir nicht Kouichi bescheid sagen? Er gehört doch zur Lion!“, widersprach ich, denn ich wollte, dass er wieder ein normales Leben führen konnte. Außerdem wollte Taro doch wissen, von wo ich herkam, aber ich war mir auch nicht sicher, ob er wieder zurück könnte.

Sie erkläre: „Ich weiß, dass er auf seinen Schoner zurück muss, aber das können wir auch später machen.“ Also widersprach ich nicht weiter und wir machten uns auf den Weg. Wir gingen viele verschlungene Pfade entlang und nach kurzer Zeit hatte ich schon die Orientierung verloren.

Wenn Evi nicht bei mir gewesen wäre, dann hätte ich mich Hoffnungslos verlaufen. Wir waren von einem dichten Laubwald umgeben. Von hier konnten wir den Himmel über uns nicht erkennen. Ein Blätterwald erstreckte sich über unseren Köpfen und versperrte die Sicht. Viele Kilometer lagen hinter uns, als wir zu einem Hügel kamen, wo vier große Steinen auf der Kuppel waren, die in die Himmelsrichtungen zeigten. Sonnenstrahlen brachen durch das Blätterdach und erhellten die Felsen. Der Hügel ging in der Mitte so weit hoch, dass wir über die Bäume hinweg schauen konnten. So ließ sich Evis Hütte leicht ausmachen.

Wir standen erst einmal einfach so da und genossen diese Aussicht. Nachdem wir nun eine Weile so da standen, fiel mir etwas auf. Evi schien hier alleine zu leben, denn ich sah nur ihre Hütte und keine anderen Bauten.

„Lebst du hier wirklich alleine?“, fragte ich etwas bedrückt. Sie nickte und sagte: „Ja, diese Insel wird nur von mir bewohnt.“

Ich schaute sie von der Seite an und fragte mich, warum sie nicht von hier fort gegangen war, aber vielleicht konnte oder wollte sie nicht.

Sie schien meine Gedanken zu erraten, schließlich begann sie zu erzählen: „ Ich bin vor langer Zeit hier gestrandet. Das Schiff, auf dem ich war, ist untergegangen.“ Sie zeigte in Richtung Osten, mit den Worten: „Dort in dieser Bucht ist es auf Grund gestoßen und der Kessel ist explodiert. Ich konnte mich nur knapp auf diese Insel retten. Damals dachte ich noch, dass man nach uns suchen würde, aber mit der Zeit hatte ich aufgehört zu hoffen....“ „Uns?“, fragte ich zögernd. „Die Mannschaft, die Passagiere und mich....“, sagte sie nur knapp.

Sie schwieg und ich hatte das Gefühl, dass sie sehr einsam war. Ich hätte bestimmt meinen Verstand verloren, wenn ich so alleine auf einer Insel gestrandet wäre. Doch sie hatte das alles einfach so hingenommen und weiter gelebt. Sie war eine Kämpferin und ließ sich nicht unterkriegen, trotz der Verluste, die sie erleiden musste.

„Das hier ist doch das Tor, das du mir zeigen wolltest, oder?!“, fragte ich und deutete in den Steinkreis. Ich wollte sie einfach wieder auf andere Gedanken bringen.

Von ihr kam ein Nicken und sie brachte mich dazu, weiter zu reden. „Also warum hast du nie das Tor genommen, um wo anders hinzugehen?“ Daraufhin schaute sie mich mit großen runden Augen an und meinte: „Auf die Idee bin ich auch schon gekommen, aber ich habe nicht die Kraft dazu, es zu öffnen. Aber DU kannst es!!“

„Das glaube ich nicht“, merkte ich zweifelnd an. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass es etwas gab, was sie nicht konnte.

Mit diesen Worten ging ich langsam in die Mitte des Steinkreises. Dort setzte ich mich hin und schaute Evi mit großen Augen an. Es war wirklich erstaunlich, ich konnte die Kräfte, die hier flossen, spüren. Jeden einzelnen Strom konnte ich verfolgen und bis ins kleinste Detail ergründen. Es war fantastisch diese Energien zu spüren, die sich in einem Punkt trafen und wieder auseinander gingen.

Sie kam einen Schritt auf mich zu und sagte voller Bewunderung: „Du kannst es wirklich! Ich merke, wie du deine Kraft in die Ströme fließen lässt.“

Ich lächelte sie an. Es war ein tolles Gefühl, dies zu spüren und zu wissen, dass man das alles nach Belieben lenken konnte. Früher hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten, aber jetzt fing ich an, daran zu glauben, dass ich wirklich eine Kraft in mir hatte, mit der man vieles ermöglichen konnte. Langsam begriff ich auch, dass ich tatsächlich etwas damit zu tun haben konnte, dass wir auf dieser Insel gelandet waren.

Eigentlich hätte ich schon längst tot sein müssen. Schließlich gab es niemanden, den ich kannte, der einem Olym entkommen war.

„Was ist denn nun los?“, kam es verwirrt und erschrocken von mir. Die ganze Gegend war mit bunten Farben versehen.

Es war fast so, wie damals, als ich den Abhang runter gestürzt war.

Evi rief total entsetzt: „Selan, hör sofort auf!! Du öffnest ein Tor....“ Sie kam weiter auf mich zu und auf einmal hatte sich die Landschaft verändert. Es sah alles so anders aus.

„Evi?“ rief ich zögernd. „Ja“, kam es von irgendwo rechts von mir. Ich war noch völlig neben mir und piepste: „Lebst du noch?“ Ihr Gesicht war dann plötzlich neben mir und sie sagte zu mir: „Scheint so, oder?“ Daraufhin nickte ich nur.

Hinter uns standen drei Laubbäume und ringsum waren Nadelbäume zu sehen. Diese Art von Pflanzen kannte ich nicht und mir kam der Verdacht, dass wir in einer anderen Welt waren. Es war schon dunkel und ich fragte mich wie spät es wohl war. „Es scheint schon spät zu sein. Ich glaube, wir sollten auf einen von diesen Bäumen klettern und dort übernachten. Wer weiß, was für Gefahren hier unten lauern“, flüsterte Evi mir zu.

Das klang vernünftig. Trotzdem fragte ich mich, ob nicht auch die Gefahr von oben kommen könnte. Also kletterten wir mit viel Mühe hinauf und machten es uns bequem. Im Stillen fragte ich mich, wie ich so schlafen sollte, zu mal ich gar nicht müde war.

Ebenso leise meinte ich zu ihr: „Ich hoffe, es regnet nicht, wenn wir schlafen.“ Außerdem dachte ich mit Sorge an Kouichi, Taro und Yamato. Was die drei jetzt wohl gerade machten? Und ob Taro und Yamato den Sturm überhaupt überlebt hatten. Wieder fingen meine Gedanken an, sich im Kreis zu drehen. Es ließ mir einfach keine Ruhe, wenn ich nicht wusste, was mit ihnen war.

„Du, sag mal! Meinst du, wir kommen wieder zurück?“, flüsterte ich Evi zu. Ein knacken durchbrach die Stille der Nacht. Evi versuchte sich bequemer hinzusetzen und zerbrach ein paar kleinere Äste dabei. Im Dämmerlicht konnte ich ein Nicken von ihr erahnen. Mit dieser Antwort gab ich mich zufrieden und sagte kein Wort mehr. Von ihr war nur noch ein leises Atmen zu hören. In der Ferne erklang das Rufen eines Tieres. Ansonsten war alles still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  tazuki
2009-07-07T21:25:21+00:00 07.07.2009 23:25
toll, die letzten 6-7 Zeilen
sind sehr schön beschreibend verfasst.
Jetzt kommts mir fast wie ein rollenspiel-adventure vor.^^°


Von: abgemeldet
2009-01-08T11:12:32+00:00 08.01.2009 12:12
Oo ...........................
Das war -------- EINFACH KLASSE!!!!
VOLL MEGA COOL!!! ^^
Super geschrieben!^^
Und es war auch noch viel laenger als die anderen Kaps!! ^^

Danke Danke Danke!!!^^
Das ist wie nochmal Weihnanchten wenn du weiter schreibst!!xD
ok..jetzt uebertreibe ich vll ein bischen^^'''

Aber mann! deine FF ist echt toll!!!^^
Die kann man nur Lieben!!! (wer nicht so denkt ist doooof! xD)

Nochmals danke!!!! Schreib weiter pls pls pls!!!!
Biiiiiiiiiiiiiiiiiiittttttttttttttttttttttteeeeeeeeeeeeeeee!!! ^^

oky..ich warte!^^
bis dahin
lg
dein Treuer Mega Fan nummer ^1^ Keysuke



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