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Out of Place

Eine Frage des Vertrauens
von

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VIERZEHN

Ich entschuldige mich zunächst mal dafür, dass es so lange gedauert hat bis ich dieses Kapitel hochgeladen habe, aber wie angekündigt bin ich letzten Montag nach Mannheim gezogen und hatte seitdem viel mit Einführungsveranstaltungen (und Kneipenbummeln) zu tun. Heute waren die ersten Vorlesungen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich hoffe, das Warten hat sich gelohnt.
 

~~~
 

VIERZEHN|
 

Es war noch recht früh, als Kai die breite Treppe zum Foyer hinunter ging. Er hatte sein morgendliches Training bereits beendet, soeben geduscht und beschlossen, dass es Zeit für einen Kaffee wurde.

Es waren bereits zwei Tag seit jenem Match vergangen und es regnete noch immer. Ein Blick aus den großen gewölbten Fenstern zeigte einen mit dunklen, schweren Wolken bedeckten Himmel. Die Stadt darunter war grau. Es schien beinahe, als hätte der andauernde Regen sämtliche Farben aus Bäumen, Fassaden und Gräsern gewaschen, wie aus alten, abgetragenen Kleidern. Die Tropfen trommelten dumpf gegen die großen Glasscheiben und untermalten die morgendliche Stille.
 

Das Foyer war überraschend leer, als Kai die letzte Stufe nahm und in den großen Saal mit dem Rezeptionstresen trat. Das goldene Licht der Leuchter füllte den Raum und ließ ihn im Kontrast zu der grauen Stadt dort draußen angenehm warm und gemütlich wirken. Kai blieb einen Augenblick stehen um dieses Gefühl zu genießen. Es war friedlich und ließ alles andere für einen Augenblick weit entfernt erschienen. Irgendwo ausgesperrt hinter den Glasscheiben in der grauen Stadt.
 

Kai nahm die Bewegung nur aus dem Augenwinkel wahr, als mit einem Mal eine Gestalt aus einem der Räume kam und direkt auf ihn zuhielt. Er erkannte Ray nicht auf Anhieb und als er schließlich den Kopf ein Stück drehte gefiel ihm das was er sah ganz und gar nicht. Ray hatte nie besonders viel Wert darauf gelegt seine Gefühle zu verbergen, doch wenn er es einmal für nötig hielt und doch tat, dann wollte es ihm nie so recht gelingen, vor allem dann nicht, wenn er Kai gegenüber stand vor dem sowieso niemand irgendetwas verbergen konnte. Im Augenblick zeigten die Züge seines Gesichts ganz eindeutig Sorge und Ray war kein Mensch, der sich wegen jeder Kleinigkeit Sorgen machte. Etwas war geschehen und was immer es war, es konnte jedenfalls nichts Gutes sein.
 

„Ich an deiner Stelle würde da jetzt nicht hineingehen.“ erklärte der Chinese und deutet mit der Hand vage hinter sich zum Speisesaal hin. „Sie würden dich wahrscheinlich in Stücke reißen.“
 

Kai sagte nichts, es hatte zum einen wenig Sinn Ray zu erklären, dass er sich, welcher wütende Teamcaptain dort drinnen auch immer auf ihn lauern mochte, nicht vor ihm fürchtete und zum anderen gab es mit Sicherheit wichtigere Dinge als sich um etwas Derartiges Sorgen zu machen. Er machte jedoch keine Anstalten weiter zu gehen und wartete stattdessen geduldig darauf, dass Ray erklärte was vor sich ging.
 

„Es wurde wieder ein Bitbeast gestohlen.“ beantwortete der Chinese die stumme Frage einen Moment später. Kai schwieg. Es war zu erwarten gewesen, dass so etwas geschehen würde, erneut geschehen würde und Rays Miene hatte ihm längst verraten, dass es sich um etwas Derartiges hatte handeln müssen. Ein weiteres Bitbeast verschwunden. „Hast du gewusst, dass Tala verschwunden ist?“
 

Es war seltsam wie sehr sich ein Raum verändern konnte ohne das etwas geschah bis auf ein paar Worte, die ausgesprochen wurden. Das eben noch goldene Licht wirkte mit einem Mal ebenso fahl und falsch wie die graue Stadt hinter den Regenschleiern und die Wärme war ebenso verloren wie die Strahlen der Sonne hinter den dicken, finsteren Wolkenbergen.
 

Irgendeine Veränderung in Kais Miene musste ihn verraten haben oder vielleicht war es auch das Ausbleiben jeglicher emotionalen Reaktion, das Ray dazu brachte nicht auf eine Antwort zu warten.
 

„Niemand hat ihn in den letzten beiden Tagen gesehen.“ erklärte der Chinese fort. „Du hast es gewusst, nicht wahr?“ Die Sorge in Rays Gesicht hatte beinahe in Verzweiflung umgeschlagen und auch seine Stimme klang seltsam bittend, nahezu flehend, aber nur nahezu.
 

„Was weißt du noch, Kai? Ist es Tala, der die Bitbeasts stiehlt? Warum? Kai, weißt du irgendetwas? Sag es uns bitte! Wir müssen irgendetwas tun“, fuhr er fort. „aber ohne irgendeinen Anhaltspunkt weiß ich nicht was.“
 

Kai stand einen Augenblick lang regungslos da und sah Ray an, als prüfe er, ob er die Person kannte, die da vor ihm stand. Aber es war zweifelsohne Ray, allerdings aber ein Ray, den man nicht allzu oft zu Gesicht bekam. Ray war eigentlich ein sehr ausgeglichener Mensch, der irgendwo zwischen Realismus und Optimismus stand. Er war zum einen ruhig, aber zum anderen auch recht aufgeschlossen. Jemand, der versuchte die Dinge so zu nehmen, wie sie eben kamen, und das Beste daraus zu machen. Zumindest war er es bisher gewesen.
 

Diese Situation war neu für Ray und nicht nur für Ray sondern auch für alle Beyblader, die sich gerade dort im Speisesaal befanden und sich die Hirne zermarterten. Letztes Jahr war ganz eindeutig klar gewesen wer die Bitbeats gestohlen hatte und auch aus welchem Grund. Sie hatten ihren Feind gehabt, den es zu besiegen galt, und es hatte einen recht einfach Weg gegeben eben dies über die Wettkämpfe der Weltmeisterschaften zu tun, doch dieses Mal wussten sie gar nichts. Sie wussten weder wer dahinter steckte, noch weshalb, noch was sie dagegen tun konnten. Dies war eine völlig neue Situation, die sie nicht kannten. Sie konnten überhaupt nichts tun und das machte sie verrückt.
 

Und Ray kam zu ihm, zu ihm, der immer eine Lösung für alle Probleme hatte, einen Plan B für alles, das schief lief, zu ihm, der immer die Rettung gewesen war, wenn niemand mit ihm gerechnet hatte, aber dieses Mal konnte er ihnen nicht helfen. Natürlich konnte er ihnen von Boris erzählen, aber eben das wollte er nicht tun, solange er selbst nicht wusste, was eigentlich vor sich ging.
 

„Kai, was weißt du?“ versuchte es Ray ein letztes Mal, doch Kai schüttelte nur den Kopf.
 

„Nichts“, antwortete er schlicht und fügte leiser hinzu: „aber es wird Zeit, dass ich es herausfinde.“
 

~~~
 

Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass er alleine die Straße hinunter gegangen war, dann hatten sich plötzlich schnelle Schritte von hinten genähert und noch ehe er einen Blick über die Schulter hatte werfen können, war da nur noch der Schmerz gewesen, der seine Erinnerungen wie ein greller Blitz durchzuckte, ehe alles dunkel geworden war. Gedankenverloren strich sich Tala mit der Hand über die sanfte Beule an seinem Hinterkopf. Sie mussten ihn niedergeschlagen und dann hierher gebracht haben, wo auch immer ‚hier’ sein mochte.
 

Hier war ein Raum, ein kleiner, dunkler Raum mit einem kleinen vergitterten Fenster in ungefähr zwei Meter Höhe, gegen dessen Scheibe dumpf die Regentropfen prasselten. Die Wände waren aus Beton, der Boden ebenfalls und wahrscheinlich auch die Decke. Es gab eine Tür in der Wand, die gegenüber dem Fenster lag. Er selbst saß auf dem Boden und verspürte im Augenblick wenig Lust etwas daran zu ändern. Fluchtmöglichkeiten gab es ohnehin keine Realistischen und nebenbei schmerzte sein Kopf.
 

Schmerzen durchzuckten seine Stirn und dann wirbelten Gedanken und Erinnerungen erneut durcheinander. Das dumpfe Trommelgeräusch setzte aus, als Tala sich mit beiden Händen über die Schläfen fuhr. Er hatte deutlich zu einfach und definitiv zu sehr niederschlagen lassen. Seit wann war er eigentlich so unvorsichtig und leicht zu überwältigen? Wenn Bryan und Spencer das erfuhren, würden sie sich über ihn lustig machen, jeglichen Respekt vor ihm verlieren oder ihn nirgendwo mehr alleine hingehen lassen, wobei Letzteres zweifelsohne die schlimmere Folge sein würde. Die Vorstellung von einem ehrlich besorgten Spencer war beinahe noch beängstigender als ein Bryan, der ihm mit seiner mürrischen Dauermine auf Schritt und Tritt folgte. Es gab schlichtweg Dinge, die mussten nicht sein.
 

Aber eines nach dem anderen. Es gab wichtigere Dinge über die er nachzudenken hatte. Erstens, wer hatte ihn hierher gebracht, zweitens, warum hatte man ihn hierher gebracht, drittens, welche Möglichkeiten gab es von hier zu verschwinden.

Tala zog die Brauen zusammen, ballte die Hand zur Faust und schlug mit einem Mal gegen die Wand.
 

Warum Kai? Wenn Boris jemanden wollte, der ihm half, wieso dann ausgerechnet Kai? Ihn selbst hatte Boris nicht einmal gefragt. Hatte er gewusst, dass Tala um keinen Preis je wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte oder hatte er Kai schlichtweg vorgezogen. Was hatte er Kai dafür geboten erneut für ihn zu arbeiten? Was war der Preis, den er dafür zahlte?
 

Zumindest die letzte Frage war relativ einfach zu beantworten, zumindest wenn man davon ausging, dass Kai nichts dazugelernt hatte. Und Tala wäre gerne davon ausgegangen, aber dafür kannte er Kai zu gut. Zumindest hatte er ihn einmal gekannt oder wenigstens geglaubt ihn zu kennen und es war langer her.
 

Kai war zu klug um ein solches Bündnis erneut einzugehen oder wusste er mehr als Tala wusste oder hatte man ihm etwas geboten, dass es wert war? Aber es gab keinen Preis, der hoch genug war, nicht für Tala. Boris war es gewesen, der das aus ihm gemacht hatte, was er heute war. Boris war für jeden Schmerz verantwortlich, denn er jemals gespürt hatte und für jeden Verlust, den er hatte erleiden müssen. Es gab keinen Preis mit dem Boris ihn hätte kaufen können, nicht noch einmal. Aber Kai… er hatte es schon einmal geschafft Kai auf seine Seite zu ziehen, weil Kai Boris niemals ernst genommen hatte. Kais Feind war immer sein Großvater gewesen. Boris war niemals von besonders großer Bedeutung für ihn gewesen.
 

Und was nun? Eigentlich ging es ihn überhaupt nichts an. Kai konnte ihm eigentlich scheißegal sein und mit Boris wollte er nichts mehr zu tun haben. Er musste nur aufpassen, dass man ihm Wolborg nicht abnahm und natürlich musste er wieder von hier verschwinden. Mehr musste er nicht tun, nicht wahr?

Natürlich nicht. So einfach war es nicht. So einfach war es niemals gewesen.
 

Es war niemals egal.
 

Tala fuhr sich wütend mit der Hand durch das feuerrote Haar. Nur langsam legte sich sein plötzlicher Anflug von Zorn und wandelte sich in kalte Wut. Er hätte es wissen müssen. Menschen änderten sich nicht. Niemals. Alles blieb immer beim Alten und im Grunde trat man immer gegen die gleichen Feinde an, die immer dieselben schmutzigen Tricks benutzten um immer an dasselbe Ziel zu gelangen. Man stand immer vor derselben Wand, die man treten konnte so oft und so stark man wollte. Er war einmal so naiv gewesen dem Frieden zu trauen, beim zweiten Mal war er vorsichtiger gewesen und nun… nun überraschte ihn nur noch wie wütend es ihn machte, obgleich er es doch gewusst hatte. Er hatte es immer gewusst.
 

Seine Wut brachte ihn nicht weiter und er war nicht bereit sich derart aus dem Konzept bringen zu lassen. Nur für einen Moment, nur für diesen einen Moment und als der Moment zu Ende ging, öffnete sich die Tür mit einem dumpfen Knarren.

Tala musste unwillkürlich die Hand heben um seine Augen abzuschirmen, als das Licht einer grellen Kaskade gleich durch die Öffnung hereinströmte. Schwere Schritte näherten sich und vor dem Licht hob sich eine hochgewachsene Gestalt ab.
 

„Tala, wir haben uns lange nicht gesehen, nicht wahr?“
 

Tala ballte erneut die Hand zur Faust und spürte wie langsam erneut der Zorn in ihm aufstieg. Es machte ihn nicht wütend Boris Stimme zu hören, denn er hatte praktisch damit gerechnet, doch es machte ihn wütend, dass ihm beim Klang dieser Stimme noch immer das Blut in den Adern gefror. Er hatte gewusst, das Boris dahinter stecken musste oder es zumindest geahnt und trotzdem beeinflusste ihn das Auftauchen dieses Mannes immer noch so sehr. Damit hatte er nicht gerechnet oder besser, damit hatte er nicht rechnen wollen.
 

„Wie geht es dir, Tala?“ fuhr Boris schließlich fort, während ein boshaftes Lächeln auf seine Lippen kletterte. Er stand noch immer auf der Schwelle mitten im Licht und machte keine Anstalten sich zu bewegen. „Ich meine nicht im Augenblick, ich weiß, dass das hier nicht gerade der Ort ist, an dem du jetzt am liebsten wärst. Du hast es niemals gemocht alleine eingesperrt zu sein, aber ich kann dich beruhigen, du wirst nicht allzu lange hier bleiben müssen und dafür, dass du Gesellschaft bekommst, habe ich schon gesorgt. Also, wie ist es dir das letzte Jahr über ergangen?“
 

Tala schwieg. Er spürte die alte, kalte Angst, die noch immer in seinen Knochen saß, die niemals wirklich gewichen war. Nicht die Angst davor, was alles geschehen könnte, sondern eine vergangene Angst, Angst aus Gewohnheit. Sie ließ seinen Körper erstarren und seine Hände zittern. Es war ein Gefühl der Machtlosigkeit, ein Gefühl der Ausweglosigkeit, der Schwäche und die Angst davor ein Fehler zu machen. Es waren keine präsenten Gefühle sondern lediglich ihr kalter, dunkler Nachhall, wie ein Schatten, der geblieben war. Diese Ängste und Gefühle waren alt, doch er hatte sich in den vielen Jahren, die er in der Abtei verbracht hatte, so sehr daran gewöhnt, dass sie ihn nun nicht mehr losließen. Ein Mensch, der niemals an einem Ort wie der Abtei gelebt hatte, würde diesen Effekt niemals verstehen können.
 

„Du sprichst nicht mit mir?“ fragte Boris als er das Warten leid wurde. Seine Stimme besaß einen Klang, der irgendwo zwischen kalter Zufriedenheit und reiner Boshaftigkeit lag. Das Lächeln auf seinen Lippen war zu einer starren Maske gefroren. „Dann werde ich reden. Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem ich dir einen Platz in der Abtei angeboten habe?“
 

Es war ein kalter Tag gewesen. Tala konnte sich nicht mehr allzu gut daran erinnern, doch die Bilder zwängten sich ungebeten in seine Gedanken. Die Winter in Moskau waren ohnehin immer kalt, doch in jenem Jahr war er besonders hart gewesen. Sie hatten keine Heizung besessen, nur einen kleinen Ofen, den sie mit Zeitungspapier geheizt hatten, weil ihnen die Kohlen ausgegangen waren. Ihre Wohnung hatte im Dachgeschoss gelegen und durch die Ritze, durch die es an manchen Tagen hereingeregnete, hatte der kalte, beißende Wind gepfiffen. Er konnte sich noch daran erinnern, dass er seine Jacke in jenen Tagen niemals abgelegt hatte. Wie alt war er damals gewesen? Fünf oder Sechs?
 

„Du weißt es noch, ja? Damals auf der Straße, als du mit Bryan im Schnee gesessen hast.“
 

Er war damals nicht oft in der Wohnung gewesen. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern, doch seine Mutter war oft krank gewesen und schon eine Weile nicht mehr zur Arbeit gegangen. An manchen Tagen hatte sie nur geweint und seine Präsenz überhaupt nicht wahrgenommen, an anderen hatte sie gar nicht mehr aufgehört sie anzuschreien und er hatte niemals verstanden wieso. Sein Vater war irgendwann ein oder zwei Jahre zuvor verschwunden.

Tala war nur zum Schlafen hinaufgegangen und manchmal um zu essen, doch es hatte nie besonders viel zu essen gegeben. Bryan hatte damals in einem nahe gelegenen Waisenhaus gelebt und sie hatten sich oft auf der Straße getroffen.
 

„Ich habe euch schon seit einigen Wochen beobachten lassen und weißt du was? Eigentlich wollte ich nur Bryan haben. Ich habe immer gewusst, dass Bryan es weit bringen würde, er war perfekt für mein Projekt geeignet, aber du, Tala, dir habe ich das Angebot nur gemacht, weil ich wusste, das Bryan sonst niemals zusagen würde. Du warst klein und nur Haut und Knochen, hattest keine Kraft in den Armen und warst nicht besonders klug.“
 

Es musste ungefähr im Januar gewesen sein, an einem jener Tage, an denen die Sonne sich bereits um drei Uhr Nachmittag unterging, als ihnen ein Mann mit langem Mantel, dickem Schal und einer Uschanka auf dem Kopf den Weg versperrt hatte. Er hatte ihnen ein warmes Zimmer mit einem richtigen Bett angeboten, drei warme Malzeiten am Tag und warme Kleidung angeboten und alles, was sie dafür tun mussten, war zur Schule zu gehen und sich anzustrengen. Für Tala hatte es sich damals angehört wie der Himmel auf Erden und er hatte ohne zu zögern zugestimmt. Er hatte sich nicht einmal von seiner Mutter verabschieden wollen, er war einfach mit Boris mitgegangen. Bryan hingegen hatte abgelehnt. Er war erst ein oder zwei Jahre später in die Abtei gekommen.
 

„Aber weißt du was? Du hast dich als zäher bewiesen, als ich es erwartet hatte und sieh dir an, was du erreicht hast. Du warst besser als Bryan jemals hätte werden können mit dem kleinen Unterschied, dass Bryan mich niemals verraten hätte. Aber du hast dir leider immer eine größeres Beispiel an Kai genommen als an Bryan.“
 

Diese letzten Worte zerrten Tala grob aus seinen Erinnerungen zurück in die Gegenwart und wahrscheinlich hatte Boris eben dies bezwecken wollen. Es fiel ihm schwer in Boris Gegenwart die Kontrolle nicht zu verlieren, doch nach all diesen Jahren Übung gelang es ihm dafür recht gut.
 

„Was hast du ihm geboten? Was hast du ihm versprochen, dass erfreiwillig für dich arbeitet?“ Seine Stimme klang ruhig und distanziert, während er sprach. Er wusste, dass Boris ihm diese Ruhe möglicherweise nicht abnahm, aber sie gab ihm dennoch ein Gefühl der Überlegenheit, die er im Augenblick keinesfalls besaß. „Macht? Black Dranzer?“
 

„Aber, aber Tala!“ rief Boris tadelnd und seine Augen blitzten amüsiert. „Du beschuldigst mich ohne vorher mit Kai gesprochen zu haben?“
 

„Ich habe mit Kai gesprochen!“ Die Worte waren aus seinem Mund noch ehe er sich davon abhalten konnte sie auszusprechen. Was er tat war dumm. Die einzige Möglichkeit sich gegen Boris zu behaupten, stand darin ihn zu ignorieren und indem er sprach wie ein Kind tat er genau das Gegenteil. Doch nun war es zu spät.
 

„Warum fragst du dann mich? Hat er dir nichts gesagt? Oder, nein, warte! Ich wette du hast ihn nicht einmal gefragt! Hast du ihn gefragt, Tala? Hast du ihn gefragt warum er das hier macht? Nein?“ Boris lachte böse. „Weißt du, das Problem bei dir und Kai ist, dass ihr nicht halb so viel von einander wisst wie ihr zu wissen glaubt. Wie immer begreifst du überhaupt nichts, mein lieber Tala, aber keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass du verstehst, dann, wenn es zu spät ist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  zintia
2008-11-02T03:03:32+00:00 02.11.2008 04:03
hay !
geiles kappi
boris ist also wieder da
ich glaub mir wird schlecht
mann merkt das ich ihn nich mag oder ?
gut dann habt ihr unrecht ich hasse ihn nämlich
ich kann verstehen warum tala so sauer ist
ich finde du hast ray voll gut beschrieben
er war irgendwie so ernst man kännt ihn garnicht so
das hat mir sehr gut gefallen

deine zintia
kommi nachträglich
Von: abgemeldet
2008-09-16T12:34:21+00:00 16.09.2008 14:34
Hey, erstmal sorry, dass ich erst jetzt reviewe, aber ich war auf Sportwoche.-.-
So, Boris hat Tala also quasi gekidnappt. Das war, wenn man es jetzt betrachtet, eigentlich ziemlich logisch, denn Tala hat ja selbst gesagt, dass er nie wieder für Boris arbeiten würde-"und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" war also Boris' Motto. Sehr nachvollziehbar, wenn ich so darüber nachdenke.
ich mochte es mal wieder sehr, wie du Gefühle darstellst. besonders das mit der alten Angst fand ich sehr interessant. Angst praktisch aus Gewohnheit? Schwer vorstellbar, andererseits auch wieder nicht, denn Talas Kindheit hat ihn das eben bei Anblick Boris' gelehrt. Ich denke nicht, dass er das jemals wieder loswird, auch nicht, wenn er es will.
Was Boris gesagt hat, war auch sehr faszinerend. Sie wissen also nicht alles voneinander? Das hab ich mir schon gedacht- beide sind Personen, die anderen nicht gerne Dinge anvertrauen, auch wenn sie noch so gut befreundet sind.
Bye,
Ree
Von:  kuro_Yuri
2008-09-15T18:59:40+00:00 15.09.2008 20:59
Es tut mir leid Nordwind,dass ich dir erst jetzt ein kommi mache,aber ich hatte vorher keine zeit*mich schäm*
und dabei ist das kapitel einfach nur wieder richtig geil^.^ wie du wieder alles beschrieben hast,unglaublich.
die sache wo ray versucht von kai zu erfahren wer nun eigentlich hinter der ganzen sache steckt,war cool vorallem weil er mal richtig ernst war.
war aber wieder klar das sie doch wieder alle denken das tala der dieb ist,nur weil er verschwunden ist!
aber was das verschwinden von tala angeht hätte ich fast alles gedacht zum beispiel das er irgendwo verletzt liegt!
aber das boris ihn entführt hat,das nun wirklich nicht xD da stellt sich natürlich die frage was hat er mit ihm vor?!und das tala angst vor boris hat kann man ihm ja auch nicht verdenken,wer weiß was boris damals alles mit ihn angestellt!wer weiß vllt kommt es was mal dazu in einem kapitel^^
vorallem der satz lässt einem ganz schön zu grübel:„Weißt du, das Problem bei dir und Kai ist, dass ihr nicht halb so viel von einander wisst wie ihr zu wissen glaubt. Wie immer begreifst du überhaupt nichts, mein lieber Tala, aber keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass du verstehst, dann, wenn es zu spät ist.“ also das hört sich ja mal überhaupt nich gut an!
bin aufjedenfall gespannt wie es weiter ^.^
liebe grüße kuro_yuri
Von:  Shinni-san
2008-09-15T17:16:54+00:00 15.09.2008 19:16
Waahhh die ham Tala T_T
tolles kappi
KAI RETTE TALA XXDDD
lg shinni
Von:  Juicy_Juice
2008-09-12T15:03:45+00:00 12.09.2008 17:03
heyyy
ja also erstmal danke für die ENS^^
das kapi war echt superspannend und omg ich bin so hamma gespannt auf das nächste^^
schreib bitte gaanz schnell weiter^^
lg
cookie_crizp
Von:  CrazyRose
2008-09-09T10:59:27+00:00 09.09.2008 12:59
Uiii ... ein neues Kapitel und (wie immer) Hamma!
Okay ... ich möchte jetzt unbedingt wissen, was Boris Kai angeboten hat ... obwohl ich mir schon so meine Theorien zusammenlege ^^ Aber Kai arbeitet doch gar nicht für Boris?! Also erzählt dieser doch eigentlich nur Müll, oder?! (... so wie ich gerade ... ^^)
Naja ... ich glaube, ich überflieg noch mal kurz die anderen Kappis, damit ich mich hier nicht selber völlig kirre mache und letzendlich bemerke, dass es Absicht von Dir war und Boris wirklich nur 'nette kleine' Lügengeschichten erzählt ...
xP
Naja ... mal wieder ein super 1-A- Kapitel von Dir - voll spannend und super schön zu lesen! =)Bin daher schon total auf das nächste Kapitel gespannt!!!

LG
CrazyRose
Von: abgemeldet
2008-09-08T20:06:21+00:00 08.09.2008 22:06
geil O.o
ich dachte schon im letzten kapitel spannender kann es nicht werden, aber das ist jetzt der hamma.
ich muss sagen du hast Boris richtig gut dagestellt und ich platze vor neugierde was er vor hat.
aber ich muss auch sagen armer Tala xD

lol schreib schnell weiter XD sonst platz ich vor spannung xDD

lg unico
Von: abgemeldet
2008-09-08T18:46:02+00:00 08.09.2008 20:46
Ist das spanned!!!! XDD
Ich liebe den FF so. Wie du die Stadt beschrieben hast, hat mich sehr gefallen ^^
Besonders den Satz: "Es schien beinahe, als hätte der andauernde Regen sämtliche Farben aus Bäumen, Fassaden und Gräsern gewaschen, wie aus alten, abgetragenen Kleidern." hat mich gefallen.
Du beschreibts alles bei jeden Kapitel immer auf eine andere Weise. Es ist nie das selbe und dabei macht es viel mehr Spass es zu lesen ^^

Moaboa
Von:  friehkie
2008-09-08T17:16:37+00:00 08.09.2008 19:16
Ein neues Kapitel °___°
Ich liebe Kerkerszenen. *feststell*

Ich fand vieles sehr amüsant.
Tala wurde niedergeschlagen und befindet sich allein in einem vergitterten Raum. Und seine ersten Gedanken waren, dass die anderne es erfahren und ihn verfolgen könnten, sobald er da wieder raus ist? XD
*lach*
Zudem scheint Tala eifersüchtig auf Kai zu sein.
Das dieser... bevorzugt wurde, selbst, wenn Tala weiß, dass er das Angebot eh abgelehnt hätte XD

Boris is ein Arsch.
Er ist gemein ><
Der perfekte Bösewicht und irgendwie habe ichs chon eine Idee, was passieren könnte °_°
Aber ich lasse mich lieber überraschen und spekulier nicht hier rum~
^^

Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Und darauf, dass Kai alles aufdeckt und als strahlender Retter Tala aus seinem Turm befreit und... ja XD

Freaky
Von:  ShadowBlaze
2008-09-08T17:15:44+00:00 08.09.2008 19:15
Klasse Kapitel
Die Erinnerungen von Tala fand ich am besten.
Freu mich schon wenns weiter geht.^^


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