Zum Inhalt der Seite

Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Shattered thoughts

Deidara ging mit wachsamem Blick den Gang entlang, den er vorhin ausgespäht hatte. Er und Tobi waren langsam unruhig geworden, denn die anderen Beiden waren schon viel zu lange weg - viel zu lange für die eigentlich einfachen Gegebenheiten, die sie erwarten sollten. Hatte es irgendwelche Komplikationen gegeben? Der Blonde wusste, dass er vorsichtig sein musste, damit er nicht gesehen wurde, wenn die anderen schon Schwierigkeiten hatten. Aber er konnte kaum glauben, dass etwas los war. Es waren immerhin Seika und Itachi, zwei außergewöhnliche Shinobi und Mitglieder von Akatsuki, die diese Mission ausführten. Und auf der Party, die mittlerweile gut im Gange war, gab es keinerlei Störungen. Die Stimmung war ausgelassen und sorgenfrei. Auch der Gastgeber war ruhig und bereits beachtlich angetrunken. Keiner der Wachen machte einen Eindruck, als wären sie misstrauisch, auch nicht Deidara und Tobi gegenüber, die bisher keinen weiteren Drink angerührt hatten. Aber was war geschehen?
 

Tobi schien sich ziemlich zu amüsieren und auch Deidara warfen die Damen immer wieder verstohlene Blicke zu. In einer anderen Situation hätte er das natürlich ausgenutzt, aber an diesem Abend war er irgendwie nicht in der Stimmung. Das Einzige, was er getan hatte, war zusammen mit Tobi weiter das Gebäude zu erkunden, was ihnen aber nicht viel gebracht hatte. Er fragte sich, ob die Partygäste sie nicht schon für… vom anderen Ufer einstuften. Aber das war jetzt nebensächlich. Er musste nachsehen, wo Itachi und Seika abgeblieben waren.
 

Kaum dachte Deidara diesen Gedanken zu Ende, kamen ihm Schritte entgegen und nach dem Klang zu urteilen, steckte die Person in Schuhen mit hohen Absätzen. Es konnte nur Seika sein, denn sonst konnte der Blonde hier niemanden fühlen. Aber warum lief sie hier so geräuschvoll herum? Sollte sie nicht…
 

„Seika! Endlich, yeah! Was ist los, es dauert schon viel zu-“, sagte er, kam aber nicht dazu, zu Ende zu reden. Seika rauschte an ihm vorbei, den verschleierten, verletzten Blick nicht vom Boden nehmend. Als sie auf seiner Höhe war, konnte er sie in dem schwachen Licht der Fackeln genauer sehen. Seine Augen weiteten sich und es verschlug ihm endgültig die Sprache. Seikas Hocksteckfrisur war unordentlich, ihre Lippen und Wangen waren gerötet – doch es war kein Make-up, das diese Farbe verursachte – und der glatte Seidenstoff ihres Kleides war an bestimmten Stellen leicht verrutscht und zerknittert, die den Blonden etwas erahnen ließen, was er nicht glauben konnte. Doch der aufgelöste Ausdruck ihrer goldenen Augen, der von ihrer emotionalen Befangenheit zeugte, versicherte ihm, dass er nicht falsch lag… Schon war Seika einige Meter hinter ihm. Es hatte keinen Zweck, ihr nach zurufen, da sie im Moment in ihrer eigenen Welt zu verweilen schien…
 

Doch da kam auch schon die zweite vermisste Person den Korridor entlang, Itachi. Deidara wandte sich zu ihm, seine Augen suchten nach der Bestätigung seiner Gedanken. Und die bekam er auch. Itachis langes Haar war vollkommen durcheinander, sein Hemd war weiter geöffnet und schaute unter dem Jackett hervor, seine Hose saß locker und tief auf seiner Hüfte. Seine Augen schienen dunkler als sie sonst schon waren und hatten einen Ausdruck, den Deidara noch nie zuvor bei dem Uchiha gesehen hatte. Er konnte nicht einmal beschreiben, was dieser Blick aussagen sollte. Trotzdem, irgendwie machte Deidara es wütend, Itachi so zu sehen.
 

„Verdammt, was war los? Das kann doch unmöglich-“, begann der Blonde, doch Itachi griff in die Innentasche seines Jacketts und holte einen zusammengefalteten und dicken Stapel Papier von dort heraus.
 

„Mission erfüllt“, sagte er nur, seine Stimme tief und leise. Er machte einige schnelle Handzeichen und die entwendeten Dokumente verschwanden. Sicher hatte er sich zu Pain geschickt. Deidara starrte ihn perplex an, als Itachi weiterging und währenddessen anfing, sein weißes Hemd wieder sorgfältig in seine Hose zu stecken. Dann verschwand auch er im Dunkeln…
 

-----
 

Deidara und Tobi standen nicht weit von der Damentoilette entfernt, in der Tobi Seika hatte verschwinden sehen, um die Brünette abzufangen, wenn sie wieder herauskam. Auch er hatte bemerkt, dass mit der jungen Frau etwas ganz und gar nicht gestimmt hatte, doch seine Gedanken waren nicht so weit wie die von Deidara gegangen. Als der Blonde ihm flüsternd mitteilte, was seine Vermutung war, hätte Tobi beinahe protestierend aufgeschrien. Sein schwarzes Auge blickte erschrocken in Deidaras Gesicht, um darin die Bestätigung zu suchen, dass der Blonde nicht scherzte. Tobi kannte Itachi eigentlich recht gut, im Vergleich zu den Anderen. Obwohl dieses 'gut kennen' in Itachis Falle nur wenig bedeutete, wusste Tobi, dass der berüchtigte Uchiha und fleischliche Gelüste einfach nicht zusammen passten. Überhaupt, er hatte bei Itachi bislang nur Wut, Kälte, Verachtung und in ganz seltenen Fällen leichtes Amüsement als Gefühlsregung gesehen. Aber trotzdem konnte er es sich nicht vorstellen, dass Itachi das nur gespielt hatte. Warum schien dann Seika so durcheinander zu sein? Irgendwie machte Tobi sich Sorgen um sie.
 

Plötzlich ging die Tür zur Toilette auf und die junge Frau kam wieder heraus. Sie erblickte sofort ihre anderen beiden Begleiter und lächelte ihnen zu, während sie langsam auf sie zuschritt. Trotz ihres Lächelns schien ihre strahlende Aura getrübt. Tobi blickte verwirrt drein, doch Deidaras Wut kam wieder hoch. Sie war so schön und hatte trotz ihrer Stärke eine so wundervolle Persönlichkeit. Doch all diese Attribute schienen nun gebrochen. Und es war Itachis Schuld… Dieser Bastard!
 

„Seika…“, begann der Blonde, doch auf ihren Blick hin traute er sich nicht weiter zu reden. Der kurzzeitig harte Ausdruck ihrer Augen brachte ihn zum Schweigen, da sie wohl nichts davon hören wollte. Leicht neigte er seinen Kopf nach unten, um sie heimlich beobachten zu können. Nichts wies mehr darauf hin, dass vorhin etwas passiert war. Ihre Haare saßen wieder perfekt, auch das Kleid war wieder glatt. Ihre äußere Erscheinung war wieder makellos, doch ihre Augen zeigten, dass es in ihrem Inneren ganz anders aussah. Sie machte einen Schritt auf Tobi zu.
 

„Los, ab ins Getümmel! Habt ihr euch bisher gut amüsiert?“, fragte Seika mit fröhlicher Stimme und hakte sich bei dem Schwarzhaarigen ein. Ihre Augen wanderten zu den anderen Gästen, die angeregt redeten, lachten, sich am angebotenen Alkohol gütlich taten und bereits die Tanzfläche bevölkerten. Tobi und Deidara wechselten einen Blick. Es schien so, als wollte sie das vorhin Geschehene auf keinen Fall ansprechen und versuchte nun, das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
 

„Oh, komm Tobi, lass uns Tanzen gehen!“, rief sie plötzlich aus und zog den Einäugigen grinsend davon.
 

„A… Aber Seika, ich kann doch überhaupt nicht… Was ist, wenn ich Dir auf die Füße trete?“, versuchte er sich fast panisch herauszureden, doch die Brünette ließ nicht locker und lachte heiter über seine nutzlose Ausrede. Hilfe suchend drehte Tobi sich noch zu Deidara um, doch dieser zuckte nur abweisend mit den Schultern. Wenn das Seika ablenken würde, dann sollte sich Tobi gefälligst zusammenreißen und ihr den Gefallen auch tun. Der Blonde hingegen würde sich auf die Suche nach Itachi machen und diesen aber gehörig durch die Mangel nehmen!
 

-----
 

Ja, die Party war wirklich gut im Gange. Jeder schien sich prächtig zu amüsieren, denn man sah nur ausgelassene Leute mit gut gelaunten und teilweise stark geröteten Gesichtern, was deutlich machte, dass dieser Empfang auch zu einer sehr feucht-fröhlichen Angelegenheit geworden war. Doch natürlich hielt sich das alles in Maßen, sodass man überall Personen sah, die sich angeregt miteinander unterhielten und nicht nur private, sonder auch geschäftliche Dinge zur Zufriedenheit aller Parteien abschlossen. Nichts wies darauf hin, dass irgendjemand auch nur befürchtete, dass etwas geschehen sein konnte, schon gar nicht, dass sich jemand an die kostbarsten Schätzen des Gastgebers herangemacht hatte. Das war natürlich sehr erfreulich. So brauchten sich auch die Menschen, die ihre heimliche Mission mit Bravur erfüllt hatten, keine Sorgen über ihre Enttarnung und den weiteren Verlauf des Abends machen – nun ja, fast..
 

Deidara fand Itachi etwa eine Viertelstunde später. Er saß tief in den Polstern eines schwarzen Ledersessels, der zu einer Sitzgruppe dazu passte. Um ihn herum saßen wohl, Zigarren rauchend und Whisky trinkend, die dicken Fische der Waffenbranche. Itachi war der einzige unter ihnen, der nicht rauchte, nicht trank und er war der einzige junge, schlanke Mann zwischen alten, fetten, in teure Fetzen gekleideten Firmenbossen, die für Deidara allesamt aufgeblasene Idioten waren. Trotzdem schien jeder von ihnen gespannt auf die wenigen Worte zu hören, welche der Schwarzhaarige zu sagen hatte. Es lag wohl an seiner dunklen Aura, die er auch ohne fühlbares Chakra ausstrahlte. Nun ja, es war nicht schwer, dass Itachi zu dieser Runde etwas beitrug. Als Akatsuki hatte er auch viel mit Waffen zu tun und wusste als Shinobi über die Geschehnisse in den verschiedenen Ländern Bescheid. Deidara wollte sich schon nähern, doch er bemerkte eine Gruppe aus drei auf getakelten Frauen, die dicht bei der Sitzgruppe standen. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und tuschelten, jedoch nicht besonders leise.
 

„Hast Du die Frau von Masoru-san gesehen? Wie sie mit diesem anderen Mann auf der Tanzfläche herum turtelt?“, sagte eine rothaarige Frau entrüstet.
 

„Und der Blonde scheint ihr auch nicht abgeneigt zu sein…“, antwortete ihr die Dunkelblonde mit einem pikierten Ton und dem dazu passenden Gesichtsausdruck.
 

„Scheint so, als hätte sie ihren eigenen kleinen Harem… Dass dieser Masoru-san so dumm ist und das nicht merkt? Mir würde der alleine schon vollkommen reichen, wenn ich seine Ehefrau wäre…“, spekulierte die Rothaarige wieder.
 

„Ach, ich glaube nicht, dass da was Ernstes zwischen ihr und den anderen Männern ist, auch wenn sie sich scheinbar so gut verstehen. Ich habe vorhin von der Frau des Hausverwalters gehört, dass ein paar der Wachen Masoru-san und seine Frau zusammen in einem der Gänge erwischt haben. Da soll es bereits sehr heiß her gegangen sein…“, sagte die dritte Frau und entfachte mit ihrer Neuigkeit ein Gewirr von aufgeregten und empörten Stimmen. Deidara, dessen Augen sich wegen den Worten der Frau abermals weiteten, sah, wie Itachi sich in seinem Sessel regte und seine Augen sich zur Tanzfläche bewegten. Auch der Blonde warf einen Blick dorthin und wurde überrascht. Er sah, wie Seika lachend den Kopf nach hinten warf, während sie von Tobi elegant um ihre Achse gedreht wurde. Die Drehung brachte sie direkt zurück in Tobis Arme und die Beiden vollführten schwungvolle Schritte zu der nicht zu schnellen, aber doch anregenden Musik. Von wegen Tobi konnte nicht tanzen! Er machte eine recht gute Figur, was wohl größtenteils Seika zu verdanken war. Neugierig sah Deidara wieder zu Itachi, doch dieser beobachtete nur weiter die Szene, sein Gesicht blank. Deidara war jedenfalls froh, dass Seika sich wohl wieder etwas besser fühlte. Denn jetzt war er dran, die Gerüchteküche aufzumischen.
 

Er ließ sein Vorhaben mit Itachi fallen und ging direkt auf den Rand der Tanzfläche zu, die sowieso fast jeder im Moment im Blick hatte. Der tanzenden Schönheit und ihrem Partner war Platz gemacht worden, ihre Grazie wurde von jedem bewundert. Weil er so nonchalant auftrat, sein langes blondes Haar zurück streichend und die behandschuhten Hände gegeneinander reibend, fing er nicht nur die Blicke der umher stehenden Gäste, sondern auch den von Seika auf.
 

„Oh ja, erlöse mich! Danke für den Tanz, Tobi!“, sagte sie, sanft lächelnd und küsste Tobi auf die Wange, der auf der Stelle in seiner Bewegung einfror. Deidara dachte schon fast, der Schwarzhaarige würde tomatenrot werden, doch nachdem der anfängliche perplexe Ausdruck in seinen Zügen verschwunden war, schlich sich ein freches Schmunzeln auf sein Gesicht und er ließ sie gehen. Sofort war er umzingelt von anderen Frauen, die mit ihm tanzen wollten. Nun sah Tobi plötzlich nicht mehr so glücklich aus…
 

„Meine Füße bringen mich um!“, stöhnte Seika auf einmal, als sie bei dem Blonden ankam und sich an seiner Schulter abstützte, um sich ihre hohen Schuhe auszuziehen. Deidara glaubte der Brünetten jedes Wort bei seinem Blick auf diese mörderischen Absätze. Er sah sie mit einem ruhigen Blick aus seinen blauen Augen an.
 

„Soll ich Dich tragen, hm?“, fragte er schelmisch, wofür er von der jungen Frau nicht ganz leicht in den Arm gezwickt wurde. Er sah schmollend zu Seika herab, die jetzt wieder ein bisschen kleiner war, obwohl sie sowieso fast seine Körpergröße hatte und empfing ihren sanften Blick. Ihn ihm lag viel von dem in ihr herrschenden Gefühlschaos, aber auch Freude und… Dankbarkeit.
 

„Das ist nett von Dir, aber nicht nötig. Setz Dich einfach mit mir dort rüber, ja? Ich wäre schon durchgedreht, wenn ich euch Beide nicht hätte…“, sagte sie leise und ihre Worte verklangen in der lauten Geräuschkulisse der Umgebung. Der Blonde legte einen Arm um Seikas Schultern. Kurz zuckte etwas Ängstliches durch ihren Blick, doch dann sah sie ihn wieder einigermaßen normal an. Deidara war zwar nicht der große Menschenversteher, aber anscheinend hatte das kleine und anscheinend nicht gerade denkwürdige Intermezzo mit Itachi wohl unangenehme Spuren bei ihr hinterlassen. Zusammen gingen sie zu einer etwas Abseits stehenden gepolsterten Bank und ließen sich dort nieder.
 

„Warum müssen wir eigentlich noch hier bleiben, hm? Die Mission ist doch erfüllt, yeah!“, sagte Deidara und wünschte plötzlich, er hätte still gehalten, da Seika ihn für einen Moment erschrocken ansah. Oh, sie wusste ja nicht, dass er auch Itachi getroffen hatte, der wirklich sehr, und zwar um einiges mehr als Seika, nach dem ausgesehen hatte, was sie getrieben hatten… Gut, noch niemand von den Beiden hatte es wortwörtlich zugegeben, aber es war offensichtlich.
 

„Weißt Du, wenn wir sofort verschwunden wären, wäre es sicher aufgefallen. Und nachdem sie herausfinden werden, dass etwas gestohlen wurde, könnten sie uns damit in Verbindung bringen… Wir fallen doch etwas zu sehr auf, glaube ich…“, erklärte Seika leise und starrte auf ihre Füße. Sie bewegte ihre golden lackierten Zehen, um sie etwas vom dauernden Stehen in diesen hohen Schuhen zu entspannen.
 

„Du wärst so oder so aufgefallen, egal wie Du Dich angezogen hättest, yeah, da gibt’s nichts zu zweifeln“, meinte der Blonde und er hatte keine Ahnung, welchen Gedankensturm er in Seika damit auslöste. Wäre das mit Itachi also auch passiert, wenn sie nicht so ein aufreizendes Kleid getragen hätte, hatte es sogar gar nichts mit ihrer ganzen Aufmachung zu tun? Und was dachte Deidara? Steckten hinter seinen Worten etwa andere, ernsthafte Gedanken?
 

„Deidara, ich… Du… ich meine…“, stammelte Seika und blickte zu Boden. Sie fand keine Worte, doch das sagte Deidara sehr viel. Sie war noch zu verwirrt, um dem gefahrlos Ausdruck zu verleihen, was sie sagen wollte. Der Blonde wollte ihr schon zusichern, dass sie nicht weiter zu reden brauchte. Doch er blieb still. Seika sollte sich nicht allzu viel mit Reden auseinander setzen. Eigentlich wollte Deidara es auch nicht wirklich hören, da er wusste, was er wahrscheinlich hinter ihren Worten lesen würde… So saßen die Beiden nebeneinander, Deidaras Arm immer noch um Seikas Schultern und ihr Kopf nun an seine Schulter gelehnt. Beide beobachteten das rege Treiben der Party, mehr oder weniger interessiert. Seikas Blicke glitten immer wieder auf ihre rechte Hand, an der sie den goldenen Ring trug. Heute Abend war sie mit Itachi verheiratet. Waren sie zu sehr in ihre Rollen geschlüpft, dass sie wirklich miteinander geschlafen hatten? Die junge Frau fühlte sich so leer nach dem schieren Ausbruch ihrer Gefühle, dass es fast weh tat. Aber warum machte sie sich so viele Gedanken? Ein Mann wie Itachi würde den Vorfall in ein paar Tagen vergessen haben, da war sie sich sicher. Auch sie sollte es nicht so sehr aufwiegen. Es war nur Sex gewesen, wilder, hormongesteuerter Sex, nichts mehr… Ein leichtes, zynisches Lächeln schlich sich auf Seikas Gesicht. Das war das, was sie glauben musste.
 

Als Seika ihren Blick das nächste Mal wieder auf die Menschenmenge fokussierte, fing sie sogleich ein schwarzes Augenpaar ein. Leicht schreckte sie auf, ihr Puls beschleunigt. Es war Itachi. Hinter ihm ging Tobi und er sah ein wenig erschöpft aus. Er hatte wohl eine lange Reihe von Tänzen hinter sich. Seika wollte darüber schmunzeln, doch ihr Blick wurde wieder von den tiefschwarzen Irriden von Itachi angezogen und ließ sie ihre Gedanken an Tobi vergessen. Sein Ausdruck war unlesbar, doch seine Augen brachten noch nicht lang vergangene Erinnerungen in ihr hoch…
 

„Wir gehen. Wir haben uns lange genug hier aufgehalten“, sagte der berüchtigte Uchiha. Er streckte seine Hand aus, wie er es getan hatte, als sie bei der Party angekommen waren. Der goldene Ring glitzerte an seiner Hand. Es war irgendwie lächerlich. Anfangs, als noch nichts sie verbunden hatte, hatte Seika ihm gerne ihre Hand gereicht, doch jetzt nachdem sie so viele intensive Gefühle geteilt hatten, wollte sie seine Finger nicht berühren. Doch sie hatte keine andere Wahl, weil sie ihre Rolle bis zum Schluss spielen mussten – seltsam, vorhin in dem düsteren Korridor hatte sie dasselbe gedacht. Doch als ihre Hände sich umfassten, spürte Seika nichts von der erwarteten Explosion der Gefühle. Ja, die Leere, die sie fühlte, war echt, nicht nur eingebildet.
 

Alle Vier verließen daraufhin zusammen die Party. Keiner bat sie zu bleiben, doch ihnen folgten respektvolle Blicke, als sie gingen, weil sie wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatten. Keiner hatte sie enttarnt, keiner hatte erkannt, wer sie wirklich waren. Die Mission war in allen Aspekten erfolgreich gewesen – in allen Aspekten, die die Organisation betrafen…
 

Als sie schließlich wieder im Hauptquartier ankamen, wurden sie schon von Pain, Konan und Kisame in der Eingangshalle erwartet. Tobi half Seika, ihren Mantel abzulegen. Sie dankte ihm dafür mit einem freundschaftlichen Blick, doch als sie sich umdrehte, um zu gehen, war ihre Miene vollkommen gleichgültig. Sie würdigte den anderen keinen Blick mehr, auch wenn sie dafür umso mehr die Augen der anderen auf ihrem Rücken fühlte. Sie wollte jetzt nur noch für sich alleine sein…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  astala7
2010-01-20T10:40:02+00:00 20.01.2010 11:40
Ok, was soll ich dazu sagen...
nun, einfach nur, dass Itachi nicht der Typ für sowas ist. Es gibt keine Frau, die wirklich jeden Man so verrückt macht. Keine. Punkt.
Aber gut, nehmen wir den Fall an, dass sich alle Männer auf ein Schäferstündchen mit Seika einlassen würden. Seika ist dein chara, also ist es ok, dass sie halt nur auf Ita anspringt.
Ehrlich gesagt, im 9. kap hab ich gedacht, jetzt gibt es eine bsesonders blutige szene, oder eine Fast-Vergewaltigung, vor der Ita Seika retten muss. SOWAS hatte ich nicht wirklich erwartet. Weil es einfach nicht passt.
Nun, ok. Es ist nun halt so.
Da find ich nun wieder Tobi und Deidara gut rüber gebracht.
Von: abgemeldet
2008-09-29T15:44:36+00:00 29.09.2008 17:44
huhu :)
Und weiter gehts... Ja, Seika verkraftet das Ganze eigentlich gut, die Anderen lenken sie auch immer wieder ab.
Gut fand ich die Stelle mit dem Ring, das ist doch sehr symbolträchtig und Seika fragt sich genau im richtigen Moment, ob sie nicht doch zu sehr in ihrer Rolle aufgegangen ist. Ein insgesamt sehr ruhiges Kapi, ist auch wichtig, dass die ganze Szenen auf der Party ruhig ausklingt.
Und Deidara bekommt mal wieder einen weiter Grund Itachi zu hassen, also ein recht gutes Kapitel^^

bb, mietze
Von:  PinkLady18
2008-06-28T13:53:48+00:00 28.06.2008 15:53
die arme Seika...ihre Situation ist wirklich kein bisschen leicht...
und dann guckt Itachi sie auch noch so an, kann er das bitte lassen? Sie ist schon aufgewühlt genug und dieses Gefühl der Leere macht mir doch Sorgen, hoffentlich helfen ihr Deidara und Tobi dabei, das ganze besser zu verarbeiten (die beiden sind ja so knuffig^^)
und vllt kommen die reichen Bonzen ja auch noch darauf, dass sie die Schriftrolle geklaut haben? Wie immer, viele Fragen...;-)
und wie immer, ein toller schreibstil, sehr angenehm zu lesen und sehr flüssig, bis dann^^ <3
Von: abgemeldet
2008-04-22T15:54:36+00:00 22.04.2008 17:54
Mh, grandioser Abschluss des ersten Teils, würde ich mal jetzt auf die Schnelle sagen!
Deidara und Tobi sind einfach süß - ich hätte gerne Freunde, die sich so um mich kümmern Q.Q
In diesem Kapitel ist Itachi etwas als der Böse rübergekommen; Wenn es so beabsichtigt war, dann einfach erst beim nächsten Absatz weiterlesen. Wenn nicht, dann hättest du vielleicht seine Gedanken auch etwas beschreiben können.

Ich fand es etwas komisch und zum Teil auch unpassend, dass du diese 'großen Fische' als Ärsche bezeichnet hast - du hast Beleidigungen nicht notwendig, sie senken nur die Qualität der ff. Das solltest du beachten ;)

Und wieder einmal vorgreifend: Du lässt Seika aber nicht die nächsten Kapitel lang vor sich hinleiden, oder? Vielleicht manchmal auf den Gedanken zurückkommen, aber nicht drei Kapitel lang "Ach bin ich nicht arm", oder?
ö.ö

lg, Flyy~


Zurück