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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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The temple

Der Mönch führte die beiden Akatsuki zu der überdachten Veranda des Tempels. Auf den Stufen saßen die beiden weiteren Männer, die Seika und Itachi schon längst gespürt hatten. Sie waren nicht anders gekleidet, als ihr Mitbruder, ebenfalls in den roten und gelben ausladenden Gewändern, doch der eine von ihnen war bereits ziemlich alt, denn er hatte einen gekrümmten Rücken und sehr viele Runzeln im Gesicht. Der Zweite jedoch sah sehr jung aus, er war vielleicht so alt wie Seika. Obwohl man es unter den vielen Stoffschichten nicht so genau sah, waren alle drei Männer sehr dünn.
 

„Seht, wir haben Besuch! Ist das nicht schön?“, rief der Mönch, der die beiden Akatsuki begleitet hatte, den Anderen zu, die erstaunt auf sahen. Dass sie so viel Aufmerksamkeit bekommen würden, das hatte Seika nicht gedacht, außerdem war es nicht gerade förderlich für ihre Suche nach irgendwelchen verdächtigen Dingen. Aber sie mussten trotzdem eine gute Miene zum bösen Spiel machen.
 

„Wir würden uns den Tempel gern auch von Innen ansehen, wenn es möglich ist“, erklärte Seika und machte eine umfassende Handbewegung, um zu zeigen, dass die äußere Gestalt des Tempels bereits von hier gut ersichtlich war.
 

„Interessieren sie sich für Religion, junge Dame?“, fragte der alte Mönch mit einem gutmütigen Lächeln. Er klang nicht misstrauisch, jedoch enthielt seine Frage eine gewisse Vorsicht und höfliche Distanzierung. Denn der Tempel war natürlich kein Gebäude, in dem Jedermann ein- und ausgehen konnte, wie er wollte. Für gewöhnlich wurden dort die Götter verehrt und kostbare Gegenstände und Reliquien aufbewahrt. Seika hatte aber auch nicht mit einer offenen Einladung gerechnet.
 

„Hoshi-sama, man kann sich an der schönen Machart Eures Schreins bereits von weitem erfreuen, deshalb hätten wir nicht den schweren Weg herauf steigen müssen. Ich denke, das ist wohl auch der Sinn der Wahl dieses Ortes, nicht wahr? Dass man sich klar wird, warum man die Strapazen auf sich nimmt und seine Gedanken auf das vor einem liegende konzentriert. Jemand, dessen Absichten nicht klar sind, wird sich nicht die Mühe der anstrengenden Kletterei machen, sich den Tempel einfach nur anzusehen“, erklärte sie und erntete von allen einen anerkennenden Blick.
 

„Gut gesprochen. Wenn sie wollen, werde ich sie ein wenig herumführen“, meinte der Mönch, den sie als Erstes getroffen hatten und Seika nickte. Dies war besser als gar nichts und deshalb folgten Seika und Itachi ihm nach. Die beiden anderen Mönche rührten sich nicht vom Fleck, der Alte war wohl nicht mehr so beweglich. Der Junge jedoch hatte noch kein einziges Wort von sich gegeben. Er war wohl ein Novize unter einem Schweigegelübde. Doch das sollte die Akatsuki nicht kümmern.
 

Sie erklommen die wenigen Stufen zur Veranda. Sie war überdacht und der Schatten spendete angenehme Kühle. Trotz ihrer ausführenden Worte kannte sich Seika nicht viel mit Religion aus und wusste auch nicht sicher, welche Glaubensrichtung diese Mönche hier verfolgten und welchen Göttern sie dienten. Nichts desto trotz konnte die junge Frau überall Bilder von göttliche anmutenden Gestalten sehen, die gerade ihre heldenhaften und denkwürdigen Taten vollbrachten. Auch waren öfters verschiedene Fabeltiere abgebildet, oft eine bestimmte Kreatur, die ihnen jedoch nicht bekannt war und hier vielleicht besonders verehrt wurde. In jeder Ecke standen kleine Figuren von heiligen Gestalten, die dem Bösen trotzten und ihre Anhänger lehrten, ihrem Weg nachzufolgen. Es gab nicht allzu viele Räume. Die meisten waren offen, sodass man immer hinaus sehen konnte, doch jeder hatte wunderschöne Wandbemalungen und enthielt kostbare Schätze. Ein einziges kleines Zimmer war karg und ungeschmückt, nur mit ein paar aufeinander gestapelten Futons. Seika schloss darauf, dass dort die Mönche wohnten. Und ein Raum, der Größte von allen und der zentrale Punkt des Tempels, war am einfachsten eingerichtet, doch die wenigen Gegenstände, die sich hier befanden, ließen ihn prunkvoller erscheinen, als alles andere zuvor.
 

In der Mitte stand eine goldene Statue eines rundlichen, gütig lächelnden Mannes. Er saß im Schneidersitz da und seine Haltung zeigte absolute Ausgeglichenheit und Ruhe. Die Statue stand auf einem kleinen Podest und um dieses herum standen Kerzen und, was Seika am meisten verwunderte und entzückte, eine Vielzahl von wunderschönen Blumen in Töpfen. Es musste eine schwere Arbeit sein, die Pflanzen in so einem trockenen Klima am Leben zu erhalten, auch wenn sie hier in einem Raum im Schatten standen. Ebenfalls vor der Statue waren kleine Behälter mit Sand, in denen kleine Räucherstäbchen steckten, die ihren würzigen, schweren Geruch im ganzen Tempel verbreiteten. Ansonsten gab es hier nur ein paar einfache Bänke, auf die man sich setzten konnte, um im Gebet an diese goldene Gottheit ein wenig in diesem Zimmer zu verweilen. Die Wände hier waren mit komplizierten Ornamenten verziert, doch zeigten keine Bilder. Die Statue sollte wohl das einige Götterabbild hier sein.
 

Der Mönch erklärte ihnen beim Rundgang durch den Schrein alle möglichen Dinge, von der anstrengenden Reise hierher und dem schwierigen Aufbau des Tempels, bei dem die wertvolle goldene Statue beinahe die Klippe herunter gestürzt wäre, über das nicht ganz einfache Leben hier oben, bis hin zu den einzelnen Geschichten, die die Bilder und die Figuren, die überall zu sehen waren, erzählten. Es waren ernste und witzige Sachen dabei, erheiternde und belehrende, und es war eigentlich recht interessant, dem Mönch zuzuhören. Doch Seika und Itachi lauschten den Worten nur mit einem Ohr, um die Fragen zu beantworten, die der Mönch gelegentlich stellte. Sie sahen sich stattdessen aufmerksam um und suchten die Räume mit ihren feinen Sinnen nach irgendwelchen Barrieren, Siegeln oder fremden Chakra ab, die etwas verbergen sollten. Doch obwohl Beide sehr aufpassten, konnten sie nichts Verdächtiges entdecken.
 

„Es gibt doch auch noch zwei weitere Tempel, nicht weit von hier. Gehören diese auch Eurer Glaubensgemeinschaft an?“, fragte Seika, weil sie sonst nicht wusste, nach was sie noch Ausschau halten sollte, weil ihr alles, der Tempel und die Mönche, vollkommen harmlos erschienen.
 

„Ja, so ist es, doch jeder der Tempel verehrt einen anderen Hauptgott. Wenn es möglich ist, dann besuchen wir uns jedes Vierteljahr gegenseitig. Ansonsten tauschen wir Nachrichten durch unsere zwei abgerichteten Falken aus, die dann zwischen den Tempeln hin und her fliegen“, antwortete der glatzköpfige Mönch und alles an dessen Worten klang logisch. Die junge Frau sah Itachi fragend an, er erwiderte ihren Blick jedoch nicht. Auch er schien über das Ganze hier nachzudenken. Gerade weil hier alles so normal erschien, machte ihn ein wenig skeptisch.
 

„So, ich habe Ihnen nun alles gezeigt. Haben Sie auch vor, Sich die anderen Tempel anzusehen?“, fragte der Mönch nach und war einen neugierigen Blick auf die zwei jungen Menschen. Seika zuckte mit den Schultern.
 

„Das haben wir noch nicht entschieden. Auf jeden Fall bleiben wir noch etwas in der Gegend und versuchen uns weiter beim Bergsteigen. Doch wir bedanken uns für Eure Führung, Hoshi-sama. Wir müssen langsam wieder aufbrechen, bevor es dämmerig wird!“, sagte die junge Frau und sah Itachi an ihrer Seite nicken. Auch der Mönch stimmte zu, dass es sehr gefährlich wäre, im Dunkeln wieder abzusteigen. Also verließen sie den Tempel und verabschiedeten sich ebenfalls von dem alten Mann und dem stummen Novizen. Es war bereits spät geworden. Die Zeit war während der detaillierten Erzählungen des Mönchs erstaunlich schnell vergangen. Doch das hatte alles nichts gebracht. Der Tempel war einfach sauber. Es waren einfache und ehrliche Mönche und obwohl es immer noch seltsam war, warum man gerade an solchen abgelegenen Orten Tempel errichtete, war an ihnen nichts Gefährliches zu entdecken.
 

Also machten sie sich schweigend wieder an den Abstieg, jeder mit seinen eigenen Meinungen und überdachten Eindrücken. Seika konnte Itachis Gedanken in seinem ausdruckslosen Gesicht wie gewöhnlich nicht lesen, ihre waren jedoch eindeutig. Die aufkommende, leichte Wut über Pain konnte sie einfach nicht ignorieren. Entweder waren seine Informationen über diese geheime Sache schlichtweg falsch, oder, was man bei ihm seit einigen Geschehnissen auch nicht mehr ausschließen konnte, er drehte wieder so ein krummes Ding mit ihnen. Was diesmal der Zweck davon war, war Seika nicht ersichtlich. Eines war jedoch sicher, es ging bestimmt nicht um die Tempel. Als jenes Bauwerk außer Sichtweite war, begannen Itachi und Seika ihren Weg auf ihre herkömmliche Weise fortzusetzen und sprangen gewandt von Felsen zu Felsen den Berghang herab. Auf diese Art erreichten sie, geführt von Seika, wieder die Höhle, in der sie ihre vorhin Sachen gelassen hatten, innerhalb von wenigen Minuten. Trotzdem war es bereits weit fortgeschritten in der Dämmerung, als sie letztendlich ankamen.
 

Seika seufzte leise und ermüdet, als sie fast ohne nachzudenken den Eingang der kleinen Höhle fand, die Tür dazu mit Hilfe ihres Chakras öffnete und mit einem unterdrückten Gähnen in die Dunkelheit eintrat. Sie war jetzt schon Pains Spiel leid. Sie wollte gar nicht wissen, was er nun schon wieder geplant hatte und warum diesmal alle von ihnen davon betroffen waren, auch ihr neustes Mitglied Furiko, über die Seika immer noch so gut wie nichts wusste. Die Brünette schüttelte ihren Kopf und fuhr sich mit den Händen durch ihr leicht zerzaustes Haar.
 

Das einzige Gute, das Pain in letzter Zeit getan hatte, war, Seika mit Itachi in ein Team zu tun. Das dachte die junge Frau, als starke Hände sie an der Taille fassten und langsam und besitzergreifend auf ihren Bauch fuhren. Ihr Kopf fiel mit einem Seufzer nach hinten auf Itachis Schulter und sie drehte sich leicht zu seinem Gesicht. Er nahm augenblicklich nicht nur ihre Lippen, sondern alles von ihr gefangen, doch auf eine so betörende Weise, dass Seika sich nicht wehrte und sich seinen Berührungen hingab und ihre Müdigkeit von der langen und anstrengenden Reise ganz vergaß. Als sie gemeinsam auf das Nachtlager sanken, dachte keiner von ihnen an irgendetwas anderes, als an jeden lustvollen Moment in dieser einsamen Zweisamkeit…
 

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Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort schwiegen sich zwei Personen einfach nur an und das schon seit geraumer Zeit. Nachdem sich die Akatsuki in die einzelnen Teams aufgespaltet hatten und zu den drei Tempeln aufgebrochen waren, hatten diese Personen kaum miteinander geredet. Mit einigen Schwierigkeiten waren sie ebenfalls oben bei ihrem Tempel angekommen und hatten dort drei Mönche angetroffen.
 

Furiko musste sich, ob sie nun wollte oder nicht, mit den Mönchen auseinander setzen, weil Deidara anscheinend alles andere als in Plauderlaune war und schon seit Stunden mürrisch vor sich her brütete, nachdem er eine knappe, halbherzige Begrüßung von sich gegeben hatte. Natürlich war das alles andere als förderlich für die Mission, weil die Mönche sie schon mit leicht zweiflerischem Ton gefragt hatten, was denn mit ihrem Begleiter los war. Die Blonde befürchtete, dass er mit seinem komischen Verhalten ihre Tarnung aufs Spiel setzte, doch traute sie sich nicht, etwas gegen sein wenig produktives Verhalten zu unternehmen. Sie hatten alles, was sie als Shinobi kennzeichnen könnte, zwischen ein paar Felsen versteckt und hatten sich dann auf den Aufstieg zum Tempel gemacht. Für einige Zeit hatte Furiko den launischen Deidara vergessen, ihre Augen hatten fasziniert den Schrein angesehen, der schöner war als jedes Bauwerk, das sie zuvor gesehen hatte. Er hatte eine sonderbare Atmosphäre um sich herum, die etwas Machtvolles und Heiliges ausstrahlte. Furiko war in einer religiösen Familie aufgewachsen, die niemals viel von dem Shinobidasein und deren Kampfkunst gehalten hatte, nein, sie hatten nicht einmal gewusst, dass es so etwas wie Ninja überhaupt gab. Dass Furiko trotzdem eine Kunoichi geworden war, hatte ganz andere Gründe…
 

Sie hatte den Mönch ein wenig über den Tempel ausgefragt, warum er denn hier in so einer schwer zugänglichen Gegend errichtet wurde, woher sie hier Lebensmittel und Wasser bekamen, ob viele Leute hierher kamen und ob für sie selber das Leben in dieser heißen Gegend nicht sehr anstrengend sei. Sie selber kam aus Tsuchi no Kuni und dort war das Wetter mild und abwechslungsreich. Die Reise durch Kaze no Kuni hatte ihr doch ziemlich zugesetzt. Deshalb war sie auch froh darüber, dass sie endlich angekommen waren und sie sich im Inneren des Tempels etwas umschauen durfte, wo es schön kühl war. Sie war auch von der inneren Einrichtung vollkommen begeistert. Sie liebte die Malereien und die filigran geschnitzten Figürchen, die überall zu sehen war. Doch so sehr sie auch im Prunk des Tempels schwelgte, sie hatte immer noch die Mission im Hinterkopf. Sie sollten nachprüfen, ob der Tempel irgendetwas verbarg. Doch die Mönche schienen ihren Dienst nicht nur zum Schein zu praktizieren. Dies hier war alles echt, es war nicht nur eine Schaukulisse zur Täuschung. Die Mönche verhielten sich ihnen gegenüber auch höflich, aber trotzdem nicht offen. Doch das verwunderte Furiko nicht. Deidaras Miene war missmutig und unfreundlich und schreckte die in rote und gelbe Gewänder gekleideten Männer sicher ab. Außerdem hatten sie nicht wirklich oft Besuch, wie die Blonde vorhin erfahren hatte. Fremde mussten für die wehrlosen Mönche bestimmt etwas unangenehm sein.
 

Als es langsam dunkel wurde, dachte Furiko daran, dass sie langsam zurückkehren und nach ihren Sachen suchen sollten, weil sie diese in der Nacht sicher nicht wieder finden würden. Sie ging also zu Deidara, doch blieb sie ein paar Schritte weit entfernt von ihm stehen. Sie waren nun zwar Partner, doch kannte die den blonden Mann mit diesen seltsamen Mündern in seinen Handflächen so gut wie gar nicht. Das Einzige, was sie bisher wusste, war, dass er sicher kein leichter Umgang war und dass er wohl möglich Gefühle für die Brünette hegte, die jedoch mit dem Uchiha eine Beziehung hatte… Es schüttelte Furiko bei diesem Gedanken. Soweit sie mitbekommen hatte, war Seika eine starke Persönlichkeit. So jemand war wohl noch am ehesten fähig, mit dem Uchiha auszukommen, doch trotzdem war es doch eine makabere Geschichte. Gut, Furiko kannte nicht den Anfang, doch das, was sie vorhin gesehen hatte, als sie mit den Konohashinobi zusammengetroffen waren, hatte ihr doch zu denken gegeben. Der Uchiha war ein Massenmörder. Er hatte seine Familie, seine Verwandtschaft und überhaupt seinen ganzen Clan ausgelöscht. In welche Abgründe begab sich ein Mensch, der so etwas tat? Doch Furiko wollte darüber nicht richten. Nachdem sie gesehen hatte, dass etwas zwischen ihm und der Brünetten war, hielt sie sich mit ihrer Meinung zurück. Deidara schien dies jedoch nicht zu tun.
 

„Ähm… Deidara-san?“, meldete sie sich mit vorsichtig erhobenem Finger schüchtern zu Wort, weil sie Angst hatte, der Blonde würde sie anfahren, weil sie ihn in seinen Gedanken unterbrochen hatte. Er blickte jedoch nur lethargisch auf. Auch er hatte registriert, dass es schon dunkel geworden war.
 

„Hm? Yeah, ich weiß…“, sagte er nur und erhob sich von seinem Platz. Sein Rücken schmerzte von dieser Position, in der er ein paar Stunden lang ausgeharrt hatte, ohne sich zu bewegen. Er unterdrückte ein tiefes Seufzen und strich sich stattdessen nur durch sein Haar. Er hatte wirklich viel nachgedacht, doch trotzdem noch mitbekommen, dass sich Furiko im Tempel kundig gemacht hatte. Er hatte auch nicht vorgehabt, dies zu erledigen, nur damit die Blonde einfach nur stumm daneben stand und versuchte, so unauffällig wie möglich zu sein. Das war nicht der Sinn ihrer Mitgliedschaft bei den Akatsuki. Es ging nicht immer nur ums Kämpfen und Töten, wie vielleicht die meisten Shinobi der Welt dachten. Sie verbanden den Namen Akatsuki mit blutrünstigen Monstern. Auf keinen der Mitglieder traf dies zu, nun ja, Itachi hatte einmal ein Massaker veranstaltet, doch das war auch mehr als zehn Jahre her. Er war kein psychopathischer Schlächter, wie Deidara zähneknirschend zugeben musste. Nein, er und alle Anderen waren, mehr oder weniger, intelligent und brauchten dies ebenso wie ihre Kraft, um Verhandlungen führen oder sich in den verschiedensten Situationen zu Recht finden zu können.
 

Zusammen mit Furiko verbeugte er sich kurz vor den Mönchen, um nicht ganz unfreundlich zu erscheinen, während Furiko scheu lächelnd ihren Dank über die freundliche Führung aussprach. Danach machten sie sich sofort an den Abstieg. Da es hier provisorisch in den Felsen gehauene Stufen gab, war es nicht allzu gefährlich, in der Dämmerung den Hang herab zu klettern, solange noch genügend Licht vorhanden war. Wieder war Schweigen das Element, das die die beiden blonden Shinobi umgab. Deidara hatte nicht unbedingt Lust zu reden und Furiko traute sich nicht, etwas zu sagen. So blieb es still zwischen den Beiden, bis sie unten angekommen waren und nach ihren vorhin abgelegten und in ihre Mäntel gewickelten Habseligkeiten suchten. Während sie etwas Zeit brauchten, um ihr Versteck wieder zu finden, da die Schatten nun ganz anders waren und die Umgebung dadurch auch vollkommen verändert war, beäugte Deidara seine neue Partnerin. Sie war wirklich schrecklich dünn. Er hatte sie eigentlich zuvor nur im Akatsukimantel gesehen und als sie vor ein paar Tagen in der Basis von Tsuchi no Kuni, Deidaras ehemaligen Wohnhaus, erschienen war, hatte sie ebenfalls viel zu weite, zerlumpte Kleidung angehabt. Seika hatte sich anfangs auch unter zu großen Sachen versteckt, doch unter einem scheinbar ganz anderen Grund, weil sie nichts zu verstecken hatte. Furiko jedoch war zurückhaltend und ängstlich und fühlte sich wohl besser, wenn sie ihren schmalen Körper unter dem hochgeschlossenen Akatsukimantel verstecken konnte, denn sofort nachdem sie ihre Sachen gefunden hatten, schlüpfte sie wieder in den schweren verhüllenden Stoff, obwohl es immer noch sehr warm war. Aber weil sie so schlank war, fror sie sicher auch schneller.
 

Deidara seufzte ein weiteres Mal, während er seine Sachen nahm und zu einem geschützten Felsvorsprung hinüber ging, den er vorhin entdeckt hatte. Dort würden sie die Nacht über ruhen können. Es war zwar nicht bequem, doch Deidara war es gewohnt, auf Missionen auf hartem Boden zu schlafen. Wenigstens war es hier warm. Einmal hatte er, damals noch mit seinem Partner Sasori, mitten im Schnee rasten müssen. Sasori hatte es nicht viel ausgemacht, denn er hatte aufgrund seiner Puppengestalt die Kälte nicht gespürt. Deidara hingegen hatte sich mehr als eine Frostbeule geholt und wäre fast erfroren... Was Furiko zu ihrem Schlafplatz sagen würde, war ihm im Moment ziemlich egal. Die Akatsuki lebten in der Basis von Ame no Kuni zwar mit hohem Standard, aber das hieß nicht, dass sie luxusverwöhnte Schnösel waren. Wenn sie wegen den Bedingungen meckern würde, dann hatte sie bei den Akatsuki nichts verloren.
 

Doch die junge Frau machte keinen Mucks, als sie Deidara folgte und sich einige Meter entfernt mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden zusammen kauerte und sich einrollte. Während Deidara noch versuchte, sich aus seinem Beutel ein etwas komfortables Kissen zu formen, da war Furiko bereits mit ihrem Kopf auf dem steinernen Boden eingeschlafen. War sie wirklich schon so geschafft? Deidara hatte es ihr nicht angesehen. Doch wenigstens hatte er so seine Ruhe und brauchte sich nicht mit einer weinerlichen Göre herumzuschlagen. Also rückte auch er in einer bequemere Position und langsam glitt auch er in seinen gewohnt leichten Schlaf, um sofort wieder wach zu sein, sollte irgendetwas passieren, was er jedoch nicht glaubte.
 

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„Wir könnten 'Ich sehe was, was du nicht siehst' spielen!“
 

„Nein, keine Lust jetzt.“
 

„Oder wir könnten Wolkenformen raten!“
 

„Dazu bin ich grad echt nicht in Stimmung, okay?“
 

„Hm? Stimmt denn etwas nicht?“, fragte Tobi verwirrt und Kisame seufzte resigniert. Er nahm alles zurück. Als Pain den Maskierten zu seinem Teampartner gemacht hatte, hatte der Haimann zufrieden reagiert. Hatte er davor etwas getrunken? Nicht, dass er sich daran erinnern konnte. Nicht, dass er sich überhaupt jemals erinnern konnte, wenn er sich einmal wieder an den Sakevorräten in der Bar des Gemeinschaftsraumes gütlich getan hatte… Na ja, das war jetzt nicht von Belang. Es ging nämlich um Tobi, seinen neuen Partner. Uchiha war Uchiha? Eher nicht. Zwischen Itachi und Tobi taten sich meilenweite Schluchten auf, deren Überwindung eine hoffnungslose Sache war. Itachi redete kaum und Tobi schien dafür nur so vor den Worten zu sprudeln, die der berüchtigte Uchiha niemals ausgesprochen hatte. Sonst war Kisame der, der Itachi zutextete, jetzt war es Tobi, der dem Blauhäutigen die Ohren heiß quatschte.
 

„Wir haben ne Mission, schon vergessen? Wir müssen den Tempel beobachten!“, gab Kisame leicht gereizt zurück. Unglücklicherweise konnte keiner von ihnen zum Tempel hinauf gehen, denn wie sie gespürt hatten, wohnten tatsächlich Menschen im Schrein. Wenn Kisame dort oben auftauchen würde, würden die Leute sicherlich in Ohnmacht fallen, denn keiner von ihnen hatte große Chakrareserven und deshalb waren es bestimmt nur einfache Zivilisten und Kisame sah auf den ersten Blick alles andere als freundlich aus, mit seiner blauen Haut, seinen silbrigen Augen, dem breiten, spitzzähnigen Grinsen und mit seiner riesigen Statur. Und Tobi mit seiner Maske sah ebenfalls alles andere als normal aus, zumal er das orange Ding partout nicht abnehmen wollte.
 

Kisame seufzte wieder. Sie hätten genauso gut daheim bleiben können, weil es in der Nähe überhaupt nichts Verdächtiges gab, abgesehen natürlich von ihnen selber. Ob Itachi und Seika und Deidara und Furiko mehr Erfolg hatten? Irgendwie bezweifelte er das. Aber Mission war Mission, daran gab es nichts zu rütteln.
 

„Komm, schauen wir uns etwas in der Gegend um.“, sagte Kisame schließlich, damit Tobi nicht länger nervte, weil ihm offensichtlich langweilig war. Außerdem sollten sie endlich etwas Produktives machen und herumzusitzen gehörte offensichtlich nicht dazu. Eifrig stimmte der maskierte Mann zu und kam auf die Beine. Sofort stießen sich die Beiden ab und begannen, außerhalb der Sichtweite des Tempels die Umgebung zu erkunden. Viel gab es eigentlich nicht zu sehen. Dominierend war der rotbraune und sandfarbene Fels in allen möglichen Formationen. Wo es nur möglich war, wuchsen in kleinen Ritzen und Spalten karge Büschel von gelbem, ausgedörrtem Gras. Es musste Wochen her sein, als es den letzten Regen gegeben hatte. Welch ein Glück, dass dies nur eine Mission war, denn Kisame dachte, er würde hier sicher eingehen, sollte er länger als nötig in diesem trockenen Land bleiben müssen.
 

Tobi freute sich ungemein, als sie in der Ferne eine kleine Gruppe von Steinböcken erblickten. Es war überhaupt so, dass es, wenn man genauer Acht gab, doch eine Vielzahl an Tieren gab, meistens kleine Lebewesen wie Mäuse, Erdmännchen und sogar Hasen. Alle waren durch ihre Fellfarbe, die dem Untergrund beinahe perfekt glich, bestens gegen eventuelle Feinde geschützt. Kisame erblickte einen Marder und auch zwei Füchse und einmal sah er am Himmel einen Falken kreisen. Als die beiden Akatsuki plötzlich eine kleine Quelle fanden, um die herum sogar einige grüne Büsche waren, konnten sie sich das Bestehen dieses kleinen Ökosystems sogar ganz gut vorstellen. Doch das war eigentlich das Interessanteste, dass Kisame und Tobi entdeckten. Sie sprangen von Felsen zu Felsen, immer darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen und nicht in Sichtweite des Tempels zu gelangen.
 

Für eine Zeit lang war das ihre einzige Tätigkeit, doch irgendwann wurde es Kisame zu bunt. Er blieb stehen und stemmte die Hände in seine Seiten. Tobi kam neben ihm zum stehen und gemeinsam blickten sie in die Richtung des Tempels, von dem sie sich doch ein gutes Stück weit entfernt hatten. Da fiel Kisame etwas auf, was von weitem eigentlich ziemlich offensichtlich war.
 

„Schau mal, das dort.“, meinte er und streckte seinen Arm aus. Mit seinem Zeigefinger fuhr er langsam die Linie des Bergkammes nach, um dem Maskierten seine Entdeckung deutlich zu machen. Es war fast ein gerader Strich.
 

„Huch. Das ist ja seltsam“, meinte Tobi skeptisch. So ein glatter Bruch war selten und vor allem in einer Gegend wie dieser, in der ein massives Gebirge vorherrschte. Hinter dem Kamm ragten weitere Bergwipfel auf, doch die Sicht war durch die hohe Felswand beinahe ganz versperrt. Kisame nickte.
 

„Weißte, was mir noch auffällt? Wir haben fast jeden Flecken 'vor' dem Tempel abgesucht. Aber irgendwie gibt es keinen Weg, 'hinter' den Tempel zu kommen, ohne gesehen zu werden. Da nicht, und da auch nicht“, erklärte der Haimann und zeigte auf die Pässe links und rechts des Schreins. Auch die Aufgänge in viel weiterer Entfernung würden vom Tempel aus sichtbar sein, oder vielleicht fielen sie schon in den Sichtbereich der anderen Tempel. Kisame kratzte sich am Kopf. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Diese Konstellation war jedenfalls schon seltsam.
 

„Aber ist es nicht logisch, dass alle Tempel davor stehen? Es wäre doch sicher noch schwerer gewesen, sie dahinter aufzubauen!“, warf Tobi überzeugt ein. Hm, das war natürlich ein Argument. Kisame wiegte seinen Kopf hin und her.
 

„Yo, könntest Recht haben... Was dagegen, wenn wir uns hinhauen? Bin langsam echt müde“, sagte Kisame und er wurde langsam wirklich schläfrig, vor allem, weil es langsam aber stetig immer düsterer wurde. Sie würden deshalb sowieso nichts sinnvolles mehr vollbringen können, wenn es überhaupt etwas gab, das hier einen Sinn hatte. Tobi stimmte jedenfalls mit einem unterdrückten Gähnen zu und deshalb suchten sich die Beiden einen Platz, an dem sie einigermaßen in Ruhe schlafen konnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-10-27T16:48:01+00:00 27.10.2008 17:48
huhu :)

Hihi, Seika kann wirklich froh sein, dass Pain sie mit Itachi in ein Team gesteckt hat^^ Die Anderen scheinen sich ja da im Moment nicht so gut zu verstehen...
Wieder ein ruhiges Kapitel, aber im nächsten wirds wieder ja wieder spannend xD

bb, mietze
Von:  PinkLady18
2008-07-31T09:43:14+00:00 31.07.2008 11:43
XDDDDD Hey, ich melde mich auch mal wieder^^
Ich dachte nur gerade, dass da ja genau die Richtigen den Tempel bekommen haben, wo etwas nicht so richtig stimmt. Die letzten Sätze passten so perfekt zu den beiden, ich meine, sie versuchen da irgendetwas zu finden und Kisame fällt so nebenbei irgendwas auf und Tobi wiegelt ab, dabei ist es ja mehr als offensichtlich, dass da was vor sich geht^^
Ich bin sehr gespannt, immerhin sollten sie sich am nächsten Morgen nochmal darauf konzentrieren, vorausgesetzt, sie haben es nicht vergessen XDDDD
Und Itachi und Seika in dem kleinen Unterschlupf...heiß^^
Und Deidara und Furiko...die arme hat da aber keinen besonders leichten Partner abbekommen...und Deidara hat sich da wohl in mehreren Punkten schon etwas geirrt, immerhin sieht sie im Moment nicht besonders weinerlich aus...also dann, nächstes chap^^ glg PinkLady18
Von: abgemeldet
2008-06-18T16:12:16+00:00 18.06.2008 18:12
ICh finde es einfach cool....das Pitel.
Vor allem die Szene mit Tobi/ Kisame und Furiko/ Deidara sprach mich an- dass auch die anderen mal vorkommen- ansonsten klasse und nichts zu bemängeln.
ICh bin schon gespannt was es mit den Tempeln auf sich hat....
Von:  InaBau
2008-06-18T14:15:21+00:00 18.06.2008 16:15
Kisame und Tobi entdecken also etwas Ungewöhnliches. Diese Formation an sich war schon seltsam. Itachi und Seika konnten auch nichts entdecken. Die beiden ziehen sich abends zurück und haben heißen Sex miteinander. Das gefällt mir! Sie sind ein schönes Paar! Hoffentlich geht es bald weiter!
Von: abgemeldet
2008-06-18T10:53:51+00:00 18.06.2008 12:53
Heya!
Und hier das nächste Review, ne?

Aaalso, ich hab ja mal geschrieben, dass ich deine BEschreibungen etwas zu lange finde. In diesem Fall jedoch hat mir die Länge und Ausführlichkeit, was den Tempel und seine Austattung betrifft, sehr gefallen ^_^
Es ist mir etwas suspekt, dass es GAR nichts Auffäliges gibt...das ist dann doch auffällig >_<
Und sollte es wirklich nichts Außergewöhnliches geben, dann hat der Tempel wohl seinen Sinn etwas verfehlt, ne? ;)

Wow, ich finde es genial, dass du auch Sequenzen einschiebst, die von den andere Akatsuki-Mitgliedern handeln. Obwohl zwischen Furiko und Deidara nicht wirklich viel passiert, so erfährt man doch ein bisschen war über die Neue... ^_^
Wah, und ich leide etwas mit Kisame. Der Arme. Aber tauschen würde ich nicht, nein!
Heh, dass ausgerechnet Fishface drauf kommt, dass etwas nicht stimmt? Cool xD
Ich finde, dass du Sushi in den letzten Absätzen irgendwie anders hast sprechen lassen...etwas zu modern, meiner Meinung nach. Trotzdem tut er mir leid - ausgerechnet Tobi. Tja, Uchiha ist nicht gleich Uchiha... ^_^

lg, Flyy~
Von:  Jhix
2008-06-18T08:48:18+00:00 18.06.2008 10:48
Das Kapitel war ja echt toll. Hat mir unglaublich gut gefallen. Ich hoffe das sie ihre Mission erfolgreich abschließen und das keinem was passiert.
Bye Ashura01


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