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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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New everyday life?

Seika machte schnell gute Fortschritte. Da sie nun feste Nahrung zu sich nehmen konnte, immer länger wach war und dadurch auch wieder merklich Kraft tanken konnte, war ihr Chakra nach ein paar weiteren Tagen wieder so weit regeneriert, dass sie mit ihrer Heilung beginnen konnte. Da jedoch ihr Bein für so lange Zeit ohne Behandlung gewesen war, brauchte es sehr viele Stunden und eine große Menge an Chakra, damit sie ihre Muskeln, Nerven, Sehnen und auch ihre Knochen wieder richtig zusammenfügen und instandsetzen konnte. Doch das hieß nicht, dass sie nach der erfolgreichen Heilung gleich wieder in der Lage war, um aufzuspringen und herumzulaufen, weil die geheilten Muskeln alles andere als in Topform waren.
 

Äußerlich wieder komplett die Alte, bereitete es ihr schon etwas Schwierigkeiten, richtig zu laufen. Sie hatte das Gefühl in ihrem Bein komplett verloren und musste es sich langsam wieder erarbeiten. Das hieß konkret, dass sie nicht auf Missionen gehen konnte und erstmal nur bedächtig und schonend trainieren durfte. Eigentlich wunderte es Seika schon, dass sie Pain deswegen noch nicht angesprochen hatte. Sie hatte ihren Anführer seit ihrem Erwachen nicht gesehen und auch Deidara und Furiko hatten ihr erzählt, dass er und auch Konan sich nur ein paar Mal beim Abendessen hatten blicken lassen, dann aber auch nichts wegen Seika gesagt hatten.
 

Als sie eines Tages plötzlich laute Schritte draußen auf dem Gang hörte und sich aufsetzte, fragte sie sich schon, ob es nicht die Personen waren, an die sie gerade gedacht hatte. Doch Pain und Konan würden nicht so herum stampfen, nicht wahr? Deshalb verwarf Seika diesen Gedanken schnell. Es gab sonst eigentlich nur eine Person bei den Akatsuki, die solchen Lärm beim Rennen veranstalten konnte, und zwar-
 

„Ei, meine Kleine!“, rief Kisame, als er die Tür aufwarf und mit breitem Grinsen im Türrahmen stand, in den er beinahe gar nicht hinein passte. Er breitete seine langen kräftigen Arme aus und war mit zwei großen Schritten bei der überraschten brünetten Kunoichi, die auf ihrem Bett saß. Seine plötzliche Umarmung fühlte sich an wie der Klammergriff eines Schraubstocks.
 

„Wir sind grad erst zurückgekommen und was hör ich da für gute Nachrichten! Du bist wieder wohl auf! Ich dacht schon, ich krieg Dich nie wieder lebendig zu Gesicht!“, sagte er überschwänglich, während der Seika an sich drückte, die dadurch kaum noch Luft bekam. Er war wirklich erleichtert, sie wieder so munter zu sehen.
 

„Kisame! Bist Du das, oder Tobi mit einem Henge?“, presste sie absichtlich neckisch heraus und Kisame ließ sie sofort los, mit einem schmollenden Ausdruck auf dem Gesicht und mit in die Seiten gestemmten Fäusten. Seika musste ein Lachen unterdrücken, weil der Haimann urkomisch aussah. Sie hatte gewusst, dass er auf solche Worte empfindlich reagieren würde. So konnte sie auch wieder atmen!
 

„Wie bitte? Natürlich bin ich's! Hat der etwa so auf mich abgefärbt?“, fragte er fast ein wenig erschrocken und Seika fing nun doch an zu kichern. Tatsächlich hätte sie so ein Verhalten eher von Tobi erwartet, als von dem Haimann. Doch nichts desto trotz war auch sie froh, Kisame wieder zu sehen.
 

„Aber nein, natürlich nicht! Das war doch nur ein Scherz. Wo ist Tobi überhaupt?“, fragte Seika neugierig und blinzelte über die Schulter des Haimannes, ob sie den Maskierten nicht in der Tür erblicken konnte, was wegen Kisames Größe nicht ganz einfach war. Doch dort befand sich zu der Enttäuschung der Brünetten niemand.
 

„Er ist mit den Anderen in der Küche! Ich sollte Dich nur abholen“, erklärte er und noch während Seika sich wunderte, was er denn damit meinte, hatte er sie schon ganz unerwartet geschnappt, in der Luft gedreht - und sie sich über die Schulter geworfen! Empört schrie die junge Frau auf und krallte sich in Kisames Shirt fest, um nicht herunter zu fallen. Ihre Beine baumelten frei in der Luft und die Position war beinahe schwindelerregend hoch, so mit dem Kopf nach unten…
 

„Ki- Kisame! Hast Du sie noch alle?“, schimpfte Seika überrumpelt und verunsichert, während er sich in Bewegung setzte, sich unter dem Türrahmen hindurch duckte und schon den Korridor Richtung Küche mit großen Schritten entlang lief. Über ihren erschrockenen Ton musste er laut lachen.
 

„Keine Panik! Die Anderen haben mir gesagt, Du wärst zurzeit nicht so gut zu Fuß, also hab ich gedacht, ich spiel mal dein Taxi“, gab er scherzhaft zurück und erhielt von Seika nur ein Schnauben. Es gefiel ihr gar nicht, dass Kisame sie wie ein kleines Kind herum trug. Sie musste das Gehen üben, damit sie wieder in ihre alte Form kam. Wenn alle sie mit Samthandschuhen anfassten, dann würde das in den nächsten Jahren nichts mehr werden. Weil die Brünette so herum zappelte, wollte Kisame sie mit einer Hand auf ihrem Rücken stützen, damit sie nicht wirklich herunter fiel, doch als er sie packte, spürte er etwas rundliches nachgiebiges, und doch festes, was eindeutig kein Rücken war…
 

„Perverses Schwein!“, hörte er Seika wütend in sein Ohr kreischen und spürte gleichzeitig einen heftigen Schlag auf seinen Hinterkopf, sodass er beinahe glaubte, sein Hals würde gleich abbrechen. Seika wiederum dachte, sie würde ihm gleich noch was ganz Anderes brechen, wenn er sie jetzt nicht sofort losließ. Er hatte ihr schamlos an den Hintern gegrapscht! Das war doch die Höhe, egal, ob es Kisame war, oder sonst wer! Der Haimann sah definitiv Sterne vor seinen Augen, als er seine Hand sofort weg nahm und die Kunoichi eiligst von seiner Schulter rutschte. Sie war noch längst nicht fertig mit ihrer schimpfenden Tirade.
 

„Sag mal, mit Dir geht’s durch, oder? Du führst Dich auf, als wärst du besoffen!“, meinte sie fassungslos, während sie da stand, das Gewicht auf ihrem gesunden Bein verlagert und mit unübersehbarem Ärger in den Augen. Kisame, der sich mit beiden Händen seinen schmerzenden, hinteren Schädel rieb, wo sich bereits eine große Beule bildete, drehte sich zu der jungen Frau um.
 

„Seika, komm Du mal runter! Das war ein Versehen! So was würd ich doch nie mit Absicht machen, das weißt Du doch!“, verteidigte er sich und seine Augen wässerten bereits von dem ziemlich heftigen, pulsierenden Schmerz. Doch er konnte nachvollziehen, dass die Brünette sauer war, weil die Situation alles in einem doch ziemlich blöd war. Doch die Kunoichi regte sich bei seinen Worten um keinen Millimeter.
 

„Seika, hör zu, ich bin einfach nur erleichtert, Dich wohlauf zu sehen! Tobi und ich hatten seit mehr als einer Woche keinen Kontakt zur Basis! Wir wussten nicht, wie’s Dir geht, okay? Und wie Du das alles verkraften würdest, mit Ita-“ Kisame konnte gerade noch herunter würgen, was er fast ausgesprochen hätte. Das war ein großer Fehler gewesen! Er sah den Schock in Seikas Augen und wusste augenblicklich, dass sie emotional immer noch völlig fertig war. Er hatte zwar Itachis Namen nicht wirklich ausgesprochen, doch Seika war eine kluge junge Frau und sie hatte sofort erkannt, was er hatte sagen wollen. Natürlich glaubte sie ihm auch das Andere, was er gesagt hatte. Kisame war zwar fast dauerhaft ironisch, aber er hatte auch andere Seiten. Diese hatte die Brünette schon zu oft gesehen. Nicht vieles bedeutete ihm etwas Besonderes, doch diese wenigen Dinge waren ihm sehr wichtig. Die Wahrheit war auch, dass Seika gar nicht wütend auf ihn sein wollte – doch sie konnte einfach nicht anders.
 

„Oh Kisame…“, sagte sie und ihr Gesicht zeigte in diesem Moment so viel Verletztheit, dass der Haimann das einfach nicht mit ansehen konnte. Das mit Itachi nahm sie wohl mehr mit, als sie alle dachten. Und der eben benannte Uchiha war in letzter Zeit auch kaum zu sehen, hatte Deidara vohin erzählt… Der Blauhäutige ging zu der Brünetten und tätschelte ihr die Schulter, obwohl er nicht wusste, ob er damit eine weitere Beule riskieren würde.
 

„Ach, nichts für ungut… Komm jetzt, Tobi wartet sicher schon auf Dich!“, sagte er, um sie abzulenken und Seika nickte zustimmend. Die Erwähnung des maskierten Mannes heiterte sie ein wenig auf. Die Anderen würden sicher dafür sorgen, dass Seika abgelenkt wurde. Also gingen die Beiden los, diesmal um einiges langsamer, weil Seika immer noch leicht hinkte. Sie und Kisame schwiegen währenddessen, doch die Stille war nicht unbedingt unangenehm, sondern leicht verlegen, bei Seika, weil sie Kisame einen wirklich harten Schlag verpasst hatte, und bei Kisame, weil der die junge Frau unglücklich gemacht hatte. Doch nach einer weiteren Minute hatten sie die Küche letztendlich erreicht und schon klangen erfreute Schreie durch den Raum.
 

„Seika! Wie schön!“, rief Tobi und er nahm seine Maske ab, bevor er und Seika sich umarmten. Sein Gesicht wieder zu sehen, war ein wirklich schönes Gefühl. Tobi merkte sofort, dass Seika sich noch nicht ganz erholt hatte, in zweierlei Weise. Ihre Umarmung war fest und lange, als wollte sie sich Hilfe suchend an ihn klammern. Er war etwas erstaunt, aber so ganz wunderte ihn ihre Tat auch nicht. Es ging bestimmt immernoch um Itachi, dessen war er sich sicher. Seika war immer sehr stark gewesen, hatte die Zeit nach den Geschehnissen der ersten Mission gut überstanden. Man hatte ihr kaum angesehen, dass sie schon in einer gewissen Weise darunter gelitten hatte, im Unklaren über ihre eigenen und die Gefühle des Uchihas zu sein. Sie hatte ihre Gedanken wirklich gut verborgen, bis es einmal aus ihr heraus gebrochen war. Und nun war sie in derselben Situation. Keiner von ihnen konnte sagen, was in Itachi vorging. Es war, als wäre er in sein ganz altes Verhaltensmuster zurückgefallen, doch warum das gerade an diesem Punkt geschehen war, war überhaupt nicht nachvollziehbar. Die Tat an sich war es nicht, die Seika so verletzte, es war der Grund für sein Betragen, der jedoch ebenfalls nicht zu existieren schien.
 

„Hey Kisame, was ist das für eine dicke Beule auf Deinem Kopf? Was hast Du angestellt mit Seika, yeah?“, fragte Deidara irritiert, aber auch mit leicht warnendem Ton nach. Als der Haimann vorhin gegangen war, um Seika zu holen, war das Ding noch nicht da gewesen. Hatte er sich etwa irgendwo angehauen? Eher nicht, denn die violette Schwellung war wirklich ziemlich groß. Hatte er etwa wieder seinen Schabernack mit der jungen Frau getrieben? Sie war dafür noch alles andere als fit!
 

„Yo, meine eigene Dummheit. Bin ausgerutscht - mit der Hand“, sagte er und grinste dabei. Seika hatte sich von Tobi gelöst und sah den Haimann mit gehobenen Augenbrauen an. Beim Wörterverdrehen war er wirklich einsame Spitze.
 

„Jetzt tu nicht so unschuldig!“, gab Seika zurück und hob ihre Hand, worauf Kisame gespielt vor Schmerzen wimmerte. Deidara hielt sich peinlich berührt den Kopf, Tobi sah ein wenig verwirrt drein und Furiko verstand auch nichts. Diese ganze Szene, das Zusammensein mit ihren Freunden, ja, so konnte man ihr gegenseitiges Verhältnis wohl schon beschreiben, die lockere Stimmung, all das brachte auch die Brünette zum Lachen. Und sie lachte laut und konnte irgendwann gar nicht mehr aufhören. Es war das erste Mal nach längerer Zeit, dass solche Laute von ihr kamen. Die Anderen sahen sich nur etwas ratlos und auch besorgt an, als Seika sich wieder beruhigte.
 

„Leute, ich bin so müde…“, sagte sie kopfschüttelnd und fuhr sich mit einer Hand über ihr Gesicht, was jeden noch mehr verwirrte. Was redete sie da? Sie meinte damit sicher nicht, dass sie zu wenig Schaf hatte, weil sie doch ganz ausgeruht aussah… Doch sie lächelte weiter und sah jeden einzelnen direkt an.
 

„So, was habt ihr jetzt geplant? Gibt’s hier eine Feier, oder was?“, wollte sie neugierig wissen. Es war schon ein wenig seltsam, dass sie sich um diese ungewohnte Tageszeit zusammensetzten. Doch nun waren sie seit längerem mal wieder fast komplett, nach zwei langen und bangen Wochen und hatten sich bestimmt viel zu erzählen. Ihre Frage rief Kisame auf den Plan.
 

„Na klar! Ich hab die Gelegenheit genutzt und jede Menge Sake aus Kusa no Kuni mitgebracht! Die machen den besten Reiswein überhaupt!“, sagte er grinsend und im nächsten Augenblick flüchtete er schon Richtung Küchentheke, als er Seika mit säuerlichem Gesichtsausdruck auf sich zukommen sah. Er hatte Glück, dass ihr Bein noch nicht vollkommen geheilt war, sonst hätte er keine Chance gehabt, ihr zu entkommen. Er hatte jedoch keine Ahnung, warum sie plötzlich wieder auf ihn losging!
 

„Du hast also doch schon etwas getrunken, du elender…! Na warte!“, rief sie und versuchte trotzdem, Kisame zu erwischen, der feixend davon lief. Er musste dies wohl auskosten, denn es war wohl die einzige Chance in seinem restlichen Leben, bei der er schneller als die brünette Kunoichi sein würde. Nun wusste er auch wieder, was sie meinte. Sie hatte ihn vorhin beschuldigt, er wäre betrunken, als er sie unglücklicherweise am falschen Körperteil zu fassen bekommen hatte, doch er hatte das abgestritten und seinen wortwörtlichen Fehlgriff auf etwas anderes geschoben. Doch eigentlich konnte er nicht leugnen, sich schon ein Schlückchen gegönnt zu haben...
 

Die wütende, humpelnde Kunoichi und der davon laufende, riesige blauhäutige Mann gaben ein furchtbar witziges Bild ab, bei dem sich die Anderen köstlich amüsierten. Tobi kochte währenddessen Tee und Furiko holte aus einem Schrank Kekse heraus, während Deidara den Tisch deckte. Als sie die beiden Streithähne beruhigt hatten, setzten sich alle zusammen an den Tisch und redeten sehr lange. Natürlich gab es von Kisames und Tobis Seite viel zu erzählen, aber auch die drei Anderen, die eigentlich die ganzen vergangenen Tage nur in der Basis verbracht hatten, hatten einiges zu sagen. Die Atmosphäre war erstaunlich locker und sie schafften es auch, keines der prekären Themen anzuschneiden. Als Kisame dann seine Worte wahr machte und seinen Sake hervorholte, den er allen außer Seika andrehte, und das auch mit Erfolg, da wurde die Runde sogar noch feucht fröhlicher. Furiko vertrug noch weniger Alkohol als Tobi und kicherte bald wie verrückt über jeden noch so dummen Kommentar. Auch der Maskierte war schnell ziemlich gut angeheitert und redete wirres Zeug vor sich hin. Nur Deidara zog mit Kisame mit und Seika hatte den lustigsten Abend seit langer Zeit.
 

Doch die junge Frau wusste, was sie sich in ihrem Zustand zumuten konnte und ging deshalb nicht allzu spät ins Bett, weil sie auch etwas müde war. Sie hatte das Gefühl, dass die nächsten Tage nicht mehr ganz so unbeschwert sein würden, also verabschiedete sie sich von den Anderen, die ihren Abgang kaum, beziehungsweise gar nicht bemerkten und ging auf ihr Zimmer, um sich auszuruhen.
 

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Der Schweiß lief ihr in dicken Tropfen von der Stirn und drohte, ihr in die Augen zu kommen. Mit einer genervten Handbewegung wischte Seika ihn mit ihrem Handrücken weg und atmete tief durch. Dies war der einzige Grund, weswegen sie sich manchmal ein Hitai-ate wünschte, welches sie sich um die Stirn bilden konnte, damit dieses die lästigen Schweißperlen auffangen konnte. Doch weil sie nie eines gehabt hatte, wollte sie eigentlich auch keines tragen. Sie wunderte sich, dass die Anderen es nicht störte, dieses Ding jeden Abend abzulegen und sich in der Früh wieder anzubinden. Doch diese Frage war im Moment überflüssig.
 

Seika atmete voll ein, sprang kraftvoll ab, drehte sich in der Luft und schlug mit ihrer Faust in die Luft. Ihre Bewegungen waren kaum zu sehen. Sie riss ihr Bein in die Höhe und zog das andere in einem weiten Bogen nach, um eine Reihe von schwer koordinierbaren Kicks auszuführen. Mit einem halben Salto manövrierte sie im freien Fall, um wieder auf beiden Füßen aufzukommen. Noch immer war das Timing der Muskeln ihres linken Beines noch nicht auf dem Niveau der anderen korrespondierenden Gliedmaße angelangt, aber dies war nur eine Sache, die sie selber fühlte. Es ging hierbei um Sekundenbruchteile, die das normale menschliche Auge kaum wahrnehmen konnte, doch im Ernstfall konnten diese winzigen Momente von entscheidender Wichtigkeit sein. Deshalb trainierte die Brünette, so oft sie konnte.
 

Sie ließ sich nach hinten fallen, stützte sich auf ihre Hände, stieß sich wieder ab und machte einen Überschlag. Hart riss sie ihren Ellenbogen nach hinten, während sie gleichzeitig mit ihren Händen die Zeichen für ein Jutsu ausführte. Ein Netz aus Lichtfäden bildete sich zwischen ihren Fingern und sie machte eine ausholende Bewegung, als sie begann, zu laufen und schnelle Haken zu schlagen. Sie warf das Netz zur Seite, wo sich ihr imaginärer Gegner befand. Natürlich ging die Attacke ins Leere, mit der sie ihren Kontrahenten durch die feinen und dadurch umso schärferen Fäden in seine Einzelteile hätte zerschneiden können. Dafür zog sie das Gewirr an gleißend hellen Strängen wieder ein. Die daneben gegangene Attacke war jedoch nicht vollkommen nutzlos. Sie sprang zurück und in ihren Händen sammelte die junge Frau es zu einem Knäuel und dann zu einer Kugel aus weißem Licht, dem Chidori gar nicht unähnlich. Aber als sie es mit ungeheurer Kraft von sich warf, war es wie ein ovaler Kugelblitz, der sich bebend in die gegenüberliegende Wand bohrte und dort einen tiefen Krater hinterließ. Leise keuchend blieb Seika stehen, doch sie war zufrieden mit sich. Sie blieb stehen und beugte sich nach unten, um ihre Hände auf ihre Knie zu stützen und tief durch zu atmen.
 

Seika war nun seit drei Stunden in der Trainingshalle und hatte sich bei ihrem Workout keine Pause gegönnt. Sie nahm sich jedes weitere Mal härter dran, denn nur so konnte sie sich überwinden und wieder zu ihrer Topform zurückkehren. Und es machte sich auch spürbar bezahlt. Die Fortschritte mit ihrem Bein waren immens, denn sie hätte selber nicht gedacht, dass sie die damals zerquetschten und gerissenen Muskelfasern und Nervenbahnen wieder so schnell auf ihre perfekte körperliche Verfassung einstellen konnte. Doch natürlich lag die Kapazität und die Belastbarkeit ihrer Muskeln größtenteils in ihrem Erbgut durch ihr Kekkei Genkai, weswegen alles bei seiner Regenerierung schon bereit gewesen war, das harte Training wieder auf sich zu nehmen.
 

Seikas Chakranatur war von der Basis her eigentlich rein Donner, also Raiton. Ihr Kekkei Genkai verstärkte jedoch die Fähigkeit der Blitze, und zwar in Richtung Licht und dessen Geschwindigkeit. Dies setzte eine gute körperliche Verfassung heraus, weshalb sich Seika seit ihrem Unfall noch nicht getraut hatte, in ihre ultimative Form zu wechseln. Dafür wollte sie sich noch Zeit lassen, weil sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie soweit war.
 

Für heute war es jedenfalls genug. Seika nahm das Handtuch, das sie vorhin mitgebracht hatte, von der Bank, fuhr sich damit über ihr Gesicht und hängte es sich dann über den verschwitzten Nacken. Jetzt würde sie ein schönes entspannendes Bad nehmen. Danach hatte sie sich noch nichts vorgenommen, also würde sie schauen, ob einer der Anderen in der Küche oder im Gemeinschaftsraum war.
 

Als sie zielgerichtet den Gang entlang ging, traf sie jedoch überraschenderweise plötzlich auf Konan. Sie hatte die Blauhaarige schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen und sich gefragt, wo sie eigentlich abgeblieben war. Pain war ebenfalls seit Tagen abwesend gewesen, also hatte Seika spekuliert, dass die Beiden selber auf eine Mission gegangen waren. Vielleicht hatte sie auch Recht, denn in den letzten Wochen waren ja einige von ihnen ausgefallen. Und nun stand ihr die Frau mit der weißen Rose im Haar gegenüber und machte den Eindruck, als ob sie die Brünette explizit gesucht hatte. Seika blieb stehen und sah Konan fragend entgegen.
 

„Seika-san“, sagte sie monoton und die Angesprochene nickte ihr daraufhin zu. Sie war plötzlich ein wenig aufgeregt, wegen dem, was auf sie zukommen würde, und hatte das Gefühl, hier schnell weg zu wollen. Eigentlich war ihr der Grund, weswegen Konan sie aufsuchte, vollkommen klar. Seika war verwundert darüber gewesen, dass Pain nicht schon längst mit ihr hatte sprechen wollen, obwohl es eigentlich vieles gab, was er von seiner Seite zu fragen und zu sagen haben müsste. Doch Seika hatte nicht umsonst gewartet, es schien nun soweit zu sein.
 

„Konan-san. Was gibt es?“, fragte Seika obligatorisch nach, obwohl dies eigentlich überflüssig war.
 

„Pain wünscht eine Unterredung mit Dir. Er erwartet Dich in einer Stunde in seinen Räumen“, erklärte die Blauhaarige sachlich, obwohl in ihrem Blick etwas wie Widerwillen und noch etwas anderes lag, was Seika nicht auf Anhieb erkennen konnte. Diejenige, die dadurch nun jedoch am meisten verunsichert war, war Seika selber. Was sollte dieser Ausdruck in ihren Zügen und außerdem - das Gespräch sollte in Pains Räumen stattfinden? Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie befolgte zwar weitgehend Pains Befehle, doch das hieß nicht, dass sie ihm ohne weiteres über den Weg traute und mehr als nötig mit ihm zu tun haben wollte. Doch jetzt wollte er in seinen privaten Räumen mit ihr reden… Und so wie Konans Gesichtsausdruck war, die doch normalerweise keinerlei Emotionen zeigte, befürchtete Seika irgendetwas sehr unangenehmes...
 

„Gut, ich werde da sein“, versicherte Seika der anderen Frau letztendlich und machte vor ihr eine leichte Verbeugung. Konan schien mit der Antwort einverstanden zu sein, denn sie drehte sich um, um ließ Seika alleine stehen. Diese hatte für ein paar Minuten nicht die Motivation sich zu bewegen. Sie wusste, wie die letzten Gespräche, die sie mit Pain gehabt hatte, gelaufen waren, und zwar alles andere als erfreulich – für ihre Seite. Doch sie konnte sich diesem Befehl nicht widersetzen, außer sie wollte ihren Kopf verlieren. Und dies beabsichtigte sie gewiss nicht... Sie verdrehte ihre Augen leicht und seufzte. Sie musste sich jetzt fertig machen, damit sie Pain erfrischt entgegentreten konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2008-08-11T08:24:26+00:00 11.08.2008 10:24
Soo, bin wieder einsatzbereit und reviewfreudig xD
Nach ein paar versteckten Tritten in den Hintern komme ich doch noch zum Schreiben...Sorry!! - nochmals.

Also gut, dassn zum Kapitel.
Ich finde, gleich im ersten Absatz hast du zu oft hintereinander das Wort "regeneriert" benutzt...viellcith hättest du einmal "heilen" oder "wiederherstellen" verwenden können. Ist aber nur eine kleine Quängelei meinerseits ^_^"

Und die Begrüßung von Kisame ist so was von knuffig xD
Wobei ich nicht wusste, dass ein Schraubstock einen Klammergriff besitzt O__o

Oh-oh. Aber wenn Kisame da ist, dann ist Itachi auch nicht weit, hmm? Aber vielleicht verkriecht er sich, so wie sonst auch immer >:|
Um ehrlich zu sein, Itachi ist ein ziemliches Miststück - nämlich so, wie ich ihn nie haben wollte.
Mal sehen, ob sich das ändert.

Hmm...Seikas Reaktion auf alles und alle - abgesehen auf Tobi, die ist verständlich,- ist meiner Meinung nach etwas gespielt. Hätte ich Seika gar nicht zugetraut, dass sie sich so verstellt. Dass sie Kisame jagt...

Ooh, Pein will mit Seika in seinen privaten Räumen sprechen?
Uuh, Schweinchen xD
Sind nur meine Gedanken.
ICh hoffe, dass es etwas anderes ist, als ich denke.
Das wäre nämlich absolut dämlich.
*hust*

Na, das war's dann mal zu diesem Kapitel - eight more to go! Yaay!
lg, Flyy~
Von:  PinkLady18
2008-07-31T12:13:56+00:00 31.07.2008 14:13
Oh weh...das hört sich ja nicht besonders gut an...was hat Pain mit ihr vor? Fragt er sie aus, was mit Itachi und ihr ist? Warum alle ihn schneiden? Und warum sie nicht von ihm beschützt worden ist? Ich habe wirklich keine Ahnung^^
Und noch zu dem Abend, den fast alle zusammen verbracht haben. Den fand ich sehr lustig^^ Kisame und Seika zusammen sind einfach urkomisch ;-) Von wegen, "Kisame würde so etwas nie machen" Das wissen wir doch alle :-)
Und das Training ist ja mal wieder sowas von beeindruckend, dass es schwer fällt zu glauben, dass Seikas Bein so schwer verletzt war. Sie ist aber auch ein starkes Mädchen XDDDD
Weiter so!
glg PinkLady18
Von: abgemeldet
2008-07-08T15:06:41+00:00 08.07.2008 17:06
Woooow.......
Ich fand es gut....diesen Stimmungsumscwung....zuerst ausgelasen und fröhlich und dann ernster.
Ich mag diese antithese drin...
ich bin froh dass Kisame wieder da ist- ich meine xD Etwas hat gefehlt weißt du? So eine aufleckernde stimme- aber ich glaube ihm das mit der Hand- schließlich würde er Samehada ja nicht betrügen xPP
Und jetzt bin ich gespannt- Pein... mach bloß keinen scheiß!

Von: abgemeldet
2008-07-08T14:32:59+00:00 08.07.2008 16:32
huhu
schönes kapi, die szene mit seika und kisame fand ich sehr erheiternd *lach*
auch wenn das geschehen zwischen itachi und seika noch nicht aufgelöst worden ist, kommt durch das ende trotzdem noch genügend spannung auf...
freu mich schon auf's nächste kapi, will wissen, was pain mit seika vorhat ;)
bb, mietze
Von:  -exterminate-
2008-07-08T13:23:39+00:00 08.07.2008 15:23
Okay, ein Review für Bettyna ^o^
Also das Kapitel ist gut geworden - besonders die Szene mit Kisame und Seika.
Die Trainingsszene war auch gut beschrieben und man konnte nachvollziehen was Sie da macht.
(Aber das ist ja irgendwie eine Stärke von dir, denn es gibt ja genug FF's in denen die Kampfszenen so konfus geschrieben sind, dass man nicht mitkriegt wer da grad wie rumhampelt. xD)
Jetzt bin ich aber mal gespannt, was Pain mit ihr berreden will - scheint ja was besonderes zu sein.

Liebste Grüßelchen,
die Biggi :D
#46
Von:  Jhix
2008-07-08T10:44:09+00:00 08.07.2008 12:44
Das Kapitel ist wirklich gut. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Bye Ashura01
Von:  Delta
2008-07-08T08:58:44+00:00 08.07.2008 10:58
Schon wieder Erste ^^
Da ist aber ein gemeiner Moment um aufzuhören. Was Pain sich wohl diesmal wieder ausgedacht hat? Da bin ich ja mal gespannt.
Ansonsten war das Kapitel ja recht heiter, was ich gut finde da sich dadurch die Stimmung etwas lockert. Wollt dir nochmal ein Lob aussprechen das die Kapitel immer in so kurzen Abständen folgen. So macht das lesen auch Spaß^^

Bis zum nächsten mal lg delta


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