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Sag doch was

...deine Gefühle blieben mir immer verborgen
von

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One-Shot

~Sag doch was~
 

Flackerndes Licht bescheint unsere Gesichter und nur das leise Summen des Fernsehers gibt Geräusche von sich. In letzter Zeit ist es oft so. Wir schweigen uns nur an, doch es geht von dir aus und nicht von mir. Es ist als ob du irgendein Geheimnis mit dir herumtragen würdest und doch versuchst du mir das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung ist, also schweige ich… deinetwegen. Du siehst über vieles wie den Streit einfach nur noch hinweg und lächelst jeden an, lebst jeden Tag als wäre es dein letzter und vielleicht macht dich genau das so besonders…

Frauengekreische dringt in meine Ohren hinein und lässt mich aufblicken. Es läuft einer dieser Uraltschinken – ein schwarz-weiß Film. Klischeeblond-Frauen und Typen die reich sind, schließlich die schreckliche Frau heiraten und glücklich sterben… Filme eben die du liebst, warum auch immer… Mein Blick schweift zur Seite und ich mustere dich eine ganze Weile. Zum Glück bekommst du nichts davon mit, zumindest merkt man es dir nicht an. Die feinen Gesichtszüge, die tiefen blauen Augen, dein ganzes Wesen haben es mir angetan. Auch wenn wir beide junge Männer sind, kann ich meine Gefühle nicht leugnen. Alles flammt in mir auf, wenn du mich anlächelst oder wir uns zufällig berühren, kleine Gesten, die nichts zu bedeuten haben… so denken viele, nur ich nicht. Mein bester Freund sitzt neben mir. Derjenige, der alles über mich weiß und über den ich alles weiß. Wir sind miteinander aufgewachsen und nun habe ich mich in dich verliebt. Seit fast einem halben Jahr bin ich mir meiner Gefühle bewusst, doch gesagt habe ich es dir nie. Ich habe Angst vor deiner Reaktion, dennoch kann ich es nicht mehr lange aushalten. Dieses Verlangen dich zu berühren, dich zu küssen, dich zu spüren… es wird immer mächtiger und überrennt immer schneller meinen Verstand, der mir sagt, ich solle mich zurückhalten. Es geht einfach nicht mehr.

„Brian…!“, hauche ich schließlich und erst jetzt blickst auch du zu mir und schaust mich fragend an. Fast ein Meter ist zwischen uns. Du bist zu Beginn des Filmes weggerückt, als hättest du Angst vor meiner Nähe. Diese Kälte, die du mir übermittelst macht mich wahnsinnig. Schnell krabble ich auf dich zu, damit du erst gar nicht die Möglichkeit hast, auszuweichen. Wie in Zeitlupe hebt sich meine Hand, bis sie sich sanft an deine Wange legt und über den hohen Wangenknochen streicht. Dein Blick ist leer. Ich will endlich eine Regung darin sehen, doch wie erstarrt blicken die trüben Diamanten mich an, als ich mich noch weiter nach vorne beuge. Nur ein Hauch einer Berührung geht von unseren Lippen aus, ehe ich meine ganz auf deine lege und dich zärtlich küsse. Unser erster Kuss. Ich könnte schmelzen unter deinen weichen warmen Lippen, doch etwas hält mich davon ab mich in Wachs zu verwandeln. Du bist es. Denn du erwiderst den Kuss nicht, du machst nichts. Nur dein Blick hat sich geändert. In ihm liegt der Schock, Angst und ja… Panik. Was habe ich falsch gemacht?! Plötzlich springst du auf, starrst mich weiter geschockt an und schüttelst immer wieder mit dem Kopf, als wenn du dir selber einreden würdest, es würde nicht gehen…eine Beziehung mit dem gleichen Geschlecht. Aber wieso denn nicht?! Wieder hauche ich deinen Namen, doch du reagierst nur noch ängstlicher und schließlich rennst du aus dem Wohnzimmer in den Flur und reißt die Haustür auf. Hastig folge ich dir. Hinter mir hallt ein böser Streit zwischen der Blonden und ihrem Lover im Fernseher, ich ignoriere es, denn nur du bist für mich wichtig. Doch wieso sagst du nichts? „Bleib stehen! Brian, lass und reden…bitte!“ Ich will mich erst entschuldigen, doch sehe ich keinen Grund darin, denn es tat mir nicht Leid, dass ich dich geküsst habe. Ich wollte es. Mein Herz hat so sehr danach verlangt und tut es immer noch, doch du lässt es nicht zu.

Draußen regnet es in Strömen. Der Regen prasselt nur so auf die schwach beschienen Straßen und überschwemmt die Gullys. Du stehst schon draußen vor der Tür und dunkelblonde Strähnen hängen dir nass im Gesicht. „Brian… du erkältest dich… komm bitte rein…!“
 

Jetzt sag doch was

Komm rein, du wirst ganz nass

Dein Gesicht ist leichenblass

Ein Zittern bebt um deinen Mund
 

Doch du starrst mich nur weiter an, aus Augen, die voller Schmerz und Traurigkeit erfüllt sind. „Sag doch was…“ Nur wieder ein Kopfschütteln deinerseits. Langsam verzweifle auch ich, ich weiß nicht was ich tun soll. Ohne nachzudenken folge ich dir in den Regen und nach wenigen Sekunden klebt auch mir meine Kleidung am Leib und die Haare am Schädel, aber es ist mir egal – ich würde dir überall hin folgen und ich sehe dir an; du weißt es. Du kennst meine Gefühle für dich und genau das macht dir Angst. Ich sehe sie. Diese Angst, die dich flüchten lässt. Aber warum?! Bitte erkläre es mir… Mein Herz zieht sich zusammen. Es tut so weh, dich fortlaufen zu sehen. „Brian? Was habe ich falsch gemacht?“ Nur ein erneutes Kopfschütteln deinerseits und dann rennst du einfach weiter, ohne dass ich dich aufhalten kann.
 

Sag etwas

Willst du wieder wortlos gehen

Lass mich hier nicht einfach stehen

Wie einen geprügelten Hund
 

Ich sehe dir an, dass du es nicht sagen kannst, aber warum denn nicht?! Ist es so schlimm, dass du dich sogar selbst dafür leiden lässt, denn es bereitet auch dir unheimliche Schmerzen, ich sehe es nur allzu gut in deinen Blicken.
 

Sag doch was

Bitte sag etwas

Ich hab genauso wenig Kraft wie du

Sag doch was

Einfach irgendwas

Und ich hör dir zu
 

Ich kann dich nicht einfach laufen lassen. Du bedeutest mir so unsäglich viel. Ohne dich ist mein Herz tot. Ich rufe dir immer wieder hinterher, doch du bleibst einfach nicht stehen. Gerade rennst du auf die andere Straßenseite, ich habe wirklich Probleme dir zu folgen. Ich muss dich stoppen, muss dir sagen, was ich für dich empfinde. Hier. Jetzt. Sonst zerspringt mein Herz. „Ich liebe dich!“ Laut hallt meine Stimme über die Straße und übertönt sogar den Regen, der unablässig weiter vom Himmel fällt, als gäbe es kein morgen mehr, was vielleicht sogar stimmt…
 

Jetzt sag doch was

Komm wir gehen noch ein Stück

Nichts bringt uns die Zeit zurück

Nichts macht Worte ungeschehen
 

Plötzlich bleibst du stehen und wirbelst geschockt herum. Dein Blick… er trifft mich direkt ins Herz und lässt alles in mir zusammenziehen. Deine schlimmsten Befürchtungen sind also wahr geworden. Du stehst einfach nur auf dem Asphalt und starrst mich an. „Briaaaaaan~“ Mein Schrei mischt sich mit einem grausamen und Ekel erregendem Quietschen. Doch es ist zu spät. Keiner von uns beiden hat das Auto gesehen, das die Straße entlang geschlittert ist. Meine Augen weit aufgerissen zucken wie wild hin und her, der Schock hat meine Glieder gefrieren lassen. Erst nach wenigen Sekunden renne ich auf dich zu. Du liegst auf dem Boden, den rechten Arm schief von dir gestreckt und überall Blut. Keuchend sinke ich auf die Knie und berühre mit zitternden Fingern deine Wange. „Nein… nein…“ Deine Augenlider flackern als sie sich schwer öffnen und zu mir schauen. Doch nun liegt etwas ganz anderes in deinen Blicken. Es ist keine Furcht vor dem Kommenden oder der Schmerz, nein, es ist etwas unglaublich sanftes. Mein Atem bleibt stehen, denn du lächelst. Wusstest du denn, dass es einmal so enden wird?! Wusstest du etwa, dass wir so auseinander gehen werden?!
 

Sag etwas

Was habe ich falsch gemacht

Wie lang schon vor dieser Nacht

Hast du das Ende kommen sehn
 

Tränen laufen dir über die Wangen, als du mit der letzten Kraft, die dir geblieben ist, deine Hand hebst und sie auf meine Brust legst. Ich verziehe voll Qual mein Gesicht. Du liegst hier vor mir und stirbst. Ich kann nichts machen und du lächelst einfach nur. Heiße Tränen rinnen über mein Gesicht. Den Autofahrer, der längst einen Krankenwagen gerufen hat, nehme ich schon gar nicht mehr wahr. Die Umgebung fängt an zu bröckeln, einfach zu verschwinden. Ich sehe nur noch dich. Die Leere scheint dich wegzureißen. Fort von mir und ich kann nichts tun, bin hilflos an diesen Ort gebunden.

Plötzlich krallen sich deine Finger in mein Oberteil. Es ist der Tod der dich heimsucht und dich mir wegnehmen will. „Nein…Brian!“ Meine Stimme versagt fast vollständig und ist nicht mehr als ein Hauchen.
 

Sag doch was

Bitte sag etwas

Ich habe genauso wenig Kraft wie du

Sag doch was

Einfach irgendwas

Und ich hör dir zu
 

Deine Augen flehen mich an und ich spüre den schwachen Druck, der mich zu dir runterzieht. Und dann küsst du mich, zärtlich und voller Liebe. Ich halte dich in den Armen und spüre wie dir das Leben genommen wird. Ich verstehe es einfach nicht. Wieso sagst du mir nicht, was los ist? Mir ist egal, ob ich dann verletzt werde, ich will nur die Wahrheit wissen.
 

Sag doch was

Einfach irgendwas

Werd einmal laut

Fahr aus der Haut

Von mir aus schrei mir ins Gesicht

Brich in Tränen aus

Und klag mich endlich an

Nur bitte sag etwas

Einfach irgendwas

Das ich dir glauben kann
 

Aus tränenverschmierten Augen blinzle ich dich an, aber es vorbei. Die Augen geschlossen liegst du leblos in meinen Armen und nur ein sanftes Lächeln zeigt, dass du glücklich gestorben bist und ich spüre nur die Leere, die meinen Körper immer weiter zerfrisst. Ich bin allein. Als ich mir über die Lippen lecke, schmecke ich einen metallenen Blutgeschmack. Überall ist diese rote Flüssigkeit, die unaufhörlich weiter aus deinem Körper sickert.

Die Sirenen der Krankenwagen klingen nur entfernt in mein Ohr, ich starre die ganze Zeit auf deinen blassen Körper und realisiere erst Stück für Stück, dass du nie wieder an meiner Seite sein wirst. Nie wieder mit mir lachen oder weinen wirst, denn du hast mich verlassen und bist hinauf gestiegen in eine Welt, in die ich dir jetzt nicht folgen kann.
 

Ich stehe an deinem Grab und lege eine tiefrote Rose hinauf. Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem du gestorben bist. Tränen kämpfen sich erneut hervor und ziehen feine Rinnsale über mein Gesicht. Nie habe ich es verstanden, doch nun tue ich es. Du wusstest es all die Zeit über, wusstest, dass du sterben würdest, denn du hattest einen Gehirntumor, der schon nicht mehr zu heilen war. Du hast geschwiegen, nie ein Wort gesagt, nur für mich und du wolltest mich nicht verletzten, denn du wusstest ich würde nur noch mehr leiden, wenn wir uns noch stärker aneinander gebunden hätten. Deine Eltern haben es mir erzählt. Und nun wachst du über uns alle, beschützt uns, weinst und lachst eben doch mit uns und hilfst uns durch das schwere Leben ohne dich.

Erst jetzt weiß ich, dass auch du mich die ganze Zeit über geliebt hast…
 

~The End~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Bloody-259
2009-10-31T22:18:34+00:00 31.10.2009 23:18
Wow ich muss scho sagen *heul* des ist echt traurig mir kahmen die tränen und ich finde des echt nen toller ff geworden ;)
Von:  Inzestprodukt
2008-04-07T18:42:10+00:00 07.04.2008 20:42
*hust*
Na woher kommt die Idee mit dem Liebesgeständnis kurz vorm Tod...<<?

Hm zu der FF
Was mich riesig stört - du hast in Gegenwartsform geschrieben -_-' Ich hasse solche Sachen... Vergangenheit lässt sich besser lesen und hört sich gleich viel angenehmer an. Naja...
Vielleicht bin ich zu sehr dran gewöhnt, selber nur meterlange Sätze zu schreiben...Oo Die kamen mir so abgehackt vor xD
Musst etwas mehr auf die Kommas achten, dadurch wird es flüssiger.. Versuch einfach, dir den Text selber laut vor zu lesen dann fallen die Stellen mit Pause deutlicher auf.
Und am Besten keine englischen Wörterin einen deutschen Text, wenn sie leichter zu beschreiben sind..Oo
Lover - Liebhaber, Geliebter, Lebensabschnittsgefährte (was n scheiß wort xD)

so viel zur kritik..ûu

ich seh ma davon ab, das wir beide zu viele yaoi-klischees kennen und mir die stelöle mit einem autounfall verdammt bekannt vorkommtxD du weißt, ich mag deinen schreibstil sehr..ûu meine erste ff hab ich auch mit 15 geschrieben..ôo bei weitem nicht so gut xD
das mein ich ernst, ich war echt grotten schlecht... das is keine selbstdiskriminierung oder so... ich wars echt..ûu'
du wirst mal viel besser als ich..ûu' der gedanke tut weh, dann kann ich gar nix mehr besser xD
hdl hasi



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