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Der Baum am Meer

Gedanken eines Blinden
von

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Prolog - An jenem Tage

An diesem Morgen ging die Sonne Feuerrot auf. Es war ungewöhnlich und jeder im Hause Jarjayes machte sich darum große Sorgen was das zu bedeuten hatte.

Ich allerdings sah ihn nur durch einen zugezogenen Vorhang, schwach, so schwach wie meine innig Geliebte.

Alle im Zimmer waren so Still. Es herrschte eine unangenehme beklemmende Stille die niemand durchbrechen wollte. Oscar, war so schwach geworden in den letzten Tagen, das sie nicht einmal mehr aufstehen konnte und zum Fenster gehen. Der Doktor hatte ihr verboten das Zimmer zu verlassen und sich anzustrengen – denn sie hätte es mit sicherheit gemacht, so war sie eben.

Ich sah wie sich ihr Kopf zu mir drehte. Sie lächelte wohl, ja das tat sie. Sie lächelte nur noch. Dann drehte sie ihn wieder zum Fenster.

„Sieh nur André. Der Sonnenaufgang. Er ist so schön!“, ich nickte.

„Wie gerne würde ich mit dir in ihn hinein reiten, Oscar.“, sagte ich und hielt ihre Hand. Doch ich konnte es nicht mehr.

„Ja.... André?“, sie sah wieder zu mir. Ich hörte sie Husten.

„Oscar?“

„André ich werde dich nie vergessen, dich immer lieben und ewig in deinem Herzen sein.“

„So darfst du nicht reden Oscar. Du wirst wieder Gesund, das verspreche ich dir.“, ich hätte den Mund nicht so voll nehmen sollen. Oscar bekam einen Anfall, so sehr das sie kaum Luft holen konnte. Ich sah ihre umrisse wie sie sich vor schmerzen krümmte, in mir stieg Panik auf, was sollte ich nur tun um ihr dieses Leiden abzunehmen?! Ich konnte nichts tun als zu zuschauen wie sie mit dem Tode rang.

Ich sah wie der Doktor und meine Großmutter auf das Bett zustimmten und sie hochzogen. Doch es half nichts. Oscar hustete immer weiter, ich sah wie sich vor ihr auf den weißen Bettlacken dunkle Flecken bildeten. Blut. Es war mit Sicherheit Blut, was hätte es sonst sein können.

Ich höre noch Heute ihre jämmerlichen versuche nach Luft zu holen, Oscars japsen.

Man öffnete die Fenster für frische Luft, und Oscar schien als ob sie es gar nicht wahr nehmen würde.

Sie fiel wieder nach hinten und öffnete ihre Auge, sah mich an versuchte zu lächeln und kaum ehe dies geschah versiegten Oscars versuche Luft zu holen und es wurde wieder still.

Von Draußen klang das Lied zahlreicher Vögel herein.

Nein, nein das durfte nicht sein. Ich wollte sie nur noch einmal sehen, einmal klar und deutlich vor mir sehen, wissen das mit ihr alles in Ordnung war, ihr Lachen hören, ihr Lächeln sehen, sie berühren, ihren Duft einatmen und ihr einfach nur sah sein.

Doch ich würde dies nun alles nicht mehr haben?!

Das kam mir nicht in den Kopf, erschöpft rutschte ich aus meinem Stuhl auf dem ich die Nacht lang gesessen hatte, und hockte wie ein Haufen elend neben ihrem Bett. Preßte ihre Hand gegen meine Wange, weinte wie ein Schloßhund und rief immer wieder ihren Namen.

Meine Großmutter sagte mir ehe ich das Haus de’Jarjayes verlassen hatte, das sie noch nie solch einen Gefühlsausbruch bei mir erlebt hatte. Ich antwortete ihr darauf, das ich es selbst noch nie erlebt hatte.

Als Oscar starb, vor meinem Auge, war meine Welt zu ende. Ich wollte ihr folgen, das wir auf immer vereint waren. Ich wollte es selbst schon in dem Augenblick als man ihr ein weißes Tuch überlegte, ich flehte General Jarjayes an er solle mich töten. Ich sagte ihm das ich ohne seiner Tochter nicht fähig sein würde zu leben. Ich spürte dann nur noch wie mich vier Hände an den Armen ergriffen und aus dem Zimmer zogen. Ich weis nicht wer es gewesen war der mir mein Leben gerettet hatte.

Ich bin dankbar für diese Menschen, denn ich Glaube nicht das ich damit Glücklich geworden wäre. Ich habe bis jetzt jeden Unfall der mir passierte überlebt. Selbst wenn ich dabei mein Augenlicht und die Fähigkeit zu laufen verlor. Ich tat doch alles nur für Oscar.
 

Seit diesem Tage habe ich keinen Fuß mehr in das Haus Jarjayes gesetzt. Ich will dort nicht mehr hin, ich will die Gerüche nicht mehr riechen. Denn alles dort Riecht für mich nach Oscar. Meine Erinnerungen sind mir genug.

Rosalie kam öfters bei mir vorbei. Sie erzählte mir die neusten Neuigkeiten aus Paris und von meiner Großmutter. Sie beschwerte sich über den Haushalt und das seit Oscars tot so eine seltsame ruhe in das Haus gekommen sei. Ich bat Rosalie meiner Großmutter zu sagen sie solle ein paar dinge von Oscar zusammen packen und ihr mit geben, das ich hier etwas habe was ich anfassen könne.
 

Ich bekam die dinge und siezte seit her Tagein Tagaus in meinem Stuhl und habe die kleine Schatulle in meinem Schoß liegen und berühre sie. Ich will nicht wissen was darin ist, wahrscheinlich ist es nichts wertvolles. Rosalie hatte rein geschaut das weis ich aber sie hatte nichts gesagt. Eine ganze weile war sie still gewesen bis sie es wieder geschlossen hatte, und es mir gab....
 

Was André nicht wusste war das in dieser kleinen Schachtel, Briefe lagen dessen Inhalt er nicht kannte, selbst ein Ärztliches Schreiben, in dem man ihr zur Schwangerschaft gratulierte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-01T08:13:39+00:00 01.10.2008 10:13
Ui deine FF fängt ziemlich dramatisch und traurig an. Bin sehr gespannt wie sie wieter geht. Andres verzweiflung hast du gut rüber gebracht!
Von:  Kajuschka
2008-04-02T13:39:15+00:00 02.04.2008 15:39
Oh, das ist ein trauriges Fanfic, aber gut geschrieben. Ich bin gespannt auf die Zusatzkapitel. :)
Weiter so!


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