2. Auf nach Sri Lanka
2. Auf nach Sri Lanka
3 Monate später...
„Achtung, die Passagiere für den Flug nach Rio haben jetzt die letzte Einsteigemöglichkeit.
Attention,...“
Tom hörte schon gar nicht mehr zu. Er selbst saß in seinem Gate und wartete das sie in das Flugzeug eingelassen wurden das sie nach Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, fliegen sollte. Wie schon seit drei Monaten war sein Gesicht zu einer starren Maske verzerrt die nichts anderes als Kälte aufwies.
Vor drei Monaten hatte ein Telefonat mit dem obersten Staatschef der Küstenwache von den Malediven sein Leben zerstört. Denn man hatte ihm gesagt dass seine Sonne, sein einzigster Lebensgrund, Schiffsbruch erlitten hätte und nun wahrscheinlich tot war.
Aber Tom hatte nicht geweint, er konnte nicht und er durfte nicht. Denn weinen wäre jetzt so was wie Aufgeben, das Schicksal besiegeln, den Tod seines Bruders akzeptieren.
Und das konnte Tom nicht, denn das würde seinen eigenen zumindest seelischen Tod mit sich ziehen.
Und so hatte Tom die Botschaft stumm angehört und darauf die Möglichkeiten für Bills überleben durchdiskutiert. Der Staatschef war sich sicher das er tot war.
Tom legte einfach auf als nur noch Beileidsbekundungen folgten. So etwas brauchte er nicht zu hören, Bill lebte. Daran gab es nichts zu rütteln.
Doch dann wusste Tom nicht mehr weiter. Er stand im Flur seiner und Bills Wohnung und lies sich das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Und so langsam wurde er sich dessen Ausmaß bewusst.
Fast drohte er in der Verzweiflung zu versinken doch dann rief er sich zur Ordnung. Es gab viel zu tun.
„Nicht darüber nachdenken“
Mit dieser Einstellung hatte er die Botschaft an seine Mutter, die G´s, David, Saki, und die Crew weiter gegeben.
Mit dieser Einstellung hatte er die letzten drei Monate überlebt.
Er hatte sich mit Arbeit zugeschüttet, bis spät in die Nacht mit Behörden telefoniert und mit Experten auf diesem Gebiet den Ablauf konstruiert wie das Schiff wohl gesunken war.
In den ersten zwei Monaten gab es keine Hoffnung da die erste Explosion auf dem Schiff alle getötet haben müsse aber Tom war nicht bereit sich davon entmutigen zu lassen und tatsächlich, nach zwei Monaten hatte man endlich was entdeckt was Toms Augen wieder voll Hoffnung glühen ließen.
Die Taucher die das Schiff geborgen hatten fanden eine noch fast intakte Kamera deren Film man noch hatte retten können. Diese Kamera wurde anscheinend kurz vor der Kollision auf Bills Deck unabgeschaltet vergessen.
Schon fast mit körperlichen Schmerzen sah Tom Bill zu wie er verzweifelt versuchte sich an der Reling zu halten während das Schiff vibrierte und mit großen Augen verfolgte er wie Bill durch die Luft geschleudert wurde und im Wasser aufkam bevor das Band den Geist versagte.
Doch es gab Hoffnung das Bill noch lebte da nun sicher war das er nicht an der Explosion umgekommen war. Zu mindest für Tom. Die anderen bezweifelten das Bill sich solange über Wasser hatte halten können das er Land erreichte, da sie ziemlich weit im offenen Meer gesunken waren.
Doch drei Tage später kam dann die Hiobsbotschaft.
Experten die das Band bearbeitet hatten kamen mit der Nachricht noch etwas anderes auf dem Band entdeckt zu haben.
Eine Insel, nur durch technische Hilfsmittel zu entdecken. Es könnte auch nur ein großes Riff sein doch für Tom war es Grund genug die Koffer zu packen.
Und nun – endlich – waren auch die anderen bereit aufzubrechen. Sie konnten nicht mehr leugnen dass die Chance bestand das Bill nach lebte und so lange sie bestand würden sie ihr nachgehen.
Tom hatte seinen Willen, sie würden alle hinter ihm stehen.
Es wurden die Tickets gebucht und alles mit Universal und den Familien abgeklärt. Tokio Hotel war fürs erste auf Eis gelegt.
Und nun saß er hier mit dem grimmigen Blick der Entschlossenheit.
Gustav neben ihm musterte ihn besorgt.
Schon längst hatte er aufgegeben bei Tom eine Emotion hervor zu rufen. Alle hatten mit Besorgnis den Wandel von Tom miterlebt, die Kälte am eigenen Leib gespürt. Doch sie konnten ihn auch verstehen. Man hatte ihm seinen Bruder genommen, sein ein und alles. Er musste alle Gefühle verdrängen um nicht an dieser Qual zu zerbrechen.
Doch was würde geschehen wenn sie Bill nicht finden würden? Oder noch schlimmer wenn sie Bill tot fanden? Würde Tom damit leben können? Gustav bezweifelte es.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als der Gate zu ihrem Flugzeug geöffnet wurde.
Fest entschlossen stand Tom auf und schritt auf die Gangway zu. Gustav, Georg, David, Saki und die Crew folgten ihm sofort.
Was sie nicht wussten, sie flogen geradewegs in das größte Abenteuer ihres Lebens.
Ganz ehrlich? Ich hab zu diesem Kapi geteilte Meinungen.
Na ja, aber mir muss es ja nicht gefallen XD
