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Ich werde dich niemals vergessen

Werden wir uns jemals wieder sehen? {Heiji X Kazuha}
von

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Tanabata-Fest Teil 1

Aloha, meine Lieben!^-^

Ja, ich weiß: es ist schon Ewigkeiten her, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen habe - und das tut mir auch schrecklich Leid T-T

Aber jetzt ist es wieder soweit: ein neues Kapitel ist online :3

Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, ist das hier der erste Teil. Der zweite wird auch bald folgen, jedenfalls bemühe ich mich jetzt mehr zu schreiben und öfters hochzuladen.

Alsoooooo....VIEL SPAß!!!
 

Ayaka^.~

PS: Und vielen Dank nochmal an meine Sis Kimie_Yashi für das Betalesen!
 

Kapitel 5: Tanabata-Fest Teil 1

Noch am selben Abend, an dem Kazuha, dank Heijis Hilfe, die Chemiehausaufgaben schnell gelöst hatte, rief sie mit ihrem Handy ihren Vater an, mit dem sie auch eine lange Zeit gesprochen hatte. Aus diesem Grund war die Austauschschülerin erst nach Mitternacht zur Ruhe gekommen und bis sie ins Land der Träume fiel, verging zusätzlich eine weitere Stunde.

Der Grund für die lange Zeit, die Kazuha benötigte, um einzuschlafen, war unter anderem ihr Gastbruder Heiji.

‚Das kann doch nicht wahr sein?’, flüsterte Kazuha leise vor sich hin. ‚Ich will endlich einschlafen! Warum muss ich ständig an Kasumis Worte denken? ‚Vorahnung’ und dass er so lieb war, mir bei meinen Hausaufgaben zu helfen, damit ich endlich mit Vater reden konnte, war wirklich süß von ihm. Öhm… süß? Er und… süß?! Na das kann ja noch was werden!’, schüttelte Kazuha bedenklich den Kopf und vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen, damit sie endlich einschlafen könnte.

Dieser Abend lag nun schon eine Wochen zurück.
 

„Heiji? Bist du fertig?“, erkundigte Shizuka sich an der Treppe nach ihrem Sohn, der – mal wieder – nicht rechtzeitig aufgestanden war und Kazuha daher lange Zeit im Flur warten ließ.

„Ich komme schon! Nur keine Panik!“, wies Heiji genervt an, während er die Treppenstufen hinunterstürmte und neben seiner Mutter stehen blieb.

„Es ist bereits 7:55 Uhr! Ihr müsst euch beeilen!“, informierte die Hausfrau sorgend die zwei Jugendlichen. Bei Heiji allerdings war kein Funken Hektik erkennbar, lediglich ein wenig Zorn!

Nachdem er sich seine Schuhe, auf einem Bein stehend, angezogen und seine Schuljacke vom Ständer abgehangen hatte, lief der Japaner auch schon in die Küche, um sich noch ein paar Sachen zu holen.

„Ja ja, das passt schon“, lächelte der Detektiv und schaute sich im Raum um, auf der Suche nach seiner jüngeren Schwester.

Nachdem er sie nirgends erblicken konnte, fragte er schließlich bei seiner Mutter nach: „Weißt du, wo Kasumi ist? Sag mir jetzt bitte nicht, dass sie auch verschlafen hat! Mich immer kritisieren, dass ich so spät ins Bett gehe und dann nicht früh auf-“

„Du solltest nicht von dir auf andere schließen, Heiji-kun“, ermahnte Kazuha lachend, die sich die gesamte Zeit im Hintergrund gehalten hatte. Aber diesen passenden Kommentar konnte sie sich einfach nicht verkneifen. Viel zu schön war es zu sehen, wie ihr Gastbruder reagieren würde!

Dieser hatte sich umgedreht und seine Augen zu Schlitzen gezogenen.

Heiji verzerrte sein Gesicht und wedelte ein wenig mit den Händen herum – man konnte ihm nur zu gut ansehen, dass er in diesem Moment am liebsten etwas erwidert hätte! Aber trotzdem konnte er sich noch zurückhalten!
 

„Kasumi ist schon früher gegangen, da sie vor der Schule noch Noriko einen Krankenbesuch abstatten wollte. Ihr ist wohl gestern im Unterricht schlecht geworden und nach Hause gegangen“, antwortete Shizuka schmunzelnd.
 

„Ich möchte ja nicht stören, aber ich glaube, wir sollten langsam in die Pötte kommen, sonst lässt uns Frau Takashi die erste Stunde vor der Tür verbringen“, bemerkte die Australierin tief ausatmend, denn sie konnte sich schon die Sprüche ihrer Klassenlehrerin und deren Gesicht vorstellen.

Ein ähnliches Gesicht wie die 17-Jährige zog auch Heiji in dem Moment, denn der Westjapaner hatte seine Lehrerin bereits in dieser Form gesehen, schließlich hatte er auch schon vor Kazuhas Ankunft ein Hang zur Verspätung gehabt…
 

„Und wir sind doch zu spät gekommen!“, seufzte Kazuha genervt, während sie sich an der Wand neben der Tür ihres Klassenzimmers lehnte.

Sie hatte es befürchtet!

Die zwei Oberschüler waren doch tatsächlich zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen – und das lediglich ein paar Minuten!

Aber an Frau Takashis Strafe führte kein Weg vorbei und somit durften sie nun die restliche Stunde auf dem Flur verbringen.

„Ist doch nichts Neues!“, erwähnte Heiji gelangweilt, während er an der Wand gelehnt seine Arme vor seinem Oberkörper verschränkte.

„Für dich vielleicht, du bist es schließlich gewöhnt, öfters zu spät zu kommen! Ich aber war bisher immer pünktlich zum Unterricht erschienen!“, stellte die Australierin entsetzt fest und warf ihren Klassenkameraden strafende Blicke zu.

Eine peinliche Stille trat zwischen den zwei Streithähnen ein und nachdem Heiji keine Anstalten gemacht hatte zu antworten, atmete das Mädchen erstmals tief aus, bevor sie die Frage stellte, die sie schon die letzten Nächte über beschäftigt hatte: „Hast du eine Ahnung, was mit ‚Vorzeit’ gemeint sein könnte?“

„Das hat Kasumi dir verraten, stimmt’s?“, entgegnete der Westdetektiv gelangweilt, musste aber kurz danach anfangen zu grinsen. „Ich muss dich leider enttäuschen: ich habe keine Ahnung. Zwar habe ich eine Vorahnung, aber die kann unmöglich zutreffen.“

Schnell wurde Kazuha hellhörig. „Welche Vorahnung? Und warum kann sie nicht zutreffen?“, sprach die 17-Jährige direkt ihre Gedanken aus, worüber ihr Gastbruder begann zu schmunzeln.

„Das wüsstest du wohl gerne!“, scherzte Heiji, während er ein wenig in der Vergangenheit schwelgte. Kazuha indessen blickte ihn neugierig an und hoffte, bald eine Antwort zu erhalten. Immerhin hatte die Frage sie schon so lange beschäftigt, da wollte sie einfach nicht mehr länger warten!
 

„Kazuha…“

Anfangs noch an die Decke starrend blickte Heiji nun direkt in die grünen Augen seiner Gesprächspartnerin.

„Du hattest mir doch an dem Freitag, bei unserem ersten Treffen, erzählt, dass du in Osaka aufgewachsen und bis zu deinem siebten Lebensjahr auch hier zur Schule gegangen bist, oder?“, vergewisserte sich der Westjapaner, worauf Kazuha leicht irritiert nickte. Auch wenn sie nicht verstand, warum er sie das fragte, wäre es wohl das Beste, einfach mal zuzustimmen!
 

Nachdenkend wandte Heiji seinen Blick zum Fenster, aus dem man eine wunderbare Aussicht auf den gesamten Hof der Oberschule hatte.

Gespannt wie ein Flitzebogen wartete Kazuha die Schlussfolgerung ihres Mitschülers ab, der plötzlich aus der Stille heraus leicht lachte.

„Ja, meine Vermutung kann unmöglich zutreffen!“, wiederholte der Osakaer.

„Und warum nicht?“, hinterfragte Kazuha leicht schmunzelnd. Immer wieder harkte und fragte sie ununterbrochen nach!

‚Ich werde es schon noch aus ihm herausbekommen, entweder auf die sanfte oder auf die harte Tour!’, schwor sich Kazuha fest entschlossen ihren Willen durchzusetzen.

Allerdings schein das Mädchen die Rechnung ohne Heiji gemacht zu haben, denn jener blieb standhaft und schwieg wie ein Grab. Er wollte um jeden Preis verhindern, mit der Sprache herauszurücken!

Um abzulenken, wäre eine Methode, ein anderes Thema zu beginnen. Dies aber verwarf Heiji schnell, denn er wusste genau, dass seine Gastschwester darauf nicht hereinfallen würde – dafür interessierte sie das Thema zu sehr.

‚Na gut’, dachte sich der braungebrannte Junge. ‚Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit vom Thema abzulenken!’
 

„Es kann auf jeden Fall nicht stimmen, von daher ist es auch nicht nötig, dir davon zu erzählen“, erklang nun Heijis arrogante und besserwisserische Stimme, womit er versuchte Kazuha zu reizen und sie innerlich zum Kochen zu bringen. Dieser Plan ging auch gänzlich auf!

‚Als würde ich ihr erzählen, was vor neun Jahren vorgefallen ist!’, dachte sich der Detektiv, während er grinsend das linke Auge zukniff und Kazuha seine Zunge provokativ herausstreckte.

Heijis Absicht, vom eigentlichen Thema abzukommen, schien Erfolg zu haben, denn Kazuha vergaß anscheinend ihre Fragerei und ging auf seine Stichelei ein.

„Weißt du, wie sehr ich dein Grinsen hasse?“, fragte die 17-Jähige rhetorisch mit einem sarkastischen Lächeln im Gesicht.

„Und weißt du, wie sehr ich es liebe, dich auf die Palme zu bringen?“, stellte der Westjapaner die Gegenfrage, wobei sein Gegenüber kichernd antwortete: „Und wie! Ich bekomme es nämlich seit einer Woche ununterbrochen zu spüren und ich bin es bereits seit Ewigkeiten satt!“

„Dann habe ich ja alles richtig gemacht!“, funkelte Heiji Kazuha leicht wütend an.
 

Gerade wollte die 17-Jährige etwas erwidern, ihm einen Spruch oder desgleichen entgegenhalten, als die Schulglocke ertönte und beide schnurstracks inne hielten.

Kaum endete das Läuten, füllten sich die Gänge schon mit Schülern und die zuvor Streitenden standen – in ihrer Haltung versteinert – stumm in der Gegend herum.
 

Heiji jedoch machte keine weiteren Anzeichen, seine Klassenkameradin weiterhin zu ärgern, sondern ging in Richtung Klassenraum, wobei er, seinen Blick auf den Boden gerichtet, schweigend an Kazuha vorbeilief.

„Ich gehe ins Klassenzimmer! Ich habe keine Lust länger als nötig meine Zeit hier auf dem Flur zu verbringen“, informierte der braungebrannte Junge kurz über sein Vorhaben und verschwand direkt in den besagten Raum – Kazuha allerdings blieb noch eine kurze Zeit auf dem Flur stehen.

Man hörte sie noch etwas Unverständliches murmeln, bevor sie ebenfalls den Klassenraum betrat.

Dort wurde sie auch sogleich von Shina empfangen und natürlich auch ausgefragt, warum sie heute zu spät gekommen wäre. Seufzend begab sich die Austauschschülerin, von ihrer Freundin gefolgt, an ihren Sitzplatz.

Obwohl die beiden Mädchen sich erst seit einer Woche kannten, verstanden sie sich sehr gut und konnten dem anderen sogar Probleme anvertrauen.

Für Kazuha stand es bereits fest, dass Shina einfach ihre beste Freundin in Japan war, auch wenn sie noch Freundschaften mit ein paar anderen in ihrer Klasse geschlossen hatte!
 

„Ach, daran ist allein mein liebevoller Gastbruder Schuld! Er hat mal wieder verschlafen!“, erzählte Kazuha nochmals seufzend, während sie dem Kopf auf ihre Arme legte und diese sich auf dem Tisch abstütze.

Die Streitereien mit Heiji gingen ihr nicht nur gehörig auf den Zeiger, nein, sie waren auch nervenaufreibend und kosteten sie eine Menge Kraft – Kraft, die sie ihrer Meinung nach in wichtigere Dinge investieren könnte.

Aber am meisten befürchtete sie, dass sich ihre Streitereien bis zu ihrer Abreise im nächsten Sommer keineswegs verbessern würden.

Kazuha schwelgte noch ein paar Momente in Erinnerungen, bevor sie flüsternd weiter sprach: „Ich wünschte, wir würden uns besser verstehen! Warum müssen wir uns immer wieder streiten? Ich habe keine Ahnung, wieso es immer zu einer Streiterei führt?! Wie gerade eben: zuerst unterhalten wir uns – noch ganz friedlich! Dann verharren wir in einem Thema und irgendwie fängt einer an, etwas zu sagen, was den anderen zu einem Kommentar zwingt, den der andere wiederum falsch versteht und leicht bissig antwortet!“

Sie atmete einmal tief aus, redete im Anschluss aber direkt weiter: „Ich meine, es ist doch nicht normal, dass wir nicht einmal eine Schulstunde überstehen, ohne kurz davor zu sein, uns die Köpfe einzuschlagen, oder?!“

Die ganze Zeit über hatte Shina aufmerksam zugehört und nickte nun ihrer Freundin zustimmend zu. Sie konnte der Australierin ansehen, dass die Konflikte ihr an die Substanz gingen.
 

Nachdem die Austauschschülerin ihrer Freundin noch von dem Gespräch, das sie mit dem Detektiv gerade eben auf dem Flur geführt hatte, und anderen Problemen erzählt hatte, herrschte Stille, in der keiner der Mädchen irgendeinen Mucks machte.

Beide schienen so sehr in ihren Gedanken vertieft zu sein, dass sie lange Zeit einfach nur in ihrer Stellung verharrten.
 

„Heiji-kun ist solch ein Idiot!“, warf Kazuha nach langem Schweigen dann ein, worauf Shina allerdings leicht lachen musste.

„Na ja, Kazuha-chan. Da bist du hier aber die Einzige, die das denkt! Glaub mir, jedes Mädchen an dieser Schule würde alles dafür geben, an deiner Stelle zu sein! Schließlich bist du jeden Tag mit dem beliebtesten Jungen hier zusammen! Du nimmst an seinem Freizeit- und Familienleben teil, du unternimmst Touren mit ihm und du kannst dich so oft wie nur möglich mit ihm unterhalten. Ich versichere dir, dass die meisten sich wünschten, in deiner Haut zu stecken!“, schwärmte Shina begeistert, während sie sich alle aufgelisteten Situationen vorstellte.

„Ach, wirklich? Dann können sie ja alle seine Gastschwestern werden, während ich dafür bei ihnen einziehe! Wenigstens müsste ich ihn dann nicht mehr zu Hause ertragen!“, stellte die Austauschschülerin leicht verzweifelt fest.

„Das einzig Dumme wäre, dass ich Shizuka, Heizo und Kasumi nicht mehr sehen würde. Die drei sind alle so freundlich und versuchen stets mir immer alles Recht zu machen! Wäre da nur nicht Heiji-kun!“
 

„Hey, Kazuha-chan!“, riefen drei Mädchen die Australierin, worauf die Angesprochene und ihre Freundin sich zu der kleinen Gruppen umdrehten, die auf die zukam.

„Ah, guten Morgen, Yoko!“, grüßte Kazuha ihre Freundin, die mit großen Augen nun vor ihr stand.

Besorgt sprach sie den Gedanken aus, den einige im Raum schon seit dem Beginn der Stunde im Kopf hatten: „Was war denn gerade los?“ „Ist irgendetwas heute Morgen bei dir passiert?“, fragte ein anderes Mädchen namens Asami, das ebenfalls mit einem besorgten Gesichtsausdruck auf die Antwort der 17-Jährigen wartete.

Heftig schüttelte diese ihren Kopf und wedelte mit ihren Händen aufgebracht vor ihrem Körper herum – bloß keine Missverständnisse!

„Nein, nein! Das seht ihr falsch!“, lachte Kazuha ein wenig, „Heiji-kun hat einfach ein wenig verschlafen und deswegen sind wir ein paar Sekunden vor Unterrichtsbeginn erst angekommen!“

Erleichternd seufzten die Mädchen, als sie gehört hatten, dass ihrer Freundin nichts zugestoßen war. Sie hatten sich schon das Schlimmste ausgemalt!

‚Irgendwie süß’, dachte sich Kazuha, nachdem sie die Reaktionen ihrer Klassenkameradinnen bemerkt hatte. ‚Sie haben sich wirklich Sorgen gemacht.’
 

„Ach ja, Kazuha-chan!“, unterbrach Yoko aufgeregt die Gedanken der Brünette.

„Kennst du das Tanabata-Fest?“, kam es wie aus der Pistole geschossen aus ihrem Mund, denn sie konnte einfach nicht abwarten, ihr diese Frage zu stellen.

Obwohl Kazuha nicht darauf eingestellt war, antwortete sie spontan: „Ja klar! Aber…was ist damit?“

„Na ja“, sprach nun auch wieder Shina, die wusste, auf was ihre Klassenkameradin hinauswollten. „In Sendei wird das Tanabata-Fest nicht jedes Jahr am siebten Juli gefeiert – wie es eigentlich üblich ist –, sondern einen Monat später.“

In der Runde nickten alle Mädchen zufrieden, während Kazuha nur leicht verdutzt zu Shina schaute. Von diesem Fest hatte sie zwar schon gehört und auch einige Male mitgefeiert, doch dass die Festlichkeiten in der nördlichen Stadt einen Monat später stattfanden, war ihr fremd.
 

„Aha und was hat es damit auf sich? Ich meine, der siebte August ist doch schon seit gut drei Wochen vorbei.“, entgegnete die Brünette, worauf ihre Freundinnen erstmals ihre Lippen zu einem breiten Grinsen verformten.

‚Was ist denn mit denen los? Habe ich etwa etwas Falsches gesagt?’, fragte sich die Australierin, wobei sie nach ein paar Sekunden eher das Gefühle verspürte, die Mädchen führten etwas im Schilde.

„Du musst wissen, Kazuha-chan, für die Festtage in Sendei war vor drei Wochen ein starkes Erdbeben angekündigt, weswegen man die Veranstaltungen verschoben hatte“, berichtete das schwarzhaarige Mädchen Hitomi, das direkt neben Yoko stand und ihre Hände nun auf Kazuhas Tisch abstützte.

„Genau! Durch das vermeintliche Erdbeben mussten sämtliche Planungen neu erstellt werden und deswegen…“, unterbrach Yoko sich selbst und atmete noch einmal tief aus, um der folgenden Aussage anscheinend mehr Ausdruck zu verleihen.

„…und deswegen ist das Tanabata-Fest in Sendai nun dieses Wochenende!!!“, riefen nun alle Mädchen um Kazuha herum mit einer solch begeisterten und aufgeregten Stimme, dass sie nun auch breit grinsen musste.

„Okay…!“, kam es knapp aus Kazuhas Munde. Sie wusste in diesem Moment einfach nicht, was sie sonst anderes sagen sollte.

„Wir hoffen doch, dass du dieses Wochenende Zeit hast?“, fragte Shina mit einem leicht flehenden Ton, wobei sie Kazuha mit Hundeblicken dazu überreden wollte, zuzustimmen.

Obwohl das Mädchen eigentlich vorhatte, am Wochenende endlich mal ihren Freundinnen aus Sydney Briefe und ein Paket zu schicken und noch anderer Kleinkram zu erledigen hatte, entschied sie sich schnell dafür, mit ihren Klassenkameraden wegzugehen und mit ihnen die freien Tage zu verbringen.

Als die drei Mädchen Kazuhas Antwort gehört hatten, brach ein kleiner Freudeschrei aus, durch den sie sich mit ihren Handflächen die Ohren zuhielt.

Nach einigen Sekunden normalisierte sich die Lautstärke auch wieder und die Australierin blickte breit grinsend aus dem Fenster.

‚Hm, komisch…sie scheinen sich wirklich zu freuen, dass ich mitkomme. Na ja, das Paket kann ich auch noch wann anders verschicken, schließlich ist das Tanabata-Fest nicht alle Tage!’, vertröstete sich die Austauschschülerin, als sie plötzlich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Shina sie mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck von der Seite anblickte.

Auch ohne Worte wussten beide, was der jeweils andere in diesem Moment dachte oder sagen wollte.

Auf einmal verstummten jedoch die drei Mädchen, die bis dahin fröhlich wichtigere Dinge abgesprochen und beschlossen hatten und sprachen ein Thema an, das bei keinem Ausflug fehlen durfte: Jungs!!!

„Wie sieht’s aus? Sollen wir nicht ein paar fragen, ob sie nicht Lust hätten uns zu begleiten?“, wollte Yoko an die Mädchengruppe gerichtet wissen, wobei sie währenddessen in der Klasse umherblickte und grinsend nach möglichen Kandidaten Ausschau hielt.

„Na klar! Mit den Jungs wird die ganze Sache doch viel interessanter! Wer weiß, was alles so passiert?! Außerdem hätten wir dann auch Mitfahrgelegenheiten, das heißt, wir brauchen nicht mit dem Zug fahren!“, warf Hitomi noch mit ein und tat es ihrer Freundin gleich, indem sie sich ebenfalls überlegte, welchen Jungen man einladen könnte!

In ihrem Sinne war der Typ Junge, der kein Angeber oder Macho war, allerdings auch Humor besaß und immer wieder kleine Scherze auf Lager hatte, um die ganze Atmosphäre aufzulockern!
 

Inzwischen war Shina eine gute Idee gekommen, durch die ihre Freundin ihr Problem aus der Welt schaffen konnte: „Hey, Kazuha-chan!“, flüsterte die Osakaerin ihrer Klassenkameradin zu und stieß sie leicht in die Seite, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

Erst als sie diese erhalten hatte und mit Kazuha ein wenig abseits gegangen war, sprach sie leise weiter: „Ich habe ein Idee. Wie wär’s wenn du Kano-kun fragen würdest, ob er nicht mitkommen möchte?“ „Was? Daiki-kun? Wozu denn?“, antwortete die 17-Jährge erschrocken und wartete gespannt die Begründung ihrer Freundin ab.

„Denk doch mal nach…seit er und Hattori-kun auf der Mittelschule waren, sind die beiden in einer Klasse und beste Freunde. Praktisch unzertrennlich! Die zwei vertrauen sich wichtige Geheimnisse an und reden auch über ihre Probleme!“, erzählte die Japanerin und wartete wegen Kazuha einen Augenblick ab, bevor sie fort fuhr: „Wenn Kano-kun mitkommen würde, könntest du ihn fragen, ob er nicht weiß, was mit Hattori-kun los ist oder was du machen könntest, damit ihr beide euch vertragt.“

Für einen kurzen Moment trat Schweigen zwischen den Mädchen auf, in der die Brünette den Plan ihrer Freundin nochmals durchging.

Je länger Kazuha über diesen Vorschlag nachdachte, desto mehr gefiel ihr dieser! Letztendlich stimmt sie fröhlich ihrer Klassenkameradin zu und nickte ihr zustimmend zu.

„Das ist keine schlechte Idee! Dann wüsste ich vielleicht, wie ich einer Streiterei mit ihm aus dem Weg gehen könnte! Außerdem könnte ich ihn noch fragen, was Heiji-kuns ‚Vorahnung’ ist! Stell dir vor, er wollte mir partout nicht sagen, was sich vor zehn Jahren ereignet hat! Bestimmt irgendetwas Wichtiges, was ich nicht erfahren soll“, schmollte Kazuha ein wenig herum, woraufhin Shina anfing zu kichern. Ja, das könnte sie sich gut vorstellen!
 

„HEIJI-KUN!“, kreischten die drei Mädchen mit lauter Stimme herum, die jeden Toten hätten auferstehen lassen.

Shina und Kazuha stoppten ihr Gespräch und blickten zu ihren Klassenkameradinnen, wie sie zu dem Detektiv und seinem Freund eilten, die sich auf ihren Tischen sitzend ebenso unterhalten hatten.

Leicht verwirrt schaute Heiji zu der Mädchengruppe, die auf ihn zugestürmt kam.

„Heiji-kun, am Wochenende ist doch das Tanabata-Fest in Sendai, das wegen des angekündigten Erdbebens verschoben werden musste. Wir wollten dort am Samstag einen Trip hinmachen und uns da das Fest ansehen. Willst du nicht mitkommen? Es wird bestimmt lustig!“, berichtete Hitomi aufgebracht ihr Vorhaben und hoffte wie ihre Freundinnen inständig, dass der braungebrannte Junge zustimmte und mit ihnen fahren würde.

Ihre Hoffnungen musste er allerdings zerschlagen.

„Tut mir Leid, ich passe! Ich habe am Wochenende noch einiges zu erledigen und daher keine Zeit. Vielleicht beim nächsten Mal“, vertröstete Heiji die drei Mädchen, die nun ausgiebig seufzten und betrübt von dannen zogen.
 

Kazuha, die das Geschehen schweigend beobachtet hatte, musste sich zusammenreißen nicht loszulachen.

Zwar war es ihrer Meinung nach ein bisschen fies, gerade in diesem Moment zu lachen, weil es den Japanerinnen nicht gut ging, allerdings war der plötzliche Stimmungswandel von Freude und Trauer zu lustig!

Von hinten kam die Australierin auf ihre Freundinnen zu, um sie ein wenig zu trösten und aufzubauen.

„Kommt schon! Ich kann verstehen, dass ihr etwas geknickt seid, weil Heiji-kun nicht mitkommt, aber denkt positiv! Wir werden bestimmt auch ohne ihn Spaß haben! Wegen eines Jungens werden wir uns doch den schönen Ausflug nicht verderben, oder?“, versuchte die Brünette mit lauter Stimme ihre Mitschülerinnen aufzumuntern.

Und anscheinend half ihre Ermutigung auch, denn nun saßen die drei Mädchen wieder gut gelaunt an ihren Tischen und stimmten der 17-Jährigin nickend zu.

„Stimmt! Wegen eines Jungen werden wir doch nicht Trübsal blasen, habe ich nicht Recht?“, versicherte Yoko motiviert und blickte ihre Gegenüber an, die ebenfalls einen willensstarken Gesichtsausdruck zeigten.

„Aber…es ist Heiji-kun“, begann Asami jedoch wieder zu schmollen.

„ASAMI!“, ermahnten ihre beiden Freundinnen sie allerdings laut, um den Kummer schnell zu vertreiben.

Lächelnd schüttelte Kazuha den Kopf, wandte sich dann aber von der Gruppe ab. Sie hatte ja noch etwas vor und damit wollte sie nicht lange warten.
 

„Hey, Daiki-kun!“, tippte die Australierin den besten Freund ihres Gastbruders auf seine linke Schulter an, worauf dieser sich von Heiji abwandte und sich zu dem Mädchen umdrehte. Als er sie erblickt hatte, war er etwas verwundet, was Kazuha wohl mit ihm besprechen wollte.

„Was möchtest du?“, fragte der 17-Jährige seine Gesprächspartnerin interessiert.

Diese redete auch nicht lange um den heißen Brei herum, sondern sprach ihre Gedanken und Vorhaben spontan aus: „Ich weiß nicht, hast du gerade mitbekommen, was Yoko-chan und die anderen Heiji-kun gefragt haben?“

Grinsend nickte der Basketballer nur. Natürlich hatte er das Theater mitbekommen, immerhin stand er direkt neben seinem Freund!

„Na klar habe ich das mitkriegt!“, versicherte der Osakaer der Grünäugigen, die anfangen musste zu lachen.

„Das war vielleicht was! Erstmal kamen sie aufgebracht an und dann verschwanden sie mit ganz traurigem Blick!“

Kazuhas Lachen wurde immer lauter. Das war auch kein Wunder, denn Daiki machte während er sprach die Gesichtsausdrücke der Mädchen nach und das so treffend, dass sich die Australierin sogar krümmen musste vor Lachen.

Grinsend betrachtete der 17-Jährige das Mädchen und konnte sich ebenfalls ein kleines Lachen nicht verkneifen, aber dies lag auch eher an Kazuha, als an seinem Scherz.

„Aber Spaß mal bei Seite: was wolltest du eigentlich von mir?“, hinterfragte der Osakaer nun neugierig, als er merkte, dass Kazuha wieder mit ihrem reden konnte.

„Ach ja, es ist so: wir fahren ja am Wochenende nach Sendai und ich wollte dich fragen, ob du Lust hast mitzukommen?“, fragte die Jugendliche intuitiv ihren nun verwunderten Mitschüler.

Man konnte ihm anmerken, dass er sehr verblüfft war, immer hin hatte er erstens nicht viel mit Kazuha zu tun und zweitens war er einfach nicht darauf eingestellt, dass ausgerechnet sie ihn fragen würde, ob er Lust hätte sie zu begleiten!

Einige Sekunden verstrichen, bevor Daiki seiner Gegenüber antwortete: „Äh…soweit ich weiß habe ich am Wochenende Zeit, ja…“

Innerlich machte Kazuha Luftsprünge! Huhu, jetzt konnte die Reise wirklich beginnen!

Dass die Australierin ganz aus dem Häuschen war, bemerkte nicht nur Daiki, sondern auch Heiji, der über diese Tatsache nicht so begeistert war wie sein Freund.

Ihm passte die Geschichte überhaupt nicht in den Kram und das war auch sichtbar.

Zwar sagte der Detektiv kein Wort, jedoch konnte jeder ihm dies ansehen.

‚Warum hat die dumme Gans ihn gefragt? Sie benehmen sich so, als würden sie sich schon Ewigkeiten kennen! Dabei hatten die beiden nie wirklich etwas miteinander zu tun! Und außerdem: sie hat abartig viel über Daikis Witze gelacht! Arg!’, regte sich Heiji innerlich auf und kämpfte hart mit sich selbst, um seinen Gefühlen nicht Ausdruck zu verleihen.
 

In der Zwischenzeit unterhielten sich Daiki und Kazuha interessiert weiter, wobei sie immer wieder mal lachen, entweder weil der Junge wieder einmal einen passenden Witz gebracht hatte oder weil das Gesprächsthema einfach lustig war.

Die Atmosphäre war insgesamt sehr locker, bis Heiji mitten in dem Gelächter der zwei lautstark verkündete: „Ach, ich fahre doch mit nach Sendai!“

„Juhu!!!“, schrieen die Mädchen auf. „NEEEEIN!“, stöhnte Kazuha genervt.

Diese Aussage hatte die Stimmung aller Beteiligten schlagartig geändert.

Während die drei Mädchen nun lauthals vor Freude kreischten und sich wieder dran machten, neue Pläne zu schmieden, starrten Daiki und Kazuha den Oberschüler mit erstauntem und leicht entsetztem Gesichtsausdruck an – dies traf jedenfalls auf Kazuha zu!

„Sag mal, warum willst du jetzt urplötzlich doch mitkommen?“, erkundigte sich die Australierin genervt, der das Verhalten ihres Gastbruders unverkennbar auf den Geist ging.

„Ja! Hattest du nicht eben noch etwas anderes gesagt?! Warte…ich zitiere: ‚Tut mir Leid, ich passe! Ich habe am Wochenende noch einiges zu erledigen und daher keine Zeit. Vielleicht beim nächsten Mal!’ Das waren deine Worte! Na, alle Pläne so schnell über Bord geworfen?“, hinterfragte Daiki grinsend und schaute abwechselnd von seinem Freund zu der neuen Mitschülerin.

Er konnte sich bereits denken, wie Heijis plötzlicher Meinungsumschwung zu Stande kam und womit er zusammen hang. Die einzige Erklärung war ein Wort.

‚Eifersucht! Heiji ist eifersüchtig!’, begründete sich Daiki das Verhalten seines Freundes und musste innerlich auflachen. ‚Das ich das noch miterlebe! Ein Wunder! Vielleicht ist Heiji ja doch nicht so abnormal bezüglich des anderen Geschlechts und ihm ist doch noch zu helfen? Und wer könnte dies besser, als ich?’

Sich schon gedanklich Pläne ausdenkend, wartete er auf die Antwort des Detektivs ab und hätte sich wegschmeißen können, als er diese schlechte Ausrede gehört hatte.

„Mir ist gerade eingefallen, dass ich die Arbeit auch noch auf nächste Woche verschieben kann“, begründete der Osakaer seine Meinung und kassierte von seinem Nebenstehenden ein breites Grinsen, das er nur zu gut kannte.

Tja, Daiki hatte einen Plan geschmiedet und dieser versprach lustig zu werden!
 

„Ich bin frei! Spiel ab!“, rief Kazuha ihrem Mitspieler Heiji zu, der im Moment im Ballbesitz war und Schwierigkeiten hatte abzuspielen, da seine Teamkollegen gut von den Gegenspieler gedeckt wurden.

Es stand Sport auf dem Stundenplan und da das jährliche Sportfest in eineinhalb Monaten stattfand, musste laut Herr Frenklin eifrig geübt werden.

An diesem Tag wurden die Listen, in die die Schüler sich für die verschiedenen Sportarten eintragen konnten, eingesammelt und ein Plan erstellt, der den Sportlehrern dazu verhelfen sollte, die Jugendlichen intensiver auf das Fest vorzubereiten.

Neben den klassischen Ballsportarten wie Fuß-, Basket - und Baseball oder traditionellen Kampfsportarten, wurden auch andere Disziplinen angeboten, wie zum Beispiel Staffellauf und noch vieles mehr.

Kazuha hatte den Rat ihres Sportlehrers Herr Frenklin befolgt und sich bei Basketball eingetragen. Im Endeffekt war sie sogar sehr froh, sich dafür entschieden zu haben.

Als sie allerdings in die Sporthalle gekommen war und sich in ihre Gruppe begeben hatte, war sie schon ein wenig verblüfft gewesen.

Basketball hatten nicht nur sie, sondern auch ihr Gastbruder, dessen bester Freund Daiki und einige Klassenkameraden gewählt, mit denen sie nicht gerechnet hätte, sie in ihrer Gruppe wieder zu finden.

Als sie Heiji gesehen hatte, hoffte die Australierin inständig, dass sie in dieser Stunde wieder so gut spielen konnten, wie letzte Woche. Das war nämlich ein sehr spannendes und auch anstrengendes Spiel zu Stande gekommen und ihr hatte es viel Spaß gemacht.

Dieses Mal verlief das Spiel allerdings anders.

Kazuha fand sich nach dem Wählen mit Heiji in einer Mannschaft wieder, was sich später als kleines Problem seinerseits herausstellte.

Das Match lief nun seit gut zwanzig Minuten und bisher hatte die Australierin keinen einzigen Ball von dem Jungen erhalten.

Der Spielstand betrug 10:06 für die Kontrahenten und im Moment befand sich Kazuhas Team in der Nähe des gegnerischen Korbes.

Dass Heiji den Ball keineswegs an die Grünäugige abspielen wollte, war vor allem in der jetzigen Situation bemerkbar, denn obwohl Kazuha sich im Gegensatz zu einigen anderen ihrer Mitspieler immer wieder freilief und auch angespielt werden konnte, versuchte Heiji lieber den Ball an eine gedeckten Spielkameraden abzugeben.

Dieser Versuch scheiterte auch aufgrund eines missglückten Passes, wodurch die Gelegenheit für einen Aufsprung sich nun in Luft auflöste und das gegnerische Team ihren Punktevorstand durch den folgenden Korb weiter ausbaute.

„Hey, Heiji! Kazuha-chan hat sich die ganze Zeit freigelaufen! Du hättest sie anspielen können!“, ermahnte Daiki den Spielmacher, der ihn genervt ignorierte und versuchte, sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Nachdem Daiki bemerkt hatte, dass sein Freund ihm zwar zugehört hatte, aber seiner Aufforderung nicht beherzigen würde, stellte er sich immer wieder in seinen Weg, damit er ihn nicht mieden konnte.

„Was ist dein Problem?“, wollte der Jüngere der zweien wissen, um Heiji zu helfen. Dieser allerdings wollte allem Anschein nach die Hilfe seines Kumpels nicht annehmen und wechselte stetig seine Richtung um ihm aus dem Weg zu gehen.

Daiki jedoch ließ sich nicht so leicht abhängen, wie es der Osakaer gehofft hatte, sodass er ihm immer folgte.

Als Heiji aber nach einigen weitern Ansprechversuchen immer noch nicht reagierte, langte es dem Jungen. Er blieb stehen und rief seinem Kameraden hinterher: „Sollen wir sie etwa zum Spielmacher machen?!“

Wie der 17-Jährige es vermutet hatte, reagierte der Detektiv nun endlich, auch wenn er anfangs lediglich stehen geblieben war und schweigend auf in die Ferne schaute.

Dann allerdings drehte er sich geschwind um und brüllte seinem Freund entgegen: „DANN MACH DAS DOCH!“

Die gesamte Sporthalle verstummte mit einem Schlag und alle Blicke wanderten zu Heiji, der wütend zu seiner Getränkeflasche stampfte und aus dieser einen großen Schluck nahm.

Jeder konnte dem Oberschüler seine Wut anmerken. Dies interessierte Daiki jedoch herzlich wenig, weswegen er in seiner Mannschaft nun verkündigte: „Kazuha-chan ist ab sofort unser neuer Spielmacher! Bist du damit einverstanden?“

Er drehte sich zur Brünetten um und wartete ihre Antwort ab, die er nach einigem Zögern schließlich auch durch ein Nicken erhielt.

„Dann können wir ja weiter spielen! Sind alle soweit?“, rief der Braunhaarige durch die Halle und bekam eine einheitliche Bejahung.
 

Nachdem der Sportunterricht geendet hatte, trafen sich Kazuha und Shina noch mal mit Yoko, Asami und Hitomi vor dem Schultor und unterhielten sich über die Reise am Wochenende.

„Also, ich dachte mir das folgendermaßen: wir treffen uns am Samstagmorgen um acht Uhr hier an der Schule und fahren mit den Motorräder der Jungen nach Sendai. Die Veranstaltungen finden meistens sowieso nur am Abend statt, wie zum Beispiel der Markt oder das Feuerwerk. Von daher können wir uns am Mittag noch schön die Stadt ansehen und irgendwo was Essen gehen. Später können wir zu meiner Tante gehen, bei ihr können wir uns nämlich unsere Kimonos anziehen und zum Markt laufen. Dieser ist nur ein Katzensprung von ihrem Haus entfernt!“, erläuterte Asami den bisherigen Ablauf, wobei alle Mädchen damit einverstanden schienen.

„Das ist gut! Dann können wir uns auch noch irgendwo ausruhen nach dem anstrengenden Tag!“, fügte Hitomi lächelnd hinzu.

„Aber sag mal, Asami-chan“, fragte Kazuha aber zögernd nach, „ist es wirklich O.K. für deine Tante, wenn wir bei ihr sind? Schließlich sind wir acht Personen, die bei ihr auftauchen werden! Ist sie damit wirklich einverstanden? Machen wir ihr keine Umstände?“

„Ach was!“, entgegnete die Angesprochene gut gelaunt und winkte lächelnd mit ihrer Hand ab. „Sie freut sich immer, wenn Besuch kommt! Da kann sie mal wieder ihre Kochkünste unter Beweis stellen! Außerdem ist sie sehr froh, dass sie uns helfen kann. Mach dir keine Sorgen, Kazuha-chan: sie freut wirklich, wenn wir zu ihr kommen!“

Erleichtert nickte die Oberschülerin.

„Ich habe aber gehört, dass das Feuerwerk erst um Mitternacht beginnt! Das heißt bis wir nach Hause kämen, wäre es schon spät in der Nacht!“, zog Yoko nun heran und suchte dafür eine mögliche Lösung.

„Ja, das habe ich auch gehört. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, wenn wir in der Nacht noch nach Hause fahren. Wir müssen auch an die Jungs denken, die ja noch fahren müssen! Die werden bestimmt auch müde sein und dann nachts durch die Gegend zu fahren ist auch nicht der Brüller!“, stimmte Shina nachdenklich mit ein.

„Da hast du Recht! Ich könnte ja meine Tante fragen, ob wir bei ihr nicht für die Nacht bleiben könnten. Nach dem Frühstuck am Morgen könnten wir dann auch direkt losfahren“, schlug nach einigen ruhigen Momenten Asami vor, womit sich in der Gruppe jeder anfreunden konnte.

„Genau!“, rief nun auch Yoko, die von diesem Vorschlag Feuer und Flamme war. „Das wäre doch nicht schlecht. Wenn wir am Nachmittag bei ihr sind, stellen wir gleich unser gesamtes Gepäck ab, dann brauchen wir auf dem Markt nicht viel zu schleppen. Das ist doch genial!“

Nachdem alle Mädchen gleichermaßen damit einverstanden waren, beschlossen sie noch am selben Tag ihre Eltern und Asami zusätzliche ihre Tante um Erlaubnis zu fragen.

Nun war der Ablauf am Wochenende perfekt und alle freuten sich ungemein auf den Trip.

Weiter jedoch konnte Kazuha nicht ihren Freundinnen zusammen sein, denn ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass sie so langsam den Heimweg antreten sollte.

„Gehst du nicht mit Heiji-kun nach Hause?“, fragte Shina verwundert nach, nachdem sie gemerkt hatte, dass ihre Freundin bereits gehen wollte.

„Ausnahmsweise mal nicht. Er muss nämlich noch hier bleiben wegen seines Kendotrainings. Das beginnt heute nämlich früher und da lohnt es sich für ihn nicht mehr, wenn er zuvor noch nach Hause geht!“, erklärte die Austauschschülerin das Fehlen ihre Gastbruder und wurde zugleich mit neidischen Blicken angeschaut.

„Ach, Kazuha-chan! Ich beneide dich sooo um Heiji-kun!“, schwärmte Hitomi herum und fand bei ihren zwei Freundinnen die gleiche Reaktion wieder.

Kazuha jedoch sagte dazu nicht, sondern verabschiedete sich von den vieren und machte sich auf dem Weg nach Hause.
 

Dort angekommen nahm sie erstmals eine lange und hieße Dusche, die ihr viel Kraft gab, den restlichen Tag noch sinnvoll auszunutzen.

‚Ach, nach dem Duschen fühlt man sich einfach befreit’, stellte die Brünette fröhlich fest und ging in die Küche, in der bereits Shizuka mit einem zubereiteten Essen auf sie gewartet hatte.

Lächelnd nahm sie das Mädchen in Empfang und befragte es über dessen Schultag.

Während Kazuha das Essen genoss, quatschte sie mit ihrer Gastmutter über viele verschiedene Dinge, die ihnen einfach so eingefallen waren. Sei es ein Artikel in der Zeitung oder eine merkwürdige Begegnung in der U-Bahn.

Natürlich sprach die Grünäugige auch die Reise an, die sie am Wochenende mit ihren Freundinnen unternehmen wollte und erwähnte, dass Heiji ebenfalls mitkommen wollte.

„Natürlich kannst du da mitfahren, Kazuha-chan. In Sendai ist das Tanabata-Fest wirklich außerordentlich schön! Früher war ich da auch öfters, als ich in deinem Alter war“, erzählte Shizuka leidenschaftlich und schwelgte ein wenig in Erinnerung, bis ihre Gesprächspartnerin über ihre Schwärmereien kicherte und sie somit in die Realität holte.

Sie schaute dem Mädchen eine Weile dabei zu, wie es unbeschwert lächelte und fröhlich sein Mittagessen aß.

Bei diesem Anblick fiel ihr auch direkt eine Sache ein, die sie mit Australierin noch besprechen musste.

„Was ich dir noch sagen wollte, Kazuha-chan“, begann die Frau zögernd zu reden. „Heizo und ich, wir wollten uns bei dir entschuldigen!“

Vollkommen verblüfft stellte die Angesprochene auch sogleich die Frage: „Wofür?“

„Dafür, dass wir mit dir nicht so viel unternehmen können. Du bist jetzt seit über einer Woche hier und wir konnten dir bisher nur die nähere Umgebung zeigen.“

„Wie bitte?“, fragte Kazuha eher an sich selbst gerichtet. „Aber…das macht doch nichts! Ich weiß, dass Heizo in seinem Beruf sehr eingespannt ist und deswegen keine Zeit hat, sich ein Wochenende frei zu nehmen. Das macht doch nichts!“

„Aber…“, wollte die Hausfrau erwidern, wurde jedoch direkt von der 17-Jährigen unterbrochen. „Kein ‚aber’! Es gibt wichtigere Dinge, als das Herumreisen hier in Japan! Ich bin zum Beispiel sehr froh, dass ihr mich überhaupt aufgenommen habt! Das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich mich auch noch mal herzlich bedanken!“

Kazuhas kleine Dankesrede hatte die Ehefrau so beeindruckt und rührte sie so sehr, dass sie sie einfach in die Arme schloss.

Einige Momente blieben die zwei in ihrer Umarmung stehen, bis sie sich letztendlich von einander lösten und Shizuka noch mal erstaunt nachfragte, um auch wirklich alles richtig verstanden zu haben: „Und Heiji fährt wirklich mit euch mit?“

Als Kazuha ihr zu nickte, geriet die 42-Jährige ins Nachdenken. Die Tatsache, dass ihr Sohn die Zeit am Wochenende für solch ein Fest verwendet, statt sich – wie es eigentlich üblich war – Tage und Nächte mit Fällen rum zu schlagen.

„Eigenartig. Eigentlich wäre er zu solch einem Fest nicht hingegangen, jedenfalls hat er das bisher niemals getan.“

„Am Anfang meinte er auch, er wäre am Wochenende viel beschäftigt. Dann hat er aber seine Meinung doch geändert“, berichtete Kazuha mit den Schulter zuckend und trank den letzten Schluck ihres Getränks aus.

Ihr war es vollkommen gleichgültig, ob ihr Gastbruder sie und ihre Freunde nun begleitete oder nicht. Schließlich hieß dies ja nicht, dass sie viel mit ihm reden oder unternehmen musste. Sie würde ihren Plan, mit Daiki zu sprechen, durchführen und ansonsten Spaß mit ihren Freunden haben. Genau so wird sie es machen! Und davon konnte sie kein Heiji Hattori abhalten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Kimie_Yashi
2009-05-12T19:04:50+00:00 12.05.2009 21:04
So... habe meine Übungen nun beendet und kann mich voll und ganz deinem KP widtmen, bzw. dem Kommi XD

Oh weh, die arme Kazuha... ja ja, wenn man so in seinem Bettchen liegt und nicht schlafen kann, kommen einem die verrücktesten Gedanken XD

Also wenn Heiji sagt: 'Passt schon!', dann sollte Kazuha spätestens da ihre Beine in die Hand nehmen und losrennen... außerdem wie kommt Heiji darauf, dass seine Schwester so ist wie er? Er ist doch der König der Zuspätkommer, wenn es um Schule geht ^.~ und dann muss er da Kazu auch noch mit hineinziehen... nee nee

ARG warum sagt Heiji es ihr nicht?? MANN!!! <~ mit doppel 'n'
Und dann lässt er das arme Mädchen auch noch auf dem Flur stehen >_<

Kazu ist die Einzige, die denkt, dass Heiji ein Idiot ist? - Es gibt immer ein erstes Mal und einer muss ja damit anfangen XD

JUHU ein Fest *__* und Kazuha & Co. gehen hin *freu* und natürlich wollen die Mädels die Jungs mitnehmen XD
manchmal glaube ich, dass die sich nur verabreden, um die Jungs mitnehmen zu können XP
Yeah! Daiki wird gefragt und kommt mit!!!!!
Der Stummungswandel von Heiji ist allererste Sahne und die Kommentare der Mädchen im Vergleich zu Kazuhas >3 tja, so können die Meinungen auseinander gehen.
Daiki ist ja schlau, was man von Kazu nicht gerade behaupten kann XD

Oh weh... Heiji hat das offensichtlich wirklich in den falschen Hals bekommen... und dann schnauzt er auch noch Daiki an...
Tja, so schnell kann man zum Spielmacher werde XD


Bin ja mal gespannt was auf dem Fest alles so passieren wird, auch wenn ich einen Teil, glaube ich, schon weiß....

Schreib schnell weiter & warte nicht wieder so lange ^.~
*knuddel-sis*
Von:  Schmusemaus
2009-04-15T22:08:05+00:00 16.04.2009 00:08
Hey,
super interessant :) muss ja ehrlich zugeben dass ich an diese FF schon gar nicht mehr gedacht hab *schäm* komm in letzter Zeit nicht mehr so oft dazu hier mal rein zu schauen. Freu mich aber dass du jetzt weiter geschrieben hast. Und ich bin gespannt wie es weiter geht :)

LG
Von:  puschel06
2009-04-14T16:46:48+00:00 14.04.2009 18:46
Bin schon super gespannt, wie's weiter geht :D
Heiji ist Eifersüchtig ...höhö..
Einfach genial ;]

Weiter so...

Von: abgemeldet
2009-04-14T13:38:19+00:00 14.04.2009 15:38
Ah, ich hab mich schon gefragt wanns weiter geht - jetzt gehts weiter und dann gibts auch noch so einen fieses Ende. |D Mann, ey! XDD Ich bestehen darauf zu erfahren wie es weiter geht. >D
Von den ganzen Nebenpersonen wird mir Daiki immer symphatischer. :D Heiji ist eifersüchtig auf ihn, deshalb hat er sich umentschieden. Das war so genial. Ich konnts mir richtig bildlich vorstellen. xDDD
Von:  Cygni
2009-04-14T10:31:37+00:00 14.04.2009 12:31
jaaa alle leiben heiji und kazuha!!
ich wiederhole jetzt sachen aus den vorherigen kommis aber das ist mir egal! der eifersuchtsteil war einfach genial^^

wettten in der vergangenheit waren sie total beste freunde und so und desshalb erzählt heiji das nicht, es ist ihm peinlich, oder sie waren früher ineinander verliebt(so wie man das mit sechs halt sein kann).
das würd auch erklären warum er denkt "als ob ich die das erzählen würde".

isgesamt ein tolles kapi!!
ich freu mich schon auf nächste, da muss sie bestimmt entweder bei heiji oder bei daiki auf dem motorrad mitfahren^^^

lg stellax3
Von: abgemeldet
2009-04-13T19:28:21+00:00 13.04.2009 21:28
Wow, einfach genial geil die Eifersuchtsaktion.^^ Ich muss den anderen beiden da zustimmen, schreib so schnell wie möglich weiter.^^ Bis dahin
Von: abgemeldet
2009-04-13T18:53:28+00:00 13.04.2009 20:53
Oh, die Eifersucht war einfach super!

Schreib weiter!
Von:  IceKazuha113
2009-04-13T17:03:14+00:00 13.04.2009 19:03
ERSTE !!!!!!!!!!!!! ^^

Hi
Also erstmal danke das du mir eine Ens geschickt hast ich bin ja so froh das du wieder weiterschreibst ich war schon echt ein bisschen frustriert weil mir die Geschichte so gut gefällt. naja aber jetzt kann ich ja beruhigt aufatmen^^
Also ich fand das Kapitel echt gut. besonders als heiji dann urplötzlich doch mitwollte nachdem kazuha und daiki sich so gut verstanden haben. Ich sag nur Eifesucht ^-^
naja also es wäre voll lieb von dir wenn du ganz ganz ganz ganz.......ganz bald das neue Kapitel on stellst. ich freu mich schon riesig drauf. Also ran an die tasten , fertig , los!!!!!!!!!!!!

Bis hoffentlich bald
LG IceKazuha113


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