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Alfirin gwend

Unsterbliche Freundschaft
von

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Der Weg nach Minas Tirith

Sie reisten nun schon seit mehreren Monaten durch die Lande Mittelerdes und jeder der sie sah konnte es nur schwer verhindern ihnen mit verwundertem Blick nachzusehen, sobald sie vorüber zogen. Wahrlich, sie waren ein seltsames Gespann, der eine hoch gewachsen und von schöner Gestalt, dessen goldenes Haar ihm lang über die Schultern fiel. Die Saphirblauen Augen glitten steht’s wachsam über das Land, die spitzen Ohren lauschten selbst dem kleinsten Rascheln im Gras, wahr doch sein Gehört weitaus feiner, als das vieler anderen Wesen Mittelerdes. Sein Name war Prinz Legolas Thranduilion, Sohn von Thranduil, dem König der Waldelben des Düsterwaldes.

Der andere der, mit säuerlicher Miene, hinter ihm auf einem Schimmel über die Ebene ritt, war das genaue Gegenteil seines Begleiters. Gimli, Gloins Sohn, vom stolzen Volk der Zwerge, war klein von Gestalt wie alle seiner Art, doch waren seine Muskeln weitaus stärker als die manches Menschen. Seine Augen, deren Farbe an dunklen Bernstein erinnerten, blickten grimmig unter dichten Augenbrauen hervor. Bart und Haare, beide von der Farbe Rotglänzenden Kupfers, wehten im Wind, während seine Hand auf der schweren Axt ruhte, die in seinem Gürtel steckte. Mit der anderen hielt er sich an seinem Begleiter fest, um bei ihrem wilden Ritt nicht vom Pferd zu fallen.
 

Und genau dieses währe ihm fast widerfahren, als das Pferd, durch seines Reiters Hand geführt, plötzlich im vollen Lauf stehen blieb. Als der erste Schreck vergangen war, grummelte der Zwerg sofort voller Wut los: „Was, bei meinem Barte hat dich geritten, Elb! Fast wäre ich vom Pferd gefallen!“ Mit einem leicht amüsiertem Gesichtsausdruck wandte sich der Reiter seinem Begleiter zu, meinte dann jedoch Entschuldigend: „Verzeih, mellon nín*. Doch ich hielt, weil dort jemand auf uns zukommt.“ Verwundert sah der Angesprochene an dem anderen vorbei und entdeckte auch bald eine Gestalt, die wild mit den Armen winkend, auf sie zu gerannt kam. Nur kurze Zeit später war sie bei ihnen Angelangt. Es war ein Mann mittleren Alters, seine einfache Kleidung und die Mistgabel die er bei sich trug, zeichneten ihn als Bauern aus. „Edle Herren! Verzeiht wenn ich euren Ritt störe, doch ich sah das ihr auf den Gebirgspfad nach Minas Tirith zuhaltet und wollte euch warnen!“ „Warnen? Wovor? Etwa vor den Bergziegen?“ „Gimli, ich bitte dich, zügle deine Zunge!“ „Edle Herren, wählt einen anderen Weg in die Stadt, ich bitte euch! Schon seit Wochen hören wir, die wir zu Füßen der Berge leben, das donnernde Heulen… der Nurog!“ Mit einem Schlag wurde das Gesicht des Elben ernst. Seinen Begleiter schien diese Nachricht jedoch nicht weiter zu erschrecken. Doch Legolas schien nachdenklich. „Habt Dank für eure Warnung, doch der Tag ist noch jung, und die Kreaturen vor denen ihr uns zu warnen sucht, kommen erst in der Dämmerung hervor. Habt trotzdem Dank für Eure Besorgnis.“ Er nickte dem Mann nach Elbenart zu, dann gab er dem Pferd die Sporen. Erst als sie das Weiße Gebirge erreicht hatten, lies er das Tier in leichten Trapp fallen, so das es seinen Reitern möglich war die Umgebung besser zu betrachten.
 

Sie waren nun schon lange gemeinsam gereist, seit der eine Ring in den Flammen des Schicksalsberges vernichtet wurde und Frieden in Mittelerde einkehrte. Sie hatten sich ein versprechen gegeben, gemeinsam die stillen Wälder von Fangorn zu durchstreifen und daraufhin die unglaubliche Schönheit der Glitzernden Grotte zu bewundern. Beides hatten sie nun hinter sich gelassen und beide Gefährten hatten einen Teil dessen in ihrem Herzen aufnehmen können, was dem jeweils anderen so wichtig war. Gimli hatte die unglaubliche Ruhe der tiefen Wälder genießen und die ’Stimme des Waldes’, wie die Elben es nannten, hören können. Legolas indessen hatte erkannt, welche unglaubliche Schönheit in den Tiefen von Helms Klamm, in Gestalt der schönsten Kristalle und Edelsteine von ganz Mittelerde, verborgen liegt.

Nachdem sie ihre gegenseitigen Versprechen eingelöst hatten beschlossen sie jedoch, nicht sofort in ihre jeweilige Heimat zurückzukehren, sondern einer alte Einladung ihres Freundes Aragorn, dem König von Gondor, zu folgen und ihn in der Hauptstadt Minas Tirith zu besuchen. Auch wollten sie nicht den einfachen Weg am Fluss entlang nehmen, sondern um das Weiße Gebirge herum reiten, um die weiten Ebenen von Gondor durchstreifen und bewundern zu können. Nun waren sie an einem schmalen Stück des Weißen Gebirges angekommen der sie noch von ihrem Ziel trennte.
 

Einige Tage ritten sie nun durch das felsige Gelände, einige Male hatten sie in einer Höhle nahe des Weges Rast gemacht und jedes Mal hatte Legolas darauf bestanden, Nachtwache zu halten. Gimli lies ihn, nach anfänglichen Wortgefechten, schließlich gewähren, wunderte sich jedoch über das verhalten des Elben. Zwar wusste er, dass das Volk der Elben vorsichtig war, doch Legolas schien regelrecht besorgt, ja fast schon verängstigt. Im Augeblick aber hatte Gimli dies alles vergessen, er genoss es durch die zerklüfteten Berge zu reisen, fühlte er sich als Zwerg doch in der Nähe dieser am wohlsten. Der Elbenprinz jedoch schien in Gedanken versunken, was seinem Freund nicht verborgen blieb. „Legolas? Was beschäftigt dich mein Freund?“ Einen Augenblick herrschte Schweigen, ehe der Elb zu sprechen begann. Doch hielt er seine Stimme gesenkt, so als fürchtete er gehört zu werden. „Sie sind hier…“ „Wer?“ Alarmiert griff Gimli nach seiner Axt. Legolas lies das Pferd anhalten. Schweigend sah er sich um, lauschte jedem noch so kleinen Geräusch. Auch Gimli sah sich um, konnte jedoch nichts beunruhigendes Entdecken, das schweigen seinen Gefährten jedoch beunruhigte ihn umso mehr. „Wer… Wer ist hier, Legolas?“, wiederholte er seine Frage, nun schon merklich leiser. „Die Nurog…“ Gimli sah seinen Freund wütend an. „Und wer, bei allen Schätzen der Erde, sind diese ’Nurog’ von denen schon der Bauer gesprochen hat?“ Nun wandte sich der Elb zu seinem Gefährten um, einen fragenden Blick auf ihn werfend. „Hast du etwas noch nie von den Nurog, den ’Wolfsbären’ gehört?“ Gimli schüttelte den Kopf. „Hätte ich das sollen?“ „Allerdings. Zumal sie nicht ganz so ausgestorben zu sein scheinen wie alle dachten.“ Plötzlich rollte ein Stein den Berg herunter. Sofort zielte Legolas mit seinem Bogen in die Richtung, doch es war nichts zu sehen. Einen Augenblick hielt er inne, dann atmetet er erleichtert auf und lies die Waffe sinken. Noch einmal schaute er sich um, dann trieb er das Pferd voran, welches jedoch immer mehr Probleme hatte sich durch das felsige Gelände zu kämpfen. Schließlich stiegen die Freunde ab und setzten ihren Weg zu Fuß fort, Legolas an der Spitze, stets nach möglichen Gefahren Ausschau haltend, Gimli, das Pferd führend, direkt hinter ihm.
 

Sie befanden sich nun in einer engen Felsenschlucht in der sie, durch das viele, lose Gestein welches hier lag, nur schwer vorankamen. Rechts und Links ragten die hohen Felswände empor, immer wieder von kleineren Vorsprüngen unterbrochen, hinter denen sich sicherlich die ein, oder andere Höhle verbarg. Grummelnd ging der Zwerg weiter, erbost darüber, dass er immer noch nicht erfahren hatte, was es mit den Wolsbären auf sich hatte. Und es gab noch eine Frage die ihn beschäftigte. „Sagt mir, Herr Elb, wenn diese, … diese ’Wolfsbären’, doch anscheinend so gefährlich sind, warum haben wir dann nicht den Rat des Mannes befolgt und einen anderen Weg genommen?“ Legolas blieb stehen „Weil jeder andere Weg ein Umweg gewesen währe.“ „Ach!“, schnaubte der Zwerg verächtlich, „Und der ganze Weg um das Gebirge herum war keiner?“ Soeben wollte der Elb antworten als er plötzlich herumfuhr und seinen Bogen spannte. Das Pferd bäumte sich nervös auf und ehe Gimli noch reagieren konnte, riss es sich los und galoppierte in panischer Angst davon. Der Zwerg sah dem Pferd verärgert nach, als er plötzlich ein tiefes, grollendes knurren hörte, das direkt über ihm aus der Felswand zu kommen schien. Er ergriff seine Axt und sah nach oben, als ihn auch schon ein zähnefletschendes Wesen, von furchtbarer Gestalt ansprang. Gerade noch rechtzeitig hob er seine Axt und spaltete dem Tier den Schädel, bevor es ihn mit seinen Klauen erreichen konnte. Auch Legolas lies inzwischen einen Pfeil nach dem anderen von der Sehne seines Bogens schnellen und bald lagen überall um sie herum die leblosen Körper der getöteten Bestien. „Du wolltest doch wissen was ein Nurog ist.“, sagte der Elb zwischen zwei Schüssen. „Nun, jetzt weist du es.“ „Hmpf…“ Ein weiteres Tier ging zu Boden, als der Elb weiter sprach. „Normalerweise jagen sie erst bei Anbruch der Dämmerung, doch diese scheinen hungrig zu sein. Und noch etwas…“ Wieder reckte sich eines der Tiere, schmerzerfüllt aufschreiend, dem Boden zu. „Hüte dich davor mit ihrem Geifer in Berührung zu kommen. Sonst wird dich binnen weniger Tage…“ Ein weiteres Tier starb. „…ein schmerzhafter Tod ereilen.“ „Danke für die Warnung!“ Erfüllt von Kampfeslust, schlug der Zwerg einen Wolfsbären nach dem anderen tot, als sich die grausamen Kreaturen plötzlich zurückzogen. Legolas schritt näher an seinen Kameraden heran, Rücken an Rücken standen sie nun da, abwartend, was als nächstes geschehen würde.
 

Schweigend standen sie da und mehrere Atemzüge lang geschah nichts. Die Blicke der hungrigen Meute schien die Freunde durchbohren zu wollen, als sie das Geräusch von mächtigen Krallen hörten, die auf Stein schlugen, begleitet von einem tiefen Knurren, dass auch dem mutigsten Krieger das Blut in den Adern gefrieren lies. Und dann sahen sie es. Ein Wolfsbär von gewaltiger Größe tauchte auf einem Felsvorsprung neben den Freunden auf. Zähnefletschend hielt er am Rande des Vorsprungs inne und sah auf die Eindringlinge in seinem Reich herab. Er verharrte dort, während die anderen aus dem Rudel wieder näher kamen. Dies gab Gimli die Gelegenheit diese Monster näher zu betrachten. Den Namen Wolsbären, so musste er feststellen, trugen sie nicht zu unrecht. So schien ihr Körper wirklich einem Bären entliehen zu sein, während der Kopf, mit den gewaltigen, weit über den Unterkiefer herausragenden Eckzähnen, von einem Wolf zu stammen schien. Vollkommen schwarze Augen blickten ihn voller Hass an und das seltsame Horn, das ihnen auf der Stirn wuchs, machte die ganze Erscheinung noch um einiges bedrohlicher. Nun setzte das Tier, welches der Anführer des Rudels zu sein schien, zum Sprung an und landete mit einer Eleganz, die der Zwerg ihm niemals zugetraut hätte, neben den Gefährten auf dem Boden der Schlucht. Legolas und Gimli standen nun mit dem Rücken den Ebenen von Gondor zugewandt, während das knurrende Biest und seine Meute den Weg nach Minas Tirith versperrten. Auf den Felsvorsprüngen tauchten weitere Nurog auf und bald waren sie von blitzenden Krallen, blutrünstig blickenden Augen und gebleckten Zähnen umringt. Da hörte Legolas hinter sich das Klappern von Hufen. Anscheinend hatte es sich das Pferd dazu entschlossen zu seinem Herrn zurückzukehren. Legolas lächelte ob des Mutes des Tieres, verdrängte dieses Gedanken aber schnell wieder. Er sah auf seinen Freund und treuen Gefährten hinab dann auf die Bedrohung vor ihnen. Einen kurzen Augenblick des Zögerns, des Nachdenkens, dann hatte Legolas einen Entschluss gefasst. „Ich versuche die Meute abzulenken, du nimmst das Pferd und flüchtest nach Minas Tirith!“ „WAS?!“ Fassungslos sah Gimli den Elben an, als der Nurog Anführer zum Sprung ansetzte. „Verschwinde, Gimli!“ Schon traf den Nurog ein Pfeil in die Schulter worauf er jaulend zurücksprang. Einen Wimperschlag später griffen die anderen an, während diejenigen, die auf den Vorsprüngen lauerten, abwartend auf das Geschehen hinab sahen. „Lauf, Gimli, ehe es zu spät ist!“ „NIEMALS!“ Schon lief Gimli auf das Untier zu das ihm am nächsten war und hieb seine Axt tief in dessen Hals. „Ich lasse dich nicht im Stich!“ Er kämpfte weiter, wohl wissend, dass sie diese Schlacht unmöglich für sich entscheiden konnten. Und während Legolas ebenfalls einen Wolfsbären nach dem anderen niederstreckte, sah er zu seinem Freund. „Er kämpft tapfer, doch wir können nicht gewinnen“ Legolas stieß einen schrillen Pfiff aus und das Geklapper von Hufen wurde schnell lauter. „Ich hoffe nur, er wird mir dies verzeihen…“ Schon brach das Pferd, das sie den ganzen Weg durch die Lande Mittelerdes getragen hatte, durch die Reihen der überraschten Nurog und war bald an der Seite seines Herrn. Legolas sprang auf Gimli zu und ehe sich dieser Wehren oder etwas sagen konnte, hatte ihn der Elb auf das Pferd gesetzt. „Was zum... Elb, was tust du?“ „Verzeih mir, Gimli Elvellon, doch ich kann nicht zusehen wie du dein Leben lässt.“ Mit diesen Worten gab er dem Pferd einen Kräftigen Schlag auf die Hinterhand, welches sofort erschrocken los galoppierte und den entsetzten Gimli mit sich fort trug. Zwar versuchte der Zwerg das Pferd zum umdrehen zu bewegen, doch es reagierte auf keine seiner Anstrengungen. Verzweifelt drehte er sich im Sattel um und sah gerade noch, wie sich die Nurog, die auf den Felsvorsprüngen lauerten, auf seinen kämpfenden Freund herabstürzten. Voller entsetzen musste er mit ansehen, wie die Gestalt des Elben unter den schweren Körpern begraben wurde. Gimli schrie auf. „LEGOLAS!“
 

*mellon nîn – “Mein Freund“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamina-chan
2008-04-24T15:19:56+00:00 24.04.2008 17:19
Uh uh...
Gleich das erste Kapitel lässt du mit einem Cliffhanger enden, wie gemein~
XD
Jetzt mach ich mir Sorgen. Eine gute Motivation zum weiterlesen ^^
Storytechnisch ist es interressant, nur die Gramatik und Rechtschreibfehler stören etwas.
Es wäre schön, wenn du mich benachrichtigen könntest, wenn es weiter geht ^^
Ich hab zwar momentan kaum Zeit zum lesen, aber hin und wieder...

~yamina-chan


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