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Our Second Chance

Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)
von

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Worst Hangover Ever

Musste das Kapitel noch mal überarbeiten, bevor ich es hochstelle. Einige Stellen hatte ich gegen 4am geschrieben und am nächsten Tag gemerkt wie schwachsinnig sie eigentlich geworden sind =) Ansonsten wieder vielen Dank für eure Kommentare, immer nur weiter so =) Kritik und Lob sind sehr erwünscht!
 

@ Lady_ita-sasu_:

Haku passt als Mädchen einfach besser in die Story und erzeugt größere Spannungen. Eigentlich habe ich schon damals im Manga nicht verstanden, warum Haku ein Junge ist obwohl er so mädchenhaft aussieht... Naja...
 

@ Kira-kira-chan:

Itachi kanns einfach! Er hat es ja auch im Manga unbemerkt nach Konoha geschafft =)
 

@ mo:

Jepp! Und wie ich sehe bist du auch wieder mit dabei. Hoffe auch die Kapitel bleiben erstmal lesenwert für dich ;)
 

@ Sarhona_Misaki:

Wow, erstmal vielen Dank für das Lob und dein Kommentar. Ich will meinen Sasuke eigentlich eher an den ersten Teil des Mangas orientieren. Ganz ehrlich - in den derzeitigen Kapiteln des Mangas kann ich ihn überhaupt nicht mehr verstehen...
 

@ Carnophobie:

Ich habe erst gestern den "Klappen-Text" der Geschichte geändert und die Pairings rausgenommen. Ehrlich gesagt gefällt mir Haku auch wirklich gut - mal sehen was da noch passiert ;)
 


 

~~~°~~~
 

Kapitel XXIII – Worst Hangover Ever
 

~~~°~~~
 

Went out drinking late last night,

I had a blast.

But now the morning light has come

and kicked my ass.
 

- Offspring
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

Shikamaru schlüpfte unter Inos Augen in seine Hose und suchte vergeblich nach seinem T-Shirt. Die Klamotten waren im kompletten Zimmer verstreut, als hätte ein Wirbelsturm sie durcheinander geworfen. Inos Oberteil hatte die Figuren von seinem Schachspiel gewischt und ihr schwarzer Samt-BH war mitten über seinem Computer-Keyboard ausgebreitet. Er hatte Mühe seine Augen davon fernzuhalten oder seine tobenden Gedanken zu ordnen. Wie war er nur in diese Situation geraten? Er versuchte verzweifelt sein Hirn nach den fehlenden Erinnerungen auszuquetschen, doch von dem Moment an, an dem er mit Temari das Strandhaus verlassen hatte, war alles weg.
 

„Musst du irgendwohin?“, fragte Ino verträumt. Ihre Stimme war so weich wie ihre Haut. Sie lag noch immer mit verwuschelten Haaren in seinem Bett und – Gott – sie wirkte selbst verschlafen und zerknautscht wie ein Model. „Bleib doch noch ein bisschen im Bett.“
 

„Ich kann nicht“, presste Shikamaru zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hatte mit seiner besten Freundin geschlafen und wusste es nicht mehr... Es erschien ihm unfair, dass er bei dem einzigen Mal, an dem er sich wirklich betrunken hatte, so böse bestraft wurde.
 

Wo ist das verdammte T-Shirt?
 

„Es war wirklich schön gestern...“, murmelte Ino selig. Sie wühlte sich aus dem Bett, ohne darauf zu achten dass sie immer noch völlig nackt war, und trat dicht an ihn heran. Shikamaru sah nicht schnell genug weg um dem Anblick ihres perfekten Körpers zu entgehen. Das war alles falsch! Er kämpfte dagegen an zu erröten wie ein kleiner Schuljunge und konzentrierte sich stattdessen weiter so gut es ging auf die Suche nach seinem Oberteil. Sein sonst so zuverlässiger Verstand schien sich für die schwere Alkoholzufuhr zu rächen und verweigerte seinen Dienst.
 

„Ino, ich-“
 

„Was ist?“, fragte sie sorglos. Sie umarmte ihn von hinten und tupfte einen Kuss in seinen Nacken. „Ist alles in Ordnung? Dein T-Shirt hängt übrigens da oben an der Lampe.“ Er konnte spüren, wie sie gegen seine erhitzte Haut schmunzelte. „Wir waren etwas wild...“
 

„Zieh dir bitte etwas an“, flehte er leise.
 

Inos Lächeln schien nur noch breiter zu werden. „Wieso? Gestern klang das noch ganz anders...“
 

„Ino, bitte!“
 

„Na gut“, sagte sie mit gespielter Enttäuschung und ließ von ihm ab. Als sie in ihre Unterwäsche huschte, schien sie ein Spiel daraus zu machen es möglichst direkt vor seinen Augen zu tun. „Ich habe immer gewusst, dass du ein bisschen schüchtern bist. Aber nach gestern Abend dachte ich eigentlich-“
 

„Ich weiß nichts mehr von gestern Abend!“, platzte es aus Shikamaru heraus. Als wäre ein Knoten in ihm geplatzt, kam nun eine Welle von Wut in ihm hoch. Er wusste noch nicht genau worauf sie gerichtet war, doch sie fühlte sich gut an nach der Verwirrung und den eher unangenehmen Gedanken an eine nackte Ino und an das, was sich in seinem Bett abgespielt hatte.
 

Ino verharrte bei seinen Worten, ihr Oberteil nur halb übergezogen. „Oh.“
 

„Verdammt, wie viel habe ich nur getrunken?“, fluchte Shikamaru. Er sprang hoch und zerrte dabei das T-Shirt von der Lampe. „Was ist passiert?“
 

„Du weißt gar nichts mehr?“
 

„Nein.“
 

„Nun“, meinte Ino mit dem Anflug eines Grinsens, das Shikamaru nur allzu gut kannte und ihm gar nicht gefiel. „Dann sollten wir deiner Erinnerung vielleicht wieder auf die Sprünge helfen...“ Blitzschnell hatte Ino ihr Oberteil schon wieder ausgezogen und warf es zusammengeknüllt über den nächsten Bücherstapel. Mit langsamen Schritten kam sie auf ihn zu. Shikamaru war sich sicher, dass sie ihre Hüften mit Absicht so schwingen ließ...
 

„Lass das, Ino“, verlangte Shikamaru. Doch seine Sandkastenfreundin kam weiter auf ihn zu, bis sie vor ihm stand und sich ein wenig auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen. Die Wut brannte überdeutlich in ihm, als er sie weg schubste und ein paar Schritte zurücktrat. „Lass das!“
 

„Warum bist du so aufgebracht?“, fragte Ino verunsichert. Ihre großen blauen Augen suchten seinen Blick. Sie stutzte, bevor sie vorsichtig fragte: „War es... du weißt schon?“
 

„Was?“, fauchte Shikamaru.
 

„Dein... Erstes Mal?“
 

Shikamaru biss die Zähne zusammen. Er wollte sie anschreien und war selber erschrocken darüber. Immerhin war das Ino vor ihm und nicht irgendwer. „Nein“, antwortete er schließlich gepresst. „Und genau das ist der Punkt! Wenn du dich wirklich für mich interessieren würdest, wenn du mich wirklich mögen würdest, wenn du auch nur einmal zugehört hättest, dann wüsstest du das! Shiho, das Mädchen damals im Schachclub?“
 

„Okay, okay...“ Langsam schien es Ino zu dämmern, das etwas nicht stimmte. „Was ist denn los?“
 

„Die ganze Sache hier!“, brauste Shikamaru auf. So wie seine Freundin langsam zu begreifen schien, verstand auch er endlich den Grund für seine Wut. „Dieses... dieses uns! Wie konntest du mir das antun, Ino?“
 

„Antun?“, wiederholte sie geschockt. Er wünschte sich immer noch inbrünstig, sie würde nicht so in Unterwäsche vor ihm stehen bleiben. „Antun?
 

„Ich dachte wir wären so gute Freunde! Aber du hast mich behandelt wie einen von deinen schnellen Jungs!“ Inzwischen schrie Shikamaru wirklich. Nach dem ersten Blackout seines Lebens kam nun auch das erste Mal, dass er Ino wirklich anschrie. Er hasste es, doch er konnte sich nicht stoppen. „Ich war betrunken und du hast das ausgenutzt! Ich dachte wir sind Freunde! Das würde ich dir niemals antun! Das habe ich dir nicht angetan, falls du dich an die Strandparty erinnerst!“
 

„Ausgerechnet du und dein Blackout kommen mir jetzt mit Erinnerungen?“ Der Schalter, der Ino innerhalb von Sekunden von ihrer zuckersüßen Seite in eine rasende Furie verwandeln konnte, schien sich umgelegt zu haben. Sie stemmte die Fäuste in ihre Hüfte, die Augen voller Tränen und Raserei. „Ist das deine Art dich dafür zu rächen, dass ich nach der Strandparty vorgetäuscht habe von nichts mehr zu wissen?“
 

„Das hat nichts mit der Strandparty zu tun!“, beharrte Shikamaru, obwohl ein kleiner Teil in ihm etwas Anderes flüsterte. „Es geht hier nur darum, dass ich unsere Freundschaft so sehr schätze, dass ich nie etwas tun würde, was ich dich in Verlegenheit bringen könnte. Aber du siehst das scheinbar etwas anders...“
 

„Ich bin in dich verliebt! Wie oft willst du das denn noch hören?“
 

Shikamaru hatte das Gefühl, dass sie den gleichen Streit schon einmal geführt hatten. Es machte ihn müde. „Und das rechtfertigt alles?“
 

Ino klappte den Mund auf um etwas zu erwidern, überlegte es sich jedoch anders. Vielleicht wusste sie auch nicht, was sie sagen konnte. Mit zornigem, verschwommenem Blick suchte sie ihre Sachen zusammen und zog sich an. „Du weißt wirklich gar nichts mehr...“, flüsterte sie schließlich kaum hörbar, als sie ihren Rock überstreifte.
 

„Das ist ja das Problem.“
 

Ino stand kurz davor zu weinen. Sie sah so hilflos und enttäuscht aus. Am liebsten hätte Shikamaru sie getröstet und ihr gesagt dass alles in Ordnung war, doch er fühlte sich verraten und wusste, dass er es nicht über die Lippen bringen könnte. Ino schritt an ihm vorbei, wie immer ganz im Versuch das Gesicht zu wahren. Als sich ihre Blicke noch einmal trafen, sah er in ihren Augen nur noch Trauer.
 

„Wenn du dich erinnern könntest, Shika“, wisperte sie erstickt. „Dann wüsstest du, dass du es warst, der zu mir gekommen ist...“
 

Mit diesen Worten ließ sie ihn allein.
 

~°~ Naruto ~°~
 

Die Schulmeisterschaft im Fußball war nicht mehr weit entfernt. Daher waren die Tage nach Narutos Geburtstag unter der Anleitung ihres Trainers Jiraiya bis zum Bersten gefüllt mit Trainingsstunden und drilleinheiten. Meistens schaffte Naruto es danach gerade noch so sich in sein schwarzes Arbeitsshirt zu zwängen und die Schichten im Ichiraku Ramen abzuarbeiten, bevor er müde ins Bett fiel. Aber eigentlich war Naruto dankbar für diese Ablenkung, denn so musste er nicht so viel Zeit Zuhause verbringen und die immer noch angespannte Luft mit Sasuke ertragen.
 

Sein bester Freund erschien nur noch um zu essen oder zu schlafen, Haku im Schlepptau wie einen hartnäckigen Schatten. Naruto hatte nicht gesehen, dass Sasuke in dieser Zeit auch nur einmal mit Sakura geredet hatte. Überhaupt kam er manchmal gar nicht zur Schule und wenn, dann mit frischen Verbänden oder Prellungen. Naruto wusste nicht, ob er so hart für das Kampfsportturnier trainierte oder ob etwas Anderes dahintersteckte. Er wusste auch nicht, warum Sasuke Sakura geküsst hatte oder ob er es überhaupt wissen wollte...
 

Schließlich, fast eine Woche nach seinem Geburtstag, stand der Tag des Kampfsportturniers endlich an. Es fand erst Abends statt, so dass Naruto noch seine Schicht im Ichiraku beenden konnte. Nachdem er dort die letzten Tische abgewischt und seine Arbeitskleidung gegen ein frisches Hemd ausgetauscht hatte, stürmte er aus dem Laden zu Hinata. Sie trug Jeans und einen dünnen weißen Strickpullover und hatte einen ebenfalls weißen Reif durch ihre Haare gesteckt. Als sie ihn sah, lächelte sie verhalten. „Wie war die Schicht?“
 

„Anstrengend“, gestand Naruto und wischte sich grinsend nicht existierenden Schweiß von der Stirn. „Ich war so gespannt auf das Turnier heute, dass ich ein oder zwei Teller beim Abspülen zerbrochen habe... Wenn der Chef fragt, es war ein Gast.“
 

Hinata beäugte ihn und schwankte zwischen einem kleinen Kichern und einem mitfühlenden Blick. Manchmal war sie schon ein sonderbares Mädchen... „T-Tut mir Leid, dass ich nicht helfen konnte... Mein Vater hat mir wieder P-Privatstunden aufgegeben...“
 

„Ach, kein Ding“, versicherte Naruto und rieb sich voller Vorfreude die Hände. „Also kann es losgehen?“ Da er selber ein bisschen Ahnung von Kampfsport hatte, war er gespannt darauf zu sehen was Lee, Neji und Sasuke so alles drauf hatten. Außerdem war es die erste große Veranstaltung der Konoha-High, die er miterleben durfte seit er in die Stadt gezogen war. Hinata lächelte schüchtern und deutete ein Stück die Straße hinunter: „I-Ino und Sakura wollten vorbeikommen, damit wir zusammen gehen können. Da hinten sind sie auch schon.“
 

Naruto spürte einen kleinen Stich bei Sakuras Namen, grinste jedoch unbeirrt weiter. Die beiden Mädchen traten auf sie zu, schön und gestylt wie eh und je. „Hey Hinata. Naruto“, grüßte Ino mit einem dicken Grinsen, dessen Bedeutung Naruto nicht verstand. Sakura wirkte verhaltener und winkte nur. „Was ist mit TenTen?“, fragte sie.
 

„Kann nicht kommen“, erklärte Ino. „Sie ist schon den ganzen Tag völlig durch den Wind, weil heute das Gespräch mit dem Talentsucher von Nejis Konzert ist.“
 

„H-Hat sie ihr Handy wieder?“, fragte Hinata.
 

Naruto horchte auf. TenTen hatte ihr Handy auf seiner Party verloren und er fühlte sich deswegen irgendwie verantwortlich. Doch Ino schüttelte als Antwort nur den Kopf. „Nein, aber ich glaube sie hat schon ein neues. Du kennst doch TenTen. Sicher hat sie fünf von den Dingern in ihren Schuhen versteckt...“
 

Zu viert begannen sie ihren Weg zur Schule. Die Konoha-High war nicht weit weg und der Abend war angenehm warm, doch Narutos Beine waren von den vielen Trainingseinheiten noch etwas schwer. Außerdem machte Sakuras Anwesenheit ihn unruhig. Er schielte immer wieder aus den Augenwinkeln zu ihr hinüber und bildete sich ein, dass sie das Gleiche tat. Doch als sich ihre Blicke irgendwann kreuzten, sah sie schnell weg und tat so, als ob sie mit Ino redete. „Was ist nun eigentlich mit Shikamaru?“
 

Inos Blicke hätten Sakura auf der Stelle fällen können. „Frag lieber nicht.“
 

„Meidet er dich immer noch?“, murmelte Naruto, ehe er bemerkte was er für einen schweren Fehler begangen hatte. Inos Blicke löcherten nun ihn wie Schweizer Käse. „Und woher weißt du davon?“, verlangte das blonde Partygirl. „Hinata?“
 

„I-Ich... habe nichts gesagt...“
 

„Ich habe Augen im Kopf“, kam ihr Naruto zur Hilfe. „Ihr redet kein Wort mehr miteinander.“
 

„Du hast Augen im Kopf?“, wiederholte Ino belustigt. Sie blickte erst Hinata und dann ihn an und grinste schließlich wieder wie bei ihrer Ankunft. „Das bezweifle ich eigentlich...“
 

„Wieso?“
 

„Na, das liegt doch auf der Hand. Weil-“
 

„I-I-Ino!“ Aus irgendeinem Grund wurde Hinata schon wieder rot.
 

„Warum?“
 

Ino schüttelte nur den Kopf und lachte. „Du bist ein Dummkopf, Naruto.“
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

„Ist alles in Ordnung mit dir, Shikamaru? Du hast dich in den letzten Tagen überhaupt nicht blicken lassen“, meinte Chouji, als sie den Weg zur Sporthalle hoch schlenderten. Eine ganze Gruppe von anderen Zuschauern tummelte sich um sie herum und umgab sie mit dem aufgeregten Gemurmel über Wetten und Spekulationen für den bevorstehenden Wettkampf. Shikamaru hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und kickte gelangweilt einen Stein vor sich her. Chouji dagegen ließ sich mit Leib und Seele von der Atmosphäre mitreißen. Er trug sogar ein Shirt in den grünen Farben der Schule und hatte sich ein kleines Plakat unter den Arm geklemmt, auf dem ein Anfeuerungsruf für Rock Lee gemalt war. Schon immer hatte er einen Eifer für die Veranstaltungen der Konoha-High entwickeln können, der Shikamaru den Kopf schütteln ließ.
 

Vermutlich etwas, das nur Mannschaftssportler verstehen konnten.
 

„Ich war beschäftigt“, grummelte Shikamaru nur. In Wahrheit hatte er die Tage eingeschlossen in seinem Zimmer verbracht und sich den Kopf darüber zerbrochen, was an dem Abend von Narutos Geburtstag passiert war. Wie Ino und er ihre langjährige Freundschaft so kaputt machen konnten.
 

„Also was ist los?“, hakte Chouji unzufrieden weiter.
 

Shikamaru murrte. Der Stein vor seinen Füßen landete nach einem weiteren Tritt zwischen den Beinen einer älteren Frau und brachte sie fast zu Fall. „Es ist kompliziert...“ Eigentlich erzählte er seinem besten Freund alles, doch aus irgendeinem Grund zögerte er diesmal. „Es ist... Ino“, gestand er schließlich wage.
 

„Ich dachte bei euch ist jetzt alles in Ordnung“, meinte Chouji erstaunt. Er griff mit einer Hand in seine Umhängetasche und zog eine faustvoll Kartoffelchips daraus hervor. Daher entging ihm Shikamarus verwirrtes Stirnrunzeln. „Wie kommst du darauf?“
 

„Na du hast doch an Narutos Geburtstag angerufen und es gesagt“, erklärte Chouji schmatzend. Er stieß ein donnerndes Lachen aus und besprühte dabei die inzwischen deutlich entrüstete Frau vor ihnen mit kleinen Krümeln. . „Man, ich habe dich echt noch nie so erledigt erlebt! Ich habe schon halb geschlafen, als du angerufen hast.“
 

„Ich habe dich angerufen?“, fragte Shikamaru.
 

Chouji! Chouji, ich weiß endlich was ich zu tun habe! Mit Ino, meine ich! Ich hätte es schon viel, viel früher tun sollen!
 

Die Erinnerung traf ihn völlig unvorbereitet, wie ein greller Blitz, der seinen Kopf für einen Moment gestochen scharf beleuchtete und ihn ebenso schnell wieder in völliger Schwärze zurückließ. Doch es genügte um ihn zumindest an einen Moment zu erinnern, an dem er in der Dunkelheit auf dem Strand gestanden hatte. Er hatte in seiner Hosentasche nach dem Handy gefischt und unbeholfen die Nummern eingetippt... „Ich habe dich angerufen!“
 

„Weißt du das etwa nicht mehr?“, lachte Chouji. „Naja, so richtig wundert mich das nicht...“
 

Shikamarus Verstand war plötzlich hellwach. „Was habe ich gesagt?“
 

„Hmm... Ich habe dich gefragt, ob Temari noch auf dich aufpasst“, erinnerte sich Chouji. Noch eine Ladung Chips landete in seinem Mund. „Das hat sie mir nämlich versprochen, als ich gegangen bin. Aber du meintest, du hast sie weggeschickt. Du hättest etwas begriffen, frag mich nicht was. Du hast ziemlich wirr geredet. Du meintest nur, du müsstest Hinata finden...“
 

Ich muss Hinata finden. Es muss nicht immer alles logisch sein! Verstehst du? Chouji? Aber ich muss vorher sichergehen!
 

„Warum sollte ich mit Hinata reden wollen?“, fragte Shikamaru, mehr zu sich selbst als zu Chouji. Wenn er sich doch nur besser erinnern könnte! Doch der Moment entglitt ihm bereits wieder, formloser Rauch zwischen seinen greifenden Fingern. Sein bester Freund schien das Ausmaß seines inneren Dilemmas zu ahnen und stellte das Lachen ein. Stattdessen schlug er ihm gutmütig mit der flachen Hand auf den Rücken, allerdings so heftig, dass es Shikamaru fast zu Boden riss.
 

„Mach dir nicht so einen Kopf!“, brummte Chouji. „Alles wird am Ende immer gut...“
 

„Ich fürchte mein Problem löst sich leider nicht so einfach.“
 

~°~ Sakura ~°~
 

Als sie die Sporthalle betraten, herrschte bereits das übliche bunte Treiben wie vor jeder großen Schulveranstaltung der Konoha-High. Sakura hatte schon viele solche Wettkämpfe, Feste und Tanzabende erlebt und war an alles gewöhnt. Deswegen brachte es ein schmales Lächeln auf ihre Lippen, als sie sah wie Narutos Augen vor Fassungslosigkeit ganz groß und rund wurden. „Alter!“, murmelte er beeindruckt. Die Worte gingen in dem allgegenwärtigen Geräuschpegel unter. Gelächter erfüllte den Raum und schien sich an den Wänden zu brechen, vermischte sich mit Geflüster, Jubelschreien, nervösem Gebrabbel und aufgeregten Anfeuerungsrufen, bis die ganze Halle durch die schiere Masse der Stimmen zu erzittern schien.
 

Sakura versuchte sich zu erinnern wie sie sich zum ersten Mal gefühlt hatte, als ihr Blick über die gewaltige Tribünen-Konstruktion aus Holz geschweift war, die die komplette linke Seite einnahm, über die vielen Zuschauer auf ihren Plätzen (hauptsächlich Freunde und Familien der Teilnehmer und grün gekleidete Schüler), über den auf Hochglanz gebohnerten Boden, bedeckt mit blauen Sportmatten, über die herumwuselnden Helfer der Veranstaltung, die letzte Feinheiten klärten, über Punkteschilder, Zeitpläne und das Podium, auf dem der Kommentator sitzen würde.
 

Wenn Sakura genau überlegte, hatte sie diese Veranstaltungen schon immer als selbstverständlich angesehen und las nun aus Narutos kindlichem Staunen wie dumm das eigentlich gewesen war. Sie sah sich um und versuchte die Dinge so zu sehen, wie er sie sah. Einige Sportler, darunter Rock Lee in seinem knall-grünen Ganzkörperanzug, machten sich bereits in einer ruhigen Ecke mit kurzen Sprints und Dehnübungen warm. Die Children of Destiny saßen mit einem riesigen Plakat für Neji in einer der ersten Reihen, obwohl dieser nur lässig an einer Wand lehnte. Kidomaru, der Drummer der Gruppe, hatte sogar ein paar Trommeln aufgetrieben und sich zwischen die Beine geklemmt. Sicher hatte Naruto in seinem alten Leben in Oto nie etwas Vergleichbares gehabt, einen Tag an dem die ganze Schule einfach nur zusammenkam um ihren Sportlern beizustehen und dabei einen riesigen Rummel zu veranstalten...
 

Ich hoffe er genießt es... Er hat es verdient...
 

Sakura erkannte nun auch andere bekannte Gesichter in versprengten Gruppen auf der Tribüne sitzen: Temari, ungewöhnlich unauffällig und still auf ihrem Einzelplatz, und Shikamaru und Chouji. Das Genie sah aus wie der Teilnehmer einer Beerdigung, der Torhüter dagegen wie der Fan einer Fußballmannschaft, die kurz davor war die Weltmeisterschaft zu gewinnen... Ino trat neben Sakura und betrachtete sowohl Temari als auch Shikamaru geradezu angewidert.
 

„Kommt, wir suchen uns einen Platz“, rief Naruto, nachdem er etwas aus dem Staunen herausgekommen war, und steuerte auf ein paar Bekannte aus seinem Fußballclub zu. Sakura, Hinata und Ino folgten ihm. Sie setzten sich in eine weit oben gelegene Reihe, die ihnen eine gute Sicht über die ganze Halle bot. Lee bemerkte sie und winkte ihnen enthusiastisch zu. Auch Neji hatte ihre Ankunft bemerkt, doch da TenTen nicht bei ihnen war, schien er keine Interesse an ihnen zu haben...
 

Aber wo ist Sasuke?
 

Der Uchiha war nicht bei den anderen Sportlern zu sehen. Sakura schielte auf ihre Armbanduhr und wippte nervös mit ihrem Fuß auf und ab. Der Wettkampf würde jeden Moment losgehen! Immer mehr Leute strömten in die Halle und füllten die Tribünen bis auf den letzten Platz. Kiba, der sich bereit erklärt hatte die Veranstaltung zu kommentieren, machte es sich bereits auf seinem Podium gemütlich. Auch die Lehrer, Trainer und Helfer reihten sich nach und nach vor ihm auf.
 

Schließlich war es soweit. Ein lauter Gong ertönte und ließ die Menge langsam verstummen. Kiba griff nach dem Mikrofon vor ihm und grinste breit. Offensichtlich schien er seine Aufgabe in diesem Spektakel sehr zu genießen. Als er zum Sprechen ansetzte, kratzte er sich kurz an der Wange, so als wollte er die Aufmerksamkeit aller auf seine rot brennende Wunde lenken, die er seit seinem Zusammenprall mit Sasuke stolz zur Schau trug. „Herzlich Willkommen zum 7. offiziellen Kampfsportturnier der Schulen von...“
 

Sakura blendete die Stimme des Millionärssohns aus und sah sich um. Auch die Kämpfer hatten sich nun vor den Trainern und Lehrern aufgestellt, doch Sasuke war immer noch nirgendwo zu sehen... Egal wie lange sie suchte, er blieb verschwunden.
 

Wo steckt er nur?
 

~°~ Temari ~°~
 

Sie saß alleine auf den Tribünen, eingepfercht zwischen fremden Gesichtern, und kaute auf einem der Sanddorn-Bonbons herum, die sie aus ihrer Heimat Suna mitgebracht hatte. Die Leute um sie herum feuerten die ersten Wettkämpfer auf den Matten vor ihnen an, doch Temari interessierte sich mehr für die beiden Jungen, die ein paar Reihen weiter vor ihr saßen. Shikamaru Nara war mit seinem Ananaszopf überall schnell zu erkennen, genau wie sein kräftiger Freund Chouji.
 

Es fiel ihr schwer ein endgültiges Urteil über Shikamaru zu fällen. Er irritierte sie wahnsinnig, aber irgendetwas an ihm interessierte sie auch und zog sie gegen ihren Willen an. Außerdem sah er ziemlich gut aus, auch wenn er die staubige Ausstrahlung eines alten Hausmeisters besaß und nicht den dunklen Taint der Jungen aus Suna hatte.
 

Als sie zusammen Narutos Geburtstag gefeiert und Temari ihn aus der Hütte gezogen hatte, im Gedanken schon halb auf dem Weg nach Hause, war sie eigentlich überzeugt gewesen, dass irgendetwas zwischen ihnen endlich gefunkt hatte. Doch sobald sie ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen gesetzt hatte, hatte er angefangen sich zu verkrampfen, irgendwelche Sachen zu murmeln und war schließlich verschwunden, um sie verwirrt und gedemütigt zurückzulassen. Immer schien irgendetwas dazwischen zu kommen, immer schien Shikamaru sich irgendwie zurückzuziehen.
 

Auf der Strandparty hat er von Ino geredet, obwohl ich mich wie ein billiges Mädchen auf ihn geworfen habe... Und beim Konzert durfte ich ihn vom Asphalt kratzen...
 

Erst einmal auf dem Schuldach war alles gut gelaufen: ein friedlicher Moment, beide in ihre Bücher vertieft, geteilte Musik, ein kurzer gemeinsamer Kuss. Sonst war immer irgendetwas schief gegangen. Und doch konnte Temari es nicht lassen es immer wieder zu versuchen und das wurmte sie fast mehr als ihre Misserfolge.
 

Seit wann bin ich so ein Mädchen, das den Kerlen blöd hinterher läuft?
 

Vielleicht sollte sie es einfach sein lassen. Vermutlich war es den ganzen Aufwand gar nicht wert. Oder das Schicksal wollte ihr etwas damit sagen. Liebe sollte doch einfach sein, oder?
 

Moment! Liebe?
 

Temari erschrak über ihren eigenen Gedanken und fragte sich, wo er hergekommen war. Shikamaru Nara war besserwisserisch, mürrisch, humorlos und sarkastisch, so absolut überhaupt nicht ihr Typ. Vielleicht musste sie einfach ihr Ziel ändern, sich zum Beispiel einen von den gut gebauten Wettstreitern aussuchen, die wie ein Buffet vor ihr ausgebreitet waren.
 

Liebe? So ein Blödsinn...
 

Temari ließ ihren Blick suchend über die Sportler schweifen. Einer der Kämpfe schien nicht anfangen zu können, weil Sasuke Uchiha fehlte. Dafür sah sie Neji Hyuuga, wie er seinen Gegner mit einem kurzen, fast abwesend ausgeführten Schlag zu Boden schickte. Doch Neji war eh schon vergeben und sein Gegner ließ sich viel zu leicht besiegen, um ihr Interesse zu wecken. Direkt neben ihnen fand auch noch ein drittes Duell statt. Der absolut unattraktive Rock Lee, ganz grüner Anzug und Topfhaarschnitt, lieferte sich mit akrobatischen Bewegungen einen heftigen Kampf. Sein Gegner war ein rothaariger-
 

Oh nein!
 

Temari kannte Lees Gegner. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie daran dachte, was es bedeutete ihn hier zu sehen. Die roten Haare, der finstere Gesichtsausdruck, die dicken Augenringe von seinen schweren Schlafstörungen. Da unten kämpfte Gaara.
 

Ihr Bruder.
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

Chouji sprang von seinem Platz auf und riss brüllend sein Plakat für Lee in die Höhe, als dieser in Bedrängnis zu geraten schien. Die ganze Halle tobte, als sich vor ihnen ein spektakulärer Kampf zwischen dem selbsternannten Grünen Biest von Konoha und einem rothaarigen Jungen aus Suna entfaltete. Doch Shikamaru hatte seine Gründe nicht in die wilde Euphorie einzustimmen. Erstens: Kampfsport interessierte ihn überhaupt nicht. Zweitens: Allein die Erwähnung von Suna ließ ihn daran denken, dass irgendetwas zwischen Temari und ihm geschehen war an das er sich immer noch nicht erinnern konnte. Und drittens: Eigentlich beobachtete er nur Hinata und wartete auf den richtigen Moment, in dem sie sich kurz von Ino entfernen würde.
 

Er musste wissen, was er von ihr gewollt hatte.
 

Chouji, ich weiß endlich was ich zu tun habe! Mit Ino, meine ich!
 

Verstehst du? Chouji? Aber ich muss vorher sichergehen!
 

Choujis Brüllen machte Shikamaru fast taub. Der riesige Torwart schüttelte sein Plakat über dem Kopf und versperrte sicher einem Dutzend Leute die Sicht. Doch niemand wagte es sich aufzuregen, denn obwohl er keiner Fliege was zu Leide tun konnte, sah er in diesem Moment sehr bedrohlich aus. Shikamaru ließ sich mitreißen einen Blick auf das Kampffeld zu werfen. Lee stand auf den Händen und ließ seine Beine kreisen, als wäre er eine menschliche Schraube. Sein Kontrahent duckte sich unter der Attacke hinweg und versuchte Lee mit einem schnellen Fußfeger stürzen zu lassen. Die Zuschauer johlten. Selbst ein Laie wie Shikamaru konnte sehen, dass der Junge aus Suna ein Profi sein musste.
 

„Der macht Lee fertig“, fluchte Chouji und stopfte sich hektisch ein paar Chips in den Mund. „Los Lee! Zeig es ihm! Zeig es Suna!“
 

Suna...
 

Lass uns verrückt sein und nicht denken...
 

Bei uns in Suna ist jeder Kuss nach drei Uhr nachts ein Glücksbringer...
 

Ich kann nicht, Temari... Tut mir Leid...
 

Shikamaru fasste sich an den Kopf. Eine neue Erinnerung, ein weiterer Blitz war plötzlich da und verschwand sofort wieder. Er fluchte, versuchte die Verunsicherung abzuschütteln und warf einen Blick zu Hinata, doch ihr Platz war plötzlich leer. Shikamaru sprang auf, wühlte sich ohne auf die Protestrufe zu achten durch die Reihen der Tribüne und stürzte durch den Ausgang der Turnhalle. Er führte in einen Flur, von dem aus die Duschen und WCs abgingen. Als Shikamaru durch die Tür stolperte, kam Hinata gerade aus der Frauentoilette.
 

„H-Hallo, Shikamaru...“
 

Shikamaru schloss zu ihr auf. „Ich muss mit dir reden, Hinata. Es ist wichtig.“
 

Hinata zuckte zusammen. In ihren Augen stand deutlich geschrieben, dass sie ahnte worauf er hinaus wollte. „A-Aber... Der K-Kampf...“
 

„Ich habe mit dir auf Narutos Geburtstag geredet, oder?“
 

Die schüchterne Hyuuga sah sich verstohlen um, als erwartete sie belauscht zu werden. Shikamaru konnte sich denken, dass sie nach Ino Ausschau hielt. Nachdem zwischen ihm und seiner besten Freundin Funkstille herrschte, durften natürlich auch ihre Freundinnen nicht mehr mit ihm reden. „I-Ich... habe niemandem davon erzählt...“
 

Bitte erzähl keinem was ich dir gesagt habe, Hinata. Erst wenn ich mit Ino geredet habe.
 

Shikamaru fühlte, dass er seinem Ziel nahe kam. Die Erinnerungsfetzen kamen in immer kürzeren Abständen und verbanden sich nach und nach zu einem größeren Bild. „Was habe ich gesagt?“
 

„Wie?“
 

„Was habe ich dir gesagt? Bitte erzähl es mir.“
 

Hinata spielte mit ihrem Pulloversaum, eine nervöse Macke, die er schon oft bei ihr gesehen hatte. War ihr das Gespräch mit ihm so unangenehm? Von der Sporthalle drang besonders lauter Jubel zu ihnen herüber. Jemand musste einen guten Treffer gelandet haben. „I-Ich weiß nicht...“
 

„Ich bitte dich, Hinata. Ich muss unbedingt wissen, was los war. Ino und ich haben Streit wegen einer Sache, an die ich mich nicht einmal erinnern kann...“
 

Hinata seufzte. Sie schien gerade nicht in ihrer eigenen Haut stecken zu wollen. „Du hast ein bisschen durcheinander geredet“, entschuldigte sie sich erstmal. „Es war ein bisschen schwer dir zu folgen. Du warst aufgeregt. Nicht so wie sonst.“ Ein zaghaftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, doch sie schlug sofort erschrocken eine Hand über ihren Mund, als sie es bemerkte. „T-Tut mir Leid!“
 

„Keine Sorge“, besänftigte Shikamaru. „Das höre ich nicht zum ersten Mal.“
 

„D-Du wolltest über Ino reden.“
 

„Soviel dachte ich mir inzwischen schon.“
 

Aber ich muss sichergehen, Hinata. Dass es funktionieren kann. Du bist ein ehrlicher Mensch. Wenn du es sagst, dann glaube ich dir.
 

„D-Du hast gefragt... gefragt, ob es ihr ernst wäre... mit dir...“
 

Ino hat gesagt, dass sie in mich verliebt ist. Stimmt das? Oder ist es nur eine ihrer Phasen? Ist es ihr Ernst oder gibt es nächste Woche wieder einen anderen Jungen, dem sie hinterherläuft?
 

I-I-Ich glaube... Ich glaube sie hat dich wirklich gern, Shikamaru...
 

Und plötzlich fügten sich die Teile für Shikamaru zusammen wie ein Puzzle. Die Erinnerungen kehrten zurück, so vollständig und deutlich, als wären sie niemals weg gewesen. Vielleicht hatte sein Verstand endlich beschlossen, dass er ihn genug bestraft hatte... „Danke, Hinata!“ Er machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zurück in die Sporthalle. Tosender Applaus überrollte ihn von allen Seiten, als die Zuschauer gerade das Ende des Kampfes beklatschten. Rock Lee lag keuchend und geschlagen auf dem Boden, während ein Schiedsrichter den Arm des rothaarigen Jungen aus Suna in die Höhe riss. Shikamaru Blick hetzte umher. Er entdeckte Temari, die von ihrem Platz aus auf das Kampffeld rannte.
 

Doch in diesem Moment hatte er nur Augen für Ino, für ihre kristallklaren blauen Augen, die selbst aus der Ferne funkelten, für ihr blondes Haar, das weich über ihren Rücken fiel.
 

Ich weiß wieder alles!
 

Die Blitze und Erinnerungen trafen ihn wie Schläge gegen seinen Verstand: Narutos Geburtstag, Shikamarus von Alkohol verschwommene Sicht, kühler Wind am Strand in seinen Haaren, ihre schlanken Finger an seiner Wange, ein Hauch von Worten, ein leiser Kuss...
 

Bei uns in Suna ist jeder Kuss nach drei Uhr nachts ein Glücksbringer...
 

Doch in diesem Moment hatte etwas Shikamaru blockiert, sich gesträubt, hatte den Kuss nicht gewollt, hatte Temari nicht gewollt. Genauso war es schon damals bei Shiho aus dem Schachclub gewesen. Ein paar entspannte Dates, ein paar friedliche Nächte, alles hätte perfekt sein sollen. Doch Ino war ihm damals durch den Kopf geschossen, genau wie in der Nacht am Strand. In der Gegenwart keines Mädchens fühlte er sich so irritiert, aber auch so sehr wie er selbst wie bei Ino. Die Antwort auf das Warum war einfach, eine mathematische Gleichung, die er sich nie getraut hatte in Ruhe zu betrachten.
 

Eigentlich war er schon immer in Ino verliebt gewesen.
 

Einmal hatte er es deutlich gemerkt. Er war fünfzehn gewesen und die ständigen Sticheleien seiner pubertierenden Mitschüler hatten ihm die endlose Kluft zwischen ihm und seiner beliebten Freundin gezeigt. Kein Wunder also, dass er seine Gefühle mit rationaler Hartnäckigkeit weggesperrt und so tief in sich vergraben hatte, bis sie nur noch ein schwacher Abglanz eines Traumes waren, schon fast in Vergessenheit geraten. Sie war Ino Yamanaka. Wie könnte sie schon zu einem Streber wie ihm passen? Das Model und der Freak. Die Schöne und das Biest. Jegliche Logik, jeder vernünftige Gedanke sprach gegen die Möglichkeit, das zwei solche Extreme zueinander passen könnten... Und Shikamaru hatte immer auf die Logik gehört...
 

Muss denn bei dir alles logisch sein?
 

Aber ich muss sichergehen, Hinata. Dass es funktionieren kann.
 

Es muss nicht immer alles logisch sein! Verstehst du? Chouji?
 

Shikamaru löste noch immer nicht den Blick von Ino. Sein Herz schlug schneller, als es je geschlagen hatte. Es war seltsam einen Entschluss zu fassen, der gegen jeden rationalen Gedanken lief und sich trotzdem so verdammt richtig anfühlte.
 

Endlich streifte Inos Blick seinen. Shikamaru ging langsam auf sie zu, ohne seine Augen auch nur kurz von ihr zu nehmen, und versuchte ihr dabei begreiflich zu machen, dass er verstanden hatte. Dass er sich erinnerte. Schon immer hatten sie sich wortlos verständigen können und tatsächlich weiteten sich ihre blauen Augen als Zeichen, das sie es erkannte. Auch sie kam jetzt auf ihn zu und sie strahlte so sehr, dass es Shikamarus Herz noch mehr anstachelte.
 

Sie waren keine fünf Meter mehr voneinander entfernt, als sich jemand plötzlich von der Seite auf Shikamaru warf. „Da ist er ja!“, rief Temari, während sie sich an seinem Arm hängte. Sie sprach mit dem rothaarigen Jungen, der den Kampf gegen Lee gewonnen hatte. „Shikamaru, das ist mein Bruder Gaara.“
 

Shikamaru hatte keine Ahnung was vor sich ging. Er sah Ino stehen bleiben, das Leuchten aus ihren Augen verschwunden. Er wollte sie rufen. Er musste ihr doch sagen, dass nicht immer alles logisch sein musste!
 

„Gaara, das ist Shikamaru!“, sprudelte Temari weiter. „Mein fester Freund!“
 

~~~°~~~ To Be Continued ~~~°~~~
 


 

Ich weiß nicht ob ich mit diesem Kapitel zufrieden bin... Mir gefiel die Idee Shikamaru auf die Spur nach seinen Erinnerungen zu schicken, aber irgendwie finde ich die fehlenden Ereignisse nur mäßig beleuchtet. Ich bin schon am Überlegen ein Special über die fehlenden Stunden zu schreiben. =)
 

Ansonsten bis zum nächsten Chapter "To Forgive"



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Hannes-Sama
2011-03-13T18:02:26+00:00 13.03.2011 19:02
WAS GEHT DENN JETZT AB?!

da weiß shikamaru endlich wieder alles und dann... DAS?!
oh gott
muss schnell weiterlesen! das kapitel hat mich mit dieser krassen wendung am ende doch noch dazu verleitet, einen kommentar zu schreiben!
wenn ich auf dem aktuellen stand bin gibt es ausführlicheres lob ;D
Von:  Lady_ita-sasu_
2010-03-05T14:49:01+00:00 05.03.2010 15:49
Boah, gaara <3*_____* endlich! Ich liebe diese person einfach, bin so froh dass du ihn endlich mal vorkommen lassen hast x3!!! Er hat Lee richtig fertig gemacht *go gaara*, mein Herz hat ein hüpfer getan, als ich das gelesen hab xDDD!

Die Passagen, mit Shikamaru sind so spannend gewesen, grandios, einfach super. Ich denke dass es nicht nötig ist ein Special zu schreiben, obwohl ich es natürlich lesen würde xD Die Passagen mit Shikas gedanken wie alles wieder zurück gekommen ist waren aufschlussreich genug :)

Zum Kapitel an sich, es war mal wieder eine Wucht!!! Du hast soviele sichten benutzt, soviele Gedanken und Gefühle eingbracht und mal wieder ein richtig fieses ende hinterlassen!!! ;) "Gaara, das ist mein fester freund xD"(iwie so ähnlich, war das ja habs wortwörtlich vergessen o.O) Alter klassiker, voll übel! Die arme ino und der arme shika, frauen bringen ihm echt kein glück >.< Wie fällt der alten hexe von temari eigntlich ein, zu behaupten, dass shika ihr freund ist! hallo!? für eine beziehung braucht man sowas wie zwei einverständnisserklärungenxD(hört sich iwie doof an...o.O)

ich musste mal wieder total lachen bei den Teilen mit Ino xD Erste mal mit Shino (einer frrau xDDD Er sieht aber echt nicht weiblich aus, so wie Haku xDDD Die Idee ist trotzdem klasse!!!)Und dann noch mit der Andeutung mit Hinata "Naruto du bist echt ein Dummkopf (so ähnlich)" Einfach genial der is ja mal echt voll schwer von begriff xP

Schreib schnell weiter, hat mir wieder sehr gut gefallen! Das Gaara drankam Itachi (letzten kapi)und sasuke (fast immer) macht mich so glücklich! Endich sind alle meine babys vereint xP

freunt mich so abartig viel das deine Ff ein bisschen auf dem Manga beruht gaara macht lee fertig, itachi kommt nach konoha geschlicen...Usw. Danke für die ENS freu mich schon sehr aufs nächste kapi (wiederjhol mich als aba egal -.-)

LG Lady_ita-sasu_

Von:  Lady_ita-sasu_
2010-03-05T14:47:21+00:00 05.03.2010 15:47
Boah, gaara <3*_____* endlich! Ich liebe diese person einfach, bin so froh dass du ihn endlich mal vorkommen lassen hast x3!!! Er hat Lee richtig fertig gemacht *go gaara*, mein Herz hat ein hüpfer getan, als ich das gelesen hab xDDD!

Die Passagen, mit Shikamaru sind so spannend gewesen, grandios, einfach super. Ich denke dass es nicht nötig ist ein Special zu schreiben, obwohl ich es natürlich lesen würde xD Die Passagen mit Shikas gedanken wie alles wieder zurück gekommen ist waren aufschlussreich genug :)

Zum Kapitel an sich, es war mal wieder eine Wucht!!! Du hast soviele sichten benutzt, soviele Gedanken und Gefühle eingbracht und mal wieder ein richtig fieses ende hinterlassen!!! ;) "Gaara, das ist mein fester freund xD"(iwie so ähnlich, war das ja habs wortwörtlich vergessen o.O) Alter klassiker, voll übel! Die arme ino und der arme shika, frauen bringen ihm echt kein glück >.< Wie fällt der alten hexe von temari eigntlich ein, zu behaupten, dass shika ihr freund ist! hallo!? für eine beziehung braucht man sowas wie zwei einverständnisserklärungenxD(hört sich iwie doof an...o.O)

ich musste mal wieder total lachen bei den Teilen mit Ino xD Erste mal mit Shino (einer frrau xDDD Er sieht aber echt nicht weiblich aus, so wie Haku xDDD Die Idee ist trotzdem klasse!!!)Und dann noch mit der Andeutung mit Hinata "Naruto du bist echt ein Dummkopf (so ähnlich)" Einfach genial der is ja mal echt voll schwer von begriff xP

Schreib schnell weiter, hat mir wieder sehr gut gefallen! Das Gaara drankam Itachi (letzten kapi)und sasuke (fast immer) macht mich so glücklich! Endich sind alle meine babys vereint xP

freunt mich so abartig viel das deine Ff ein bisschen auf dem Manga beruht gaara macht lee fertig, itachi kommt nach konoha geschlicen...Usw. Danke für die ENS freu mich schon sehr aufs nächste kapi (wiederjhol mich als aba egal -.-)

LG Lady_ita-sasu_

Von: abgemeldet
2010-03-04T22:50:44+00:00 04.03.2010 23:50
Dann schreibe ich wohl auch mal wieder :D
Also, dass mit Shikamaru sprengt ja fast alles. Echt super, wie du die Spannung leicht ansteigen lässt. Allgemein waren die 3 letzen Kapitel wirklich schön geschrieben, was am meisten daran liegt, dass wirklich viel passiert ist. Das Beziehungschaos zwischen Shika,Ino und Temari ist ja wirklich ziemlich angespannt. Hoffenlich schafft es Shika nun endlich, mit Ino ein Gespräch zu führen, über das, an das er sich wieder errninert.
Leider gibt es auch ein paar Sachen, die mir nicht so gut gefallen haben. Zum einem, was James95 schon vor mir gesagt hatte, dass Sakura langsam wirklich etwas langweilig wirkt. Es ähnelt wirklich sehr der Manga Figur (Ist fanatisch hinter Sasuke her, verwirrt sehr durch ihre Handlungen). Schade eigentlich, da sie am Anfang einen wirklich ausgesprochen guten Charakter hatte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich irgendwie nicht damit anfreunden kann, dass sie halsüber Kopf in Sasuke verschossen ist, und dadurch, andere Menschen vollkommen außer acht lässt. In dem Falle Naruto :D
Und da sind wir auch schon bei Naruto. Ich glaube, dass ist der beste, den ich zurzeit in einer FF gelesen habe. Nur leider verliert er etwas an bedeutung, seid Hinata mit ihrer Schüchternheit immer mehr an seine Seite rückt. Die Beziehung gibt komischerweise nicht soviel her, wie die von Neji+TenTen, ShikaxInoxTemari oder die hoffentlich noch Zunftsorientiete von Naruto und Sakura.
Jetzt habe ich wohl etwas viel kritik geschrieben. . . aber ich hoffe, du bist mir nicht böse. Es ist und bleibt die beste FF, die ich z.Z gelesen habe.
Grüße
Von: abgemeldet
2010-03-03T16:00:21+00:00 03.03.2010 17:00
echt super kapi
freu mich shcon sehr aufs näcshte
Von: abgemeldet
2010-03-03T13:43:06+00:00 03.03.2010 14:43
Wirklich wieder ein super Kapitel.
Zwar kam Sasuke überhaupt nicht zum Zuge,aber ich denke das ist auch mal okay.
Schließlich muss er nicht immer im Mittelpunkt stehen.
Was zwischen Ino & Shikamaru abläuft..war sehr spannend & gut gestaltet.
Großen especkt dafür.
Hast du sehr super hinbekommen & freue mich schon aufs nächste kapitel <3
*smile*

MFG.

abgemeldet
Von:  fahnm
2010-03-02T23:54:23+00:00 03.03.2010 00:54
Klasse Kapi!^^
Jetzt Tema alles Verdorben.
ICh hoffe das Shika das wieder gerade biegen kann.
Freue michschon auf das nächste kapi!^^
Von: abgemeldet
2010-03-02T23:51:48+00:00 03.03.2010 00:51
Sorry das ich die letzten drei Kapitel nichts von mir hab hören lassen, Probleme mit'm Provider^^ Bin gerade dabei alles was in den letzten 26 Tagen passiert ist aufzuholen, ich verstehe wie Shikamaru sich gefühlt hat als er nicht wusste was passiert war ;)

Die Geschichte wird einfach immer besser, die Shikamaru-Problematik überschattet sogar Narutos Sorgen. Temari ist richtig nett (...?) bin gespannt was jetzt passieren wird.
Mir gefällt ungemein das Haku ein Mädchen ist, das macht alles viel spannender und komplizierter.
Schade nur das der Kampf von Gaara nicht drin war, ich hätte gerne gewusst wie er in der realen Welt mit Sand kämpfen will.
was ich auch noch ein bisschen traurig finde ist das Sakura ihre Stellung in den vor-Shippuuden-Mangas einnimmt - die eines nervigen, quängelnden und verwirrten Mädels das niemandem irgendwie hilft.
ICh finde es toll wie du das mit den Erinnerungen von Shika beschrieben hast.

Überhaupt ist alles toll zu lesen, danke das du mir immer weiter ENS geschickt hast obwohl ich keine Kommis hinterlassen habe :)
Ich würde gere noch mehr schreiben aber habe jetzt keine Zeit also: MfG,
James
Von:  xSasuSakux
2010-03-02T20:42:34+00:00 02.03.2010 21:42
was?
boah, tema ist so fies
ich kann die von minute zu minute weniger leiden
aber das shika doch in ino verliebt ist
ach ne, wie suez ist das denn
und das du shika erst einmal so verwirrt hast da stehen lassen, find ich echt super
man konnte sich voll gut in die situation und die gefühlswelt heineinversetzen
echt ein hamma kapi
freu mich schon riesig auf das nächste

lg
xSasuSakux
Von: abgemeldet
2010-03-02T20:36:47+00:00 02.03.2010 21:36
ich bin sprachlos (ist doch klar, virtuell^^)
die spannung hast du grandios an deine leser gebracht, ich konnte nicht aufhören zu lesen und mein lesefluss steigerte andauern die geschwindigkeit, weil ich wissen wollte, was jetzt passiert.
also, den teil mit ino und shika hast du sehr gut rübergebracht.
einbisschen schade fand ich, wie oberflächlig bei narutos und sakuras gefühlen warst, da hätte mehr kommen können.
vielleicht wäre das kappi auch zu lang gewesen dann, ach keine ahnung.
ich bin immernoch so begeistert :D
lg mo


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