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Our Second Chance

Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)
von

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Broken Hearts, Torn-Up Letters And The Story Of A Lonely Girl

Da bin ich wieder! Ich war in den letzten Wochen nicht untätig, aber in unserer WG gab es ziemlich lange kein Internet, deswegen konnte ich nichts hochladen. Aber neben diesem Kapitel liegen schon zwei weitere auf der Festplatte und noch ein weiteres - was gleichzeitig das letzte sein wird - ist fast fertig. OsC geht also wirklich in die Schlussphase! Endlich!
 

Also viel Spaß beim Lesen und noch eine weitere Entschuldigung, dass es mal wieder länger gedauert hat als geplant ;)
 

~~~°~~~
 

Kapitel XXIX – Broken Hearts, Torn-Up Letters And The Story Of A Lonely Girl
 

~~~°~~~
 

You'll regret it all

Living behind your wall

And you'll never fall in love

If you don't risk it all
 

Broken hearts and torn up letters

Girl you just can't dance forever

If you want to make it better
 

- Lostprophets
 

~°~ Sasuke ~°~
 

Er blickte noch ein letztes Mal auf den Zettel mit der Adresse, den Haku ihm gegeben hatte, und zerriss ihn schließlich in kleine Schnipsel. Die Notiz hatte ihn zu einem heruntergekommenen Plattenbau am Rande der Stadt geführt, an dem eine grelle Leuchtreklame des darin befindlichen Hotels hing. Es war Zeit für die finale Konfrontation. Sasuke ließ zu, dass der kräftige Wind die Papierfetzen aus seiner Hand riss und davontrug. Ein letztes Mal tastete er nach dem schweren Griff der Pistole, die er von Zabuza erhalten und sich am Rücken in den Gürtel gesteckt hatte.
 

„Es ist soweit, Itachi“, flüsterte Sasuke entschlossen. Jede einzelne Faser seines Körpers war zum Zerreißen gespannt. Für diesen Moment hatte er sich Jahre lang vorbereitet und trainiert. Für diesen Moment hatte er gelebt und alle Qualen seiner Vergangenheit ertragen...
 

Rache!
 

~°~ Hinata ~°~
 

„Beehren sie uns bald wieder!“
 

Naruto seufzte erleichtert als der letzte Gast des Tages das Ichiraku Ramen verließ und strich sich mit der Hand feinen Schweiß von der Stirn. Es waren einige äußerst stressige Stunden im Lokal gewesen, denn jeder Tisch war bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen. Naruto war hin und her gerannt, hatte Bestellungen aufgenommen, dreckiges Geschirr abgeräumt und abgewaschen, die Kasse bedient und dabei nicht in einer Sekunde seine überflutende Freundlichkeit verloren. Inzwischen begrüßten viele Stammkunden ihn wie einen alten Freund und einige erkundigten sich besorgt nach seinen Verletzungen im Gesicht, die er mit einem Grinsen herunterspielte.
 

Doch nun wo der Feierabend vor der Tür stand, fiel die Anspannung von ihm ab und Hinata sah, dass er äußerst müde war. „Ich würde sagen ich mache schnell hier vorne sauber und du übernimmst die Kassenabrechnung?“, schlug er vor, während er bereits zur Putzkammer schlurfte und versuchte in dem Durcheinander einen Wischmopp zu ergattern.
 

Hinata nickte hastig und war gerade dabei das Geld in der Kasse zu zählen, als Herr Akimichis massige Gestalt aus dem hinteren Teil des Imbisses auftauchte. „Gute Arbeit, ihr Beiden“, lobte er sie freudestrahlend. „Das war wirklich ein harter Tag und ihr habt euch eine Pause verdient. Geht also ruhig schon los. Ich kümmere mich um den Rest hier.“
 

„W-Wirklich?“, erkundigte sich Hinata unsicher.
 

Naruto warf den Wischmopp, den er gerade gefunden hatte, sofort wieder zurück in den Schrank. „Cool!“, sagte er begeistert, bevor er sich seine Schürze vom Leib riss und dabei sein halbes Shirt mit über den Kopf zog. Hinata erhaschte dabei einen flüchtigen Blick auf seinen vernarbten, aber dennoch auffallend gut gebauten Oberkörper. Ihr wurde schlagartig heiß und sie wandte sich beschämt ab. Ino würde sie für ihr Verhalten bestimmt auslachen...
 

„Komm, Hinata!“, rief Naruto ungeduldig. Er hatte bereits seine Tasche über die Schulter geworfen und seine Arbeitsschürze darin verstaut. So schnell sie konnte huschte Hinata in den Pausenraum, kramte ihre Sachen zusammen und stürzte wieder zurück. Als sie an Herr Akimichi vorbei lief, drückte dieser ihr augenzwinkernd zwei Kaffee für den Weg in die Hand. Sie bedankte sich so lange bis ihr Chef sie lachend zur Tür schubste und sie so mit Naruto das Ichiraku Ramen verließ.
 

„Ahhh, endlich Feierabend!“, jubelte Naruto und streckte sich ausgiebig. Hinata trottete schweigend neben ihm her, wobei sie ihm hin und wieder verstohlen Blicke aus dem Augenwinkel zuwarf. Irgendwie bekam sie das Bild seines freien Oberkörpers nicht mehr aus dem Kopf... „Soll ich dich nach Hause bringen, Hinata?“
 

„Was?“ Seine Worte warfen sie so aus der Bahn, dass sie ruckartig stehenblieb und ihn verwundert anstarrte. „D-Das musst du doch nicht.“
 

„Kein Ding“, versicherte er, während er einen Schluck aus seinem Pappbecher nahm. Die Milchkrone seines Kaffees malte ihm ein kleines, weißes Bärtchen auf die Oberlippe. Hinata kicherte kurz und Naruto sah sie fragend an. Als sie auf sein Gesicht zeigte, begriff er und wischte sich schnell die Milch vom Mund. „Wollen wir los?“
 

„D-Du... du musst wirklich nicht...“ Hinata fragte sich, warum sie das sagte. Eigentlich wünschte sie sich nichts sehnlicher als ihn noch ein paar Minuten länger bei sich zu haben, also warum konnte sie nicht einfach ihren Mund halten? Zum Glück schien sich Naruto jedoch nicht abzuschütteln lassen zu wollen: „Ich mache das wirklich gern. Zuhause herrscht eh gerade etwas dicke Luft...“
 

„Wegen Sasuke?“, fragte sie scheu.
 

Naruto nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee und nickte dabei wortlos. Wieder wusste sie nicht ob es in Ordnung war weiter auf dieses Thema einzugehen, deswegen liefen sie eine Weile schweigend nebeneinander her.
 

Du musst mutig sein!
 

„Ist es wegen Sakura?“
 

Diesmal war es Naruto, der verdattert stehen blieb. Doch er erholte sich schnell, setzte sich wieder in Bewegung, trank nachdenklich seinen Kaffee und warf seinen Kopf schließlich mit einem lauten Lachen in den Nacken. „Ja, auch deswegen...“
 

„Weil er sie geküsst hat?“ Es war als ob eine fremde Hinata von ihr Besitz ergriffen hätte und diese Worte durch ihren Mund sprach. Doch sie ließ es dankbar zu und wartete gespannt auf die Antwort. Naruto kratzte sich am Hinterkopf. „Nein, das ist es nicht. Ich...“ Zum ersten Mal sah Hinata Naruto um Worte ringen. „Ich... habe mich vor einer Weile mit Sakura unterhalten. Wir sind nur Freunde. Vielleicht habe ich mich da in etwas verrannt. Ich... Ich war fasziniert von ihr, aber vielleicht... vielleicht war das nur, weil sie das erste Mädchen in meinem Leben war, das so nett zu mir war.“
 

„Das allererste?“, fragte sie ungläubig und von ihrer eigenen Dreistigkeit schockiert. „Es gibt doch viele Mädchen, die extra nur wegen dir ins Ichiraku gehen!“
 

„Jetzt nimmst du mich auf den Arm“, maulte Naruto beleidigt und hielt an. Unbemerkt hatten sie bereits den ganzen Weg zu ihrem Haus zurückgelegt und standen vor dem riesigen, pompösen Gittertor zu ihrem gewaltigen Garten. Hinata war es ein wenig peinlich wie sehr ihr Vater seinen Reichtum zur Schau stellte. Auf dem großen Platz mit Springbrunnen vor ihrer Villa parkten drei verschiedenfarbige Sportwagen. Licht flutete aus einem Fenster im oberen Stock, der allein schon Platz für zwei bis drei Wohnungen ihrer Freunde bieten würde. Außer vielleicht dem Haus von Kiba und dem von Shikamaru...
 

„Es ist wahr. Du bist...“ Plötzlich ließ die fremde Hinata sie wieder allein und ängstlich zurück. Sie wollte Naruto aufzählen was für tolle Eigenschaften er hatte, so wie er es bei ihr gemacht hatte, wollte sagen wie freundlich und fleißig und optimistisch er war. Wie er sich von nichts und niemanden unterkriegen ließ und jedem, dem er begegnete, ein guter Freund war und wie er immer für einen Spaß zu haben war... Doch aus ihrem Mund kam nur ein wenig intelligentes Quietschen. Auch ihr Kopf lief schon wieder rot an.
 

Danke, Hinata. Dann pack du mal aus. Wie weit bist du mit Naruto?
 

Naruto. Er ist ein Idiot. Manchmal sieht er den Wald vor lauter Bäumen nicht. Manchmal muss man ihm die Dinge auf die Nase binden, damit er sie versteht.
 

„Du bist... Du bist...“
 

Du musst mutig sein!
 

Hinata blickte in diese warmen blauen Augen, die so voller Leben steckten und in diesem Moment nur auf sie gerichtet waren. Sie wünschte das könnte immer so bleiben...
 

Ich will so gern mutig sein!
 

Plötzlich, ohne weiter nachzudenken, ohne der Angst in ihr Zeit zu geben sie zu lähmen, stürzte Hinata sich nach vorne und presste ihre Lippen für einen flüchtigen Moment auf Narutos. Es war alles, was sie sich je erträumt hatte. Ihr Herz schlug so entsetzlich schnell in ihrer Brust, dass es wehtat, wenn auch auf eine angenehme Weise. Alles in ihr wurde heiß, ihr Kopf schwamm in Glück. Dann war der Moment vorbei und sie trat mit zwei unsicheren Schritten zurück. Naruto starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal in seinem Leben. „Hinata...“
 

„Gute Nacht...“, flüsterte sie nur, bevor sie so schnell ihre Beine sie trugen ins Haus stürmte. Sie spürte seinen Blick auf dem ganzen Weg in ihrem Rücken und sank erleichtert zu Boden, sobald sie die Tür hinter sich zugemacht hatte. Ihre Stirn fühlte sich an, als hätte sie Fieber.
 

Ich habe gerade Naruto geküsst! Ich – habe – gerade – Naruto – geküsst!
 

Ein beschämtes und gleichzeitig sehr stolzes Lächeln entfaltete sich wie eine aufgehende Blumenblüte auf ihrem Gesicht.
 

~°~ Sasuke ~°~
 

Das Hotelzimmer war verlassen. Sasuke schritt durch leere und dunkle Räume und wusste nicht wohin mit seiner angestauten Wut. Die sanften Klänge klassischer Musik strömten aus der noch laufenden Anlage im Regal. Auf dem einfachen Holztisch in der Mitte des Wohnzimmers stand ein einzelnes halbvolles Glas Rotwein. Unter dem Glas klemmte ein fein säuberlich zusammengefalteter Zettel aus edlem Briefpapier. Itachi konnte noch nicht lange weg sein...
 

Sasuke legte die Pistole, die er beim Betreten des Zimmers aus dem Gürtel gezogen hatte, auf die Tischplatte und setzte sich. Mit finsterer Miene zerrte er die Notiz unter dem Glas hervor und fing an zu lesen. Die Handschrift seines Bruders schlängelte sich ordentlich über die Nachricht:
 

Du hast mich also gefunden, kleiner Bruder.

Ich bin stolz darauf zu sehen, dass du die nötige Entschlossenheit aufgebracht hast um dein Ziel zu erreichen und dabei nicht einmal vor Zabuza Momochi zurückgeschreckt bist. Du bist bereit mich zu treffen. Wir sehen uns in zwei Tagen um zwei Uhr. Wo auch immer du dich zu diesem Zeitpunkt befindest, es soll der Ort unseres Treffens sein. Ich freue mich auf dich, kleiner Bruder...
 

Sasuke starrte noch lange auf Itachis Worte. In zwei Tagen würde die Schulmeisterschaft im Fußball stattfinden, der vermutlich wichtigste Augenblick in Narutos Leben. Dass das Ganze nur ein Zufall sein sollte, glaubte er nicht eine Sekunde. Sein Bruder wollte, dass er sich zwischen seiner Rache und seinem besten Freund entschied...
 

„Du Mistkerl...“, wisperte Sasuke in die Dunkelheit. Von plötzlicher Wut gepackt schleuderte er das Glas vor ihm mit brachialer Gewalt gegen die Wand, wo es in tausend Scherben zersplitterte.
 

~°~ Hinata ~°~
 

Hinata summte leise vor sich hin, während sie die Treppe ins obere Stockwerk hoch schwebte. Ihre Schritte fühlten sich so leicht an. Immer wieder ging sie im Kopf ihren Kuss mit Naruto durch und tanzte dabei geradezu durch die vielen verzweigten Flure ihres Anwesens. Als sie vor ihrem Zimmer ankam, blieb sie jedoch verwundert stehen. Die Tür war nur angelehnt und ein feiner Lichtstrahl schnitt durch den Spalt in den Flur hinein. Hinata war sich jedoch sicher, dass sie am Morgen das Licht gelöscht und die Tür geschlossen hatte, bevor sie zur Schule gegangen war…
 

Mit einem unbehaglichen Gefühl im Bauch schlich Hinata in ihr Zimmer und schob dabei die Tür ganz auf. Hiashi Hyuuga saß auf ihrem Bett. Das grimmige Gesicht ihres Vaters wirkte im schwachen Schein ihrer Nachttisch-Lampe wie aus Stein gemeißelt. Als Hinata sah was er in den Händen hielt, gefror ihr Herz zu Eis. Alle wundervollen Gedanken an den Kuss mit Naruto verblassten, als wären sie nur ein schöner Traum gewesen. „Was ist das?“, fragte ihr Vater kalt und ohne aufzusehen. Dabei blätterte er flüchtig durch den Stapel mit den ausgedruckten Manuskriptseiten ihres Romans. „Warum vergeudest du deine Zeit mit so etwas?“
 

„Warum… bist du in meinem Zimmer?“ Hinatas Lieblingsverlag veranstaltete einen Wettbewerb für Newcomer und belohnte den Sieger mit der landesweiten Veröffentlichung des Werkes. Doch es waren nur noch wenige Tage bis zum Einsendeschluss, daher hatte sie in letzter Zeit intensiv am Ende ihres Buches gearbeitet und es im Stress nicht wie gewöhnlich in einer Schreibtischschublade versteckt. Warum war ihr Vater ausgerechnet in dieser Phase in ihr Zimmer gekommen?
 

„Erkläre mir was das soll“, verlangte ihr Vater unbeeindruckt.
 

Hinata fing unter seinem strengen Blick an nervös mit ihren Händen zu spielen. „I-Ich… schreibe gern. Ich habe schon ein paar A-Artikel für die Schülerzeitung verfasst und will… gern… Autorin werden.“
 

„Du willst Autorin werden? Mach dich nicht lächerlich.“
 

„E-Es ist mein Traum…“
 

Hiashis Blick wurde zu dunklem Stahl. Mit einer einzigen Handbewegung warf er das gesamte Manuskript in die Luft und schnaubte abfällig. Wie in Zeitlupe wirbelte das Papier – all ihre Anstrengungen und Wünsche - im ganzen Raum zu Boden wie abgestorbenes Herbstlaub. „Deine Träume sind ein Witz. Diese Flausen muss dir der blonde Bengel in den Kopf gesetzt haben!“ Dass ihr Vater Naruto erwähnte traf sie wie ein schwerer Schlag im Bauch. „Ich habe euch gerade gesehen. Du hast keine Zeit für solche Nichtsnutze, genauso wie du keine Zeit hast Autorin zu sein. Du wirst eines Tages mein Nachfolger für das Hyuuga-Empire! Keine Diskussion!“
 

Hinatas Vater erhob sich beherrscht von ihrem Bett. Als er das Zimmer verließ, watete er dabei durch eine knöcheltiefe Schicht aus Buchseiten und machte sich nicht die Mühe zu verbergen, dass er ein paar unter seinen Schuhsohlen zerriss. Sobald er weg war, ließ sich Hinata auf die Knie sinken und nahm eine Hand voll Papier auf die Arme wie ein Neugeborenes.
 

Ich… will nicht mehr schwach sein…
 

Eine Träne kullerte ihr aus dem Auge, doch sie wischte sie entschieden mit dem Handrücken weg. Als daraufhin nur noch mehr über ihre Wangen strömten, biss sie sich hart auf die Lippe bis es blutete. Sie würde nicht wieder weinen – nicht mehr.
 

Ich will stark sein. Und mutig!
 

Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich von anderen Menschen leiten lassen: ihrem Vater, Neji, selbst von ihren Freundinnen. Aber wenn sie ihre eigenen Träume verwirklichen wollte, dann musste sie aufhören sich immer nur auf die Schultern von anderen zu stützen. Naruto hatte ihr das gezeigt. Er lebte ohne Familie, war mit Sasuke in eine völlig fremde Stadt gezogen und hatte es trotzdem geschafft sich ein Leben aufzubauen, bei dem ihm nun sogar ein Stipendium am Hokage-College winkte. Hinata sammelte immer mehr ihrer Seiten ein und stapelte sie auf ihrem Schreibtisch.
 

Sie würde es auch schaffen ihren eigenen Weg zu gehen.
 

Sie würde ihr Skript einschicken, egal was ihr Vater sagte.
 

Sie würde mutig sein!
 

~°~ Naruto ~°~
 

Er schüttelte immer noch ungläubig den Kopf, als er den Schlüssel ins Schloss steckte und seine Wohnung betrat. Hinata Hyuuga hatte ihn einfach so geküsst. Sie war immer ein Teil seines neuen Lebens in Konoha gewesen, saß in der Schule neben ihm, arbeitete an seiner Seite. Sie war eine Freundin wie man sie sich nur wünschen konnte, doch er hatte nie auch nur im Geringsten gemerkt, dass da auch mehr sein könnte. Wie sollte er sich in Zukunft ihr gegenüber verhalten?
 

„Und dann noch das Spiel übermorgen… Und Sasuke…“
 

Naruto warf seine Tasche achtlos in den Flur und lief ins Wohnzimmer. Eine vertraute Gestalt saß auf dem Sofa und zappte gelangweilt durch die TV-Kanäle.
 

Und Haku…
 

Das Mädchen, das sich als Mitglied einer gefürchteten Mafiabande entpuppt hatte, sah flüchtig auf und schenkte ihm ein kurzes Lächeln zum Gruß. Naruto erwiderte die Geste müde. „Hey. Ist Sasuke etwa Zuhause?“
 

„Nein“, antwortete sie matt. Schon seit Tagen hatte Naruto seinen besten Freund kaum noch zu Gesicht bekommen. Der Streit mit ihm auf dem Schulhof kam ihn in den Sinn und er fragte sich, ob sie überhaupt noch Freunde waren. Was konnte er nur tun um Sasuke zurück auf den richtigen Weg zu bringen? „Und wo ist er dann?“
 

Haku zögerte, bevor sie antwortete. In ihren dunklen braunen Augen lag ein Hauch von Melancholie, der ihn erschreckte. „Itachi jagen“, gestand sie schließlich, während sie sich die Arme rieb als wäre ihr plötzlich kalt. Auch Naruto spürte einen Schauer über seinen Rücken laufen. Ohne ein weiteres Wort ging er in die Küche und stellte eine Tupperdose mit Ramen, die Herr Akimichi ihm mitgegeben hatte, in die Mikrowelle. Minutenlang beobachtete er wie sie sich in dem Gerät träge im Kreis drehte. Als sie fertig war, goss er die Ramen in zwei Schalen, ging mit ihnen zurück ins Wohnzimmer und stellte eine davon Haku vor die Nase. „Hier.“
 

„Danke.“
 

Naruto setzte sich zu ihr und betrachtete den Fernseher ohne wirklich mitzubekommen was für ein Film gerade lief. Hin und wieder blickte er dabei auch zu Haku hinüber und studierte sie neugierig. Sie hatte sich eine alte Decke über die Beine gelegt und trug einen gestreiften Strickpullover. Ihr Gesicht war blass und ihre Augen getrübt. In ihnen lag so viel Schmerz, dass Naruto plötzlich das Gefühl bekam sie beschützen zu müssen. Warum war jemand wie sie bei der Mafia? Warum war alles im Leben immer so unendlich kompliziert?
 

„Was ist?“, fragte Haku schließlich, während sie mit ihren Essstäbchen gekonnt ein paar Ramen aus der Schale fischte. Sie war unbestreitbar schön, doch nicht so sehr wie Sakura… oder Hinata, wie ihm schlagartig bewusst wurde. „Habe ich was im Gesicht?“
 

„Nein, ich…“, grummelte Naruto ertappt. „Vergiss es.“
 

Weitere Minuten vergingen, in denen sie nur schweigend auf den Fernseher starrten. Irgendwann stellte Haku ihre inzwischen leere Schale vorsichtig auf den Tisch und seufzte. „Alles tut mir so leid, Naruto. Wir sind schuld, dass Sasuke sich so verhält…“
 

Du bist nicht mein Bruder…
 

„Es wäre so oder so dazu gekommen“, beruhigte Naruto sie, auch wenn die Erkenntnis ihm einen Stich versetzte. „Sasuke ist schon immer von seiner Rache besessen gewesen…“
 

„Aber es tut weh euch so zu sehen. Ihr seid so gute Freunde und ihr ward immer so nett zu mir. Dass das alles in die Brüche gehen soll…“ Haku raufte sich verzweifelt die Haare und ließ einige Strähnen in ihr Gesicht fallen, um ihre Augen zu verbergen. „Es wäre besser gewesen, wenn Sasuke nie zu den Sieben Schwertern gekommen wäre“, flüsterte sie. „Ich hatte ein geregeltes Leben bevor ich ihn traf, vielleicht nicht das Beste, aber es hat mir gerecht. Doch wegen ihm breche ich Regeln. Heilige Regeln.“
 

„Warum?“, fragte Naruto atemlos.
 

Haku blieb lange still. „Weil ich mich in ihn verliebt habe“, gestand sie schließlich traurig. In ihrem Mund klang es als wäre Liebe eine schreckliche Schwäche. „Und jetzt hat er eine Waffe und weiß wo sein Bruder ist und wird nicht eher ruhen, bis diese Sache erledigt ist…“
 

„Dann hilf mir ihn aufzuhalten!“, schlug Naruto aufgeregt vor, während er seine eigene Ramenschale scheppernd auf den Tisch knallte. Ein letzter Rest Suppe schwappte dabei über den Rand und benetzte die Holzplatte. „Wir müssen ihn vor sich selbst retten!“
 

„Ich kann nicht!“, rief Haku gequält. „Er hat mir geholfen, also muss ich ihm helfen. Es ist die wichtigste aller Regeln. Ein Dienst für einen Dienst!“ Sie flüsterte die letzten Worte wie ein Mantra: „Nichts in dieser Welt ist umsonst…“
 

Naruto lehnte sich zurück und wusste nicht, was er sagen sollte. Doch er verstand Haku auf eine Weise, wie sie vermutlich nur wenige Menschen verstehen konnten. In Oto war er auch mit ungeschriebenen Gesetzen aufgewachsen. In einem trostlosen und grausamen Leben waren sie oft das Einzige, an das man sich noch klammern konnte um nicht den Halt zu verlieren…
 

„Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit“, sagte Naruto entschlossen.
 

„Und welche?“
 

Naruto stand auf und griff nach dem Telefon. „Ich rufe Kakashi Hatake an. Er wird uns helfen.“
 

~~~°~~~ ~~~°~~~ ~~~°~~~
 

TO BE CONTINUED
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Lady_ita-sasu_
2011-04-18T13:48:25+00:00 18.04.2011 15:48
Mal wieder super :)!!!

Haha...das Problem mit dem Internet kenn ich :-D Ich fühl mich dann immer so von der Außenwelt abgeschlossen :D!!!

Das kapi ist sehr gut *-* Hinata-naruto einfach himmlisch <3
Sie hat ihn einfach geküsst das ist echt traumhaft. Ich saß die ganze Zeit vorm pc und hab an meinen Nägeln geknabbert :Was sagt sie jetzt? Was sagt sie jetzt? Und dann hat sie ihn einfach mal geküsst!
Top Hinata! ;) hast du gut gemacht :D...

das mit haku konnt ich mir schon irgendwie denken, sie ist so toll, echt traurig das Sasuke einfach so besessen ist, aber ich finde trotzdem auch wenn ich kein Sakura fan bin. Sakura gehört zu Sasuke, zumindestens in dieser FF :D

Ich freu mich schon falls nochmal was mit Ino Shika kommt und auf das treffen mit sauke Itachi :)

Hau in die Tasten :-*
lg Tine


Von:  Kleines-Engelschen
2011-04-05T10:38:31+00:00 05.04.2011 12:38
ein klasse kapi und eine super ff. hab sie in einem rutsch durchgelesen :D
schreib bald weiter, bin gespannt wie es weitergeht


greetz
Von:  Hannes-Sama
2011-03-29T20:10:21+00:00 29.03.2011 22:10
yeah! daumen hoch für hinata!
endlich ist sie mutig =D
und dann kommt soetwas wie die sache mit ihrem vater...

auch interessant ist, dass sich haku in sasuke verliebt hat

bin gespannt, wie es weitergeht, wenn sasuke und itachi aufeinander treffen
Von:  Uchiha_92
2011-03-29T19:24:13+00:00 29.03.2011 21:24
Yeaah Super Kapi mal wieder :)
Finds super das Hinata mal einen Schritt gewagt hat.
Und das von Haku hätt ich nicht erwartet :O die arme..
Freu mich schon auf die letzten Kapitel (auch wenns traurig ist, das OSC dann vorbei ist :( find die story einfach nur genial).
lg

Von:  Sakura-Jeanne
2011-03-29T14:28:53+00:00 29.03.2011 16:28
ein sehr gutes kapitel

ich bin gespannt wie eswe iter geth wegen anruto und sasuke

Von: abgemeldet
2011-03-29T12:40:56+00:00 29.03.2011 14:40
Super tolles kapitel x3
Ich bin ziemlich gespannt wie es weiter geht >w<
Von: abgemeldet
2011-03-28T22:01:07+00:00 29.03.2011 00:01
YesyesyesyesyesYES!! Endlich, Hinata!!! <3 Ist doch ein tolles Gefühl,oder? Ich muss sagen, die verschiedenen Gefühle, die der Schwarm bei einem auslösen kann, hast du erstaunlich treffend beschrieben; Ich hab mich so in Hinatas Story hineingesteigert, dass ich mich auch ein kleines bisschen in Naruto verliebt habe... XD Es erinnert irgendwie an kleinere Schwärmereien zurück, die ich hatte, aber das ist einfach das Ding an Hinata (auch im Original) dass sie in mir die Nostalgie nach den unbeschwerten Tagen weckt...
Ich bin echt gespannt, was noch mit Ino und Shikamaru passiert... Und Tayuya ist ja wohl mal das größte Miststück von allen!! Ich habe innerlich gejubelt, als Neji sie einfach weggestoßen kann (und dann auch noch so fest wie möglich... Bravo, Neji <3) Aber da sieht man mal wieder, wozu Frauen nicht alles fähig sind... Tenten, das schaffst du, du bist stärker als dieses olle Flittchen!!! d-(>.<)-b
Uiuiuiui, SasuHaku... Gefällt mir fast besser als SasuSaku, aber eben nur fast ;)
Und Naruto hat es ENDLICH KAPIERT!! Ich als überzeugte NaruHina-Anhängerin habe nur auf diesen Moment gewartet und hoffe ja, dass es für die beiden gut ausgeht :) Der Kuss war schöner als in jeder meiner Vorstellungen <3 <3 <3
Ich freue mich schon total auf das nächste (und letzte???) Kapitel, den absoluten Showdown!
Und natürlich auf weitere geniale Ideen deinerseits!

Kira-kira-chan
Von:  R3I
2011-03-28T20:42:17+00:00 28.03.2011 22:42
Wie erwartet geht es großartig weiter!
Endlich hat sich Hinata getraut, das hat ja ewig gedauert!
Was wohl Sakura dazu sagen wird wenn sie mitbekommt das Haku auch in Sasuke verliebt ist?
Es wird auf jeden Fall spannend wenn jetzt noch Kakashi ins Geschehen eingreift.
Ich freu mich schon auf den Showdown!
Bis zum nächsten Kap!
Grüße R3I
Von:  Katalina
2011-03-28T20:27:49+00:00 28.03.2011 22:27
Das wird yaa mal spannend.. und ich finde es toll, dass hinata hier endlich mal mutig war und das gleich mehrere male nacheinander :D
mach weiter so ;D
lg
Keiko_
Von:  Myobie
2011-03-28T20:12:41+00:00 28.03.2011 22:12
Dieses mal haben ein paar Kommata gefehlt, aber das ist weiß Gott ja nichts Schlimmes.

Dieses Kapitel finde ich, ist eines der Besten der ganzen Fanfiction, weil du mal nur auf Gefühle gesetzt hast und keine großen Spannungsfetzen hineingeworfen hast. Du hast auch ziemlich viel über die Liebe gesprochen, wobei ich bisher eigentlich dachte, Haku ist zu kalt, um irgendwelche Gefühle zu empfinden. Finde ich allerdings interessant, das sich alle in denjenigen verlieben, der am Meisten zu verbergen hat. Ist das im wahren Leben genauso? Der Teil, in dem du Hinata beschrieben hast, fand ich wirklich schön. Da kommt zum allerersten Mal raus, das sie noch etwas anderes kann, als sich der Menge anzuschließen. Wollen wir hoffen, das ihr Vater noch lernt, ihre Sehnsüchte zu akzeptieren. Ich gehöre eigentlich nicht zu den großen Hinata-Liebhabern, doch so wie du sie beschrieben hast, könnte ich mich mit ihr anfreunden ^-^
Auch finde ich es gut, das Sakura nur namentlich vorgekommen ist. Sie hat eine absolut andere Denkweise, ich glaube, das hätte nicht zusammengepasst.
Nur irgendwie habe ich Angst um Itachi, der ist mittlerweile mein absoluter Liebling im Manga geworden ;-;

mach weiter so, ich freue mich schon auf die letzten zwei (??) Kapitel, auch wenn ich es schade finde, das es dann schon gewesen ist (ja genau, schon...).

lg
myo


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