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Memories

Deine Vergangenheit wird dich einholen!
von

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Unwetter

Kapitel – 25

Unwetter
 


 

Erschrocken schrie Izuko leise auf. Sie wollte gerade die Treppe wieder runter rennen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Panisch versuchte sie die Hand wieder abzuschütteln. Dabei steuerte sie immer weiter auf die Treppenstufen zu.

„Lassen Sie mich….los!!!“

Auf einmal spürte Izuko keinen festen Boden unter den Füßen mehr. Und als sie über die Schulter sah, sah sie den Boden auf sich zukommen.

„Hilfeee….!!!!“

Wieder spürte sie eine Hand. Diesmal spürte sie aber, wie sie von dieser Hand festgehalten und hochgezogen wurde. Kurz darauf spürte sie einen heftigen Schmerz.

„Aua!“

„Izuko, ist alles in Ordnung?“

Verwundert sah Izuko wieder nach unten. Sie fiel nicht mehr! Und diese Stimme kam ihr vertraut vor. Langsam sah sie nach oben, in ein vertrautes Gesicht.

„Keisuke?! Was machst du hier?“

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken! Und….kann ich dich jetzt loslassen, du wirst langsam schwer…“

„Ohh…“

Schnell ließ Izuko sich auf eine Stufe nieder und ließ Keisukes Hand los. Danach versuchte sie sich hinzustellen, doch ein furchtbarer Schmerz durchfuhr ihr Bein. Sofort ließ sie sich wieder auf der Stufe nieder.

„Hast du dir wehgetan? Kannst du aufstehen?“

„Ich glaube…ich habe mir meinen Knöchel verstaucht…Ich fürchte…ich kann nicht aufstehen!“

„Warte! Ich komme zu dir runter!“

Langsam kam Keisuke auf die Treppe runter und half Izuko hoch.
 

Immer noch leicht zitternd saß Izuko auf ihrem Bett und sah zum Fenster. Draußen tobte jetzt ein heftiger Sturm. Dann drehte sie sich zu Keisuke.

„Was machst du eigentlich hier? Ich meine…wie bist du hier überhaupt reingekommen?“

Keisuke, der sich auf den Schreibtischstuhl gegenüber von Izuko gesetzt hatte, sah Izuko jetzt erst an.

„Deine Mutter hat mich rein gelassen, kurz bevor sie gegangen ist. Aber warum bist du gleich so hektisch geworden?“

„Ich…Ich habe dich nicht in der Dunkelheit erkannt und weil ich dachte ich sei alleine hier, dachte ich du seist ein Einbrecher oder sowas.“

„Ich verstehe. Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken. Ich wollte nur mit dir reden. Geht es deinem Fuß wieder besser?“

Mit einem leichten Lächeln nickte Izuko. Irgendwie war sie froh darüber, dass Keisuke hier war. Denn vorher war sie ja richtig sauer und auch verletzt gewesen, weil ihr niemand hinterher gelaufen war. Und jetzt saß ihr einer ihrer Freunde gegenüber. Aber im gleichen Moment war ihr auch mulmig zumute. Warum ausgerechnet Keisuke? Er hatte sich schließlich so seltsam verhalten bei dem Treffen. Und auch sonst war sie ihm gegenüber etwas gehemmt. Seid diesen ganzen Vorfällen. Moment, er wollte mit ihr reden? Hatte Keiko ihnen etwa alles gesagt? War er jetzt etwa sauer auf sie?

„Also…ich glaube du wolltest mit mir reden? Über…über was denn?“

Keisuke wurde sichtlich nervös. Nach kurzem Schweigen sah er sie wieder an.

„Ähm…Keiko hat uns da so etwas erzählt….über….deine Vergangenheit und so was. Stimmt das?“

„Um ehrlich zu sein…ja…leider…. Aber…. Ich habe auch unser Gespräch auf dem Dach nicht vergessen. Was du mir da erzählt hast…und vor allem was ich dir da gesagt habe…Keisuke? Bist du jetzt sauer? Ich meine…ich könnte es nachvollziehen…aber ich es nicht absichtlich gemacht…Ich meine….ich wollte dich nicht anlügen aber…..ich war unsicher…“

Erst nachdem sie zu ende gesprochen hatte, sah sie wieder auf. Und anstatt in ein verärgertes Gesicht zu sehen lächelte Keisuke sie an. Verwundert hob Izuko kurz die Augenbrauen.

„Ich bin dir nicht böse. Ich kann dich sogar sehr gut verstehen. Damals, als ich mit dir auf dem Dach gesprochen habe ist mir schon aufgefallen, dass es dir unangenehm war darüber zu reden. Aber weißt du, seid du hier aufgetaucht bist haben meine Träume wieder angefangen. Deswegen dachte ich, du hättest auch diese Träume und du seist der Schlüssel, damit ich wieder ruhig schlafen könnte. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass du nichts aus deiner Kindheit weißt.“

„Ich hätte es dir auch einfach sagen können. Es muss dich doch schließlich Überwindung gekostet haben mir davon zu erzählen. Es ist schließlich auch ein sehr ernstes Thema.“

Leicht bedrückt sah Keisuke jetzt zu Boden. Die entstandene Stille machte Izuko etwas nervös. Also hatte Keiko nur von ihrer Erinnerungslücke erzählt und nicht von ihren Träumen? Hatte Izuko ihr das überhaupt erzählt?

„Naja…um Ehrlich sein, war ich von der Möglichkeit, dass du mir helfen konntest so besessen, dass ich über die Konsequenzen gar nicht so nachgedacht habe. Erst als ich dein verwirrtes Gesicht sah ist es mir klar geworden.“

Wieder trat eine kurze Stille ein.

„Und eigentlich hatte ich die Möglichkeit schon wieder verdrängt aber….dein Verhalten auf der Klassenfahrt hat es mir wieder ins Gedächtnis gerufen! Ich meine…du warst erst so still und dann bist du bei der Insel vor mir weggelaufen. Und als ich danach auf dich aufpassen musste, bist du einmal panisch aufgewacht und hast die ganze Zeit gesagt, dass du alles wüsstest. Ich frage mich, was hast du damit gemeint?“

Izuko konnte die fragenende Blicke von Keisuke spüren. Gerade als sie etwas sagen wollte ertönte draußen ein ohrenbetäubender Lärm. War da vorher auch ein Blitz gewesen? Verwirrt sah Izuko zum Fenster.

„Ich glaube ich werde gehen, bevor es draußen noch schlimmer wird. Wir sehen uns dann übermorgen in der Schule!“

Keisuke stand schon an der Treppe. Ohne lange darüber nachzudenken stand Izuko schnell auf. Mit einem Satz stand sie hinter Keisuke und griff nach seiner Hand. Irritiert drehte dieser sich um. Gleichzeitig blickte Izuko auf und sah ihn bittend an.

„Bitte, bleib doch noch ein bisschen und….und es wäre doch zu gefährlich bei diesem Wette draußen rumzulaufen…wer weiß was da passieren könnte…also…?“

Lächelnd nickte Keisuke und drehte sich jetzt ganz zu ihr um.

„Okay, ich bleibe noch ein bisschen!“
 

Es war jetzt schon eine Stunde her, dass Izuko Keisuke in ihrem Zimmer gefunden hatte und ihn gebeten hatte hier zu bleiben. Um etwas abzulenken hatte Izuko Tee gemacht. Dabei hatte sie hoffnungsvoll nach ihrer Mutter Ausschau gehalten, doch die tauchte nicht auf.

Jetzt saßen Izuko und Keisuke an ihrem kleinen Tisch und schauten irgendeine Sendung im Fernsehen. Dabei vermieden sie es sich auch nur in irgendeiner Weise in die Augen zu sehen. Doch auch nur der Zustand, dass Keisuke neben Izuko saß machte sie nervös.

Zuerst hatte sie gar nicht gewusst was Keisuke mit der Situation in der Herberge gemeint hatte. Doch nach und nach fiel es ihr wieder ein. Nur wie sollte sie Keisuke antworten? Konnte sie ihm alles anvertrauen?

„Ich glaube ich sollte mich langsam auf den Weg machen. Das Wetter scheint sich auch wieder gebessert zu haben…“

„Keisuke? Ich habe eine wichtige Frage….an dich. Sie ist dir sicherlich unangenehm aber…es ist sehr wichtig, dass du ehrlich antwortest!“

Keisuke war gerade aufgestanden, doch als Izuko sprach setzte er sich wieder. Er versuchte Izukos Gedanken in ihrem Gesicht zu lesen, doch sie hatte ihren Blick gesenkt.

„Okay, ich werde versuchen ehrlich zu antworten!“

„Es geht um den Punkt mit meinen Erinnerungen…an meine Kindheit…Keiko hat dir sicherlich von dem Psychiater und allem erzählt, oder?“

Mit einem leichten Nicken bestätigte Keisuke ihre Frage.

„Heute kam ein Anruf an meine Mutter, wo ein Mann unbedingt mit ihr sprechen wollte. Und…er hat auch deinen Namen erwähnt…Ich habe da einen Verdacht und….deswegen wollte ich fragen…wie der Name deines Vater ist!“

„Der Name meines Vaters? Ich weiß zwar nicht wozu das gut ist aber….sein Name ist Tsubasa, Yorrie Tsubasa.“

Vor Überraschung sah Izuko Keisuke an und weitete die Augen. Irritiert erwiderte er den Blick.

„Was ist los Izuko? Habe ich was Falsches gesagt?“

Heftig schüttelte Izuko mit dem Kopf.

„Der Anrufer, der meine Mutter unbedingt sprechen wollte hat sich als ein gewisser „Tsubasa“ zu erkennen gegeben. Er hat auch deinen Namen erwähnt.“

Geschockt sah Keisuke Izuko ungläubig an. Schuldbewusst sah Izuko nach unten. Hätte sie das nicht sagen sollen? Aber schließlich wurde sein Name erwähnt und es war ja auch sein Vater gewesen, der angerufen hatte.

„Izuko…was genau hat mein Vater gesagt?“

„Eh? Also…komm mit! Es ist auf dem Band.“
 

Während Keisuke sich das Band anhörte war Izuko in der Küche. Irgendwie fühlte sie sich beklemmt und schuldig, sobald sie die Nachricht und die Stimme des Mannes hörte. Es war schließlich an ihre Mutter gewesen und sie hatte es einfach abgehört. Und genau in diesem Moment hörte es Keisuke auch. Was würde passieren, wenn ihre Mutter reinkäme?

„Izuko?“

Erschrocken fuhr sie zusammen. Als sie sich umdrehte, erwartete sie eigentlich ihre Mutter vor sich stehen zu sehen. Doch natürlich war es nur Keisuke.

„Ich wollte nur fragen ob deine Mutter schon diese Nachricht gehört hat?“

„Wie denn? Sie ist immer noch bei den Nachbarn…“

„Achso…aber ich frage mich….was mein Vater damit gemeint hat. Ich habe nicht mit ihm geredet. Und als er mich von der Klassenfahrt abgeholt hat, habe ich nur von den Besuchen irgendwelcher Tempel erzählt. Und vielleicht auch von unseren eigenen Unternehmungen…“

Izuko drehte sich wieder um und ließ einen Seufzer hören. Als ihr Blick das Fenster streifte sah sie, dass von dem Unwetter nichts mehr zu sehen war. Nur die Fragen waren geblieben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flippi
2009-03-04T18:21:13+00:00 04.03.2009 19:21
Tolles Kapi!
Oh man, da hat Izuko wieder mal schön pech...
Zuerst schon mal auf der Insel und jetzt noch der Knöchel....
Aber das will da wohl das Gute glück wie es aussieht....

Gut und jetzt haben sie da schön miteinander gesprochen!
Und ich bin wirklich mal gespannt was die zwei da wohl alles noch so rausfinden?
Meine da wird es ja wirklich wohl serh viel geben...
Vermute ich da mal...
Aber ich bin soooo gespannt was die zwei da noch so alles machen!
freue mich jetzt schon sooo sehr auf das neue Kapi!
lg

Flippi


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