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Oriental Dreams

von

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Kapitel 1

Titel: Oriental Dreams

Teil: 1/?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: original, shonen ai, lemon
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Es war dunkel um ihn herum, nur das Krächzen von Raben durchdrang die Stille. Brave hatte keine Ahnung wo er sich befand. Noch nie war er an einem Ort wie diesem gewesen, an dem alles so fremd erschien. Pflanzen, die er noch nie gesehen hatte, Möbelstücke, die zwar teuer, aber ebenso fremdartig wie alles andere hier aussahen. Doch obwohl er diesen Ort noch nie gesehen hatte und nicht einmal wusste, wo er hier war, hatte Brave das Gefühl hierher zu gehören. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, wie er es schon seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte, umfing ihn. Er konnte sich nicht erklären warum er das empfand, genauso wenig woher er wusste, dass diese Dunkelheit nicht hierher gehörte. Ebenso wenig wie die Raben, die in den Bäumen saßen.

Als hätten die Vögel seine Gedanken gelesen stürzten sie sich auf ihn. Brave hob einen Arm um sein Gesicht zu schützen und versuchte mit der anderen Hand die Vögel zu verscheuchen. Er wusste, dass es eine sinnlose Geste war, die keinen Vogel davon abhielt seinen spitzen Schnabel in seine verletzliche Haut zu bohren. Schon aus vielen Wunden blutend wich Brave zurück. Hinter ihm musste ein Eingang zu den Räumlichkeiten sein, dass wusste er mit absoluter Sicherheit. Zuversichtlich den Raben gleich entkommen zu können wehrte er ihre Angriffe nun mit beiden Händen ab und das war ein Fehler. Denn einer der Vögel griff sein Gesicht an und Brave spürte einen stechenden Schmerz in seinem linken Auge. In diesem Moment schwächte der Angriff der Raben ab und Brave griff mit einer Hand nach dem verletzten Auge. Etwas feuchtes, warmes rann an seiner Wange hinab und erst nach einigen Sekunden begriff Brave, dass es sein Blut war. Entsetzt stolperte er rückwärts und wollte gerade zu schreien beginnen, als ihn zwei Arme von hinten umfassten und an eine starke Brust zogen. Instinktiv schmiegte er sich an den Anderen und konzentrierte sich ganz auf die tröstenden Worte die ihm der Fremde zuflüsterte, während dessen Hand ihm beruhigend durchs Haar strich. Nur aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass die Vögel sich an einem Fleck zu vereinen schienen, bis sie einen menschlichen Umriss annahmen.

„Für diese Tat werde ich euch töten lassen.“

Brave zuckte in den Armen des Fremden zusammen, als die Stimme, die ihm eben noch sanfte und tröstende Worte zugeflüstert hatte nun kalt und gefühllos klang. Ein silberner Blitz flog auf den menschlichen Umriss zu und trennte ihm den Kopf von den Schultern. Seine Augen weiteten sich entsetzt und er schrie ängstlich auf.

Schwer atmend erwachte er in der gewohnten Umgebung seines Zimmers. Neben ihm auf dem Strohsack lag sein kleiner Bruder Danny und kuschelte sich Wärme suchend an ihn. Sanft löste er Dannys Arme, die sich an sein Hemd klammerten und wickelte ihn so gut es ging in die Wolldecke. Er konnte ohnehin nicht mehr schlafen, das konnte er nie nach diesem Traum. Seit nun drei Wochen quälte ihn dieser merkwürdige Traum in dem er keinen Sinn sah. Normalerweise bedeuteten seine Träume immer etwas, dass hieß meistens träumte er von etwas, dass sich in ferner Zukunft ereignen würde. Seine Mutter hatte das eine göttliche Gabe genannt, während sein Vater ihn deshalb regelmäßig zum Dorfpriester geschickt hatte, um ihm den Teufel, wie er es ausdrückte, auszutreiben.

Leise verließ er das Zimmer, dass er mit Danny teilte und ging in den Wohnraum in dem seine Schwester schlief.

Der Morgen graute bereits und durch die Fensterläden schienen schon die ersten Sonnenstrahlen. Seine Schwester war ebenfalls schon auf den Beinen und war gerade dabei an der Feuerstelle ein ordentliches Feuer in Gang zu bringen.

„Warte lass mich das machen.“ Hilfsbereit nahm er ihr den Eisenstab aus der Hand und stocherte in der Glut. Seine Schwester warf eine Hand voll Stroh auf die Glut und bald darauf erhellte ein warmes Feuer den Raum. Genau wie er es erwartet hatte, spürte er nun den musternden Blick seiner Schwester auf sich.

„Um deine unausgesprochene Frage zu beantworten Cat. Ja, ich hatte wieder diesen Traum und nein ich weiß noch immer nicht was er bedeutet.“

„Gut ich wollte dir nur helfen, doch wenn du lieber deine Probleme alleine löst ist es mir auch Recht.“ Catherine wand ihm den Rücken zu fing an das Gemüse, dass sie gestern geerntet hatte zu schälen.

„Cat sei doch nicht gleich sauer bitte.“ Brave setzte sich neben die Feuerstelle und genoss die Wärme, die davon ausging. Obwohl es erst Herbst war spürte man am Morgen die Kälte bereits.

„Ich bin nicht sauer. Ich will einfach nur nicht, das du alles in dich hineinfrisst.“ Sie wand sich ihm zu und setzte sich neben ihn. „Immerhin bist du doch mein großer Bruder und außer Danny meine einzige Familie.“

Brave seufzte und legte einen Arm um seine Schwester. Das stimmte, seit seine Mutter bei Dannys Geburt gestorben war und sein Vater ein Jahr später auf dem Rückweg aus der Stadt von Räubern umgebracht wurde, waren seine Geschwister alles was er noch hatte.

„Ich weiß einfach nicht was er bedeuten soll. Ich meine, schließlich kenne ich keinen Ort der auch nur im entferntesten so aussieht.“

Seine Schwester legte ihn eine Hand auf die Schulter. „Es wird schon wieder aufhören.“ Sie stand auf und wand sich wieder ihrer Arbeit zu. „Fährst du heute noch mal raus?“

„Ja, ich muss. Wir haben noch nicht genügend Vorräte für den Winter. Außerdem würde ich noch gerne noch einmal in die Stadt fahren, um einige Sachen zu besorgen.“

Catherine nickte. „Das können wir entscheiden wenn du wieder kommst. Aber bleib nicht zu lange draußen, es sieht nach Sturm aus.“

Brave seufzte. Eigentlich wollte er heute überhaupt nicht aufs Meer, doch seit seine Eltern tot waren, musste er als Ältester für seine Geschwister sorgen. Er sorgte für Essen, seine Schwester führte den Haushalt, kümmerte sich um Danny und verkaufte nebenbei auch noch den Teil seines Fangs, den sie nicht gebrauchen konnten. Es war nicht leicht für Waisen zu überleben, doch solange jeder seinen Teil beitrug kamen sie gut durch.

Eine Tür öffnete sich und Danny betrat den Raum. Verschlafen fuhr er sich über die Augen und lief dann zu Brave, der ihn in die Arme nahm. „Warum hast du mich nicht geweckt?“

„Weil ich dachte du würdest gerne noch etwas schlafen.“ Brave lächelte den Vierjährigen freundlich an.

Danny sah ihn aus seinen braunen Augen misstrauisch an. Das war das Einzige in dem er ihm und seiner Schwester glich. Sie alle hatten braune Augen, auch wenn sie sich in der Färbung etwas unterschieden. Dann hörten allerdings die Gemeinsamkeiten schon auf. Danny hatte im Gegensatz zu ihm und Caterine die schwarzen Haare seines Vaters und das sanfte Wesen ihrer Mutter geerbt. Caterine und er selbst besaßen die hellblonden Haare ihrer Mutter und Caterine hatte auch noch das Temperament ihres Vaters mitbekommen. Es gab keine Widrigkeit, die sie nicht meisterte und auch keinen Mann, dem sie sich beugte.

„Ihr solltet essen, wir haben heute noch jede Menge zu erledigen.“ Catherine deutete auf den Tisch wo sie schon einen halben Laib Brot für ihn und Danny hingelegt hatte. Danny nickte, löste sich von Brave und setzte sich gehorsam an den Tisch.

Brave stand seufzend auf und teilte den Brotlaib. Ein Stück einsteckend reichte er das andere Danny. „Ich geh dann mal an die Arbeit.“

Catherine warf ihm einen fragenden Blick zu und Brave nickte. „Und ja ich werde zurückkommen, sobald ich auch nur eine Sturmwolke sehe.“

Damit verließ er das Haus und ging Richtung Strand, wo er sein Boot hatte.

Es waren schon eine Menge Leute auf der Straße, was nicht ungewöhnlich war, schließlich wurden die Tage immer kürzer, doch die Arbeit nicht weniger. Am Stand angekommen machte er rasch sein Boot seetüchtig und fuhr hinaus zu seinem gewohnten Platz. Dort warf er die Netze aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-12-15T23:44:02+00:00 16.12.2009 00:44
Sehr interessanter Anfang.
Und mysteriös zugleich.

Von:  ReinaDoreen
2008-05-20T18:33:16+00:00 20.05.2008 20:33
Das Leben ist bestimmt nicht einfach für die Geschwister.
Braves Traum hat etwas unheilvolles und doch geheimnisvolles an sich. Und wenn er schon oft diesen einen Traum hatte ist es vielleicht eine Vision, die sich irgendwann erfüllen wird.
Reni


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