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Des Weges Weise


Erstellt:
Letzte Änderung: 20.05.2008
abgeschlossen
Deutsch
108 Wörter, 1 Kapitel
Luftschwerer Kopf, Gedanken zusammengeknüllt in gedichtgleiche Form.

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 irrt umher E: 20.05.2008
U: 20.05.2008
Kommentare (3)
108 Wörter
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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Wintersoldier
2008-05-25T09:40:37+00:00 25.05.2008 11:40
Laut meinen Schulnoten müsste ich eigentlich in der Lage sein, Gedichte zu interpretieren, aber da geht es auch bloß um Goethe. Du bist da irgendwie die größere Herausforderung, wie ich finde. Manchmal hab ich das Gefühl, je häufiger ich diene Gedichte lese, desto weniger verstehe ich. Und manchmal hab ich gerade gedacht, ich wüsste, was du mit einem Vers ausdrücken willst, da ist mir der Gedanke auch schon wieder entschwunden. Es ist ein ständiges hin und her und ich weiß nie, was ich dazu sagen soll. Aber naja, ich versuch mein Bestes...


>>> Ein Lächeln als Radiergummi <<<
Als ich das Gedicht das erste Mal gelesen habe, bin ich über diesen Satz quasi gestolpert. Irgendwie hat er mich aus dem Konzept gebracht. Und ich musste das ganze ein paar Mal lesen, bis ich nicht mehr diesen Satz so pregnant fand. XD
Ein Radiergummi radiert etwas aus, vernichtet es, aber es kann das nicht bei allem. Drückt man mit dem Bleistift zu doll auf, so bleibt immer eine Spur zurück. Man rückt es in den Hintergrund, aber man lässt es nicht verschwinden. Auch kann ein Radiergummi nicht alles wegradieren. Es gibt durchaus Dinge, die bleiben bestehen. Und so ist es auch mit dem Lächeln. Bestimmte Dinge kann man vergessen, andere werden plötzlich unwichtig und widerum andere lassen sich dadurch gar nicht beeinflussen. Aber wahrscheinlich schwafel ich schon wieder...

>>> Nichts führt tiefer hinab ins Nichts als ein sanfter Augenblick. <<<
Wahrscheinlich mein liebster Satz im ganzen Gedicht, aber so genau kann ich das nicht sagen, weil sich das irgendwie ständig ändert. Und ich finde, an dem Satz muss man gar nicht so viel herum interpretieren, der steht auch ganz gut für sich selbst. =)

>>> Liebe gebärt den stärksten Hass, zerstört doch Leben als auch Hoffnung gleicherlei. <<<
>>> Ihre Farbe ist das rote Blut, wie das Loch, dass sie in jede Brust zu reißen vermag. <<<
Zwei sehr schöne Verse, welche die Grausamkeit der Liebe aufzeigen. Liebe und Hass liegen nah beieinander. Der Hass entsteht daraus, dass man eine bestimmte Sache liebt. Und die Liebe...? Die Liebe entsteht im Herzen und vermag den Hass zu vertreiben, doch genauso vermag sie auch den Hass zu entfachen.
Und dann die Gleichsetzung der Farbe der Liebe mit der Farbe des Blutes. Rot hat viele Facetten; es steht für das Blut, für Feuer und Wärme, für die Liebe und die Leidenschaft, aber ebenso für Gefahr und Aggression.

>>> So ist die Liebe gar häßlich, lieben wir doch alle ihr zartes Gesicht. <<<
Ein schöner letzter Abschlusssatz, nachdem du die "grausame Seite" der Liebe aufgezeigt hast, so lässt du ebenso die Möglichkeit, eine andere Seite zu sehen. Es gibt immer ein "einerseits/andererseits", die zwei Seiten einer Medaille, die hässliche und die zarte Seite der Liebe. Ebenso das Wortspiel "die Liebe lieben" bringt das ganze noch einmal schön zum Ende.

So, und nun hab ich wirklich nichts mehr zu sagen, außer vielleicht:
Das Gedicht war wirklich sehr schön und du bringst das Thema wieder gut zur Geltung. ^___^
Hdl
Aya
Von: abgemeldet
2008-05-21T22:01:16+00:00 22.05.2008 00:01
sooo, jetzt und hier und heute eine Analyse frei nach Hanranya ^^~

Zuerst einmal ganz im Voraus: Ich mag dieses Gedicht, es liest sich flüssig und hat eine ansprechende Form, ich mag die Bilder, die Du benutzt hast und Du hast damit dafür gesorgt, dass ich seit gestern Abend vor mich hin philosophiere. ^^

Dann mal von der formellen Seite betrachtet:

>schlängelt sich durch buntes Grab<
Ich für meinen Teil sehe hier Herbstlaub, eine dichte bunte Decke, von der man nie weiß, was sie verbirgt - und grade eben kam mir noch der Gedanke, dass man es nicht einmal bemerken würde, wenn man im Herbst über ein namen- und grabsteinloses Grab irgendwo im Wald oder sonstwo gehen würde - man würde ja nur die bunten Blätter sehen... so betrachtet, irgendwie gruselig, der Gedanke, die Toten mit Füßen zu treten... aber ich schweife ab ^^°

>Ein Lächeln als Radiergummi<
Dieser Satz spricht mich am meisten in den ganzen Gedicht - der ist so schön gradheraus und unverfälscht ehrlich, dass ich Lust habe, ihn auszudrucken und aufzuhängen. Stimmt, ja, ein Lächeln hat die Macht, Geschehenes und sogar Gedanken auszulöschen. Wunderschöne Metapher - ich bin an dieser Stelle mal neidisch... ^^

>Tugendreich im Engelssinn'
ist nur der, der niemals liebte.<
Allerdings - ich unterschreibe Deine These ^^. Die Tatsache, dass 'Tugendhaftigkeit' durch das Gefühl, das doch niemand als verdorben bezeichnen würde, ins Wanken kommen kann, ignorieren viele.

>So ist schon das Kind verdorben,
das an seiner Mutter hängt <
Das klingt für mich reichlich kritisch, da die ganze Welt (Nächsten-) Liebe predigt und eigennutz verdammt - aber mal ganz frei nach Kollege Schopenhauer: Mitleid entsteht dadurch, dass man das Leid der anderen auf sich selbst projeziert - wenn man aus Mitleid handelt, hilft man auch sich selbst (immer in der Hoffnung, ihn richtig interpretiert zu haben XD). Und schon wieder rutsche ich ins Philosophische ab... hui...

>Ihre Farbe ist das rote Blut,
wie das Loch, dass sie in jede Brust zu reißen vermag.<
Düster, düster - mal eine krassere Interpretation der Farbe der Liebe. Gewagt gespielt und gewonnen, würde ich sagen, denn Du triffst den Kern der Sache.

>So ist die Liebe gar häßlich,
lieben wir doch alle ihr zartes Gesicht. <
Diesen Satz mag ich auch - das Schöne im Hässlichen ist genauso vorhanden wie das Hässliche im Schönen. Sobald wir Dinge als 'Gut' bezeichnen, entsteht auch die Kategorie 'nicht gut' - womit wohl bewiesen wäre, dass wir in einem dualen System leben - kein Wert ohne Gegenstück, keine Emotion ohne ihre Schwierigkeiten.

Wie man unschwer erkennen kann, bringen mich Deine Zeilen dazu, über Gott und die Welt zu reden, philosophische Modelle zu hinterfragen und mir Gedanken über den Kosmos und die Natur der Emotionen zu machen - und wer das schafft, der darf sich 'Lyrik-Muffel-Motivator' rühmen ^^.
Meinen vollen Respekt vor diesem Gedicht, es schiebt meine Hirnzellen in Gang und lässt sich sicher auch gut zu verschiedenen Anlässen zitieren ^^
Von: abgemeldet
2008-05-20T14:20:47+00:00 20.05.2008 16:20
Ich muss sagen, dass es sehr schön war.
Eigentlich bin ich kein Mensch für Gedichte, aber dies hat mir sehr gut gefallen, da es nicht so sturr gereimt war.

Ich fande die Darstellung mit dem Kind toll, dass alles tun würde um nur etwas Liebe und Wärme von ihrer Mutter zu erhalten.
Die Liebe wird zwar nicht so beschrieben, aber jeder sehnt sich danach.
Liebe tut weh, aber sie ist auch schön.
Liebe ist ein sehr komplexes Thema, doch ich denke, dass du es ziemlich gut beschrieben hast, mit allen Schatten und Lichtseiten die es gibt.
Und ich finde es gut, dass du nicht die Fakten knallhart auf den Tisch knallst, denn so hat der Leser genug Freiraum zum nachdenken.

Wirklich sehr schön und mitfühlend beschrieben. Weiter so.

Liebe Grüße Dingu <3

(wow o.o ich werd immer besser im Kommischreiben ^^ *mühe geb* ^-^)