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Akaron

von

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Lazus

Das helle Licht verebbte, als die Silvermedallienringe sich zurückzogen. Sie waren endlich auf dem nächsten Zwischenstopp angekommen. Zugegeben, Titanja wurde immer noch schwindelig bei dieser Art zu reisen, was Tarock äußerst amüsant fand und sie dauernd damit aufzog.

Der Name des Planeten war Lazus, ein Erd ähnlicher Planet gemäßigten Klimas. Er bot eine reiche Flora und Fauna, die Luft war klar und der Himmel blau. Ein kleines Paradies. Zum Ausruhen genau richtig.
 

„Titanja, hör auf rum zu träumen und komm, wir haben nicht ewig Zeit.“ Knurrte Tarock. Er schien es ja mal wieder sehr eilig zu haben. Titanja rollte mit den Augen, wie immer konnte es Tarock nicht schnell genug gehen und er sagte nicht warum. Wäre ja auch mal was Anderes wenn er es ruhig angehen lassen würde. ‚Nein, das kommt nie vor’, entschloss Titanja achselzuckend. Sie stellte ihre großen Ohren wieder auf und folgte ihm schweigend. Komisch fand sie nur, dass sie zu zweit waren. Kam das restliche Heer denn nicht mit? Sie sah sich um.

Die Vegetation um sie herum wurde lichter und machte den Blick auf eine Riesige Mauer frei. Sie war Moosbewachsen und mit goldenen Inschriften versehen, die Titanja nicht lesen konnte. „Wo sind wir?“

Fragte sie stirnrunzelnd. Tarock grinste. „Das ist der Mirinus Sonnentempel, dieser ist einer von zwanzig Haupttempeln der Sonne und gehört somit zu den größten und einflussreichsten in Andante.“ Erklärte er mit einer ausholenden Handbewegung. „Ahja“ war so ziemlich alles was ihr darauf einfiel. „Wo ist denn der Rest von unserem Heer?“ Fragte Titanja misstrauisch, welches sich in ihrer Stimme wohl widerspiegeln musste, denn Tarock sah sie erschrocken an. „Wir sind wieder mal die Letzten.“ Der Spott in seiner stimme war kaum zu überhören trotzdem ignorierte Titanja ihn.

„Na toll.“ War alles was ihr darauf einfiel. Was sollte sie dazu auch anders sagen.
 

Der Weg den sie gingen führte sie durch einen prachtvollen Garten, der vor bunten Blumen und Ziergewächsen nur so überquoll. Es duftete verführerisch nach Rosen. Vögel sangen und überall waren Bänke und andere Sitzmöglichkeiten aufgebaut. Hier konnten sie sich alle ausruhen und neue Kräfte sammeln für das letzte Stück ihrer Etappe. Aufmerksam hob sie den Kopf als eine kleine Libelle ihr Ohr streifte, ein wunderschönes blaues Tier welches ein leises Summen von sich gab. Wie gerne wäre sie noch hier geblieben. Doch sie verließen den Garten bereits wieder. Die beiden betraten den Tempel durch eine gigantische, goldbeschlagene Tür, deren Flügel sich geräuschlos nach Links und Rechts öffneten. Der dahinter liegende Gang war hell erleuchtet, Figuren die Fackeln hielten reckten sich aus den Wänden. Teppiche und Bilder von Königen und Priestern säumten die freien Stellen dazwischen. Das Licht fiel an einigen Stellen durch große Fenster, sodass die Strahlen in den Gang fielen und goldene Schatten an die Wände zauberten. Nach einigen Schritten erreichten die Beiden eine große Halle, die von einer Kristallkuppel erleuchtet wurde. Auch hier ein ähnliches Bild, Statuen und Bilder und doch hatte sich was geändert ohne das Titanja hätte sagen können was. Von dort ab führten einige Säulengänge weiter ins Innere des Tempels. Die Anlage schien riesig zu sein, doch Tarock kannte scheinbar seinen Weg so zielstrebig wie er sich bewegte. Langsam wechselte die Farbe der Wände von honiggelb in marmorweiß. Gold- und Edelsteinverzierungen nahmen zu. Titanja war verwundert über so viel Pracht und irgendwie irritiert. Niemand war zu sehen. Der Gang, den sie entlang gingen, schien endlos, bis sie wieder vor einer verschlossenen Tür standen. „Sackgasse.“ Flüsterte Titanja mehr zu sich selbst als an Tarock gewandt, trotz allem antwortete er. „Man scheint uns wohl nicht zu erwarten, kein Wunder bei deiner Trödelei.“ „Sieht wohl so aus, und was soll das heißen ‚Trödelei’ hm? Hättest du mich eher geholt wären wir ja schon hier gewesen, oder nicht?!“ Tarock schnaufte laut, antwortete aber nicht auf Titanjas Sticheleien, bevor er mit voller Wucht gegen die schwere Tür schlug. Und das härter als nötig gewesen wäre, wie Titanja fand. In letzter Zeit hatte er eh immer schlechte Laune. Ja die Sache mit Titanos ging ihm ganz schön aufs Gemüt. Verständlich, bedenkt man, dass die Beiden ja ein Paar sind. Trotzdem sollte er sich nicht so aufführen. Doch was noch schlimmer war als sein Verhalten, ist dass er so gut wie nichts gegessen hatte seit sie aus dem Dschungel zurück waren. Titanja machte sich mit jedem Tag mehr Sorgen um ihn und Tarock bemerkte es scheinbar nicht mal. Mit einem lauten Quietschen öffnete sich die Tür nun doch und eine junge, in ein fließend weißes Kleid gehüllte Frau schaute um die Ecke als sie sie sah riss sie die Augen auf und kniete nieder, ohne Worte ließ sie die Beiden passieren. Was wohl auch besser war. Tarocks Laune verschlechterte sich bei ihrem Anblick. Beim Vorbeigehen ignorierte er sie völlig und stürmte in den Raum. Titanja schüttelte den Kopf, Tarock ging es mit jedem Tag schlechter, ja, aber das war eben nicht nötig gewesen fand sie und nickt der jungen Frau aufmunternd zu. Langsam aber sicher stirbt in ihm die Hoffnung Titanos lebend wieder zu sehen. Und er ließ es an jedem aus der ihm in die Quere kam. Nein das durfte sie nicht zulassen, Titanos lebte noch, das spürte sie. Und Tarock musste es auch spüren, sie jedenfalls würde nicht so einfach aufgeben. Weder Titanos noch Tarock, um Beide würde sie kämpfen.
 

Seit Stunden saß Titanja nun schon in den Gemächern die man ihr zu geteilt hatte. Sie waren riesig mit großen offenen Fenstern, einem Balkon der zu einem Dachgarten führte in dem viele Statuen und sogar ein Brunnen standen. Die Gemächer waren komfortabler als die auf der Darsilver ohne Frage, aber auch das konnte Titanja nicht aufmuntern. Es war ihr egal. In ihr drehte sich nur eine Sache: wie konnte sie Tarock helfen? Er ging kaputt und sah mit jedem Tag schlechter aus. Sie warf sich aufs Bett und starrte zur Decke. Normalerweise war er es der sie aufmunterte und neue Hoffnung schenkte, doch nun brauchte er ihre Hilfe. Doch wie sollte Titanja das anstellen? Sie konnte sich ja kaum selber helfen, geschweige denn noch nebenbei auf ihren Freund achten. Es half nichts, hier zu liegen und zu grübeln würde sie auch nicht weiter bringen. Sie stand auf und ging zur Tür. Der Gang war leer. Ziellos schlenderte sie durch die breiten Gänge des Tempels. Das Licht fiel durch die Fenster und malte Lichtstreifen in die Luft in denen Staub tanzte. Nach einer Weile begegneten ihr dann doch immer wieder junge Priesterinnen die sich ehrfürchtig vor ihr nieder knieten und sich verneigten. Sie wusste ja, dass sie die Tochter der Heiligen Sonne war aber musste man es ihr immer wieder auf die Nase binden? Nein. Es war ihr egal wer sie war, es nervte einfach nur. Knurrend stapfte sie weiter. Auf der Erde hatte sie sich immer beschwert, dass man ihr zu wenig Respekt entgegenbrachte. Besser gesagt niemand. Aber jetzt hatte sie das Gefühl, dass sie kotzen müsste sobald sie noch einmal das Wort Prinzessin oder den Spruch Tochter der Heiligen Sonne hörte. Es nervte einfach nur und ihre Gedanken begannen zu kreisen. Titanja ertappe sich dabei wie sie darüber nachdachte ob es nicht besser gewesen wäre diese Reise niemals angetreten zu haben. Doch jetzt war sie hier und das würde sich auch nicht mehr ändern. Ihr Blick fiel durch einen schmalen Durchgang und sie entdeckte einen kleinen Garten. Langsam ging sie hinein. Ein stiller Ort. Und weit und breit keine Priesterrinnen in Sicht. Gut. Erschöpft ließ sie sich neben einen Baum nieder und atmete tief durch, genoss den Sonnenschein und machte ein Nickerchen. Hier fand sie endlich etwas Ruhe und Zeit für sich. Die Stunden vergingen ohne dass sie behelligt wurde und als sie wieder aufwachte, beobachtete sie die Wolken am Himmel die Südwärts zogen und ab und zu die Sonne verdeckten. Wie gern würde sie einfach mit ihnen fliegen, egal wohin. Als sie erneut ihre Augen schloss und ihrem Herzen horchte trat Tarock neben sie. Lautlos wie immer. „Kommt Prinzessin, euer Vater erwartet euch.“ Durch seine Stimme erschrocken fuhr sie hoch und sah ihn überrascht an. Wie schaffte er es bloß immer sich so anzuschleichen? Titanja verkniff sich die Antwort, die ihr auf der Zunge lag und fragte stattdessen:

„Mein Vater er ist hier?“

„Ja selbstverständlich, nun komm wir sollten nicht trödeln.“ Seufzend fügte er hinzu: „Nicht schon wieder.“ Und ging ohne weiter auf Titanja zu warten.

„Ok ok.“ Mit einem Satz sprang sie auf, um Tarock zu folgen, der schon fast wieder im Tempel war. Er hätte auch ruhig warten können. Ihr Vater war also doch hier, sie hatte schon daran gezweifelt, denn seit sie den Dschungel verlassen hatten, hatte sie ihn nicht mehr gesehen, geschweige denn was von ihm gehört. Ob er ihr wegen des Streits immer noch böse war? Auf jeden Fall freute sie sich darauf ihn wieder zu sehen, auch wenn sie etwas Angst davor hatte. Wer weiß was für Laune er hatte. „Gibt es einen bestimmten Grund für die Audienz?“ Fragte sie neugierig als sie es geschafft hatte Tarock einzuholen. Er zog zwar eine Augenbraue hoch, drehte sich aber nicht zu ihr um. Scheinbar interessierte ihn die Frage nicht und doch antwortete er widerwillig.

„Ja du sollst bei einer Erneuerungszeremonie dabei sein.“

„Was ist das?“

„Das wirst du sehen und außerdem wird dir der König das ganze erklären, also hab Geduld.“ ‚Und halt den Mund’ hatte er noch gedacht.

Tarock schien nicht nach reden zu mute, also schwieg Titanja für den Rest des Weges. Eine Zeremonie, na toll, genau darauf hatte sie nun gar keinen Bock. Trotzdem folgte sie ihm widerwillig. In einen gigantischen Saal mit einer gewaltigen Kristallkuppel die wie ein Diamant geschliffen war und in unzähligen Farbfacetten leuchtete. In der Mitte stand ein Brunnen mit Figuren, eine davon erkannte sie sofort. Es war eine Abbildung ihres Vaters, wie er die Sonne in den Händen hielt.
 

Tarock zeigte mit der Pfote in Richtung Wand wo oben ein Balkon angebracht war auf den die Könige bereits Platz genommen hatten. Sie ging ein Paar Schritte auf sie zu und schaute nach oben, bevor sie sich verneigte und widerwillig die schmale Treppe hinauf ging. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie vor König Titan stand, dann sah sie verlegen zu Boden. Titan sah sie kurz an und wies ihr einen Platz direkt neben sich zu. Titanja setzte sich ohne murren, sie wollte keinen erneuten Streit mit ihrem Vater anfangen und außerdem saß der heilige Mond, König Tatarus auch dort und starrte uninteressiert in den Saal hinab. Was ihn wohl beschäftigte? Titanja sah ihn fragend an, doch er reagierte nicht. Sie wollte zu gerne wissen wo er wohl die ganze Zeit über gewesen ist und was er erlebt hatte. Vielleicht hatte er sogar was über Titanos Verbleib herausgefunden. Nervös rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Die Fragen brannten ihr auf der Zunge. So sah sie noch einmal zu Tatarus auf. Er reagierte auch dieses Mal nicht auf sie, obwohl er ihren Blick bemerkt haben musste. Nein er sah weiter stur nach unten, wich ihren Bemühungen aus mit ihm Kontakt aufzunehmen. Titanja gab es nun auch auf, es hatte eh keinen Zweck, wenn er nicht reden wollte würde er es auch nicht. Und eigentlich hatte sie ja Glück, dass er so geduldig mit ihr war. Normalerweise würde sich der heilige Mond das nicht bieten lassen. Trotzdem hätte Titanja das alles gern gewusst, obwohl es sie ja nichts anging und sie es niemals wagen würde so offen zu fragen. Also sah auch sie hinab in den Saal. Na toll, er war nach wie vor leer. Sogar Tarock war bereits wider gegangen. Titanja war bereits im Begriff zu gähnen als von irgendwo leises Trommeln erklang. Sie straffte sich in ihrem Stuhl und kuschelte sich in die gut gepolsterte Lehne, während die Trommelklänge stetig lauter wurden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TigorA
2008-10-12T10:55:21+00:00 12.10.2008 12:55
njoa zu diesem kappi kann man jetz nicht so wahnsinnig viel sagen ne ^^. so viel ist ja nicht passiert und war ja auch nurn kurzes ^^'. da kann man nur hoffen das bald was passiert ^^. aber es ist trotz allem ganz gut geschrieben, also lass dich nicht entmutigen ^^.


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